Track nur mit VST's wie "Echt" klingen lassen

[R-Kelly]

Ich würde gerne wissen wie man einen Pop/Rock/R&B Track den man ausschließlich nur mit virtuellen Instrumenten und Effekten macht, midimäßig so programmiert, produziert und mischt als sei es mit Live Instrumenten in einem teurem Studio unter Profi-Musikern aufgenommen worden ??

Ist sowas überhaupt möglich? Ich meine mittlerweile sind aufwendige teuere Sample Libraries, VST's, und FX Plugins ja auf einem ziemlich hohem Niwo angekommen aber was natürlich dafür dennoch fehlt ist das gewisse Know How..

Grade mit virtuellen Gitarren kommt man da ja leider sehr schnell an seine Grenzen. Für Rhythmus Gitarren benutze ich immer noch den Virtual Guitarist2, Funk Guitarist oder neuerdings Stummed Acoustics von NI.

bei Drum Sounds benutze ich für R&B mehr Vinyl-Kits oder elektronische statts Acoustics Kits.. manchmal kombiniere ich aber auch beide zusammen. Wie erzeugt man realistisch klingende Midi Drums so wie ein echter Drummer spielen würde halt nur mit hauptsächlich elektronischen Drum Sounds ?? Machen Round Robin Samples hierbei überhaupt Sinn ??

Die Demo-Sound Beispiele auf der Native Instruments Webseite unter den jeweiligen Produkten klingen für mich schon ziemlich beeindruckend und ich denke mir immer "wie machen die sowas nur?"

Ihr dürft mir gerne jede Menge Tips & Tricks verraten, gute Links Posten von mir aus auch kostenpflichtige Tutorials die gerade dieses Thema behandeln.

 

[Lobotomeandyou]

Ist sowas überhaupt möglich?

Meiner Meinung nach nicht. Die Drums sind dabei das kleinste Problem. Da gibbet doch mittlerweile wirklich gute virtuelle Drummer. Problematischer wird es schon beim Bass... sowohl spieltechnisch als auch auf Arrangementebene. Für Gitarren gibt es m.E. überhaupt keine reelle Alternative. Es sei denn, du begnügst dich hier bei deinen Songs auf das Allernötigste und lässt diverse versuchten Schnörkel raus. Aber da solltest du die "Gitarren" wirklich auch nur dezent reinmischen und nicht zu plakativ nach vorne stellen. Denn spätestens dann fällt der virtuelle Charakter auf.

unter Profi-Musikern aufgenommen

Hmmm... die Performance liegt immer noch beim Musiker, der am Rechner sitzt, selbst. Klar könnte man professionelle Loops einflechten etc. - aber dass etwas wie vom "Profi" klingt hängt eigentlich nur mit deinem musikhandwerklichen Können und deiner Gabe des Komponierens zusammen.

 

[R-Kelly]

naja ich kann leider nicht ein einziges Instrument richtig spielen.. das einzigste auf nem Midi-Keyboard bissel rumklimpern und komponieren frei nach Gehör..

Wie krieg ich nen Bass bißchen realistischer hin ? Hab da den Trilian und die Bässe aus der NI Komplete Serie.. die klingen für sich alleingenommen soundmäßig schon ziemlich echt nur halt das Live Feeling und die Spielweise auf Midi-Ebene zu realisieren da fehlt bei mir noch einiges..

 

[Mike3000]

Die

Spielweise

ist eben der weiterhin größte Unterschied zwischen echt und programmiert.

Auf dem echten Bass gespielt klingt jeder Anschlag ein bisschen anders, ganz abgesehen von Deadnotes, die ich an allerlei Stellen prduzieren kann.

Dann klimper deine Komposition auf dem Keyboard, und lass sie dann von echten Muskern spielen (die gibt es hier im Forum zum Glück auch zu genüge )

 

[ModulationMatrix]

um an das Ideal möglichst nah ran zu kommen, braucht man halt erstmal sehr gute VSTi's, die möglichst auch Noises und viele Velocity Layer beinhalten. Und dann erfordert es halt viel Programmierarbeit Variation reinzubringen und genau auf die Velocities zu achten dass es organisch klingt

 

[NoDongle]

Moin

Wenn man z.B. versucht, einen dusseligen Gitarren-Akkord auf einem Keyboard zu greifen, wird einem sehr schnell bewusst, dass da Welten zwischen liegen.

Gut. Oder auch nicht. Um ein Instrument, egal welches, mit den spieltechnischen Möglichkeiten "seines" Instruments zu bedienen, muss man zuvor wissen, wie das Instrument zu bespielen ist. Will sagen, damit eine Geige auf einem Keyboard gespielt nach Geige klingt, muss man wissen, wie eine Geige gespielt wird, welche Intonationsmöglichkeiten diese bietet, Round Robin sei hier nur ein Beispiel.

Ich kann nur raten, sich von der Illusion zu lösen, dass man mit jedweder Software alles erschlagen kann, es sind schlicht Werbesprüche, auf die man hereinfällt.

Jordan Rudess kann sehr wohl eine Gitarre auf einem Keyboard nachempfinden, allerdings kann der auch Gitarre spielen ...

Gruß
Peter

 

[Ari]

Zur Urfrage.

Ist sowas überhaupt möglich?

Absolut JA!

Meiner Meinung nach nicht.

Dann kennst du die Produktionsmethoden seit nunmehr einer Dekade nicht im Pop, RnB, Radio-Bereich.

um an das Ideal möglichst nah ran zu kommen, braucht man halt erstmal sehr gute VSTi's

Das ist ganz ganz großer Unsinn!
Jeder richtig guter Pop-hit hat seinen Erfolg durch Originalität und dabei ist absolut GARNICHT eine perfekte Reproduktion eines Instrumentes gemeint. Meist ist das komplette Gegenteil der Fall.


Ich glaube, der ganze Trick an allem liegt im wirklich kreativen Umgang mit den zur verfügung stehenden Mitteln. Etwas nachzubauen, was man nicht hat und was man noch nichteinmal kann von den eigenen Skills her, wird immer nach stümperhaftem Möchtegern klingen. ABER man kann durchaus mal ein noch so gut gesampletes Konzertflügel auf ein Drumpad packen und nur den Anschlag einmal "einwirbeln" und so den Auftakt zu einer Balladen-Melodie kreieren.

Das ist fern ab von Realismus des natürlichen Instruments... und?
Ist der Song drum rum gut? oder scheitert es da schon an der grundsätzlichen Musikalität?
Da hakts nämlich bei den Allermeisten. Nicht bei der Technik, und auch nicht bei den Plugins und Sounds.

Sondern bei der (und jetzt kommts...) MUSIK!

Ari

 

[Signalschwarz]

Naja, es ging ja darum wie realistisch VSTis (im Songkontext) klingen können und nicht darum, ob man auch mit mittelmäßigen VSTis großartige (oder zumindest ordentliche) Musik machen kann.

Der Grad des Realismus ist heute natürlich schon größer als je zuvor und er wird weiter gesteigert werden, was logischerweise impliziert, dass 100% Realismus noch nicht erreicht wurde. Der jeweilige Stand ist natürlich auch vom Instrument selbst abhängig. Aber es gibt natürlich auch rein physikalische Begrenzungen, so kann man natürlich ein Piano relativ gut samplen und via hochwetiger Klaviatur das VSTi spielen, es wird aber dennoch nicht ganz so klingen wie ein echtes Piano live. Warum? Weil ein Piano seinen Sound eben nicht aus zwei Lautsprechern abgibt.

Und selbst wenn der Grad des Realismus 100% erreicht oder sehr nahe dran ist, dann wird es wohl schwer bis unmöglich sein so wie z.B. Led Zeppelin zu klingen, weil da einfach Geist, Energie, Schweiß und so von den Musikern in die Instrumente fließt und somit auch in die Musik.

 

[musicdevil]

Die Frage ist eigentlich nicht, ob es mit virtuellem Zeuchs gut klingen kann, sondern ob es realistisch nach "echten Instrumenten" klingen kann.
Mit dem GM-Sound vom Onboardsoundchip, wird man bezüglich Realität bei zb. Gitarren nicht weit kommen, aber auch genau das kann letztendlich den "Pop-Hit" ausmachen.
Anders gesagt "um gute Musik zu machen", braucht es natürlich nicht zwingend den "Realismus".

Das Thema ist aber eben "wie echt klingen lassen".
Man muss dazu quasi zb. die echte Gitarre mit dem virtuellem Vertreter vergleichen.
Wirklich "echt" klingt es ja erst, wenn man den Zuhörer erfolgreich täuschen kann.
Dabei denke ich aber auch, dass ein Großteil der Zuhörer, keine A-Gitarre von ner E-Gitarre oder ner Ukulele, nem Banjo, ner Mandoline usw. unterscheiden können....

Ich verschärfe mal die Frage und beziehe mich mal nur auf Rock/Metal.
Den AC/DC, Metallica Sound usw. nur mit virtuellen Instrumenten erzeugen?
Ich denke das ist noch nicht so ganz möglich.

Electronische Drums, kann man "wie echt eingespielt" klingen lassen, indem man sie "in echt" mit zb. nem E-Drumset einspielt, aber auch die "Humanize Funktion" vom Sequenzer kann sehr nützlich sein. Man kann sich auch aus der zahlreichen Midi-Library von zb. EZDrummer bedienen und damit E-Drums ansteuern.

Für den Bass gibts glaub ich schon ausreichend gut klingende Kontakt Librarys.
Würde ich per Keyboard einspielen und so wenig wie möglich quantisieren usw.

Gitarren ist so nen Thema für sich. Powerchords, leichtes Flatpicking usw. kann man schon relativ täuschend echt mit virtuellen Vertretern erzeugen. Problematisch ist meist das "Strumming".
Die "Standard Gitarre" hat 6 Saiten und kein Anschlag klingt wie der Andere. Es wären unzählige Velocity Layer nötig, um das realistisch nachzubilden.
Dabei hat der Gitarrist zig Möglichkeiten der "Verzierung" wie Hammer-Ons, Pull-Offs, Bendings und und und....und das ist nicht so leicht zu programmieren.

Mein Fazit:
Die heutigen Möglichkeiten genügen, um den "Nichtmusiker", also den durchschnittlichen Zuhörer zu täuschen, aber nen Gitarrist wird doch häufiger die virtuelle Gitarre enttarnen.

Nicht unbedingt die besten Beispiele, aber das hier ist komplett virtuell:

genau wie das:

und das hier ist sozusagen auch komplett aus dem Rechner (Band in a Box):

 

[Signalschwarz]

Mit "elektronische Drums" meinst Du ein virtuelles Abbild von akustischen Drums, richtig?

 

[musicdevil]

Ich? Nee, "elektronische Drums" sind solche Sachen wie aus der TR 909, TR 808 usw., also Drummaschinen, hierauf bezogen:

Wie erzeugt man realistisch klingende Midi Drums so wie ein echter Drummer spielen würde halt nur mit hauptsächlich elektronischen Drum Sounds ??

Ich denke es geht ihm darum, dass es "menschlicher" klingt und weniger steif nach programmierten elektronischen Drums. Kann man ja per Tasten, per Pads, per E-Drumset usw. ansteuern (live einspielen) und dann wenig quantisieren, bzw. eingeklickte Noten hinterher noch per "Humanize Funktion", wobei das nicht ganz das Selbe wäre.
Und die Midi Librarys vom zb. EZdrummer wurden ja von echten Drummern eingespielt, könnte man dann wie gesagt auch nutzen (sind ja reine Mididateien) um damit elektronische Drums anzutriggern.

 

[Nachtschicht]

ich würde an der stelle empfehlen: bevor man sich den vierten virtuellen gitarristen kauft, um wenigstens sowas grundlegendes wie powerchords hinreichend glaubwürdig hinzubekommen, kann man sich auch einfach mal ne günstige china-klampfe holen und bisschen üben. powerchords ist etwas, was man auch als erwachsener mensch binnen weniger wochen gut draufhaben kann, und mit powerchords allein kann man schon extrem viel an gitarrerei abdecken. selbiges gilt nochmal doppelt so sehr für bass.

kostet am ende weniger, klingt echter, und mehr spass machts auch noch.

 

[Lobotomeandyou]

ich würde an der stelle empfehlen: bevor man sich den vierten virtuellen gitarristen kauft, um wenigstens sowas grundlegendes wie powerchords hinreichend glaubwürdig hinzubekommen, kann man sich auch einfach mal ne günstige china-klampfe holen und bisschen üben. powerchords ist etwas, was man auch als erwachsener mensch binnen weniger wochen gut draufhaben kann, und mit powerchords allein kann man schon extrem viel an gitarrerei abdecken. selbiges gilt nochmal doppelt so sehr für bass.

kostet am ende weniger, klingt echter, und mehr spass machts auch noch.

Yep! Kann ich genau so unterschreiben und schreib das auch immer wieder mal. Jedoch kommt dann regelmäßig der, ich nenne ihn mal "Purismusvorwurf", wenn man drauf hinweist.
Das gleiche gilt übrigens für den Bass, da ist es noch einfacher, solange man da auf Slappen und sonstige Schnörkeleien verzichten kann und will.
Bin da bei Nachtschicht - und genau so habe ich es auch gemacht. Das ist einfacher als man denkt, solange man eben in Songs denkt und nicht von abgefahrenen Solierereien mit diesen Instrumenten träumt. Gerade rücken lässt sich ja auch noch 'ne Menge in der DAW mit minimalem Zeitaufwand.
Und wer größeren Ehrgeiz am Instrument entwickelt, kann sich ja immer noch für 'nen Instrumentenunterricht entscheiden. Aber auch das muss nicht wirklich sein.

 

[cherry50]

@ Nachtschicht meint

ich würde an der stelle empfehlen: bevor man sich den vierten virtuellen gitarristen kauft, um wenigstens sowas grundlegendes wie powerchords hinreichend glaubwürdig hinzubekommen, kann man sich auch einfach mal ne günstige china-klampfe holen und bisschen üben. powerchords ist etwas, was man auch als erwachsener mensch binnen weniger wochen gut draufhaben kann, und mit powerchords allein kann man schon extrem viel an gitarrerei abdecken. selbiges gilt nochmal doppelt so sehr für bass.

kostet am ende weniger, klingt echter, und mehr spass machts auch noch.

Ich habe es schon so oft erwähnt, und immer und immer wieder kommt dieses Argument, wie dort oben.
Ich habe 20 Jahre in meiner Band ganz vorne eine gute Gitarre gespielt.
Aus gesundheitlichen Gründen geht das heute nicht mehr. Deswegen kaufe ich mir alles, was dicht
an den Klang einer Gitte ran kommt. Und ich kenne die Spielweise bei einer Gitarre. Außerdem greift man keinen vollen Akkord auf einer Tastatur, und erwartet dann den echten Klang. Da gibt es schon verdammt gute Algorhythmen, die es ermöglichen bei einigem eigenen Know-How sehr authentische Gitarren zu formen. Das muß man aber sehr aufwendig üben, und wenn man das kann, ist man gleichzeitig ein kleiner Tastenvirtuose. Was ist schlecht daran ? Es gibt heute auch schon gesamplete Gitarren, deren Spiel sich dann schon verdammt echt anhört. Ich könnte Dir mal als Beispiel ein Paar von mir komponierte Gitarrenstücke schicken, und Du solltest mir ehrlich sagen, ob es zu erkennen ist, das ich die mit einer Virtuellen Gitarre gespielt habe.

Der Verbraucher hört es schon mal echt gar nicht, und da kommt es drauf an.
Wenn das Brot gut schmeckt, ist es vollkommen egal mit welchem Mehl es gebacken wurde, und ob der Bäcker vorher noch einen Handstand macht, oder den Teig durch die Luft wirbelt, ist auch egal.
Und mal ehrlich, Gitarre spielen ist doch wohl wirklich keine Kunst. Ich habe innerhalb von vier Wochen die Grundbegriffe draufgehabt nach der Gitarrenschule von Walter Götze (DDR).
Deswegen sollte man die Leute, die Gitarre spielen können oder auch diejenigen, die es halt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr können, doppelt loben, wenn sie es schaffen auf virtuellen Klampfen mit der Taste verblüffende Ergebnisse zu erzielen. Das zu erlernen, ist nämlich weitaus komplizierter, als ein paar Schrammelakkorde und Pentatonik Tonfolgen runter zuleiern, wie man sie immer und immer wieder bei vielen ach so tollen Rockbands Improvisationen hört.
Es gibt aber auch Leute, die wirklich was drauf haben, aber die sind auch nicht eingebildet, sondern tun es einfach.

Und es wird immer bessere Ergebnisse geben bei den virtuellen Intsrumenten, dessen bin ich mir sehr sehr sicher. Außerdem gibt es nicht nur Rockmusik, und da fällt es immer schwerer überhaupt
noch einen Unterschied zu erkennen.

Nichts für Ungut, aber das musst ich zu dem Thema mal los werden, weil es immer und immer wieder an die Oberfläche gespült wird.

LG Cherry50

 

[KMDR]

Ich denke auch, dass es vor allem erstmal um ein Grundwisen darüber geht, wie welches Instrument für gewöhnlich gespielt wird. Man kann ja manchmal auch bei "echten" Bands heraushören, dass der Bassist eigentlich Gitarrist ist und so … Reicht halt nicht immer aus, die Töne zu kennen, sondern erfordert dazu auch ein wenig Kenntnisse über die Charakteristik des einzelnen Instruments (typische Lagen, Staffelung der Töne usw.). Diese Promovideos, in denen so Typen aufm Keyboard die geilsten Gitarrensoli reißen, lassen in der Regel die Tatsache unter den Tisch fallen, dass solche Leute auch wirklich Gitarre spielen können.

Ich würde zum Erreichen eines Echtheitsgrades jedenfalls auch nicht in erster Linie auf sündhaft teure VSTis mit den authentischsten Sounds setzen … wenn man auf diesen Zug aufspringt, braucht man evtl. alle 6 Monate was Neues, angeblich Besseres und wundert sich dazu ständig, dass es einfach nicht so klingt wie im Werbeclip …

 

[Lobotomeandyou]

In aller Regel geht man ja beim Fragesteller einer solchen Frage davon aus, dass da keine gesundheitlichen Handicaps vorliegen.
Und so wie der TE seine Situation beschreibt, geht es ihm um die reine Studioproduktionstätigkeit. Gitarre und Bass kann man natürlich auch im Sitzen einspielen. Also so lange keine Einschränkungen in den Armen und Händen vorliegen, lässt sich das auch problemlos realisieren. Der Rücken wird wohl so auch nicht belastet (wenn man denn in der Lage ist, schmerzfrei halbwegs gerade zu sitzen). Und wenn man ganz auf Nummer sicher gehen will, dann achtet man z.B. auch darauf, dass man sich ein recht leichtes Instrument holt. Auch da gibbet ja z.T. gravierende Unterschiede.

 

[Nachtschicht]

@ Nachtschicht meint

ich würde an der stelle empfehlen: bevor man sich den vierten virtuellen gitarristen kauft, um wenigstens sowas grundlegendes wie powerchords hinreichend glaubwürdig hinzubekommen, kann man sich auch einfach mal ne günstige china-klampfe holen und bisschen üben. powerchords ist etwas, was man auch als erwachsener mensch binnen weniger wochen gut draufhaben kann, und mit powerchords allein kann man schon extrem viel an gitarrerei abdecken. selbiges gilt nochmal doppelt so sehr für bass.

kostet am ende weniger, klingt echter, und mehr spass machts auch noch.

Ich habe es schon so oft erwähnt, und immer und immer wieder kommt dieses Argument, wie dort oben.
Ich habe 20 Jahre in meiner Band ganz vorne eine gute Gitarre gespielt.
Aus gesundheitlichen Gründen geht das heute nicht mehr. Deswegen kaufe ich mir alles, was dicht
an den Klang einer Gitte ran kommt. Und ich kenne die Spielweise bei einer Gitarre. Außerdem greift man keinen vollen Akkord auf einer Tastatur, und erwartet dann den echten Klang. Da gibt es schon verdammt gute Algorhythmen, die es ermöglichen bei einigem eigenen Know-How sehr authentische Gitarren zu formen. Das muß man aber sehr aufwendig üben, und wenn man das kann, ist man gleichzeitig ein kleiner Tastenvirtuose. Was ist schlecht daran ? Es gibt heute auch schon gesamplete Gitarren, deren Spiel sich dann schon verdammt echt anhört. Ich könnte Dir mal als Beispiel ein Paar von mir komponierte Gitarrenstücke schicken, und Du solltest mir ehrlich sagen, ob es zu erkennen ist, das ich die mit einer Virtuellen Gitarre gespielt habe.

Der Verbraucher hört es schon mal echt gar nicht, und da kommt es drauf an.
Wenn das Brot gut schmeckt, ist es vollkommen egal mit welchem Mehl es gebacken wurde, und ob der Bäcker vorher noch einen Handstand macht, oder den Teig durch die Luft wirbelt, ist auch egal.
Und mal ehrlich, Gitarre spielen ist doch wohl wirklich keine Kunst. Ich habe innerhalb von vier Wochen die Grundbegriffe draufgehabt nach der Gitarrenschule von Walter Götze (DDR).
Deswegen sollte man die Leute, die Gitarre spielen können oder auch diejenigen, die es halt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr können, doppelt loben, wenn sie es schaffen auf virtuellen Klampfen mit der Taste verblüffende Ergebnisse zu erzielen. Das zu erlernen, ist nämlich weitaus komplizierter, als ein paar Schrammelakkorde und Pentatonik Tonfolgen runter zuleiern, wie man sie immer und immer wieder bei vielen ach so tollen Rockbands Improvisationen hört.
Es gibt aber auch Leute, die wirklich was drauf haben, aber die sind auch nicht eingebildet, sondern tun es einfach.

Und es wird immer bessere Ergebnisse geben bei den virtuellen Intsrumenten, dessen bin ich mir sehr sehr sicher. Außerdem gibt es nicht nur Rockmusik, und da fällt es immer schwerer überhaupt
noch einen Unterschied zu erkennen.

Nichts für Ungut, aber das musst ich zu dem Thema mal los werden, weil es immer und immer wieder an die Oberfläche gespült wird.

LG Cherry50

ich würde meine empfehlung gerne einfach als empfehlung für den konkreten fragesteller und ganz bestimmt nicht als grundlegende ethikdiskussion verstanden wissen (lustig wie lobotomeandyou das exakt eine post vorher noch vorausgesagt hat). ich halte auch überhaupt nichts von einer wertschätzung nach dem kriterium "was schwer gefallen ist, ist besonders gut". was gut kommt, ist gut, egal obs viel aufwand oder wenig war. eine mit höllenaufwand und fantastischer sachkenntnis perfekt gefakte gitarre ist ja nicht besser als eine, die den part schlicht in echt spielt.

und wie du ja selber schreibst, es hilft ungemein, wenn man eine gewisse kenntnis des instruments hat, welches man gerade zu faken gedenkt. insofern sehe ich nicht, was an der empfehlung, vor dem nächsten plugin vielleicht einfach mal ne klassische 100-eure-chinastrat anzuschaffen, falsch sein sollte. das schlimmste was passieren kann ist meiner meinung nach wirklich, dass man am ende gar noch spass dran hat.

gesundheitliche probleme sind sicherlich ein sonderfall, keine frage.

 

[Lobotomeandyou]

das schlimmste was passieren kann ist meiner meinung nach wirklich, dass man am ende gar noch spass dran hat.

Genau, und wenn man wirklich überhaupt nix mit dem Dingen anfangen kann, dann hängt man sich die Gitarre an die Studiowand. Macht sich im Notfall auch als Studiodeko gut.
Der Chinaböller ist die neue Lavalampe.

 

[Dodo_I]

es wird aber dennoch nicht ganz so klingen wie ein echtes Piano live. Warum? Weil ein Piano seinen Sound eben nicht aus zwei Lautsprechern abgibt.

Ähem, aber die Konzertaufnahme wird wieder durch zwei Lautsprecher wiedergegeben.

Wir wollen doch nicht päpstlicher sein als der Papst und anfangen darüber zu diskutieren, ob die Instrumente live genauso gut klingen können wie VSTi.
(wobei ich mir nicht mal so sicher bin, ob Du ein gut gesampeltes Piano von einem Pianist gespielt mit verbundenen Augen gegen ein echtes sogar live unterscheiden könntest ...) .

 

[Lobotomeandyou]

Ähem, aber die Konzertaufnahme wird wieder durch zwei Lautsprecher wiedergegeben.

Wir wollen doch nicht päpstlicher sein als der Papst und anfangen darüber zu diskutieren, ob die Instrumente live genauso gut klingen können wie VSTi.
(wobei ich mir nicht mal so sicher bin, ob Du ein gut gesampeltes Piano von einem Pianist gespielt mit verbundenen Augen gegen ein echtes sogar live unterscheiden könntest ...) .

Jo, ist auch alles 'ne Frage des Mixes. Man muss unnatürlich klingende VSTIs ja auch nicht unbedingt nackt und allein nach ganz vorne stellen. Im Mix integrieren lässt sich einiges.