So, jetzt muss ich schnell noch in paar warme Worte loswerden. Und auch die Flanger-Fraktion wird zu ihrem Recht kommen.
Schlumpfpeter, ich hab vorhin dreimal versucht, mich für deinen Beitrag zu bedanken. Scheinbar funktioniert das mit meinem Browser nicht, ich bekomme immer eine Fehlermeldung. Anstatt jetzt die Seite in einem anderen Browser aufzurufen, bedanke ich mich einfach direkt bei dir: dieses LFO Tool ist das interessanteste, was mir in den letzten Monaten untergekommen ist. Nicht nur die Modulationen, sondern auch die ganzen Sidechain-Simulationen und andere rhythmische Sachen sind teilweise so ausgetrickst, dass man lange herumregeln müsste, um sowas jedesmal zu Fuß in dieser Ausdrucksstärke herzustellen. Tolle Sache!
Der Comb funktioniert ebenfalls gut, klingt aber im Turnador irgendwie prägnanter. Daraufhin habe ich mal die anderen Filtertypen durchgetestet und siehe da: was ich suchte, war nicht unbedingt ein Comb, sondern der subtraktive Flanger. Damit erzeugt man den Effekt in Reinkultur. Combfilter machen das wohl eher zufällig ... wobei man eigentlich nicht von Zufall sprechen kann, denn er tut ja, was er tun soll. Aber die Ähnlichkeit mit den Auslöschungen und Destruktionen ist wohl eher beiläufig.
„FL-“ heisst also das Zauberwort. Weil die Benutzeroberfläche des Programms leider furchtbar ist, habe ich jetzt noch gefühlte 20 weitere free Flanger-VSTs getestet, die Minus oder Thru-Zero beherrschen (sollen). Ich kann inzwischen sagen, dass sie alle mist sind. Nur LFO Tool macht in dieser Hinsicht seinen Job.
Damit endet nun auch eine Odyssee nach einem Effekt, die bestimmt schon sechs Jahre andauert. Damals hörte ich den Sound zum ersten mal in irgendeinem Elektro-House-Track. Mir war klar, dass das nicht die Art von Modulationseffekt war, mit der ich vertraut bin. Ihr könnt euch vorstellen, wie es einen wurmen kann, wenn man 30 Jahre lang Musik macht, aber keine Idee hat, wie diese schlürfende crispige Einlage erzeugt wird. Lange Zeit hatte ich an Formantenänderung gedacht, kombiniert mit einem modulierten Bitcrusher. Hab sowas auch getestet, aber es funktionierte immer nur dann zufriedenstellend, wenn ich weisses Rauschen reingegeben hab - nicht jedoch in der Summe von einem Track.
Zwischendurch begegnete mir der Sound noch ein oder zweimal in Science-Fiction-Filmen. Ich glaube, bei einigen Star-Wars-Spinoffs (können auch Animes gewesen sein) wurde am Sounddesign heftig getüftelt. Da gluckste dieses Geräusch dann zusammen mit Sternenexplosionen (oder Implosionen) - und ich hatte immer noch keine Ahnung, was das war.
Die andere Stimme in mir sagte: Hey, wenn irgendein DJ mal eben so einen Sound einfliegen lassen kann, dann ist das eine Einknopf-Lösung, vermutlich gleich im Mixer eingebaut. Leider brachte mich das nicht wirklich weiter, denn mit DJ-Equipment kenne ich mich nicht so gut aus.
So, der Roman ist hier zu ende. Ihr könnt mich ab jetzt FL minus nennen. Bin sehr happy mit LFO Tool - auch wenn ich mir immer noch einen wirklich guten Flanger mit wenigen Knöpfen wünsche. Ist mir ein Rätsel, warum das subtraktive Feature so unbekannt und wenig verbreitet ist, wo doch der Effekt ziemlich spektakulär ist. Ein seltsamer Geheimtipp ...
In diesem Sinne
