Treibende Rollende Drums House?

[rithim868]

Guten Tag Allerseits

Wie der Titel schon sagt, wäre ich für paar Tips sehr dankbar. Mein Problem ist, dass ich die Hi Hats zusammen mit den sonstigen Perkussionen nicht zum rollen bringe. Es klingt zwar schon ordentlich mit Hi Hats, Snare, sonstige Perkussionen. Aber wenn ich kommerzielle Produktionen höre, sind die Drums meiner Meinung nach im Zusammenspiel immer etwas treibender/rollender und vor allem luftiger. Habe schon mit Deelays und Hall auf Gruppenspuren probiert, aber nie wirklich ein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten.

Irgendwelche Tips was man noch probieren könnte ?

Besten Dank bereits im Voraus

 

[Cruba]

Tjo...

1) Beispiel wo's hingehen soll
2) Bespiel von Dir, wo's noch nicht iss

Dann wird ein Fragenschuh draus...

Also als alter House DJ kann ich Dir jetzt aus dem Stehgreif ca. 100 Titel nennen, bei denen alles unterschiedlich funktioniert.

 

[Gel Mitglieder 58746]

Muss Crumba zustimmen..

Man kann nun nicht grundsätzlich sagen so oder so mach dies und das etc. ein Rythmus basiert auf der Interaktion der Einzelteile. Gerne nutzt man Seiten Kanalsteuerung um den Groove lebendiger zu erhalten. Aber auch das abweichen vom Raster kann viel SEHR viel bewirken. Manche Grooves ziehen einfach nur wenn man sie nicht auf den Punkt exakt setzt. Das Cutten oder Längen Modulation der Frequenzen, Tonlage oder Hallfahne oder das beimischen eines Effektes ist oft eigentlich schon basic. Sei es ein Crunch oder eine Distortion oder gar Phaseing Plugins.

Oft wird auch mit Loops geschummelt - man kauft sich ne House Compilation. Hat dort lauter 8 Takter Loops mit drin und die schreddert man dann durch den Wolf. Bis es Funky klingt und nicht mehr sooo erkennbar aus einem bekannten x fach genutzten Soundschnippsel besteht. Aber auch da sollte man wissen was man tut weil wenn man das Sample nicht sauber abmischt - kann es im blödesten Falle den mix so voll machen - das es alles ausfüllt und was immer man hinzufügen will, klingt dann "too much". Reduktion auf das wesentliche. Aus dem Grunde unterscheide ich (du musst es nicht machen aber mir hilft es) in Kategorieen:

1) Vollwertiger Loop (Kick Bass Perkussion Hats) - lässt kaum platz und muss in sich stimmig gemischt sein. Sonst fehlt später der Druck.
2) Kick loser Loop (oft auch ohne Bass, bestehend aus Hats und Percussions)
3) Hat Power Loop, entweder aus kurzen Impulsen oder mit Noise oder FX, wie oben ohne Kick. Und oft auch ohne Percussions. Dafür aber auch gerne mal mit experimentellen Sounds.
4) Minimalistischer Loop - Basieren auf Kick und Bass, Clap/snare und oder Ride.
5) Musikalische oder FX Sounds, Vocals

Das sind so die 5 best of die jeder Producer gerne Schreddert oder selbst erschafft. Unterschätze NIE die Macht welche ein Sampler Groove mäßig deinem Simplen Kick Sound mit gibt. So kann es sein das du deine Kick mit Midi triggerst - aber dann aus 3 Samplern mit 3 Loops nur partiell mal ne Millisekunde oder zwei raus ziehst die dann wohl möglich noch nicht mal auf dem Raster stimmig oder der selben Geschwindigkeit gespielt werden. Zusammen aber Bombe rüber kommen. Und da liegt glaube ich auch der Hase begraben, viele wollen auf Teufel komm raus jede note des Sounds selbst setzen. Und verstehen nicht das man dazu über das Raster hinaus und über feste Tempi weiter raus denken muss. Sich auf die MUSIK und das Feeling besinnen. Für solche Sachen liebe ich den Rex Loop Player aus Reason. Leider kenne ich keine Alternative die ähnlich geil und easy to use als VST vorhanden ist. Doch das Konzept ist denke ich klar.

Hat man dann mal diesen Grad der Entfremdung erreicht lässt sich viel Unfug treiben. Reverse Passagen einbauen oder mit Tornado was total krankes stückeln.. vielleicht ist einem auch eher nach etwas hardcore und man haut den Saturn drauf um das ganze schön böse zu entfremden. Nutzt dann an Stutter/Gate effekt und mischt das Ergebnis dem original Loop wieder bei.

ONLY YOUR MIND IS YOUR LIMIT - manches mal ist sogar das zerstückeln und wild neu arrangieren eines Loops am Ende mit WoW Effekt beseelt. Es gibt und wird es nie geben etwas anderes als rudimentäre Grundlagen wenn es um solch ein Thema geht. Auch weil der Weg den man wählt etwas über das eigene Können und Fantasy aussagt. Wenn man her ginge und ein Buch schreibt für Dummies - nimmt ein Idiot dieses Buch und der Idiot beherrscht danach die Technik wohl möglich auch richtig gut. Ändert aber nix an der Tatsache der der Idiot im Grunde gar nicht weis was er da tut oder wieso was wie wann angewandt wurde. Er wird eine Routine entwickeln und wie zuvor auch nur innerhalb der Grenze seines Horizontes arbeiten. Der Idiot lässt sich dann feiern weil unter den Blinden ist der mit dem Stock der König auch wenn er nix sehen kann. Übung, Erfahrung, Fehlschläge - bilden dein Gehör aus. Du wirst irgendwann wenn du etwas hörst im Kopf bereits wissen wie das Ergebnis klingt noch bevor du einen Finger bewegt hast. Wenn du also nicht weist wie man was aufbaut: Versuche es selbst hin zu kriegen und nutze deine Fantasie was es denn sein könnte das zum Einsatz kam. Es gibt auch so Späße da jagt man n Drum Loop durch einen Vocoder und Gated dann über einen Seitenkanal das Signal um ein Rythmus rein zu kriegen vielleicht sogar mit etwas wie einem Trance Gate Effekt.

Sei einfach kreativ oder sei so ehrlich und häng es an den Nagel. Jeder will immer Beats bauen aber keiner will die Zeit investieren zu lernen WIE es geht - aber klingen muss es immer wie ein Meisterwerk. Die Meisten erfolgreichen Producer der Szene haben oft JAHRZEHNTE lange Erfahrung. Haben Nächte damit verbracht an Grooves zu Feilen bis sie herausgehört haben was der Fehler war. Deine Ohren sind in der Lage zu hören - aber dein Gehirn muss deine Ohren erst lernen zu nutzen. Es dauert 1-2 Jahre bis man mal alleine einen EQ richtig anfängt für die richtige Tätigkeit zu nutzen weil man davor einfach da steht und sich sagt - ich brauch doch nur n EQ.. Bis man raus hat wie welche Filter klingen oder wie Röhrenverzerrung klingt dauert es auch noch mal bis es da klick macht. Man kann hören nur durch hin hören und ausprobieren erlernen. Und so ist das auch bei Grooves. Irgendwann machst du es instinktiv - musst nicht mehr nachdenken. Dann bist du so weit das du die Musik machst - und nicht die Plugins dich auf eine Reise schicken. Wisse was du tust geht nun leider nicht anders. Versuche ich mal jemand zu erklären was Ghost notes sind.. wird er es zwar verstehen aber er wird noch nicht verstehen wie man sie richtig einsetzt. Aber genug der Standpauke - hab doch einfach dein Spaß und mach Musik. DARUM geht es doch und um nichts anderes (Superstar Ambitionen) sollte es gehen weil alles andere ist Bull Shit. Bau dir deine Crowd auf und vor allem lass dich nicht von Labels verarschen. Gibt genug Labels die diktieren ihren Artists einen Sound, weil sie sonst nicht Releasen - das ist ERPRESSUNG. Jeder der in solch ein Label vertraglich gebunden ist der hat die totale Arschkarte. Denn in einem solchen Label steht nicht der Artist und dessen Musik im Vordergrund sondern Mr Labelboss und dessen Way of life. Wenn dich der Boss ned mag weil du im blöd gekommen bist ruiniert der deine Musikalische Karriere und kann dich sowas von Scheiße kaputt reden das dich keiner mehr Bucht.

Fragen wie was geht ist legitim. Aber stell dir auch die Frage: Kannst du dir den Sound leisten den du Produzieren willst? Ernsthaft - ich hab so viele Möchtegerns gesehen die glaubten nur weil sie mit Mac und Logic arbeiten machen sie auch gute Musik. DAS IST BULLSHIT! Auch darauf lässt sich ohne Know How und Erfahrung Mist mischen. Erst recht wenn man um sich herum nur Mitläufer zieht. Informiere dich auf Youtube, lies mal Bücher - FOREN kannst du ja lesen.. kostet 9,50€ son Buch manchmal auch mehr manchmal weniger. Lies Zeitschriften - achte darauf wenn Producer mal sagen was sie überhaupt verwenden. Bei Infected Mushrooms muss man aber dazu sagen die Jungs haben echt manches Gelaber drauf wo ich nur den Kopf schüttle. Aber egal - schaut man hin so sieht man VirusTi2, Nord Lead, Hell of a lot VST Plugins und ja DSP Power. Und dann kommen Labels auf den kleinen Homeproducer zu und wollen das man genau so klingt.. VERGISS ES. Da kostet allein der Lautsprecher einzeln soviel wie viele für ihr ganzes Studio bereit sind aus zu geben. Darum - nutze LOOPS! Kostet zwar au was die zu holen - aber nix ist besser als eine Fundierte Sound Libary auf die man zurück greifen kann. DAS ist mit ein großer Unterschied zwischen Anfänger und Master. Ein Master kennt seine Libary - weis wo was liegt. Der Anfänger muss sich erst mühsam durchhören.
Und gerade bei Percussion geht nichts über Loops. Ich hab es versucht Jahre lang so real hin zu programmieren wie möglich - das meiste KLINGT einfach zu statisch. Manchmal sind es nur Nuancen aber man hört es dann letztlich in dem man fühlt das der Sound einen nicht mit reißt.

In dem Sinne - hab mehr Spaß an dem unbekannten. Dann wird alles gut.

 

[rithim868]

Danke erstmal für die Antworten. Hat paar super Tips welche ich sehr gerne annehme. Ich persönlich versuche einen mix zu gestallten aus selber gemachtem loop und Cuts aus Loops aus den Librarys. Finde ich auch der richtige Weg. Experimentieren mit dem Raster oder Loops in der originalen Geschwindigkeit lassen, finde ich ein super Tip und werde es ausführlich testen

Wie du schon schreibst geht nichts über experimentieren und Erfahrungen sammeln. Das ist auch der Grund warum ich hier die Frage gestellt habe. Loop Library finde ich gut und ist absolut nichts schlechtes dabei die zu verwenden.
Mir geht es aber um Grundlegende Sachen die ich schon sehr gerne auch selber hinkriegen würde. Auch sind es Sachen die so ziemlich bei jedem House Träck zu hören sind. Ich denke Ghostnotes ist hier das Zauberwort. Eine Kick, eine Snare auf 2 und 4 und Hiats auf jedem 16el haut niemand mehr aus dem Socken, es sind vielmehr die Sachen die man nicht hört die den Groove ausmachen.

Ein Beispiel: In vielen Träcks höre ich vor jedem Snare eine Art Saugeffekt die den Groove ausmacht. Habe ich schon so ziemlich in allen Variationen ausprobiert aber nie wirklich so luftig hingekriegt.

hier mal ein kleiner Ausschnitt von mir:
https://www.dropbox.com/s/apz4l6nqgejojgp/0001 4-Audio.aif?dl=0


Bitte nicht dem mix beurteilen, meine Abhöre ist noch nicht wirklich Ideal. Aber ich arbeite dran

Bin selbstverständlich auch für Mixing Tips sehr dankbar.


@ Gruba, ein Träck wo es hingehen soll habe ich gerade nicht parat. Evt. Kannst du mir ein Feedback auf meinem Loop geben was man deiner Meinung nach verbessern könnte.


Besten Dank

 

[Cruba]

Ein Beispiel: In vielen Träcks höre ich vor jedem Snare eine Art Saugeffekt die den Groove ausmacht. Habe ich schon so ziemlich in allen Variationen ausprobiert aber nie wirklich so luftig hingekriegt.

Wäre gut, wenn Du so 1-2 Beispiele hast und mich dann gezielt fragst. Ich habe über 10 Jahre House aufgelegt und kenne daher sehr viel.

Tip vorab: Wenn Du kein bearbeitungsprogramm für MP3's hast, hol' Dir Ocen, lad' Dir den Song der Dich "nervt" rein und loope die Stelle, die Dich ganz besonders interessiert.

Kein Scherz: Hör' Dir den Loop 10 Minuten an, mit Übung 5 oder 2 Minuten.

Was einem nach 10 Minuten Dauerflash z. B. auffällt (man kann es nicht "normal" hören, weil's zusehr in den Mikrobereich reingeht, den man so überhört):

Die Franzosen pitchen z. B. gern die 2. und 4. HiHat Schläge gaaaanz zärtlich höher. Durch das up-down-up-down entsteht eine Art wippen.

Deswegen hab' ich so gern House aufgelegt, weil da so richtige Groovesäue bei sind.

Es gibt aber auch noch einen Psychoakustischen Effekt, der z. B. die Bassdrum betrifft. Je nach Bassdrum kann ein Track, gerade bei den Tempi, mit denen wir es im House zu tun haben, einen Fluss komplett blockieren, normal laufen lassen oder antreiben um gefühlte 2-5 BPM. Damit meine ich keine Sidechain Geschichten oder Sustainzeug. Mit der richtigen Bassdrum versau' ich dir jede vorher groovende HiHat Figur.

Letztes Thema: Vorgezogene Noten und Laidback. Damit kannst Du im Microtiming viel Unsinn anstellen. So z. B. die Bassdrum auf 3 und 4 um 128tel (wenn möglich) oder 64tel vorziehen, dadurch die HiHat, die ja filigraner klingt anschieben oder abbremsen.

Hier zu hören, da pfeift man auf Quantisierungsraster:


Anhören kann ich's mir erst nächste Woche, mein InetVolumen hat grad' schüss gesagt... lol

 

[Gel Mitglieder 58746]

Ach ja, ich möchte noch ergänzen das manche Kick und Bass Grooves einfach nicht funktionieren wenn die Kick und der Bass exakt aufs Raster gelegt sind (löschen sich aus oder kommen sich anderweitig in die Quere). So kann das minimale vorziehen eines Kick Schlages wunder Wirken. Das Feeling geht oft nicht flöten weil der Mensch feinste Abweichungen oft nicht erkennen kann. Doch die Phsyik lässt sich leider nicht beeinflussen. Gerade bei Boomy Kick und Deepen Bässen kann das Problem auftreten das man nur ein Offbeat sauber zu Stande kriegt wenn man es auf das Raster quantisiert. Und das ist leider auf Dauer extrem langweilig. Es bleibt also die Überlegung wenn es so beschränkt möglich ist zu variieren: WAS kann ich damit und WIE kann ich das variieren ohne das der Groove verloren geht? Gerade im Minimal kann dies echt sehr gut erlernt werden.

Für mich ist einer der besseren Wege den Intakten Loop ab zu Samplen. Und mit diesem dann weiter zu arbeiten. Der Grund ist - so kommen sich kick und Bass SICHER nicht in die Quere. Etwas was bei Synths und DAW Summing weit mehr Ärger macht. Man fummelt dann gerne an der Releasefahne und dem Attack herum - das aber verändert die Natur des Klanges enorm. Und ist am Ende Unzufrieden das der Kern Körper verloren ging. Nun lässt sich dieser Loop halbieren, Cutten und neu an Ordnern. Über zwei Spuren lässt sich auch mittels Sidechain eine bevorzugte Spur festlegen welche den anderen Sound weg drückt um sich nach vorne zu ziehen. Auch lässt sich eine 3 Spur mit Filtern oder FX erstellen. Das bietet den Vorteil das man den Funktionierenden Kanal nicht "verliert".

Notfalls muss man sich auch eingestehen das der beste Weg einen Sound hin zu biegen darin liegt tatsächlich Breaks zu verwenden welche gänzlich anders aufgebaut sind man hört solche extreme gerne im Darkpsy: xxxxxxxxxxxxxxxx 1234 xxxxxxxxxxx12 xxxxxx1 Pause 1 Pause Boom xxxxxxx

Auch Variationen der Loops selbst ist durchaus sinnvoll - zum Auf oder Abbau kann man Filter und Length nutzen um auf ein Event hin zu arbeiten wenn man den original Sound über Parameter der Synths und Sampler eingreifen kann: xoxo xox xo x x x Pause xoxoxoxo

Gerade Beat Repeat und Looper können wahre Wunder bewirken - weil sie diesen typischen Stutter Effekt erzeugen können der bei gemischt richtig coole Sounds erschaffen kann. Auch Gates sind klasse. Gates schaffen platz. Und Platz bedeutet: Dort kann Bass wirken. Hat man also viele lange Bassline WOOOP Release Fahnen kann man so ein Gate eben nutzen um diese wieder Atmen zu lassen.

Es kann auch passieren das ein Bass Kick Sound durch das verändern der Phase erst stimmig wird. Was dann ziemlich Probleme bereiten kann. Manche VSTi sind so hart es klingt Phasen Schweine. Mit sich selbst mischbar aber mit anderen Instrumenten fühlt sich das VSTi genau wegen der Phasenlage und den daraus Resultierenden Problemen bei der Summierung an wie Klang Matsch. Man kann es sehr schwer mischen und hat das Gefühl das der Mix gegen einen Arbeitet. Auch weil wohl möglich der Bass und das Stereo Bild unprofessionell aus dem Synthesizer heraus geleitet wird. Man darf nie vergessen als die meisten Produktionen auf Stereo ausgelegt sind und das bedeutet - wenn der bass stereo ist, wird es nicht gut klingen wenn es nicht Mono kompatibel abgemischt wurde. Und das bedeutet nicht mehr als das der Bass bei der Summierung sich selbst auslöscht und somit zusammenfällt. Gleiche Phase und Gegenphase zur selben Zeit = Aufhebung des Signals. Und da kommt auch ins Spiel das Trotz des Stereo Signals bei Subwoofern die Signalweiche GENAU das macht. Dabei gibt es einmal additive Mono Schaltung - wo tatsächlich L & R Kanal addiert werden und daraus wird dann das Mono Signal erschaffen. Mit den jeweiligen "Auslöschungen" was natürlich sehr ungut ist. Andere Reduzieren das L & R Signal auf ein L Signal und nutzen dies um den Bass vom Rest zu Filtern / Trennen. Das kann gut klappen, nur bei einer Inkompatiblen Mono Mischung kann es passieren das der Rechte Kanal und der Linke sich "aufgeschaukelt" haben. So also Fett klingen - letztlich aber kann die Bass Membran nicht so weit schwingen wie das was durch diesen Stereo Effekt aufgeschaukelte Signal einem weis machen möchte. Der Bass fällt also zusammen. Umgekehrt bleibt es aber! Ist der Bass in Mono sauber druckvoll und Fett - bleibt er es auch! Auch wenn eine Frequenzweiche das Signal für den Subwoofer raus zieht. Es bleibt Mono gut und somit klingt der Bass auch sauber.

Ich möchte anmerken das ich kein Physiker bin, und wer es exakt wissen muss soll es sich anlesen.
Es soll nur für die Phasen Problematik von Bass und Kick Signalen sensibilisieren. Und auch das manche Synthis sich weil sie sauber im Bass arbeiten leichter und besser zu mischen sind. Gerade im Klassischen Techno waren die Berühmtesten Kick(808 & 909) und Bässe (tb303) MONO oder mit dual Mono Fake Stereo Output ausgestattet. Doch richtiges Stereo hat Laufzeit Unterschiede für das Stereo Feld darum gibt es ja auch als eines der ersten Stereo Effekte den Stereo Delay. Oder Phaser welcher nichts anderes macht als minimalste Verschiebungen des Signals zu sich selbst zu produzieren und diese dann zu modulieren da es sonst ein Statischer Effekt bliebe..

Es gab nun eben halt einige Geräte in der Geschichte welche diesen perfekt Match der Phase aufwiesen. Anfangs zufällig später dann gezielt erschaffen ließen sich diese Geräte untereinander leichter Mischen. Weil sie eben Zugriff auf die Phase zu ließen ob nun über ein Pitch oder einen festgelegten Startpunkt des Wavtable oder Osc - diese Entscheidung konnte den Sound plötzlich einpassen wie man es anders eigentlich nicht hin bekäme. Darum ist der Waldorf Q oder der Attack oder auch der Virus so beliebt gewesen. Weil sie sich miteinander gut einpassen ließen und geilen Sound boten.

Wenn man nun aber mit Perkussivem material Arbeitet sind die Klanglichen Auswirkungen dieser Phasenprobleme nicht sooo schlimm. Aber es klingt eben nicht "sauber" clean. Das Stereo Bild kann dann Probleme machen. So ist es oft besser man mischt wichtige Elemente im Groove bereich Mono und Panned diese dann als ein Stereo Signal zu nutzen das dann Gepanned wird. Warum aber macht man dies? Nun, man kann dann den anderen Kanal muten, und hat PLATZ geschaffen. So kann dann ein weiteres Signal sich auf der anderen Seite platzieren lassen welches ebenso eingepasst wurde. So kommen sich BEIDE nicht in die Quere..

Was mich zu zurück zu meiner Aussage bringt das man eben Zeit braucht um zu hören was los ist. Wie man was mischte.. packt man zu viel rein nimmt das dem Signal den Raum. Man muss also Raum schaffen je komplexer etwas wird. Und dazu muss man wissen wie man solche Mixing Tricks korrekt einsetzt wie Side Chainfilter oder Gates etz etz etz. Bei hart percussiven kurzen Panning percussions kann es super klingen diese zusammen zu arrangieren. So kurz programmiert das diese eher wie Ticks wirken - sie wirken aber oft "zu dünn" nun kann man es zb. durch ein Raumhall dann anfetten weil eine Hallfahne dazu kommt welche auch ein Stereo empfinden auf das Mono zurück gibt. Dieser "Trick" mit etwas Kompression ist sehr wirkungsvoll. Weil man das Hall auch ausschalten kann wenn eine Stelle mit viel Sound laufen hat. Man hört den fehlenden Hall kaum raus - aber es gibt Platz damit die Hauptinstrumente Raum haben zu wirken. Auch Hicut Filter können super aufräumen. Wenn man eine Lead Gitarre hat die einspielt ließe sich so der Bereich bis 15khz wegfiltern (oder weiter) und die Lead Gitarre hat plötzlich mehr platz zu wirken.

Man muss halt wissen wie man was abmischt. Wissen welche Sounds wie funktionieren. Und Probleme auch Technisch / Phsysikalisch erkennen können - um einen komplexen Sound wirklich zu erzwingen. Viel leichter ist es doch schon von ANFANG AN den passenden Sound, richtig zu wählen anstatt umständlich herum zu fummeln & da können Samples und hochwertige Synthis einen Unterschied wie Tag und Nacht ausmachen - und gerade Analoge Bässe sind deswegen auch so beliebt gerade weil Analog nicht in Bit Scheibchen geschnittene Signale sind. Man hat oft genau deswegen einen besseren Bass weil diese nicht berechnet wurden sondern Physikalisch erschaffene Audio Signale sind. Alleine das Spektrum ist anders. So geht ein Analoger Osc weit aus höher und Deeper im Frequenzband hinauf und runter das man sogar noch bei 32khz und entsprechender Verstärkung dort das Signal wieder findet. Auch wenn man diesen Bereich nicht mehr hört. Und auch der Bass geht deeper. So gibt es einige die behaupten das gerade bei Digitalen Klangerzeugern im Bereich der Niederfrequenzen abwärts von 50hz immer mehr Unsauberheiten aufweisen welche durch die lange Welle dieser Sub Freq. Stattfindet. Also Aliasing Artefakte die entstehen weil die Auflösung der billigen Synthesizer dort nicht so hoch auflöst. Es klingt also ähnlich. Zudem sind Bässe selbst als Sinus Welle in der Natur nicht nur bei einem basis Frequenz bereich angesiedelt sondern hat auch häufig Hamonische Oberfrequenzen welche mit schwingen. Und das fehlte häufig den alten VSTs. Die neuen emulieren oft diese Harmonischen und deren Interaktion bei der Sound Erzeugung und das erschafft Sounds welche weniger Statisch zu einander sind. So ist eine Saw und eine Saw nicht das gleiche. Auch wenn sie auf dem Osciloskop identisch aussehen und sehr ähnlich klingen - kann also dem einen Signal einfach die Harmonische Oberton Schwingung fehlen.

Warum klingen aber die alten Digitalen Hardware Synths wie der Virus doch so gut? Nun weil die Grundwellen der Osc hochwertig abgebildet wurden. Sie haben genau das begriffen was ich oben schrieb. Und man hat viel try & error in diese Grundwelle und die korrekte hoch aufgelöste Signalkette gesteckt. Und diese dann patentieren lassen.

Heute aber spielt das kaum eine Rolle weil Leistung en Maas ist ja vorhanden. Das Know How ist auch inzwischen nicht mehr fremd. Die Frage was man aber macht wenn das Signal sich nicht automatisch einpasst - wird gerne hergenommen um den Suchenden Scheiße zu verkaufen. Warum auch nicht, es wird ja nicht akzeptiert wenn man sagt: Du kannst nicht Mischen oder hast doch keine Ahnung was du tust. Es heißt dann schnell - der x von y kanns doch auch. Und niemand will hören das man einfach nicht so gut ist oder nicht das selbe natürliche Talent und Intuition besitzt. Wird einem doch immer Suggeriert das jeder heute Superstar werden kann und das mit 0 Kohle und ohne Talent und ohne sich den #### auf zu reißen. Sagt man einem mal klipp und klar das manuell eingespielte Percussions oft desswegen funktionieren weil man nicht exakt das Raster trifft - wird man blöd angeschaut. Dann wird alles Markiert, quantisiert weil es nicht einfach ist das aus zu bauen und der Loop 12 Fach nach rechts weiter kopiert. Und nun klingt alles in time - aber beißt sich wohl möglich. Ist schlecht im Stereo gepanned. Oder was auch immer.

Man kann sagen der Bassbereich zwischen 0-100hz enthält sehr wenig Stereo Informationen! Wir können diese in diesem Bereich einfach nicht korrekt orten weil unser Gehör nicht darauf ausgelegt ist. Warum also den bass überhaupt stereo machen.. je höher die Frequenz um so mehr Stereo Information ist vorhanden. Weil mehr Laufzeitunterschiede existieren. Ab etwa 17khz verschwindet der eigentliche "Stereo" Teil hier liegt das was den Glanz einer Aufnahme mit gibt. Falsch abgemischt und angehoben wirkt es sehr schnell HARSCH und SCHARF. Während die Bereiche über 19-25khz ein Signal wie ein leichter Kontrast Regler für Stereo Signale behandeln. Hebt man diesen an stechen die Signale regelrecht hervor. Oder senkt man sie ab - wird das Stereobild undefinierter. Was man nutzen kann um Platz zu schaffen. Wenn man das eine absenkt das andere anhebt und weis was man tut ist die Stereo Darstellung selbst bei minimalem EQing sofort besser. Was aber bedeutet das für den Percussion Loop? Nun - der bass passt, die Mitten auch nun aber sind die Hats irgendwo undefinierbar im Stereo Feld vorhanden. Wenn man also weis wie was wo liegt kann man nun die Hats zb. hart auf R und L Pannen, und cuttet alles unwichtige nach oben und unten weg. Und wie schon zuvor kann ein Hall nun wieder Wunder wirken. Und den eigentlich künstlich klingenden Klang plötzlich WEIT und Offen klingen zu lassen.

Mischen bedeutet zu wissen was wo liegt. Wie es interagiert, in welchem Frequenz bereich es sich befindet und wie man was einpasst und platz schafft - aber vor allem bedeutet gutes Mixing mit dem zu arbeiten was man hat. Wenn was passt ARBEITE damit. Alles was man neu hinzufügt kann wie die Axt im Walde wirken. Oder sich perfekt einpassen. Aber meist ist die Axt der leidige Fall. Und nutze PANNING Delay Effekte ehe du zu Hall Geräten greifst. Ich liebe das Tal Dub 2 Delay. Es ist so interessant das es jeden Mix aufwertet. Ohne den Mix zu extrem zu zu pfuschen. Aber wenn man nicht aufpasst kann es auch den Mix versauen wenn man überall Delays drin hat welche den Mix künstlich und sinnlos voll packen mit ausklingenden Delay Wiederholungen.
Ein beliebter Effekt ist zb. auch die Hats durch Noise Generatoren mit nachgeschalteten Filtern an zu fetten wenn sie zu dünn sind. Das hat den Vorteil das man einen "Sound" breiter wirken lassen kann. Weil man ihn anders aber passend stimmig bei mischt..

Was mich zum Layering bringt - ihr kennt das wenn der DJ zwei Lieder perfekt übereinander laufen lässt? Was passiert da? Nun der eine Kanal L ist der haupt Beat. Er hat bass etz. der rechte wird nun bei gemischt - hat aber den LOW EQ raus gedreht. Warum? Weil die Kicks sonst deutlich Phasen würden! das leicht versetzte TOCK klingt mehr nach PFROCK - Und darum cuttet man den bass weg! Genau so mischt ihr Loops mit einander! Und wenn ihr nur die Mittleren Sounds mischen wollt killt die HÖHEN und mischt einen dritten Loop mit den Höhen bei. Platz schaffen und beimischen. Das ist der Trick damit es letztlich passt. Man kann die Phsysik nicht überlisten und Zaubern ist auch nicht möglich. Darum ist es enorm wichtig zu definieren WAS in der Wahrnehmung an der Stelle des Liedes die Aufmerksamkeit auf sich lenken soll. Wie bei einem Zaubertrick. Schaue auf deine Leere Hand bewege sie folge ihrem Weg und Weise das Publikum auf etwas hin das sie von der Hand mit der Münze ablenkt. So das du die Münze in der Tasche verschwinden lassen kannst. Im Mix kann das ANDEUTEN ein sehr MÄCHTIGES Mittel sein. Man muss nicht jedes Instrument perfekt raus hören - es reicht wenn jene sauber sind die aktuell den Sound liefern. Das Gehirn konzentriert sich auf das was hervor Sticht nie auf das was im Hintergrund stattfindet. Das kann Helfen hoch komplexe Dynamische Abläufe zu erzeugen. Das Pumpen eines Sidechain Kanals kann hat rides zum Leben erwecken. Aber zu lebendig wirken wenn man etwas anderes nach vorne holt. Man kann dann einfach leiser drehen oder man nutzt andere Wege um das Signal zu verschleiern wie Dynamische Filter oder Automationen von EQ Gain Reglern. etz. je statischer ein Sound ist - um so langweiliger empfinden wir diesen. Dh. es ist PFLICHT und Kür die Aufmerksamkeitskurve eines Loops zu beachten. Nur wenn ein Loop interessant genug ist - wird dieser auch bei ein oder mehrfacher Wiederholung nicht langweilig wirken.

Manche Recorden ihre Loops in Geräte wie den MPC oder Elecribe um darin dann den Loop auf retro weise zu bearbeiten. Weil es anders klingt als die Software. Es reicht schon aus wenn man den Loop Sliced und im Electribe langsam mit Groove versieht. Plötzlich kann solch ein Slice Loop sich im Verhalten total verändern. Ein anderes Feeling bei ähnlichem Klang. Schwer für andere ohne die Hardware nach zu bauen. Doch ist Hardware nicht zwangsweise die Lösung. Sie ist eher eine von vielen Lösungen. Nämlich die teuerste.. weil extravagant.

 

[TonyPizza]

^boah ey!

 

[RefinedRough]

..Moment wie war das nochmal mit dem gegenseitig rotierenden 5-Phasen Azimuth-Verhalten bezüglich Gravitationswellen?