Wie viele Reverbs braucht der Musiker?

[MartyK]

Hallo,

ich habe mal eine grundlegende Frage, die sich mir gerade stellte, als ich auf der Homepage von Valhalla 4 Reverb-Plugins erspähte:

- Valhalla Plate

- Valhalla Vintageverb

- Valhalla Room

- Valhalla Shimmer

Vom Vintageverb war ich sehr begeistert, nachdem ich mir über eine Empfehlung in einem YouTube-Video, in dem auch gesagt wurde, dass dieses Plugin im kommerziellen Bereich sehr beliebt sei, noch andere Audio-Demos anhörte.

Aber braucht man denn noch andere Reverb-Plugins? Wenn ja, wie viele? Wie sieht es mit der Qualität der/des Reverb-Plugin/s in Cubase Artist aus?

 

[lafleur]

14,742

 

[Pullergesicht]

Die Frage kann man so überhaupt nicht beantworten (wie viele). Das Vintage kann im Grunde auf viele übliche Standard-Situationen eingestellt werden, d.h. kleine Räume, um etwas "Dimension" um die Quelle zu bekommen bis hin zu langem Kathedralen Hall. Das passt schon und ist preislich ja sehr ok. Als Cubase Besitzer finde ich die Stock-Reverbs nicht so pralle, weswegen ich mir welche von Drittanbietern zugelegt habe, was v.a. auch an der Bedienbarkeit angeht.

D.h. ich kann ich ca. 30 Sekunden den EMT 140 so einstellen, dass er mir gut gefällt - mit anderen dauerts bei mir länger, ohne dass diese deshalb schlecht wären.

 

[andy_g]

Ich benutze ein Chamber oder Plate Reverb für das front to back Feeling.
Etwas kleineres für Ambience "Office–, Bedroomsound"
Manchmal eine Hall, eher kurz.
Für die Snare manchmal eine zusätzliche Plate die in die Breite geht.

Also 2 bis 4 Reverbs per Sent Return im Mix.



Check mal Fab Duponts Reverb Video von Puremix, kostet zwar etwas aber beantwortet so einiges.

 

[synthpark]

Anzahl der Spuren

= Anzahl EQs
= Anzahl der Lowcuts
= Anzahl der Reverbs

 

[MartyK]

Danke für Antworten, @Pullergesicht und @andy_g,

aber macht es Sinn, in einer Spur mehrere Reverbs einzusetzen? Matscht das nicht alles zu?

 

[Pullergesicht]

Wie Andy schon schrieb, ist es durchaus üblich, mehrere Reverbs auf zB Lead Vocals für unterschiedliche klangliche Ergebnisse zu legen. Um ein Zumatschen zu verhindern, kann man entweder mit dem Mixknob (Wet / Dry) oder Sends bzw. Predelay arbeiten.

Ich nehme z.B. einen kleinen Raum wie Dimension D oder Cooper Time Cube (Vocal Dimension) um etwas Distanz oder einen kleinen Raum um die Vocals zu bekommen, einen klaren Plate für Breite und zB EMT 240 oder Lexicon 224 für Tiefe. Ich arbeite immer mit Sends. Na ok , Dimension D bzw. Time Cube sind eher Delays, aber schaffen eben diese Räumlichkeit.

 

[andy_g]

Danke für Antworten, @Pullergesicht und @andy_g,

aber macht es Sinn, in einer Spur mehrere Reverbs einzusetzen? Matscht das nicht alles zu?

Wenn Du zu viel rein drehst vielleicht schon.
Ich habe auf Soundcloud ein paar Mischungen die Du Dir ja mal anhören kannst. Matscht das für Dich zu?

 

[MartyK]

@andy_g:

Nein, es klingt alles sehr transparent und gut. Ich bin Anfänger, deswegen fragte ich ja. Sind/waren Metallica eigentlich dein Vorbild?

 

[synthpark]

Also 2 bis 4 Reverbs per Sent Return im Mix.

Problem ist nur, wenn die 4 Reverbs längst nicht für alle Quellen passen, weil die Höhen oder Tiefen sich häßlich verhalten.

Percussives regt den Hall ganz anders an als ein Vocal. Deshalb nehm ich für jede Spur eine andere Reverbeinstellung oder einen gänzlich anderen Reverb im Insert, weil ich jegliches Geschepper oder Gemumpfe in noch so kleiner Form nicht toleriere.

 

[User70408]

Irgendwie verstehe ich die Frage nicht ?

Das letzte was den Musiker kratzt ist die Anzahl der Reverbs, so ich glaube ?
Ich kenne einige Sänger für die ist das eine wichtige Frage aber die meisten Musiker kratzt das nicht so wirklich

 

[andy_g]

@andy_g:

Nein, es klingt alles sehr transparent und gut. Ich bin Anfänger, deswegen fragte ich ja. Sind/waren Metallica eigentlich dein Vorbild?

Metallica finde ich sehr cool. Ich mag aber quer Beet alles was funzt und gut gemacht ist.

 

[MartyK]

@DonPedro:

Mir ist schon klar, dass mehr nicht immer besser bedeutet, aber "synthpark" hat ja schon geschrieben, dass für diverse Klänge diverse Halle erforderlich sind - in diesem Fall also für Vocals und Drums. Deswegen fragte ich ja auch, wie viele Reverb-Plugins man benötigt - auch in Hinblick darauf, dass Valhalla z. B. gleich vier Hall-Plugins anbietet.

 

[Cruba]

14,742

Pro Spur?

Anzahl der Spuren

= Anzahl EQs
= Anzahl der Lowcuts
= Anzahl der Reverbs

Uh? Meinst Du jetzt wirklich, auf jeder Spur das Ganze?

Kommt sicher auf die Musik und den persönlichen Geschmack an, bei mir kommt nur ein Reverb auf ne Spur, wenn's wirklich nötig ist. Habe dafür das Poor Plate und für extreme Räume das Abstract Chamber. Mehr als ein Reverb auf eine Spur? Weiss net, ich bin ja immer der Meinung, dass man viel machen kann, was dann im Endeffekt gar nicht wahrgenommen wird.

Das puristische Arbeiten ist sicher auch meinem schwachen PC geschuldet, ob's nun besser, schlechter, ein Vor- oder Nachteil ist, sei dahin gestellt.

 

[andy_g]

Also 2 bis 4 Reverbs per Sent Return im Mix.

Problem ist nur, wenn die 4 Reverbs längst nicht für alle Quellen passen, weil die Höhen oder Tiefen sich häßlich verhalten.

Percussives regt den Hall ganz anders an als ein Vocal. Deshalb nehm ich für jede Spur eine andere Reverbeinstellung oder einen gänzlich anderen Reverb im Insert, weil ich jegliches Geschepper oder Gemumpfe in noch so kleiner Form nicht toleriere.

Ich weiss jetzt auch nicht was ich da antworten kann. Ich habe die Probleme jetzt nicht so .... benutze aber mehr oder weniger immer die gleichen Sachen weil es sich für mich bewährt hat.

Liegt vielleicht auch an den Reverbs. Aber wenn es für Dich besser per Insert funktioniert, go for it!

 

[MartyK]

@andy_g:

Du scheinst schon etliche Jahre Musik zu machen, wenn ich mir deine Songs anhöre. Das hört sich alles so transparent und druckvoll an. Und deine Stimme ist auch gut.

Gehören Reverb-Plugins eigentlich nicht grundsätzlich in den Send-Weg?

 

[andy_g]

Dankeschön! Bin aber nur der Mischer kein Sänger

Bei mir ist es halt alte Schule per Send, habe auch nur ein Lexicon PCM70. Ich insertiere manchmal aber auch wenn es mehr als Effekt für ein Element gedacht ist.

Wenn Du Anfänger bist kann ich Dir nur nochmals Fab Duponts Reverb Video als Einstieg empfehlen.

 

[synthpark]

Liegt vielleicht auch an den Reverbs. Aber wenn es für Dich besser per Insert funktioniert, go for it!

ich hör schon das eine oder andere Mal genau solche Probleme in anderen Mixen, aber die Leute hören das anscheinend selbst nicht. Hauptsache jeder ist zufrieden.

 

[synthpark]

Kommt sicher auf die Musik und den persönlichen Geschmack an, bei mir kommt nur ein Reverb auf ne Spur, wenn's wirklich nötig ist. Habe dafür das Poor Plate und für extreme Räume das Abstract Chamber. Mehr als ein Reverb auf eine Spur? Weiss net, ich bin ja immer der Meinung, dass man viel machen kann, was dann im Endeffekt gar nicht wahrgenommen wird.

Das puristische Arbeiten ist sicher auch meinem schwachen PC geschuldet, ob's nun besser, schlechter, ein Vor- oder Nachteil ist, sei dahin gestellt.

Das mit den Lowcuts warn Witz (siehe Tischmeyer), auch dass ein Reverb in jede Spur gehört, aber grundsätzlich arbeite ich tatsächlich lieber mit Inserts. Schon von der Busstruktur ist das einfacher, denn wenn du einen Vocalbus, Instrumentenbus, Drumbus anlegst, bräuchtest du jedesmal separate Reverbs für jeden Bus. Ist auch ne Frage der Geschwindigkeit beim Arbeiten.

Die Drums haben schon ne Raumspur, da braucht man höchstens noch für die Snare oder Toms extra Reverb.

Und der Vocal braucht nen ganz speziellen Hall, der zur Stimme passt, während für Instrumente wieder ganz andere Kriterien gelten. Ich komme also gar nicht mit 4 Reverbs aus.

 

[Pullergesicht]

Gehören Reverb-Plugins eigentlich nicht grundsätzlich in den Send-Weg?

Da viele Plugs einen Mix-Knopf haben, spricht im Grunde nichts gegen einen Insert, weil damit auch das von Synth angesprochene Thema erledigt werden kann und jede Quelle ihren eigenen Reverb hat.

Ich bilde mir ein, dass es via Send "sauberer" klingt, bzw. besser dosierbar ist, was ich aber eben ganz klar in den Bereich der persönlichen Empfindung einordne, nicht als empirisch verprobt.

Der Vorteil an Sends ist (kommt bestimmt aus der Konsolenzeit), dass sich eben mehrere Spuren den gleichen (damals arxxteuren Outboard-Effekt) teilen können, während Plugins ja so oft instanziert (ist das ein Wort?) werden können, bis der PC stottert.