Wie krieg ich meine E-Gitarre Live und im Studio zum rocken?

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Lucky

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Vorgeschichte: Ich war neulich mit zwei E-Gitarren, von denen ich dachte, sie taugen nichts, in einem Gitarrenladen. Dort schloss der Verkäufer meine beiden Gitarren sowie eine dritte aus dem Laden (Epiphone Les Paul Standard) an einen Vollröhrenverstärker der Preisklasse 750€ an. Da ich selbst jetzt (noch) nicht so gut Gitarre spiele, bat ich ihn, die drei Gitarren mal anzuspielen, damit ich höre, wie sie klingen, wenn jemand drauf spielt, der das kann. Und zu meiner großen Überraschung: Meine beiden totgeglaubten Gitarren klangen in seinen Händen an seinem Amp fantastisch, total druckvoll, und mussten sich - nach meinem subjektiven Empfinden und Geschmack - kein bisschen vor der in Kauferwägung gezogenen LP Standard verstecken. Ergo: Vielleicht brauche ich gar keine neue Gitarre, sondern anderes Equipment?? (und natürlich etwas mehr Fingerfertigkeiten...)

In einem netten Gespräch erzählte mir der Verkäufer, dass er selbst inzwischen (live und im Studio) komplett zu Modelling übergegangen ist und versicherte mir, dass er mit z.B. Guitar Rig genau so druckvolle Sounds rausholt. Ich hatte Guitar Rig und Amplitube mal angetestet, d.h. mal die Presets durchgegangen, aber mit keinem Preset klang meine Gitarre auch nur annähernd so fett und "natürlich nach Amp", wie an diesem echten Röhrenamp jetzt. Das fand der Verkäufer ehrlich gesagt verwunderlich und meinte, ich würde wohl auf dem Weg in den PC vielleicht wichtige Signalanteile verlieren. An meinen Gitarren läge das jedenfalls nicht, die seien gut. (Danach probierte ich selbst noch eine Weile mit den 3 Gitarren, dem Amp und meinem Floor POD - und kam auf dieselben Ergebnisse.)

Da frage ich mich nun, wo der Flaschenhals ist: Ich gehe mit einem (nicht allzu teuren, aber immerhin kurzen) Klinkenkabel in ein Phonic MM1002-Mischpult, welches ich seit vielen Jahren eigentlich nur als Preamp für Mikrofon-Aufnahmen nutze. Dort auf vernünftigen Pegel gebracht, geht es weiter in die interne m-audio Delta 2496 PCI-Soundkarte. That's it. Da sollte doch zumindest das ein oder andere Preset so eingestellt sein, dass man mit einer Strat einen "amtlichen" Gitarrensound rausholt. Für mich klangen bisher sämtliche Ergebnisse von Amplitube und Guitar Rig ganz und gar nicht nach Sex, Drugs & Rock'n'Roll, sondern entweder grummelig mumpfig oder einfach nur plärrend (meine Studio-Abhöre ist gut und okay). Dieser "fette" Wums, dieses "Woooaaaaannnng-Yeaaah!!", das man von Profi-Bühnen/CDs kennt (und der mir aus der Röhren-Combo im Laden entgegenschlug), ist für mich mit Modelling noch Welten entfernt. Und wenn ich den Gain/Drive einfach mal zurückdrehe, fehlt mir in den Amp-Simulationen einfach der Sustain, den eine verzerrte Gitarre nun mal hat. Sehr schade alles, denn andere Instrumente bekomme ich sehr zufriedenstellend aufgenommen bzw. simuliert, nur halt rockige E-Gitarren nicht. (cleane Sounds inkl. der üblichen Chorus/Delay/etc-Effekte: gar kein Problem... Heavy-Metal-Sounds benötige ich derzeit nicht... mir geht's um einfache Rock-Musik!)

Ich überlege, ob ein hochwertiges Kabel zwischen E-Gitarre und Preamp mich weiterbringen wird. Kostet ja nun auch nicht die Welt. Das lange Cinch-Kabel zwischen Preamp und Soundkarte sollte ja nicht das riesige Problem sein, da ja immerhin schon vorverstärkt wurde und die Delta-Soundkarte letztendlich sowieso nur unsymmetrische Eingänge hat.

Oder brauche ich ein ganz anderes Interface?
Die m-audio Delta 2496 hat mir bisher super gefallen, und da ich meist allein im Studio bin und alles mit Overdub aufnehme, hatte ich noch nie Bedarf nach mehr als 2 Eingangs-Kanälen. Um bei der E-Gitarren-Aufnahme flexibler zu sein, überlege ich nun, ob ein externes Interface mit mehr Eingängen eine Idee wäre: Ich könnte über einen Kanal das cleane E-Gitarren-Signal in den Rechner schicken, dann über ein Stereo-Paar z.B. den Output eines Modeling-Bodengerätes: Habe derzeit einen Line6 Floor POD (den einfachen der älteren Generation), aber für die Ergebnisse, die ich(!)mit ihm erziele (selbst im Laden mit der guten Les Paul Standard) gilt dasselbe, was ich oben bereits über Amplitube und Guitar Rig gesagt hatte: entweder grummelig oder plärrend, aber nie "schön". Ich möchte mir außerdem mal den Line6 POD HD400 ansehen. Kann den jemand einstufen im Vergleich zum Floor POD. (Mal davon abgesehen, dass er rund 4mal so teuer und viel aktueller ist und quantitativ mehr Möglichkeiten hat... von der Menge her sind mir die ganzen Amp-Modelle meines Floor POD schon mehr als genug, aber nicht von der Qualität, die ich damit erreiche - zu doof dazu? Oder ist der Floor POD zu beschränkt?)

Einsatzgebiete meines Gitarrenspiels sind Bühne und Studio gleichermaßen.

Oder doch eine Röhrenamp-Combo kaufen?
Vorteil: Wow, klang das gut in dem Laden!
Nachteile: noch teurer als Modeling, E-Gitarren-Recording (über Mikro) nicht mehr in Zimmerlautstärke möglich, viel mehr Schlepperei/Transport bei Gigs - wieder ein Möbelstück mehr ;) (aber irgendwie ja auch ein hübsches, also Vor- und Nachteil zugleich)

Ach, ihr seht schon, ich krieg da bei den ganzen Überlegungen einen Knoten im Hirn. (Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben!) So viele Möglichkeiten, wo man ansetzen könnte. Hatte gehofft, eine neue "amtliche" Gitarre wäre die Lösung... aber die Probleme scheinen woanders zu liegen. Der Floor POD, den ich mir nach langem Überlegen und Vergleichen damals geholt hatte, läuft für mich derzeit als "Enttäuschung" - hatte die schlechten Ergebnisse ja bisher auf die Qualität meiner Gitarren geschoben, aber mit einer Epi LP Standard klang's ebenso schlecht :(

Wie würdet ihr jetzt weiterverfahren?
 
Hallo,

Da frage ich mich nun, wo der Flaschenhals ist: Ich gehe mit einem (nicht allzu teuren, aber immerhin kurzen) Klinkenkabel in ein Phonic MM1002-Mischpult

MÖÖP. Ich habe nicht weitergelesen. Du brauchst einen Hi-Z-Eingang, wenn du direkt mit dem Klinkenkabel deiner Klampfe in ein Mischpult oder Interface gehen willst.

Als Alternative kann man eine DI-Box nehmen.

Jetzt les' ich mal weiter... ;-)
 
Dein Phonicmixer ist doof, hatte denselben :-9

Ich spiele heute über den Soundcraft 4, der hat Instrumenteneingänge, die diese Bezeichnung verdienen.
 
Mmh, ich weiß nicht, ob das als Hi-Z-Eingang durchgeht, aber ich nutze bei dem Phonic-Mischer immer die Mikrofon-Eingänge: Die haben vom Anschluss ja so ne interessante Komibination, dass man anstelle des XLR-Steckers auch einen Klinkenstecker reinstecken kann (weil in der Mitte ein Loch ist). Dann kann man am Gain-Regler zwischen "Line" und "Mic" wählen. Da gehe ich dann immer (wenn ich ne Gitarre oder ein Mic angeschlossen habe) auf "Mic" um einen vernünftigen Pegel zu haben.

Aber okay, wenn der Preamp in dem Phonicmixer doof ist, dann haben wir das Problem ja vielleicht schon erkannt? --> allerdings kommt der Live und im Proberaum ja gar nicht zum Einsatz. Dort ist vielleicht der alte Floor POD die Schwachstelle? Was haltet ihr von dem?

edit: Oh, eine DI-Box hätte ich noch, aber die Ausgänge sind dann XLR... wie gehe ich denn von da in meine Soundkarte?
 
Hallo,

edit: Oh, eine DI-Box hätte ich noch, aber die Ausgänge sind dann XLR... wie gehe ich denn von da in meine Soundkarte?

damit kannst du dann in den Preamp vom Phonic... Die DI-Box verstärkt das Signal ja nicht. Also muss das noch dein Mixer machen.
 
Auch wenn du das jetzt vielleicht nicht gerne hören willst, aber der Sound war beim Verkäufer sicherlich nicht wegen des Röhrenamps um ein vielfaches geiler, sondern weil der Verkäufer ein guter Gitarrist war.

Ein Großteil des Sounds kommt aus den Fingern! Das von dir beschriebene
"Woooaaaaannnng-Yeaaah!!" erzeugt man nicht mit Equipment sondern zuerst mal mit Spieltechnik und Feeling. Erst danach wird es mit geilem Equipment zusätzlich in Szene gesetzt.

Mein Gitarrenschüler fragt jedesmal, warum die ACDC-Riffs bei ihm nicht nach ACDC klingen, obwohl er es genau wie auf den Tab´s spielt....Bei ACDC kommt der Sound auch nur begrenzt aus dem Equipment und den Gitarren, ein Großteil kommt einfach von der Spieltechnik und dem gewissen Feeling.

Tip: Üben was das Zeug hält und nichts kaufen bevor du nicht deutlich besser geworden bist.
 
Aber okay, wenn der Preamp in dem Phonicmixer doof ist, dann haben wir das Problem ja vielleicht schon erkannt?


Das ist sicherlich ein Grund für dein Problem.

Zugegeben, wir sind Brüder im Leiden :)
meine Historie bezüglich eines vernünftigen Bratensounds aus Gitarren ist lang und unterhaltsam. Röhrenpreamps, Röhrenamps, billige Gitarren, teure Gitarren, externe Simulationen, interne Simulationen, externe Hilfen wie DI Boxen/Equalizer, interne Hilfen a la VSTs etc. pp........

...habe ich alles durch.

Kommt ein Bekannter zu mir und spielt auf meinem derzeitigen Setup, als da wäre: POD X3 Live, Soundcraft Compact 4, Audiophile 24/96, Cubase Essential, klingt es besser als meine Hackstückeleien.

Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass der Sound AUCH viel mit Geschick zu tun hat :)
 
Hi

Da ich selbst jetzt (noch) nicht so gut Gitarre spiele, bat ich ihn, die drei Gitarren mal anzuspielen, damit ich höre, wie sie klingen, wenn jemand drauf spielt, der das kann. Und zu meiner großen Überraschung: Meine beiden totgeglaubten Gitarren klangen in seinen Händen an seinem Amp fantastisch, total druckvoll, und mussten sich - nach meinem subjektiven Empfinden und Geschmack - kein bisschen vor der in Kauferwägung gezogenen LP Standard verstecken.

Als ich auch noch am Anfang war, hab ich mir 'ne billige tele gekauft. Klang immer Mist (dachte ich) und verstaubte irgendwann im Koffer. Irgednwann (so ca. 15 jahre später) hab ich sie dann wieder ausgegraben und ich war hin und weg. Was war passiert? Oh, ich konnte plötzlich besser Gitarre spielen. Heute ist die Tele eine meiner Lieblingsteile noch vor sehr viel teureren Klampfen... ;)

Ergo:

(und natürlich etwas mehr Fingerfertigkeiten...)

Abgesehen von der technischen Seite brauchst du zunächst einmal genau ebenjene.

Ernsthaft: das sind Dinge, die wohl jeder Gitarrist im Laufe seines Gitarrenlebens durchgemacht hat. Du wirst nie (!) durch Equipment besser. Deine Sounds werden nie wirklich druckvoller werden, nur weil du neues Equipment anschleppst. Spieltechnik und Erfahrung sind das A und O für einen guten Sound, die dazu verwendete Technik spielt diesbezüglich zunächst eine absolut untergeordnete Rolle.

Oder einfacher gesagt: wenn du bereist einen Floor POD hast, wirst du durch einen Pod HD400 nicht unbedingt besser klingen. Wird dir zwar im ersten Moment so vorkommen. Aber über lang oder kurz wirst du dann auch mit dem Ding irgendwann unzufrieden sein.

Um das ganze konstruktiv zu machen: bleib erstmal beim Floor POD für Recordingzwecke. Wenn du meinst, du bekommst keinen anständigen Sound damit in den PC, lass den Mixer weg und geh direkt in die 2496. Die Karte ist dafür schon beinah ideal. Pegelmäßig sollte das Floor POD genug raushauen.

Daneben leg dir einen ordentlichen Amp zu. Denn Spieltechnik lernst du IMHO ausschließlich mit 'nem ordentlichen Amp. Und mal ehrlich, das bißchen Schlepperei, das gehört einfach zum Gitarristenleben... ;)

Außerdem gibt es sehr schöne ordentliche gebrauchte Röhrenamps, die auch nicht die Welt kosten. Schau einfach mal bei ebay nach kleinen 50W Röhrencomobs der Marke Engl (Modelle Thunder o. Screamer). Wenn ich mir überlege, was man früher für 'nen Amp hinblättern musste, da sind diese Teile schon beinahe Schnäppchen.

Das schöne ist: wenn du die Preamp Sektion vom Floor POD noch ausschalten kannst, hast du sogar noch ein Effektboard, das du vor den Amp hauen kannst. Wobei ich gerade bezüglich der Spieltechnik erst mal dazu raten würde, sich effektmäßig zurück zu halten.

Gruß
Micha
 
Auch wenn du das jetzt vielleicht nicht gerne hören willst, aber der Sound war beim Verkäufer sicherlich nicht wegen des Röhrenamps um ein vielfaches geiler, sondern weil der Verkäufer ein guter Gitarrist war.

Ja... schon klar... leider. Aber irgendwie macht das Üben mit einem vernünftigen Sound ja auch viel mehr Spaß. Ich setze mich seit ein paar Jahren (sehr unregelmäßig) an die E-Gitarre, und jedes Mal lege ich sie frustriert wieder zur Seite, weil ich den Eindruck habe, "egal" wie ich sie "bediene", der Sound, der da rauskommt, macht einfach keine Freude. Keine "Lust auf mehr".

Andererseits hab ich einen befreundeten E-Gitarristen, der richtig gut spielt (allerdings nie an meinen GItarren, weil er Linkshänder, ich Rechtshänder), und da krieg ich aus seiner Gitarre mit Amp-Simulations-Presets auch noch nichts gescheites hin...

edit: Ganz schön viele dieser Meinung... mmmhg, schade... aber richtung Übungs-Amp geht es dann wohl... na, mal gucken. Danke für die ehrlichen Antworten
 
hi,

würde als amp eine vollröhre von 15w-30w wählen. die sind auch für kleine gigs und beim spielen mit einer band gut. je nachdem welcher sound gewünscht ist: marshall, vox etc. die klassiker kosten zt etwas mehr liefern dafür aber auch nen prima sound.

habe in letzter zeit mit unserer band mit recht vielen gitarristen live im proberaum gespielt, die transistoren, hybrid und vollröhren amps dabei hatten.

transistor und hybrid fand ich immer vom sound her grenzwertig. die hatte auch irgendwie gegenüber bass, drums kein durchsetzungsvermögen. ich selber habe pod xt live und marshall tsl 602. spiele live aber nur marshall, weil ich diese modelling sounds gar nicht mag.

mit dem pod spiele ich clean im studio ein und modifiziere das dann mit plug ins.

solltest du weiter gitarre spielen und auch mit einer band live spielen wollen - vollröhre.

wir spielen classic rock und blues, da bietet sich marshall an, da ich clean sound recht wnig brauche, den ein marshall auch nicht hat. deshalb musst du auch bei wahl des amps etwas aufpassen, welchen sound du brauchst.

weiterhin viel spaß und einfach mit den kumpels weiter jammen oder unterricht nehmen

bbb
 

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