Was bedeutet "mehr in die Fokusmitte rücken"

[Gelöschtes Mitglied 88234]

Hi,

Was bedeutet eigentlich,
Wenn jemand sagt oder schreibt,
Das Signal wird mehr in die Fokusmitte gerückt.
Leider finde ich diesen Satz hier in Forum nicht mehr, ich weiß nicht genau welcher Thread das war.
Ich Versuch den Satz aber mal zu zitieren .

Der Neve Preamp rückt das Signal mehr in die Fokusmitte.

Ich hab diesen Satz die ganze Zeit schon im Kopf und versuche nach zu vollziehen was genau damit gemeint ist .

Für mich rückt etwas mehr in die Mitte auch wenn es schon Mono ist..
Wenn ich den Frequenzbereich verkleiner.
Zumindest hört es sich dann so mehr danach an.
Beispiel.
Ich nehme einem Signal die tiefen etwas weg, im Verhältnis dazu auch die Höhen.
So dass das Verhältnis aber passt und der Sound weder zu dünn klingt weil tiefen fehlen, noch zu hell weil zu viele Höhen da sind.
Kann man mir folgen ? Ich hoffe ja.
Wenn man jetzt meint der Neve rückt das Signal mehr in die Fokusmitte würde ich darunter verstehen dass Höhen und Tiefen abfallen und dadurch die mitten stärker in den Vordergrund rutschen.
Aber der Neve klingt für mich z.B in dem Tiefen dicker als wenn ich das Signal Clean aufnehme . Was wiederum meinem Gedanken widersprüchlich wäre.

Ich habe diesen Satz aber schon öfter gelesen. Irgendwo

 

[muffy]

Ich würde das, unanhängig von konkretem Gear nach der Beschreibung so verstehen, dass man das Sinal von unnötigem Ballast befreit, also ggf filtert, tightes Low, leicht bedämpfte Höhen und irgendwie Mitten rein, die das Signal präsent machen, zB gerne 1kHz. Das auch im Verbund mit moderater Kompression.

 

[holgi]

Ich würde das, unanhängig von konkretem Gear nach der Beschreibung so verstehen, dass man das Sinal von unnötigem Ballast befreit, also ggf filtert, tightes Low, leicht bedämpfte Höhen und irgendwie Mitten rein, die das Signal präsent machen, zB gerne 1kHz. Das auch im Verbund mit moderater Kompression.

+1

und zzgl.2db lauter (Scherz)

 

[Glutamatjunkie]

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[whitealbum]

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Das ist grandios erklärt, und geht mir runter wie Öl
Zuerst die Berg und Talfahrten, was ich da alles zu sehen bekomme, stop messing aroung with the EQ
In ganz wenigen Fällen mag das bei Vocals "sinnvoll" sein, aber nur in ganz ganz ganz, wenigen Fällen

Die genannten Frequenzen im Video:
Bei Männers, yes, 100 Hz, 1Khz and 10Khz.
Bei Frauen: bis 200Hz je nach Stimmlage, 1khz bis 1,5khz unbedingt, hier kommt es oft vor eher etwas breit rausnehmen als rein, 10Khz yes, achten auf Sibliance.

Hier spricht er ja auch von "wooliness" in den Tiefen, wo es brummt und undurchsichtig ist,
das hat meistens damit zu tun, das viele Sänger deutlich zu nahe am Mikro sind, und man sich einen Wolf von 100-700Hz dreht (also rausdreht).
Manche Mikrofone machen auch viel zwischen 200-700Hz, da kann ich nur sagen Glückwunsch

Also, mit gutem Mikro 20-30cm Abstand, passender Raum klar, und dann braucht es in der Regel nix, Betonung in der Regel.
Ausnahmen von der Regel:
Raum hat genau da Resonanzen, und das trifft auf die meisten Hobby und semi-professionellen Räume zu.
Man möchte bewusst auf den etwas, Betonung etwas tieferen Frequenzen mit der Stimme "surfen", sprich das macht man bewusst, um eine gewisse Fülle zu bekommen, damit eine eher leichte Stimme mehr Volumen hat.
Mit "Surfen" ist auch gemeint, das man mit einem dyn. EQ immer leicht auf der Tiefenfrequenz "surft".

Bei beiden Männers wie Frauen:
Je nachdem welches Mikro, unbedingt auch auf zwischen 2 bis 6khz achten, hier wohnt die Aggressivität, die man bewusst rausnehmen kann oder reindrehen kann.

Zur Fokusmitte:
Top erklärt hier, 1khz breit leicht anheben, lässt die Stimme nach vorne kommen (konvex, das ist ein Topbild zu dem Thema!), die Stimme kommt dem Zuhörer entgegen.
Es gibt hier Mikrofone, da ist das quasi eingebaut, M92.1s, U67, etc.
Das ist auch der Grund warum die top im Mix vorne sitzen (konvex).
Zeitgleich dazu hat man den Eindruck, dass die Stimme dadurch NICHT nach außen in die Breite "ausfranst" (also auf der x-Achse des Tongeschehens), Preamps wie der BAE 1073 u.ä. unterstützen das noch, sprich, die Stimme sitzt in der horizontalen Mitte (x-Achse) wie fest getackert.
Das hat den Vorteil in dichten Mixen, dass man die Stimme immer noch sehr gut hört.
Je nach Mikro und Preampqualität ist diese Mitte nicht ganz so eng, sondern hat eine Breite und Tiefe die genau passt (Stichwort: M92.1s und U67)

Außerdem gefällt mir der Anfang, was ist der "most powerful EQ in our arsenal?", (ich hatte im Kopf: Keiner , nicht ganz falsch
Es ist der Fader, das ist mal cool

 

[andy_g]

Gutes Video! Ja, erst mal den Fader nutzen bevor man zum EQ greift wäre auch mein Ratschlag und dann evtl. die Mitten anheben für mehr Fokus. Das Konzept mit nur wenigen Festbändern wie yesteryear zu arbeiten ist gut, man lernt wirklich eine Menge. Zu oft werden durch die überfordernd vielen Möglichkeiten heutzutage die Vocals verschraubt.

 

[whitealbum]

... Das Konzept mit nur wenigen Festbändern wie yesteryear zu arbeiten ist gut, man lernt wirklich eine Menge. Zu oft werden durch die überfordernd vielen Möglichkeiten heutzutage die Vocals verschraubt.

Unbedingt!
Ich bekomme oft Audiofiles, bei denen ich feststellen muss, die Stimmen klingen komisch, verbogen, überzogen, unterzogen oder was auch immer.
In einigen Fällen stimmt der Mikrofonabstand/-winkel gar nicht und/oder der Vocaltrack wurde mit dem EQ verschlimmbessert.
Oft klingen die Vocalttracks roh besser als bearbeitet

 

[muffy]

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Es lohnt sich wirklich, den Channel zu abonnieren und einfach mal komplett anzuschauen (sind nicht soo viele Videos). Aber der Typ hat gute Tipps am Start - weitab von dem ganzen Nolly-Warren-Graham Crap.

 

[Gelöschtes Mitglied 88234]

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Ja, das Video kenn ich, Grandios wie er es erklärt. Seit dem nutze ich kaum noch einen EQ sondern versuche mit Lautstärke und Kompression klar zu kommen und nur wenn nichts mehr geht Greif ich zum EQ und nutze die 3 Bänder für den Feinschliff

Zeitgleich dazu hat man den Eindruck, dass die Stimme dadurch NICHT nach außen in die Breite "ausfranst" (also auf der x-Achse des Tongeschehens), Preamps wie der BAE 1073 u.ä. unterstützen das noch, sprich, die Stimme sitzt in der horizontalen Mitte (x-Achse) wie fest getackert.
Das hat den Vorteil in dichten Mixen, dass man die Stimme immer noch sehr gut hört.
Je nach Mikro und Preampqualität ist diese Mitte nicht ganz so eng, sondern hat eine Breite und Tiefe die genau passt (Stichwort: M92.1s und U67)

Genau das meinte ich in meinen 1. Post ! Danke für die Erklärung, ich kann mir jetzt besser vorstellen was darunter gemeint ist.

 

[SilentWarrior]

Es lohnt sich wirklich, den Channel zu abonnieren und einfach mal komplett anzuschauen (sind nicht soo viele Videos). Aber der Typ hat gute Tipps am Start - weitab von dem ganzen Nolly-Warren-Graham Crap.

Es gibt ja noch auf Vimeo Video zu kaufen, keine Ahnung 2€ oder so? Da ging es um seine Drums die ich persönlich immer ganz cool finde.

 

[muffy]

Zeitgleich dazu hat man den Eindruck, dass die Stimme dadurch NICHT nach außen in die Breite "ausfranst"

2,000 EUR Preamp nehmen und dann nen Widener drauf hauen.

 

[SilentWarrior]

Ich hab diesen Satz die ganze Zeit schon im Kopf und versuche nach zu vollziehen was genau damit gemeint ist .

Also so manche Hardware haben ja die Eigenschaft die Signale zu verbinden.
Vorher waren Bassdrum und Snaredrum weiter auseinander und danach mehr verbunden.
Man hat das Gefühl das die Bassdrum nach oben gerutscht ist näher zur Snaredrum.
Aber das wird letztendlich nur eine Art Sättigung sein die alles mehr Verbindet.

Auf Einzelkanäle wird das Signal halt dichter und setzt sich mehr durch, wirkt fokussierter.

Ob man jetzt dazu Fokusmitte sagen muss? Mitte klingt irgendwie speziell für Stimme, aber danach war ja nicht
speziell gefragt.

Ich nehme einem Signal die tiefen etwas weg, im Verhältnis dazu auch die Höhen.

Ich glaube da wird wie oben beschrieben etwas hinzugefügt statt weggenommen und evtl. komprimiert.

 

[Gast92251]

1khz breit leicht anheben, lässt die Stimme nach vorne kommen

Ja, durchaus im Songkontext praktikabel, des Durchsetzungsgehalts wegen. Bei reiner Sprache nehme ich da lieber ne engere 2 oder 3 dB Kerbe bei 1 KHz weg. Ich mag 1 kHz tatsächlich nicht besonders. Mag es dbzgl. dort mehr natürlich. Gut, Raum hier und Abstand da hat Einfluss, klar.

Oft klingen die Vocalttracks roh besser als bearbeitet

haha, stimmt, +1 !

 

[Froschkapitaen]

Was bedeutet eigentlich,
Wenn jemand sagt oder schreibt,
Das Signal wird mehr in die Fokusmitte gerückt.

Es bedeutet in der Regel, dass zu Bullshit-Bingo-Buzzwords gegriffen werden muss, weil man zu doof ist die passenden Adjektive zu finden.

 

[muffy]

Bei 1k macht die Dosis wirklich das Gift. Bei Metalklampfen können1.2k oder manchmal 2k richtig geil sein und dann 0,2dB später ganz fürchterlich.

 

[whitealbum]

Ja, durchaus im Songkontext praktikabel, des Durchsetzungsgehalts wegen. Bei reiner Sprache nehme ich da lieber ne engere 2 oder 3 dB Kerbe bei 1 KHz weg. Ich mag 1 kHz tatsächlich nicht besonders. Mag es dbzgl. dort mehr natürlich. Gut, Raum hier und Abstand da hat Einfluss, klar.

Klar, Songkontext, Sprachkontext, Art der Stimme, in den Mitten ausgeglichen klingendes Mikro uvm. spielen eine Rolle.

Ob ich eine breitbandige Anhebung oder Absenkungen von 1-1,5dB mache, hängt auch vom Mikro ab, ob es das denn auch vernünftig umsetzen kann, sprich in diesem Bereich sollte es ausgeglichen sein, und keine Berge oder Täler haben.
Oder anders ausgedrückt, habe ich eine nasale männliche Stimme, nehme ich erstmal lieber das M990/M930/FLEA 12 oder sogar auch das FLEA 47.
Habe ich eine klare Stimme, dann ist das U67 oder M92.1s eine gute Ausgangswahl.
Die Mikros sind hier quasi auch mein Mitten-EQ (neben Tiefen und Höhen-EQ).

Anders ausgedrückt, habe ich aber nur ein gutes Mikro zur Wahl, bspw. das TLM102, bspw. für Rap, dann kann ich hier versuchen bei nasalen Stimmen, bei 1khz breitbandig 1dB rauszunehmen, das TLM102 ist gut genug das umzusetzen.

Da fällt mir ein, ich habe gerade zuletzt eine Doku gesehen, bei dem Chris Martin etwas über "Yellow" erzählt hatte, meine Fresse, hat der ne nasale Stimme. Das weiß man zwar von den Songs auch, aber über Sprechermikro ohne EQ, das nenne ich mal nasale Stimme.
D.h., Chris hat einen eingebauten 1khz EQ , sprich hier braucht er was in den Mitten sehr transparentes und oben Luft ohne Ende.
Viele letzte Vocal-Aufnahmen gingen übrigens über das Soyuz SU-017.

 

[adrachin]

Das Signal wird mehr in die Fokusmitte gerückt.

= mehr in den Vordergrund gebracht. Hat meiner Meinung nach nicht das geringste mit Frequenzen zu tun. Man kann auch einfach lauter machen..... (;

 

[Gast92251]

Man kann auch einfach lauter machen..

Ja. Als Gesamtes. Oder eben nur bestimmte Frequenzbereiche. ^^