Warum wird zum Einrauschen eines Raumes Rosa-Rauschen verwendet und kein Weißes??

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Cablebob

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Unser Audio-Dozent meint, dass
beim Einrauschen eines Raumes zur Ermittlung
der durchzuführenden Akustik-Optimierungen
Rosa-Rauschen verwendet wird. Als ich nach
einer Begründung gefragt hab, konnte er diese
nicht geben. Schlimm.

Seiner Aussage nach wäre weißes
Rauschen ja "linearer" vom Frequenzgang.
Wer von euch weiß mehr als der Dozent?
 
weil beim rosa rauschen von menschen alle frequenzen ungefähr gleich laut wahrgenommen werden (gleiche rauschleistung pro [g=338]oktave[/g]) und kommt damit dem natürlichen klangverhalten von instrumenten näher, als weißes rauschen.
 
...gutes Thema, gibt es sowas wie 'ne Anleitung, wie man einen
Konzert-Raum/Saal einrauscht?

thx
 
Rosa Rauschen ist dem Standard-Frequenzgang des menschlichen Ohres angepaßt.

Eigentlich macht man das schon längere Zeit nicht mehr, das Einrauschen. Es birgt zu viele Fehlerquellen.

Z.B. können dadurch stehende Wellen nicht als solche erkannt werden. Man bemerkt einfach nur eine Überhöhung in einem gewissen Bereich.

Einsweepen mit Sinus oder mit Bursts berücksichtigt auch die Raumwiedergabe.
Ich machs aber immer mit einer [g=420]CD[/g] die ich sehr gut kenne und habe damit beste Erfahrungen gemacht.

Happy Day
Reiner
 
Zu "Rosa Rauschen":

Das 1/f-Rauschen bezeichnet ein Rauschen das mit steigender [g=349]Frequenz[/g] abnimmt. Die Amplitudenverteilung ist umgekehrt proportional zur [g=349]Frequenz[/g] (~ 1/f) und die Rauschleistungsdichte nimmt mit einer Verdopplung der [g=349]Frequenz[/g] um die Hälfte ab. Technisch bedeutet dieses, dass die Leistungsdichte des Frequenzspektrums zu höheren Frequenzen hin um 3 Dezibel pro [g=338]Oktave[/g] abnimmt. Mathematisch ergibt sich daraus eine logarithmisch absteigende Leistungsverteilung.

[...]

Bei einem akustischen Signal entspricht dieses subjektiv einer Gleichverteilung der Töne, da das Hörempfinden für Bässe niedriger ist als für hohe Frequenzen (Die steigende Ohrempfindlichkeit kompensiert in einem weiten Bereich die Leistungskurve des Rauschsignals). Das Spektrum der [g=338]Oktave[/g] von 50 bis 100 Hz besitzt also die gleiche Leistung wie das Spektrum zum Beispiel der [g=338]Oktave[/g] von 5.000 bis 10.000 Hz.

Zu "Weißes Rauschen":

Weißes Rauschen hat eine Spektralverteilung mit konstanter Leistung pro Bandbreiteneinheit, angegeben in Hz. Der 20-Hz-Bereich zwischen 20 und 40 Hz enthält die gleiche Rauschleistung wie der 20-Hz-Bereich zwischen 10 kHz und 10,02 kHz. Der theoretische Frequenzbereich von weißem Rauschen geht quasi vom Grenzwert 0 Hz (Gleichspannung) bis zu unendlich hohen Frequenzen. In der Praxis wird bandbegrenztes weißes Rauschen benutzt. Wir empfinden weißes Rauschen so, als ob die hohen Frequenzen größere Energie hätten. Der Klang ist hell und tiefe Frequenzen scheinen zu fehlen. Weißes Rauschen ist dem Klang von herkömmlicher Musik sehr unähnlich.

Das sollte auf jeden Fall die Frage beantworten, denke ich.

Quellen:
Rosa Rauschen
Weißes Rauschen
 
Was bedeutet überhaupt einsweepen mit Bursts?

mfg krainer
 
Ich hab des weiteren gehört, dass Rosa Rauschen aus dem Grund hergenommen wird, da eine Halle in der Regel ja in leerem Zustand (also ohne Publikum) eingemessen wird. Und dazu macht Rosa Rauschen Sinn, weil um die Halle nach Rosa Rauschen linear zu kriegen das ganze ja höhenbetont wird. Dies wiederum macht dann für später Sinn, denn wenn die Halle erst mal voll mit Menschen ist, schlucken diese wiederum viele Höhen und der Sound klingt ausgewogen.

Huuuu, das war jetzt vielleicht bißchen verwirrend -
nochmal die Kurzfassung:
Publikum absorbiert hohe Frequenzen,
daher Rosa Rauschen beim Einmessen, denn bei Weißem Rauschen wäre die Halle beim Einmessen linear, aber anschließend würde sie zu dumpf klingen.

.......Ob das stimmt oder nicht, steht aber auf einem anderen Blatt.
Mal sehen, ob jemand mein Statement widerlegen oder vielleicht sogar befürworten kann.
 
Dies wiederum macht dann für später Sinn, denn wenn die Halle erst mal voll mit Menschen ist, schlucken diese wiederum viele Höhen und der Sound klingt ausgewogen.

Klingt irgendwie logisch... so herum habe ich das noch nicht gesehen, da ich vermutlich noch nie an dem Punkt stand, das zu benötigen...

Aber hier ging es um Studio, oder habe ich da jetzt was falsch in Erinnerung?

EDIT: Falsch erinnert...

Ich machs aber immer mit einer [g=420]CD[/g] die ich sehr gut kenne und habe damit beste Erfahrungen gemacht.

Halte ich für eine sehr sehr gute Methode.
 
Dies wiederum macht dann für später Sinn, denn wenn die Halle erst mal voll mit Menschen ist, schlucken diese wiederum viele Höhen und der Sound klingt ausgewogen.

klingt allerdings dann unlogisch, wenn man dem 1/f rauschen unterstellt, dass es eine gute nachbildung eines natürlichen klangs ist - somit würde das rosa rauschen bei leerer halle keinen rückschluss auf ein normales signal bei voller halle geben können; sondern eben auch nur bei leerer halle....
 
klingt allerdings dann unlogisch, wenn man dem 1/f rauschen unterstellt, dass es eine gute nachbildung eines natürlichen klangs ist - somit würde das rosa rauschen bei leerer halle keinen rückschluss auf ein normales signal bei voller halle geben können; sondern eben auch nur bei leerer halle....

Hm, ich denke, wenn man Erfahrung damit hat, kann es aber wiederum Rückschluss geben. Aber diese Erfahrung kann man natürlich auch mit einer [g=420]CD[/g] oder dem Soundcheck machen. Ohne diese ist das natürlich wahr...
 
krainer

>>>
Was bedeutet überhaupt einsweepen mit Bursts?

mfg krainer
<<<

N:
Einsweepen oder Bursts.
Sweepen ist das durchfahren des Spekturms mit einem Sinuston.
Also mit einem Tongenerator mit gleichbleibendem Pegel den relevanten Freqenzbereich durchstimmen.
Der Burst ist ein "Schallstoss" - Ein Impuls, schlagartig einsetzend.

Nitro
 
Danke Nitromaniac, daß Du mir die einarmige Tipperei abgenommen hast. Ich bin noch nicht ganz vertraut mit allen Funktionen des Forums und weiß nicht wie man hier zitiert etc....wird schon noch.

Zum Rosa Rausch(en) lest nochmal meinen Beitrag von oben durch.
Es ist "gehörrichtig" angepasst, da der Mensch Bässe und Höhen nicht so deutlich wahrnimmt wie die Mitten. Es "simulert" quasi eine Loudness-Schaltung wobei moderne Prozessoren diese bereits dynamisch, also dem Schallpegel anpassen.
Es wird also in der altherkömmlichen Form so kaum mehr angewendet, da beim Einmessen mit grafischem EQ die Raum-Impulse nicht berücksichtigt werden.

@ Susanne:
genau das Umgekehrte tritt ein. Das Puplikum ist beim Einmessen noch nicht da. Deshalb ist das Ergebnis zu Konzertbeginn immer falsch. Das muß der Mann am Pult nachregeln je nach Anzahl Zuhörer.

Sweeps werden mit durchstimmenden Sinustönen gemacht.
Bursts verwenden rosa Rauschen oder bei modernen Systemen genau User-Spezifische Signale um z.B. auf eine Besonderheit im Raum eingehen zu können (bassiger Raum, Kacheln, halliger Raum etc.)

Schönen Sonntag
Reiner
 

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