Was macht eine Melodie zu etwas Besonderem?

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Mit dieser Frage beschäftige ich mich schon eine Weile und ich weiss das es dafür auch keine Formel gibt, aber mich würde sehr die Meinungen zu dem Thema interessieren.

Mit einer besonderen Melodie meine ich zum Beispiel jene, die heraussticht, weil sie einzigartig ist und welche man einfach den ganzen Tag lang hören könnte. Bei 40 Songs/Tracks die man beim stöbern im Internet oder im Geschäft gehört hat, ist vielleicht nur einmal diese eine Melodie die einem nicht mehr aus dem Kopf geht.

Vielleicht erkennt man in dieser Melodie etwas aus einem Song mit dem man positive Erinnerungen verbindet? Oder vielleicht macht die besondere Spielweise sie so interessant? Oder macht das Instrument auf dem die Melodie gespielt wird sie erst besonders?

Natürlich hat jeder eine andere Vorstellung von einer interessanten Melodie.

Für meinen Geschmack ist eine Melodie interessant, wenn für das Ohr ungewöhnliche Noten / Akkorde gespielt werden, welche man in der Art noch nicht gehört hat. Kann man die Akkorde und Noten nicht erahnen, ist man oftmals überrascht über die Wendungen und den Verlauft der Melodie ist und das macht es meines erachtens besonders Spannend. Auch wenn nicht alle Noten exakt auf dem Beat gespielt werden empfinde ich das als interessant.

Man merkt wahrscheinlich das ich keine ausbildung in Musiktheorie habe aber ich denke ihr wisst was ich meine.

Meine Frage bezieht sich auch nicht nur auf Pop-Musik, das Genre spielt keine Rolle. Ich bin gespannt auf eure Meinungen zu dem Thema.

Mfg

Audiosonic
 
Nee,Du machst es zu einer besonderen Melodie,weil diese Dich besonders anspricht und Du eventuell etwas damit verbindest,das kann fröhliches sein das kann auch trauriges sein.

Jetzt ist die Frage,was muss man tun um möglichst viele Menschen mit seiner melodie einzufangen?
Die melodie muss nicht mal kompliziert sein,der Sound und die Spielweise spielt da ne Rolle,man muss einfach den Nerv treffen,das ist halt selten.

Es gibt nur wenige Welthits wo es bei jedem hören immer wie gut rüber kommt.
Das ist ein Glücksgriff,sowas Zeitloses zu erschaffen.
Entweder es fliegt Dir zu oder eben nicht.

Ansonsten mach es wie die gaga,nerv die Leute bis sie abkotzen und Deine Melody brennt sich in die Birne.
 
Nicht das man mich missversteht ;), aber die Frage war was eine besondere Melodie ausmacht und nicht was einen Charthit ausmacht. Bei einem Charthit spielt nämlich nicht immer die Melodie eine Rolle sondern sehr viele andere Faktoren. Ich denke auch das eine besondere Melodie auch noch in hundert Jahren gut sein wird. Natürlich ist es bei vielen Künstlern oft ein Glücktreffer soetwas zu schaffen, andereseits gibt es auch viele, die schon mehrere solcher Melodien/Songs komponiert haben.
 
Das ist ein interessantes Thema. Ich sehe das ähnlich wie der Threadersteller.

ein paar zusätzliche Stichpunkte von mir :

- Rhthmus, dem die Melodie folgt
- Nachahmbarkeit (Nachpfeifen ("Twisted Nerve"), Singen, Gröhlen , dazu klatschen, vor sich her summen oder irgendwelche Faxen machen).
- Klangfarbe/ Artikulation/"Sound" beinflusst auch den Nachahmungstrieb
- Einfachheit (bis auf wenige Ausnahmen : einfachste Intervalle, sehr eng begrenzter Tonumpfang auf Basis sehr einfacher Harmonien).
- Sozialisation
- musikalische Bildung und Hörerfahrung verändert auch die Wahrnehmung und die Empfindung.
 
zehnvorsechs schrieb:
- Nachahmbarkeit (Nachpfeifen ("Twisted Nerve"), Singen, Gröhlen , dazu klatschen, vor sich her summen oder irgendwelche Faxen machen).

Das ist sehr gut, das habe ich bis jetzt leider außer acht gelassen. Ich denke das ist ein wichiger Punkt den du ansprichst. Mir ist auch schon oft aufgefallen das man die eingängigen Melodien immer leicht nachpfeifen kann.
 
Ich glaube, man muss unterscheiden zwischen einer funktionalen Melodie, die auf Eingängigkeit und Mitsingpotential getrimmt ist, wie in der kommerziellen Popmusik, Volksmusik oder Schlager üblich, und den Melodien, die einen persönlich ansprechen, weil sie halt gerade genau dem eigenen Geschmack oder einer bevorzugten Stimmung entsprechen.
Außerdem ist die Wirkung einer Melodie meist abhängig vom Kontext. Es muss im Arrangement halt alles zusammenpassen, damit eine Melodie etwas Besonderes wird. Dazu gehören z.B auch die unterlegten Akkorde, bestimmte Sounds und bei Gesang natürlich auch der zugehörige Text.
Alles in allem ist etwas "Besonderes" eigentlich immer ein subjektiver Eindruck. Ich glaube nicht, das man sowas sozusagen "wissenschaftlich" erfassen kann.

Grüße
Cos
 
Emotionen, das ist der Schlüssel.

Gleichgültigkeit schafft keinen Widerhall.

Melodien aus der Kindheit sind meist verklärt, genau besehen aus heutiger Sicht unerklärlich in ihrer damaligen Wirkung und dem aktuellen Widerhall.

Melodien aus der Zeit des Verliebtseins ebenso.

Melodien aus einer Zeit der Trauer und der Schmerzen wirken mächtig.

Es ist stets verbunden mit Gefühlen, trockene Gemüter machen sich nichts aus Musik, die lieben Autos.
 
Quod erat scribendum ....


das mit dem Nachpfeifen ist ein guter Anhaltspunkt, kann ich nur weiter geben! :)
 
holgi schrieb:
Emotionen, das ist der Schlüssel.

Gleichgültigkeit schafft keinen Widerhall.

Melodien aus der Kindheit sind meist verklärt, genau besehen aus heutiger Sicht unerklärlich in ihrer damaligen Wirkung und dem aktuellen Widerhall.

Melodien aus der Zeit des Verliebtseins ebenso.

Melodien aus einer Zeit der Trauer und der Schmerzen wirken mächtig.

Es ist stets verbunden mit Gefühlen, trockene Gemüter machen sich nichts aus Musik, die lieben Autos.

Holgi Du bist kein Metaller:D

Schon wieder einer aus der Rock und Metallecke der recht einfühlsam rüberkommt.

Ihr seid garnicht so hart wie es die bevorzugte Musik rüberbringt,im tiefstem inneren seid ihr wie ein Wattebausch:p

Ich seh das aber auch so.

Eigendlich haben alle bisher recht.

Am ende bleibt es reine Glücksache,wenn eine Melodie die Masse anspricht.
 
Nicht nur die Melodie-Idee an sich ist entscheidend, sondern auch die Rhytmik, die Länge/Kürze der einzelnen Noten. Ein und die selbe Melodie kann mit veränderter Rhytmik/Sound wieder ziemlich langweilig und beliebig klingen. Das Gesamtbild macht den Hit.

Um herauszufinden, welche Noten super passen, welche Rhytmik und Notenlängen man auswählt, ist das nötig, was sehr wenige haben - echtes Talent.
Man kann jedoch sehr viel bei der Analyse von "genialen" Songs lernen.
Nicht die Melodie kopieren - sondern heraushören WAS diese Harmonie/Melodiefolge zu einem Juwel macht, und die "Prinzipien" auf seine eigene Musik anwenden. Funktioniert!
 
Auch ich denke, dass nur die Melodie zu betrachten zu kurz geht. Ein Song hat immer einen Gesamtkontext aus vielen Komponenten. Natürlich ist die Melodie dann DIE tragende Säule, aber eben nicht alleine.

Es gibt ja den Spruch "einen guten Song" kann man nicht kaputt produzieren; halte ich aber für falsch. Wenn wir jetzt mal MACCAs "Yesterday" exemplarisch als Beispiel nehmen, hätte man da sehr wohl sehr viel dran kaputt machen können.

Wäre es immer noch so ein Welthit wenn es bei dem ursprünglichen Titel "Scrammbled Eggs" geblieben wäre? Statt schmachtender "Früher war alles besser"-Liebelei ein Lied über das Zubereiten von Eiern? Statt einem dezenten Streichquartett hintendran vielleicht eher ein Rocker a la "Helter Skelter"? Die Melodie würde sich sicher noch genauso tragen, aber ob man sie immer noch genauso als "perfekt" beurteilen würde?

Die Melodie ist schon (meist) das wichtigste Element; aber tatsächlich ist der Gesamt-Kontext ebenfalls sehr wichtig. Und dass es dann via Cover-Versionen Variationen gibt von so einem Song funktioniert deshalb, weil jeder den ursrpünglichen Song ja im Ohr hat und sich daher einerseits über das Bekannte und Andererseits über die neuen Aspekte der Variation freut.
 
Also ich als Liebhaber des härteren Metalls und der härteren Elektronik muss sagen...

...wenn´s um´s Thema Melodien und Harmonien geht...

...Es gibt wohl kaum eine bessere Referenz als ABBA! (Wenn´s jetzt rein um den "besonderen Ohrwurmfaktor" geht)

(jaja, lacht nur...)
 
Moin

Zum Thema Melodien die man nachpfeifen kann fällt mir nur Whistling Jack Smith ein. Diese Melodie geht extrem schnell ins Ohr, es reicht 1-2 mal hören aus. Ich kann es mir auch nicht erklären, warum man sich manche Melodien sehr schnell merken kann, andere dagegen im Nichts verpuffen.



lg
bird
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Krachmaschine schrieb:
...Es gibt wohl kaum eine bessere Referenz als ABBA! (Wenn´s jetzt rein um den "besonderen Ohrwurmfaktor" geht)

(jaja, lacht nur...)

Nee, nee, passt schon. Hatte beim Lesen des Threads ganz denselben Gedanken.
Die Dinger gehen rein und bleiben für immer drin.
Was will man mehr als Songwriter ... die Leute werden den ABBA-Kram noch in 100 Jahren hören und gut finden :)
Aber jede Musik hat auch ihre Zeit ...
 
birdseedmusic schrieb:
Moin

Zum Thema Melodien die man nachpfeifen kann fällt mir nur Whistling Jack Smith ein. Diese Melodie geht extrem schnell ins Ohr, es reicht 1-2 mal hören aus. Ich kann es mir auch nicht erklären, warum man sich manche Melodien sehr schnell merken kann, andere dagegen im Nichts verpuffen.

lg
bird

Jo, kommt gut.
Aber mit gespitzten Lippen pfeifend auf der Bühne zu stehen und dazu noch so zu zappeln - das sieht schon witzig aus :-D

"Guten Tag, ich komme vom Planeten Vulkan und bin Kunstpfeifer. Ich pfiff bereits kunst auf Riegel 13, auf Romulus und auf diversen Planeten des Alpha-Quadranten ..."
Frei nach Loriot :)
 
So,
zum Thema Melodie....
hab mal zufällig das video von The Axis of Awesome gesehn.
Wen es interessiert..



Hab mal gelesen, dass es bestimmte Akkordfolgen gibt die dem menschlichen Gehör besonders liegen. Aber so gut kenn ich mich damit jetz nicht aus....

Am besten mal irgendwo nachschlagen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
C-Am-F-G oder C-G-Am-Em-F-C-F-G währen solche Akkordfolgen zum Beispiel.
 
Die schon total ausgelutscht sind ;)
 
ich denke man muss unterscheiden zwischen besondere Melodie, die einen Massengeschmack treffen und die einen vielleicht nur persönlich treffen.

Ersteres ist absolute Glücksache.

Letzteres ist letztlich nur das was dir sofort ins Ohr geht (nicht langweilig erscheint, Aufmerksamkeit erweckt und wo du dich berührt fühlst..).
Ich denke das ist eine sehr persönliche und sehr subjektive Sache.
 

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