Raum-in-Raum, Porösabsorber, Plattenschwinger, Nicht-Parallele-Wände, Helmholtz-Resonatoren, Diffusoren... das sind alles akustische Werkzeuge, die jeweils ganz spezifische Probleme lösen.
Wenn du ein konkretes akustisches Problem hast, dann suchst du dir das passende Gegenmittel, und setzt es in für dich sinnvollem Umfang ein.
Dein Ansatz ist aber bisher eher andersrum - du hast genau eins dieser Werkzeuge -Schaumstoff - zur Verfügung und suchst jetzt ein dazu passendes Problem. Was aber, wenn du das passende Problem nicht hast, dafür aber ein anderes?
Was nicht heissen soll, daß experimentieren schadet.
Wenn es um einen Raum geht, der hauptsächlich als Abhörraum gedacht ist, könntest du zum Beispiel einfach mal experimentell probieren, das LEDE-Konzept umzusetzen. Vielleichts bringts dir ja was..
Für den Anfang könntest du dir also einfach mal vorstellen, deine Wände im Raum bestünden aus Spiegeln. Überall dort, wo du von deiner Abhörposition aus deine Lautsprecher als Spiegelbild (durch eine einfache Reflexion) sehen kannst, packst du Schaumstoff hin. Folge: Der Schaumstoff frisst die Erstreflexionen des Raumes, theorethisch sollte das Stereoklangbild (die Ortbarkeit von Phantomschallquellen) präziser werden.
Bringts keine Verbesserung? - ok, dann war das Stereobild in deinem Raum auch so schon präzise genug. Dann probier was anderes...
Nur noch als Anmerkung, wegen "zuviel schadet":
Der Satz gilt ja für fast alles im Leben, konkret für Schaumstoff sehe ich das so:
Wenn du viel Schaumstoff einsetzt, wird der [g=361]Nachhall[/g] in deinem Raum bei den Frequenzen, in denen der Schaum effektiv ist (je nach Dicke und Wandabstand), bedämpft.
Gleichzeitig aber bleibt der Bereich, in dem der Schaumstoff unwirksam ist (tiefe Frequenzen) unbearbeitet.
Dein Raum wird also nicht nur trockener, sondern auch dumpfer. Mit "zuviel" Schaumstoff kannst du also auch neue Probleme heraufbeschwören.
Dämmung wirst du mit Schaumstoff übrigens nicht erreichen können. Für eine wirksame Dämmung brauchst du gaaanz dicke Wände, oder eine Raum-in-Raum-Konstruktion (Akustische entkoppelung).
Insbesondere für die tiefen Bässe brauchst du vor allem dicke Wände aus schwerem Material.
Stells dir einfach so vor: Wo 30cm massive Mauer versagt, versagt auch Mauer mit Schaumstoff vornedran. Wenn Raum-in-Raum nicht möglich ist (wie wohl bei den meisten von uns), suche die Schwachstellen: Türen und Fenster, und verstärke diese (schwerer machen, Löcher dichten)