Wieso klingt mein Mix nicht, wie ich es möchte?

[ozumm]

guten morgen,

mein problem ist, dass mein mix leider nicht klingt, wie er soll...
ich finde die stimmen sind nicht "glatt", so wie man es in den amerikanischen produktionen oft hört, an denen ich mich eigentlich orientieren will.

zum equip:

neumann u87
Avalon VT-737SP
rme fireface 800
mac

abhörmonitore und sub sind auch von neumann, raum ist akusitsch vermessen und mit elementen optimiert. die kabine dementsprechend auch.

am equipment sollte es also auf keinen fall liegen!

meine effektkette:

inserts
de-esser (sehr leicht, senke vorher die -s-laute manuell ab, geht nur um den bereich um 5000hz)
eq (highpass um 100hz, schmales q absenkung 500hz, breites q bei 1200hz und 4000hz)
kompressor (nutze den komp im avalon nur ganz leicht um nicht zu übersteuern, eq ist aus. im plug in: ratio 5:1:1 evtl höher, tresh 25-30, attack und release 5ms und 130ms)

dann nach bedarf reverb oder delay als send...

Hört mal bitte hier rüber, aufnahme war mit einem tlm49 nicht mit dem u87, sollte aber trotzdem um einiges besser sein!

https://soundcloud.com/omproduziert/rako-om-jeder-tag-prod-by



bin dankbar für jeden tip, LG

 

[stefangeidel]

Hallo und

abhörmonitore und sub sind auch von neumann, raum ist akusitsch vermessen und mit elementen optimiert. die kabine dementsprechend auch.

kannst du dazu etwas mehr sagen?
Die Vorstellungen, was "optimiert" bedeutet, gehen W E I T auseinander

 

[synthpark]

na weiss nicht ...

Stimme ist nicht gedoppelt.
Null Chorus, kaum oder kein kurzer Reverb.

Tiefmitten sind etwas mager.

Deesser arbeitet nicht optimal.

 

[ozumm]

optmiert meint, dass der raum komplett mit akustikelementen "trocken" gemacht wurde. @synthpark welche einstellungen schlägst du vor?

 

[LM18]

ozumm

Was meinst du mit "glatt"?

Den Stimmenpegel oder Schwankungen?

 

[holgi]

Hi und Willkommen.

Ohne deinen Sound jetzt gehört zu haben ein paar Anmerkungen von mir.

Man lernt das mixen wie alles andere im Leben auch durch Try and Error, bitte schreibe mal wie lange du das schon machst.

Zum Thema Raumakustik, das ist wichtig, genau so wichtig ist es aber auch Referenzsounds im Raum beurteilen zu können, und daraus resultierend Schlüsse auf den eigenen Mix zu ziehen.

Hörst du Referenzen auf der gleichen Stelle an der du mixt?

 

[ozumm]

hier könnt ihr einen teil der elemente sehen.

 

[ozumm]

die schwankungen meine ich musik mache ich seit 7 jahren, mixen seit 3-4 jahren, richtig intensiv seit 4 monaten, seit dem ich o.g. studio zur verfügung habe. ich hab in der kurzen zeit enorme steigerungen meines mixes erreicht, aber ich bin lange nicht zufrieden... da geht noch einiges! ja, höre die referenzsound im studio.

 

[holgi]

ja, höre die referenzsound im studio.

Hast du dabei das Gefühl das sie "gut" klingen? Oder würdest du beim anhören wenn es ginge auch dadran "schrauben"?

Worauf ich hinaus will; wenn man den Sound der Abhöre akzeptiert, also als Studiosound, der ja naturgemäss nicht Hifi ist, ist man auf einem guten Weg. Hat man das Bedürfnis ihn mehr "Hifi" zu bekommen, neigt man beim mixen dazu genau das tun, also den eigenen Krempel Hifi zu mixen,

Aber ich höre erst mal was du an Sound online gestellt hast bevor ich mich hier um Kopf und kragen schreibe

 

[ozumm]

@holgi ne, das klingt alles super!!! hier noch ein link, da habe ich mit dem avalon kompressiert und den eq leicht eingesetzt, aufnahme auch mit dem tlm49

https://soundcloud.com/omproduziert/omega-beatconvoi-traumfrau

und an der stelle vielen vielen dank für das rege interesse!!!!

 

[holgi]

So, ich höre gerade mal rein, ist nicht meine Mucke, egal

Was mir auffällt: Das klingt schon recht gut, der Mix ist sauber und aufgeräumt, es fehlt nur ein wenig "Glanz", der Bass beschränkt sich fast ausschliesslich auf die Bassdrum, ich finde das etwas zu lau...

Der Gesang sitzt mir ein wenig zu weit oben drauf, er fügt sich nicht so recht in den Mix, das ist aber eher ein wenig als richtig problematisch, wenn du weisst was ich meine.

Der Synthsound ist mir zu billig, zu eindimensional, das geht "organischer".

Hoffe das hilft ein wenig.

 

[ozumm]

für das instrumental bin ich nicht verantwortlich, nur die vocals sind auf meinem mix gewachsen!

hier will ich vocal-mix-technisch hin:

das equip sollte das hergeben, in meinen augen!

 

[LM18]

ozumm schrieb in #8:
die schwankungen meine ich ...

Bevor es in die Mixkompressoren geht den Stimmpegel fahren, dass das schon gleichlaut in die Kompression geht.
Entweder über Faderautomation oder die Stimme in Clips zerschneiden und in der Spur die Clips auf gleiche Lautheiten bringen.
Ist eine gehörige Portion Handarbeit, bringt aber einen besseren Klangeindruck mit sich.

 

[ozumm]

Bevor es in die Mixkompressoren geht den Stimmpegel fahren, dass das schon gleichlaut in die Kompression geht.

ist das denn nicht genau die aufgabe des komp´s? laute signale abzusenken und leise anzuheben? wenn ich das mache, so wie du es beschreibst, in wie fern ändert sich dann das signal, nach dem es den komp durchlaufen hat?

 

[JeZe]

guten morgen,

mein problem ist, dass mein mix leider nicht klingt, wie er soll...
ich finde die stimmen sind nicht "glatt", so wie man es in den amerikanischen produktionen oft hört, an denen ich mich eigentlich orientieren will.

zum equip:

neumann u87
Avalon VT-737SP
rme fireface 800
mac

abhörmonitore und sub sind auch von neumann, raum ist akusitsch vermessen und mit elementen optimiert. die kabine dementsprechend auch.

am equipment sollte es also auf keinen fall liegen!

meine effektkette:

inserts
de-esser (sehr leicht, senke vorher die -s-laute manuell ab, geht nur um den bereich um 5000hz)
eq (highpass um 100hz, schmales q absenkung 500hz, breites q bei 1200hz und 4000hz)
kompressor (nutze den komp im avalon nur ganz leicht um nicht zu übersteuern, eq ist aus. im plug in: ratio 5:1:1 evtl höher, tresh 25-30, attack und release 5ms und 130ms)

dann nach bedarf reverb oder delay als send...

Hört mal bitte hier rüber, aufnahme war mit einem tlm49 nicht mit dem u87, sollte aber trotzdem um einiges besser sein!

https://soundcloud.com/omproduziert/rako-om-jeder-tag-prod-by



bin dankbar für jeden tip, LG

Bei der ersten Stimme höre ich in den Mitten eine quäkige Resonanz, die solltest Du rausnehmen. Dynamische EQs helfen extrem weiter um bestimmte Frequenzen zu begrenzen, ohne sie auszulöschen.

Wenn es dir um glatte, gut integrierte Vocals geht sind nützlich:

- Doppelkompression, wo die erste sehr schnell agiert und auf der Mikroebene Rauheiten glättet und die zweite etwas langsamer agiert und das eigentliche Leveling macht. Gerne genommen hierfür ist die Kombination 1176 (extrem schnell) und LA-2A (langsam und "creamy").

- Integration schaffen durch (Slapback-)Delays. Ich habe Slapback-Delays lange zeit ignoriert, weil sie mir rein vom Geschmack her nicht gefallen haben. Wenn sie aber leise eingesetzt werden, schaffen sie einen enormen "Glue", der die Stimme mit dem Mix verbindet.

- Was ich gerne mache um die Stimme in den Mix zu "drücken" ist die Mitte des Masterbusses stärker zu komprimieren als die Seiten. Das hilft oft enorm.

Generell ist ein guter Mix immer die Summe aus vielen kleinen Schritten, die zur Klangverbesserung beitragen.

 

[LM18]

Bevor es in die Mixkompressoren geht den Stimmpegel fahren, dass das schon gleichlaut in die Kompression geht.

ist das denn nicht genau die aufgabe des komp´s? laute signale abzusenken und leise anzuheben? wenn ich das mache, so wie du es beschreibst, in wie fern ändert sich dann das signal, nach dem es den komp durchlaufen hat?

Es klingt gleichmässiger und du hast mehr Kontrolle über die Kompressorarbeit und nicht Strecken wo er eintaucht wie Hirsch und andere wo er gerade mal die Nadel zupft.

Mit der Gainreduktion ändert sich ja auch der Klangeindruck und nicht nur die Lautheit.

Dazwischen liegt der Kompromiss.

 

[ozumm]

guten morgen,

mein problem ist, dass mein mix leider nicht klingt, wie er soll...
ich finde die stimmen sind nicht "glatt", so wie man es in den amerikanischen produktionen oft hört, an denen ich mich eigentlich orientieren will.

zum equip:

neumann u87
Avalon VT-737SP
rme fireface 800
mac

abhörmonitore und sub sind auch von neumann, raum ist akusitsch vermessen und mit elementen optimiert. die kabine dementsprechend auch.

am equipment sollte es also auf keinen fall liegen!

meine effektkette:

inserts
de-esser (sehr leicht, senke vorher die -s-laute manuell ab, geht nur um den bereich um 5000hz)
eq (highpass um 100hz, schmales q absenkung 500hz, breites q bei 1200hz und 4000hz)
kompressor (nutze den komp im avalon nur ganz leicht um nicht zu übersteuern, eq ist aus. im plug in: ratio 5:1:1 evtl höher, tresh 25-30, attack und release 5ms und 130ms)

dann nach bedarf reverb oder delay als send...

Hört mal bitte hier rüber, aufnahme war mit einem tlm49 nicht mit dem u87, sollte aber trotzdem um einiges besser sein!

https://soundcloud.com/omproduziert/rako-om-jeder-tag-prod-by



bin dankbar für jeden tip, LG

Bei der ersten Stimme höre ich in den Mitten eine quäkige Resonanz, die solltest Du rausnehmen. Dynamische EQs helfen extrem weiter um bestimmte Frequenzen zu begrenzen, ohne sie auszulöschen.

Wenn es dir um glatte, gut integrierte Vocals geht sind nützlich:

- Doppelkompression, wo die erste sehr schnell agiert und auf der Mikroebene Rauheiten glättet und die zweite etwas langsamer agiert und das eigentliche Leveling macht. Gerne genommen hierfür ist die Kombination 1176 (extrem schnell) und LA-2A (langsam und "creamy").

- Integration schaffen durch (Slapback-)Delays. Ich habe Slapback-Delays lange zeit ignoriert, weil sie mir rein vom Geschmack her nicht gefallen haben. Wenn sie aber leise eingesetzt werden, schaffen sie einen enormen "Glue", der die Stimme mit dem Mix verbindet.

- Was ich gerne mache um die Stimme in den Mix zu "drücken" ist die Mitte stärker zu komprimieren als die Seiten.

Generell ist ein guter Mix immer die Summe aus vielen kleinen Schritten, die zur Klangverbesserung beitragen.

vielen dank für die tip!!! ich werde versuchen das alles mal umzusetzen und den thread weiterhin nutzen, um euch auf dem neusten stand zu halten!!!

 

[RefinedRough]

Jein.. mann kann da auch noch unterscheiden zwischen technischem und musikalischem Komprimieren.
Wenn ein Komp mit starken Schwankungen gefüttert wird, dann komprimiert er evtl. bei den lauten Passagen zu stark und bei den leisen gar nicht, und das klingt dann komisch. So sollte man ein Komp nur im Livebetrieb verwenden, weil im Studio hat man Zeit und kann das besser machen.

Zu deinem Problem: evtl. gehst du zu "zimperlich", oder zu theoriebefangen an die Sache ran..? Am besten Mischt man, wenn man das Hirn abstellt und sich nur aufs Gefühl & die Ohren verlässt. Einfach auch mal Dinge übertreiben, an Grenzen gehen. (Muss ich mir auch immer wieder vor die Augen führen).

 

[Rektum]

Hab jetzt nur mal mit dem dünnen Laptop-Speaker reingehört.
Die Textverständlichkeit ist okay, die Stimme kommt wuchtig und ist ziemlich tight.
Ich finde es gut! Musste sogar mit dem Kopf nicken.

Zu deinem Mix-Vorbild weiter oben:
Es ist keine gute Idee, deutschen Vocal-Sound mit englischem Vocal-Sound zu vergleichen. Die klingen prinzipbedingt immer unterschiedlich, unabhängig von der Technik oder vom Mix. Die Sprache formt einen speziellen Klang.

Im Vergleich zu Bushido, Sido oder Hafti kommt dein Track aber echt gut aus den Boxen, finde ich.

 

[ozumm]

Hab jetzt nur mal mit dem dünnen Laptop-Speaker reingehört.
Die Textverständlichkeit ist okay, die Stimme kommt wuchtig und ist ziemlich tight.
Ich finde es gut! Musste sogar mit dem Kopf nicken.

Zu deinem Mix-Vorbild weiter oben:
Es ist keine gute Idee, deutschen Vocal-Sound mit englischem Vocal-Sound zu vergleichen. Die klingen prinzipbedingt immer unterschiedlich, unabhängig von der Technik oder vom Mix. Die Sprache formt einen speziellen Klang.

Im Vergleich zu Bushido, Sido oder Hafti kommt dein Track aber echt gut aus den Boxen, finde ich.

danke