Transparenz im Mix ???

[Yos]

Hallo Leute!



Ich bin neu hier, zumindest was das Verfassen der Beiträge angeht. Ich habe aus Gründen, die sich euch noch erschließen werden, dieses Thema nicht bei „Mixing“ eingestellt, aber der Moderator mag es dennoch verschieben, wenn er es für nötig hält.

Ich möchte um euren Rat und fachliche Tipps zum Thema Transparenz von Audiointerfaces bitten. Ich bin mir auch gar nicht sicher ob der Begriff Transparenz hier zutrifft, weshalb ich kurz umschreiben werde, worum es mir geht.

Ich mache schon lange Musik für mich zu hause. Ich höre aber auch gern viel Musik und bin hier audiophile Soundqualität gewöhnt. Meine Ohren sind durch diese Leidenschaft gut geschult - und vielleicht auch verwöhnt.

Jedenfalls habe ich versucht mit verschiedenen Interfaces akustische Gitarre und Gesang nacheinander aufzunehmen und im Mix zusammenzufügen.

Dabei stellte ich zu meiner Enttäuschung fest, dass beide Spuren miteinander "kämpfen", sprich die Gitarre hinter der Gesangspur "verschwindet" und nicht mehr so gut hörbar ist, sobald der Gesang einsetzt. Also der Mix hat überhaupt keine Duschrichtigkeit, entweder hört man das eine oder das andere. Wenn ich mir professionelle Produktionen anhöre, dann ist das überhaupt nicht der Fall. Egal wie aufwendig der Mix ist, man kann immer noch das kleinste Detail hören, wenn man nur seine Aufmerksamkeit darauf lenkt. Es geht so zu sagen im Getümmel nicht unter.

Ich weiß, dass für einen guten Mix, viele Dinge verantwortlich sind. Eigentlich muss alles in der Signalkette stimmen, damit man nachher hervorragende Ergebnisse im Mix erzielen kann. Aber was ich auch versucht habe, ich konnte keine zufriedenstellende Transparenz erreichen.

Nun, langsam habe ich den Verdacht, dass für das beschriebene Problem die Qualität der Soundkarte verantwortlich ist. Stimmt mein Verdacht? Gibt es Audiointerfaces die diese Aufgabe
besser bewältigen, und wenn ja, wie tief muss ich in die Tasche greifen, um das Problem mit der Transparenz ein für alle mal aus der Welt zu schaffen? Das ist meine Frage.


Ich würde mich über eure fachkundigen Kommentare sehr freuen,

Cheers,

Robert.

 

[user01]

welche soundkarte nutzt du?

ein transparenter mix setzt allerdings mehr voraus:

erfahrung, raumakustik, etc.

 

[tomric]

Wenn ich mir professionelle Produktionen anhöre, dann ist das überhaupt nicht der Fall. Egal wie aufwendig der Mix ist, man kann immer noch das kleinste Detail hören

Dann spricht das m.E. dafür, daß die Fehler nicht primär an der Soundkarte liegen, sonst wäre das nicht der Fall. Klar klingen verschieden Interfaces unterschiedlich und lösen ggf. unterschiedlich auf, aber ich denke die Ursachen liegen hier im Material, z.B. Qualität der Einzelsignale (Mikrofonierung, Raumeinflüsse, Ampeinstellungen, usw.), deren Bearbeitung (Dynamics, EQ, Automation) und nicht zuletzt dem Arrangement.

Ich hatte solche Phänomene zur Zeit meiner ersten Bands auch live im Proberaum, wenn bspw. der Keyboarder den Bassisten zugedeckt hat, weil er zuviel mit der linken Hand in seinem Frequenzbereich unterwegs war, oder die Gitarre relevante Bereiche des Keyboards vollgemüllt hat. Hier kann man bspw. mit entsprechender Frequenzaufteilung einiges machen (Soundeinstellungen, ggf. andere Oktave wählen) oder das im betreffenden Moment weniger wichtige Instrument der beiden die sich beharken spielt dann eben leiser oder reduzierter.

 

[Yos]

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Im Moment die echo audiofire. Du meinst also es liegt generell nicht an der Qualität der Soundkarte? Sprich, eine gute Transparenz lässt sichauch mit 0815-Soundkarte erreichen?

 

[tomric]

0815 vielleicht nicht, aber die Echo ist ja schon etwas Anderes, als ein durchschnittlicher Onboard-Soundchip.

 

[Akai31]

Nun, langsam habe ich den Verdacht, dass für das beschriebene Problem die Qualität der Soundkarte verantwortlich ist. Stimmt mein Verdacht? Gibt es Audiointerfaces die diese Aufgabe
besser bewältigen, und wenn ja, wie tief muss ich in die Tasche greifen, um das Problem mit der Transparenz ein für alle mal aus der Welt zu schaffen? Das ist meine Frage.

ich vermute mal keck dein Problem ist keines einer technischen Limitation.

Ich weiß, dass für einen guten Mix, viele Dinge verantwortlich sind. Eigentlich muss alles in der Signalkette stimmen, damit man nachher hervorragende Ergebnisse im Mix erzielen kann. Aber was ich auch versucht habe, ich konnte keine zufriedenstellende Transparenz erreichen.

Das größte Problem in der Signalkette ist immer noch der Mensch... sei es als Musiker, der für das passende Arrange verantwortlich ist. (der aber auch für die Auswahl der passenden Instrumente verantwortlich ist), sei es als Tonmann, der mit Mikrofonplatzierung, Raumauswahl usw. der Musik gerecht wird und als Mischer für eine gute Durchhörbarkeit sorgt.
Wenn du es genau wissen willst, lade im Forum (Unterforum: mischmaschine) deine Spuren hoch und bitte um Mithilfe. Da wirst du sicher schnell merken, wo die Probleme liegen.

 

[Yos]

Kann es sein, dass es bei rein digitalem Mischen die Transparenz schwerer zu ereichen ist? Ich habe mir neulich unsere uralten 4-Spur-Kassten-Aufnahmen angehört. Der Aufnahmeraum war ein akustischer horror, Erfahrung hatten wir auch 0, abgemischt nach Bauchgefühl und dennoch ist die Transparenz voll da!!! Ist das vielleicht doch eine Sache der digitalen Hardware?
Ich schlage mich schon seit Wochen mit dem Gedanken rum, auf das analoge Mischen umzusteigen, aber da muss ich wieder alles umkrempeln. Deshalb wollte mich hier erst mal schlau machen und eure Meinung einbeziehen.

 

[tomric]

Wenn ich an alte ähnliche Proberaumaufnahmen meiner Bands denke: Kann es sein, daß Du hier Transparenz mit dünnem Sound verwechselst ?

Mit der digitalen Hardware an sich hat das nicht viel zu tun, das Interface plus Rechner ersetzt ja im ersten Schritt lediglich die "Bandmaschine" und nachher beim Abmischen das Pult usw.

 

[Saurus]

Yos schrieb in #7: Kann es sein, dass es bei rein digitalem Mischen die Transparenz schwerer zu ereichen ist?....

Nö, würde ich unter Zufall verbuchen. Wie die Vorschreiber schon andeuteten, ist das alles eher eine Frage des Wissens und Könnens. Lad mal bitte, wie schon gefordert, die Deiner Meinung nach nicht transparent mixbaren Spuren hoch und vllt. noch ein Beispiel bzw. ein Verweis von/auf einen einen Track, der das hat, wonach Du suchst!

 

[BasstianvH]

Vielleicht stellt Du wirklich einfach mal ein paar Soundbeispiele online.

Sprich die Grundsignale und auch Deinen Mix,

dann kann man da sicher eher was zu sagen.

Ansonsten ist das stochern im Nebel.

Aber mit nem vernünftigen Mikrofon in nem vernünftigen Raum, sollte die Echo Karte auf jeden Fall nicht so weit limitieren, dass kein transparenter Mix möglich ist.

Ich vermute das Problem eher in den Fähigkeiten denn in der Technik.

 

[Kuno]

Dabei stellte ich zu meiner Enttäuschung fest, dass beide Spuren miteinander "kämpfen", sprich die Gitarre hinter der Gesangspur "verschwindet" und nicht mehr so gut hörbar ist, sobald der Gesang einsetzt. Also der Mix hat überhaupt keine Duschrichtigkeit, entweder hört man das eine oder das andere.

Dem kannst du mit Panning, EQing und sogar dem richtigen Reverb entgegen wirken.

Am Interface liegt das nicht ... aller höchstens noch am verwendeten Mic, möglicherweise auch am Raum, in dem recordet wurde.

 

[Yos]

Vielen Dank für die bisheringen Antworten.

Die Richtung scheint also klar zu sein. Es liegt nicht an der Hardware.
Nur, bitte nicht vergessen es handelt sich in meinem Fall nicht um 48-Spuren-Mix, sondern um 2 lächerliche Spuren. Paning hin, EQ-her der Mix hat null Transparenz.

Aber danke für die Antworten, ich weiß in welche Richtung ich jetzt gehen muss: Raumakustik, Mikropositionierung, gute Plugins. Wenn ich nicht weiterkomme lade ich was hoch, und dann sehen weiter.

Cheers.

Robert.

 

[Saurus]

...Nur, bitte nicht vergessen es handelt sich in meinem Fall nicht um 48-Spuren-Mix, sondern um 2 lächerliche Spuren...

Umso einfacher. Dann kann das sogar ich (nur mit Panning & EQ)

 

[tomric]

Dann pack doch mal testweise die Akustikgitarre nach links und rechts im Panorama und den Gesang in die Mitte

 

[Yos]

@tomric

Ich habe nur um fachkundige Kommentare gebeten

Ich werde mal sehen.

Gruß.

 

[Saurus]

Das war jetzt kein fachunkundiger Kommentar. Ganz im Gegenteil. Probier das doch erstmal! Ich wette, Dir geht danach ein Lichtlein auf.

 

[BasstianvH]

Aber danke für die Antworten, ich weiß in welche Richtung ich jetzt gehen muss: Raumakustik, Mikropositionierung, gute Plugins. Wenn ich nicht weiterkomme lade ich was hoch, und dann sehen weiter.

Cheers.

Robert.

Woher willst Du das denn jetzt wissen. Das waren doch alles nur Vermutungen. Und darauf jetzt blind an der Akustik rumzuschrauben und irgendwelche Plug Ins zu kaufen ist doch Quatsch.

Ne Akustik Klampfe und Stimme kannst Du mit jeder BilloDAW zu schwingen und transparent scheinen bringen, wenn Du weißt, was Du tuest.

Vielleicht solltest Du erstmal was online stellen und Dir dann passende Tips geben lassen, als im Nebel zu stochern. Oder aber Dir mal die Basic von Recording draufschaffen.

Auf jeden Fall wäre es jetzt mal an der Zeit den Thread aus dem ProAudio Bereich zu verscheiben, denn damit hat das ganz ja nun nix zu tun.

 

[teebaum]

Kann es sein, dass es bei rein digitalem Mischen die Transparenz schwerer zu ereichen ist? Ich habe mir neulich unsere uralten 4-Spur-Kassten-Aufnahmen angehört. Der Aufnahmeraum war ein akustischer horror, Erfahrung hatten wir auch 0, abgemischt nach Bauchgefühl und dennoch ist die Transparenz voll da!!! Ist das vielleicht doch eine Sache der digitalen Hardware?
Ich schlage mich schon seit Wochen mit dem Gedanken rum, auf das analoge Mischen umzusteigen, aber da muss ich wieder alles umkrempeln. Deshalb wollte mich hier erst mal schlau machen und eure Meinung einbeziehen.

da setzt du komplett am falschen ende an.
analog oder digital ist eine geschmackliche nuance, die sowieso eher richtung "digital -> transparent" und "analog-> verbindend" schlägt.

eine gute aufnahme hat ganz ganz viel mit der quelle und interpretation zu tun (gitarre, spielweise bzw technik, stimme), dann mit dem raum (gerade bei diesen quellen sehr wichtig), die mikrophonwahl ist sicher auch wichtig, der rest (kabel, interface, preamp) sind dagegen schon fast nichtig in der bedeutung.

in foren wird sehr gerne nach dem heiligen gral auf der technischen seite gesucht, es ist ja auch einfacher, den fehler in dingen zu suchen, die mit geld behoben werden können, als in sollchen, die bedeuten würden, dass man am handwerk arbeiten muss.

wenn also so viel besser klang im übungsraum, lags vielleicht am raum, vielleicht an der mikrophoinierung (vorallem der positionierung im kontext mit instrument und raum) - und vielleicht wars auch einfach eine glückliche fügung verschiedener aspekte.

 

[Yos]

@syrius
Und du meinst ich hätte diese simple und nahligende Option nicht ausprobiert?

@BasstianvH
Alles klar bei dir???


Wie gesagt, ich werde weiter rumtüfteln. Es gibt nichts übers Probieren.

Gruß.

 

[DaVogi]

ich hab das ganze mal in recording und mikrofonie verschoben....

ein soundbeispiel wäre super, das würde wohl das rumstochern im dunklen am schnellten beenden.