Anfänger sucht Einstieg in die Welt der orchestralen DAW

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Basadoni

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Hallo Forum-Community,

ich möchte mich erst einmal vorstellen: Mein Name ist Sebastian, 33 Jahre alt, tätig als Ingenieur und bald glücklicher Familienvater. Bevor man evtl. schon wegen des 08/15-Thread-Titels auf mich eindrischt;-), möchte ich gerne erläutern was ich gerne möchte und wie ich dazu komme, unbedingt eine DAW in orchestraler Umgebung lernen zu wollen.

Zu allererst bin ich ein absoluter Frischling, was Musik angeht. Ich kann weder ein Instrument spielen, noch Noten lesen. Auch technisches Know-How bzgl. DAWs ist nicht da. In der Schule war ich in Musik eine ziemliche Pfeife. Nicht, weil ich kein Interesse an Musik hatte, sondern weil ich einfach grundsätzlich stinkfaul war;-) Allgemein höre ich sehr viel Musik, eigentlich immer, wenn es mir möglich ist. Mein Leidenschaft sind Metal in vielen Klangfarben, sowie halt Orchestrale Musik, die ich seit einiger Zeit rauf und runter höre. Da ich körperlich meinen Sport auf Halb-Profi-Niveau nicht mehr ausüben kann, wollte ich mich meiner anderen Leidenschaft widmen: der Musik.

Das Freakige an der Sache ist, dass ich „eigene“ orchestrale Musik ständig im Kopf habe, und sie sich für mich immer klasse „anhört“, und zwar mit allem Pi-Pa-Po, also Bläsern, Streichern, Drums und was alles noch dazugehört (Na gut, so richtig unterscheiden kann mein Gehirn die einzelnen Instrumente nun auch nicht immer;-)). Das heißt natürlich nicht, dass sich das für die Allgemeinheit auch gut anhört, aber das langfristige Ziel ist ja auch, dass ich diese Musik im Grunde nur für mich machen möchte. Und ich will das, was sich in meinem Kopf abspielt, nun auch endlich greifbarer machen! Eigentlich müsste ich mir in den Allerwertesten treten, weil ich mir damit wohl ein gutes Jahrzehnt Zeit gelassen habe, aber so ist es nun mal.

Die Frage ist also im Grunde ganz allgemein: Wie erhalte ich einen Einstieg in die digitale Musikproduktion im Orchestermusik-Bereich?

Ich hatte mir das mit meinem laienhaften Verständnis so vorgestellt:

(MIDI-)Keyboard an einer Musikschule lernen (damit verknüpft die Theorie)
Einstieg in eine DAW mit erst einmal unkomplizierter Software
Bei mittlerweile hoffentlich etwas errungenem Sachverstand eine komplettere DAW erwerben

Ein Zeitlimit habe ich nicht, soll heißen: Es dauert halt so lange, wie es dauert. Mir ist sonnenklar, dass ich nicht innerhalb von 2 Jahren Musik wie den Herr der Ringe – Soundtrack drauf habe. Geduld ist genügend vorhanden.

Die Fragen sind jetzt:

1. Welches Keyboard?
2. Sofort ein DAW erwerben oder erst einmal Keyboard beherrschen?
3. Dazu auch schriftliche Theorie ackern?
4. Bin ich evtl. schon zu alt dafür?


Ich bedanke mich für ernsthafte Rückmeldungen!

Gruß
Basadoni
 
Hallo Sebastian, willkommen an Bord und alles Gute für die junge Familie!
Musikalisch machst Du ja gleich ein ziemlich großes Fass auf. Na ja, der Reihe nach:

1. Grundsätzlich, wenn es möglich ist, würd ich bei Deinem Vorhaben zu einem e-piano raten; das hat die volle Tastatur, gewichtete tasten und läßt sich auch prima als Einspielgerät für alle möglichen Synthesizer und OrchesterLibraries verwenden. Ein StagePiano sollte völlig ausreichen, die Firma ist Geschmackssache. Ich persönlich würde zu Yamaha raten, die bieten schon recht viel für nicht so viel Geld ;-) Unterricht auf einem solchen Klavier macht dann auch viel mehr Spaß......
2. DAW kann man jederzeit erwerben, der Lerneffekt kann sich dadurch nur beschleunigen; am besten das auch als Ziel gleich beim Unterrichtsbeginn mit erwähnen.
3. Theorie ergibt sich beim Lernen des Instruments, grad am Klavier/Keyboard, macht auch mehr Spaß, bleibt besser hängen etc.
4.Als Musiker ist man nie zu alt, lernt immer noch dazu und tritt irgendwann ab.

HTH
bemoll
 
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
 
So, jetzt kann ich ausführlicher schreiben. Zu welchem DAW würdest du mir denn raten? Ich habe mir wirklich schon einige angeschaut, und wollte mir als Einstieg eigentlich das Miroslav gönnen, auf den ersten Blick bietet es das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Oder evtl eine Einstiegsvariante von Cubase? Doch da blickt man ja kaum durch, was man denn nun braucht, um alles ans Laufen zu kriegen;-) Da gibt's die Orchestral Libraries doch "nur" bis Cubase 6, oder? Oder kann man diese auch mit aktueller Software benutzen?

Außerdem steige ich bald auf Laptop um, außer auf dementsprechende Systemvoraussetzungen brauche ich da auf nichts anderes achten, oder?

Gruß
Seb
 
Zu 1. geh in den Laden und drücke auf ein paar Tasten rum und schau, was dir am besten gefällt.
Ich rate auch zu mindestens 61 Tasten - wenn du Platz hast auch gerne mehr.

Zu 2. du willst kein Pianist werden, daher kannst du ruhig gleich mit der DAW basteln.

Zu 3. hatte ich nie. Hilft zwar, ist aber nicht notwendig.

Zu 4. man ist nie zu alt, Leidenschaft in ein Hobby zu packen.

Sonstiges:
1. Miroslav ist keine DAW
2. es gibt nicht "den besten Einstieg ins Thema" sondern höchstens DEINEN besten und den musst du selbst finden. Ich persönlich wurde mit Cubase nie warm - dafür aber mit Logic. Es gibt Leute, die machen mit FL Studio oder Reaper auch orchestrale Musik... Vielleicht liegt es DIR aber auch mit Studio One oder Live am besten?! Da musst du durch die Demos aller DAWs durch und dir selbst nen Eindruck verschaffen.
3. wenn du einen neuen Laptop kaufst, Sorge dafür, dass das Teil genügend Power hat. Mindestens ein i7, mindestens 16GB RAM und gleich ne ordentlich große SSD rein. USB3 und TB auch nicht vergessen.
4. du hast dir viel vorgenommen und wenn du faul bist, wird sich das Thema mit viel Frust begleiten.
5. wie groß ist dein Budget für das Gesamtvorhaben?
Bei Laptop, DAW, Orchesterlibrary, Keyboard, Audiointerface, Monitore, Kopfhörer, ... ist zwischen 2000€ und 200.000€ alles drin...
 
Anscheinend spukt diese Art von Musik mehreren Leuten im Kopf herum...;-)

Zu alt ist man wirklich nicht!

Hab vor einem dreiviertel Jahr im biblischen Alter von 52 mit Klavier/Keyboardunterricht begonnen.

Die Gitarre, spiele seit meine 14. Lebensjahr beschränkt einen irgendwann kompositorisch.

Ich selber hab Cubase 8 Pro und nutze diese DAW seit 2012, also ab Version 6.5.

Andere DAWs kenne ich nur vom Namen und will die auch ninicht testen.
Jede hat wohl ihre Vor- und Nachteile siehe diverse "Diskussionen" hier im Forum

Zum Erlernen gibt es diverse, wirklich gute Tutorial DVDs von audioworkshop.
Der Holger Steinbrink macht das wirklich gut.
Auch kann man Seminare von ihm für Cubase etc. besuchen, die einen wirklich extrem weiterhelfen.

Ich persönlich hab mir kürzlich bei einem Sonderangebot die Symphonik Library für den Cubase Sampler Halion Sonic Se gekauft.
Der HSE ist ja bei jeder Vollversion dabei, ob bei Artits etc, weiß ich nicht, aber das kriegt man auf der Steinbergseite raus.

Im www gibt es relativ viele Klassik Stücke als Midi.
Diese ziehe ich mir als Lerneffekt öfters in Cubase rein und bearbeite die dann.

Viele Erfolg und viel Glück mit Familie 2015!!
 
Hi,
ich verwende in meinen Stücken oft auch orchestrale Elemente und komme da sehr gut mit der Intrumenten-Library von Logic X und der Library von Native Intruments Kontakt klar, daher würde ich dir für den Start zu Logic X raten, kostet ja auch nicht die Welt.
Vom Laptop her würde ich dir definitiv ein 15" Retina MacBook Pro empfehlen, da diese (meiner Meinung nach) einfach die besten Laptops sind, die man zurzeit kaufen kann.
Ich benutze zusätzlich auch noch mein iPad mit Logic Remote und der große Vorteil davon ist, dass man in Logic einfach nur die Tonart einstellen muss und auf dem iPad dann alle Akkorde angezeigt bekommt und diese dann auch per Midi einspielen kann, ziemlich idiotensicher
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Ich bin damit bisher super gelaufen, näheres dazu findest du ja auch auf der Apple-Website.
Ach und wenn du deinen PC nicht unbedingt mitnehmen musst, würde ich dir eher zu einem Desktop-Rechner raten, da bekommst du mehr Leistung für weniger Geld
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Ich hoffe, das hat dir so weit geholfen
Gruß Tim
 
Hallo Seb,

willkommen im Forum.
Ein schönes Vorhaben hast Du da.

Im Grunde hast Du jetzt die besten Voraussetzungen, um recht unbefangen von vorn anzufangen.
Da Du völlig unbefleckt bist, aber auch großes vor hast, rate ich Dir, auch beim Urschleim zu beginnen.
Soll heißen: Noten lernen (das ist kein Hexenwerk), Theorie lernen, Klavier/Keyboard (halbwegs) spielen lernen.
Hierbei ist es im Grunde so, dass die drei Dinge mehr oder weniger automatisch beim Klavier lernen kommen.
Dann könntest Du mal gucken, ob es in Deiner Umgebung Musikschulen gibt, die vielleicht auch Kompositionslehre anbieten. Hier könntest Du im Einzelunterricht alles von der Pieke auf lernen.
Der Vorteil hierbei ist, dass Dir ein Lehrer gleich bei Fehlern auf die Finger kloppt. ;)

Alternativ gibt es auch viele Bücher und Videos auf den Onlineportalen dazu. Aber leider wird da einem keiner auf die Finger hauen und auf Fehler aufmerksam machen.

Wiederum alternativ kannst Du auch alles im Alleingang machen. Aber hierbei passieren jedem klassische Fehler, man gewöhnt sich Schweinereien an und hat am Ende sehr viel Frust, weil man stellenweise nicht vorwärts kommt.

Diese Fehler beobachte ich immer wieder von Usern hier im Forum, die versuchen, sich alles selbst anzueignen. Es sind nun aber die wenigsten, die solche "Wunderkinder" sind.

Was dann nun die anderen Sachen wie DAW, Orchestersoftware und so weiter angeht, würde ich erst mal an Deiner Stelle warten. Eins nach dem anderen.

Ich freue mich für Dein Vorhaben und wünsche Dir viel Erfolg und Freude dabei.
:right:
 
Hallo Leute,

erst einmal vielen Dank für eure guten Tipps!

Wie es ausschaut, kann mir meine Schwägerin bald ein noch nie benutztes Yamaha PSR-295 ausleihen. Das sollte eigentlich für den Anfang reichen, oder? Mit einem DAW warte ich noch ein wenig ab, würde mich dann erst mit dem Keyboard auseinandersetzen. Ich will auch einfach nicht daran am PC sitzen, ohne wirklich in der Materie Musik zu sein. Neben dem Besuch einer Musikschule würde ich mir nebenbei evtl. auch Theorie anschaffen.

http://www.amazon.de/Musiktheorie-f...8&qid=1419967872&sr=8-2&keywords=musik+lernen

oder

http://www.amazon.de/ABC-Musik-Allgemeine-Musiklehre-Lernsätze/dp/3765103098/ref=pd_cp_b_3,

Wenn es dann soweit ist, würde ich gerne hier wieder vorbeischauen, und mir weiteren Input von euch holen;-)

Nochmals vielen Dank für eure Zeit und den Glückwünschen!:)

Grüße
Seb
 
Hi,

also ein Instrument zu lernen ist nie verkehrt, es macht schließlich auch so schon Spass, einfach rumzuklimpern. Aber dazu wurde ja schon was geschrieben.

Falls das mit Yamaha Keyboard ausleihen nix wird, gibt es evtl. auch die Möglichkeit, dass bei einem Neukauf eine abgespeckte DAW beiliegt, zB bei Audiointerfaces ist das oft der Fall.
Als zu Beginn relativ einfache DAW kann ich Ableton Live empfehlen, da es schlicht und ergreifend ganz wenig Fenster hat und für Anfänger recht einfach zu bedienen ist, wobei das generell wirklich Geschmackssache ist und du musst dich zwangsläufig bei einer Software reinfuchsen. Bei den abgespeckten Versionen von eigentlich allen DAWs sind eher wenige Sounds dabei und es besteht meistens ein Spurenlimit, bei Ableton Live Intro zB. 16 Stück, das reicht aber erstmal aus für deine Zwecke.

Ich würde dir folgendes noch zu bedenken geben: Es ist immer die Frage, wieviel du bereit bist auszugeben für das Hobby oder die Passion ;) . Ein schönes und vielleicht teures Keyboard für den Pianisten, genauso wie ne schöne Gitarre für nen Gitarristen, ist generell natürlich, wenn man dabei bleibt, eine super Investition, aber für Anfänger, vor allem wenn du kein Pianist werden willst, kann es -meiner Meinung nach- auch erst ein relativ billiges Midi-Keyboard mit vielen Tasten und ein paar Reglern sein (vielleicht im Preisbereich von maximal 500 Euro, man gewöhnt sich an alles). Was nämlich zusätzlich noch dazu kommt, sind Orchester VSTs und da gibt es teilweise große Unterschiede und die guten sind sackteuer!

Es gibt also zB diese 2 Wege:

1) Du bist liquide und kaufst bei jeder Komponente nur Qualitätsware als Langzeitinvestition unabhängig von deinem Können, wenn du dich kennst und der Wille eisern ist dann ist dagegen nix einzuwenden, nur hier wirds teuer!

2) Du sparst erstmal am Keyboard (dem Audiointerface, der DAW etc.), nur nicht am Klangerzeuger (VST-Instrument) und rüstest dann bei Bedarf sukzessiv auf. Wenns dir wirklich am meisten auf die orchestrale Komposition ankommt (die oft ehh nicht einfach aus dem Handgelenk in die DAW sprudelt) dann ist ein hochwertiges Plugin erstmal der beste Weg wie ich finde, der Rest kann ruhig etwas weniger sein.

Ich hoffe ich konnte was hilfreiches beitragen!

Grüße
 

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