Tagebuch: Tonstudiobau in Kassel

[TrueAudioDesire]

Liebes Forum,

ich möchte hier im Forum das Konzept und den Bau eines kompletten Homestudios gemeinsam auf die Beine stellen und dokumentieren.

Ich habe mich von ausführlichen Dokumentationen hier aus dem Forum inspirieren lassen und möchte versuchen noch mehr unter Einbezug des Forums zu entwickeln und umzusetzen.

Da alles DIY erfolgen soll möchte ich versuchen überall mit Preisangaben und genauen Materialbeschreibungen zu arbeiten.

Was ist erlaubt?
Der Raum ist Eigentum und soll ausschließlich als Studio dienen! - Somit müssen keine Einschränkungen bei der Einrichtung und größeren Umbaumaßnahmen gemacht werden.

Die Zielvorgaben für das Studio sind:
RT60 möglichst unter 0,3s
Materialkosten nicht höher als ein dreistelliger Betrag

Eventuell noch erwähnenswert: Die Studiomonitore sind die C55 von KS Digital (Coaxialmonitore).

Ich freue mich auf eine anregende Beteiligung und lege jetzt
den Start mit folgender Raumskizze:

 

[SGW1]

Kurze Frage: Soll in dem Raum aufgenommen oder abgehört werden?

 

[stefangeidel]

Zur Klarstellung: 999,-€ ist auch ein dreistelliger Betrag, ja?

 

[LM18]

Der Raum ist niedrig und klein.
Das kann nur eine Mixregie werden, oder?

1 kE Budged für Material könnte gerade eben so reichen für die Akustik.

Aber ich habe keine große Erfahrung mit funktionierenden Eigenbauten

 

[Bert4]

Hallo


Keine Ahnung wie weit man da helfen kann.

Deine Optimierung bis 1000 Euro läßt sicher was verbessern.
Ob dir der Aufwand zum Gewinn reicht......weiß ich nicht.


Immerhin :


unsymmetrischer Raum
unsymmetrisches Frontfenster
Eine Ecke durch Tür belegt
Deckenhöhe sehr knapp

Daher kein optimales Ergebniss möglich oder nur sehr sehr schwer.


Das Thema ist leider viel komplexer als viele denken.
Wie weit du gehen willst und was dein Ziel sein soll
mußt du aber auch selber entscheiden.
dazu sollte man aber doch viel über dieses Thema lernen.

Du könntest dir aber auch 4 Pakete Rockwool sonorock kaufen und in den vorderen Ecken aufstellen und Musik hören.
je nachdem wie dich der unterschied überzeugt, wirst du vielleicht
einfacher entscheiden können.

Ich betrachte das ganze aber als Hobbyraum.


lg Bert

 

[TrueAudioDesire]

Hallo, zu dir SGW1, im Raum soll nach Möglichkeit abgehört werden. Dabei sind die von Bert benannten Probleme auf jeden Fall kein leichtes Unterfangen. Umso interessanter ist die Frage, ob es mit einem Budget (ja, geht bis 999 Euro) Möglich sein wird studiotaugliche Akustikwerte hinzubekommen.

Zu Berts Bedenken mit der Raumakustik möchte ich noch mal auf die vorhandenen Monitore (KS Digital C55 Coax) verweisen, die durch sehr genaue und nahezu lineare Impulswiedergabe und ihr Coaxprinzip unauffälliger gegenüber Raumeinflüssen sind. Vielleicht besteht darin ja gewisse Chance.

Ich werde zur Verdeutlichung der jetzigen Raumakustik mal eine Messung machen und sie hier zu Verfügung stellen.

 

[stefangeidel]

ihr Coaxprinzip unauffälliger gegenüber Raumeinflüssen sind.

Den Transfer musst du mir mal erklären...
Raummode ist Raummode... selbst wenn der Lautsprecher dreieckig ist...

 

[TrueAudioDesire]

Hallo stefangeidel,

mit dem weiteren Bestehen von Raummoden hast du natürlich vollkommen recht. Doch sind Coaxialmonitore (Prinzip einer Punktschallquelle, bei den C55 fungiert der Tief-Mitteltöner sozusagen als Waveguide des Hochtöners) besonders gut darin, Schall gerichteter abzugeben, was Raumreflexionen von den verschiedenen Seiten vermindert. Somit ist der Anteil an Direktschall am Abhörplatz höher.
Das die Raummoden weiterhin bestehen und Probleme verursachen ist selbstverständlich.

LG

 

[TrueAudioDesire]

Ich habe nun Messungen gemacht und stelle diese bereit. Sollten Änderungswünsche bestehen, was die Skalierung anbelangt, einfach nachfragen.

1. Grafik: RL, fullrange
2. Graik: RL, bis 300 Hz
3. Grafik: RL, RT 60

Die Messungen sind im vollständig unbehandelten Raum entstanden. Raummaße siehe weiter oben in der Zeichnung.

LG!

 

[digital23]

mit dem weiteren Bestehen von Raummoden hast du natürlich vollkommen recht. Doch sind Coaxialmonitore (Prinzip einer Punktschallquelle, bei den C55 fungiert der Tief-Mitteltöner sozusagen als Waveguide des Hochtöners) besonders gut darin, Schall gerichteter abzugeben, was Raumreflexionen von den verschiedenen Seiten vermindert. Somit ist der Anteil an Direktschall am Abhörplatz höher.

....? Nö, der Vorteil von Coax hat gegenüber normalen Mehrwegsystemen mit der Raumakustik gar nichts zu tun.

Das Abstrahlverhalten eines Coax kann eng oder weit sein, kommt auf den Lautsprecher an.
Der Vorteil ist bei einem gut designten Coax-System dass es einer Punktschallquelle näher kommt und so die Übertragungsfunktion besser sein KANN als bei einem normalen2 oder 3 Wege System.

Aber dass Coaxe per se besser in einem akustisch schlechten Raum klingen (und den Eindruck erweckst du) ist Unsinn.

 

[TrueAudioDesire]

....? Nö, der Vorteil von Coax hat gegenüber normalen Mehrwegsystemen mit der Raumakustik gar nichts zu tun.

Das Abstrahlverhalten eines Coax kann eng oder weit sein, kommt auf den Lautsprecher an.
Der Vorteil ist bei einem gut designten Coax-System dass es einer Punktschallquelle näher kommt und so die Übertragungsfunktion besser sein KANN als bei einem normalen2 oder 3 Wege System.

Aber dass Coaxe per se besser in einem akustisch schlechten Raum klingen (und den Eindruck erweckst du) ist Unsinn.

Dann möchte ich hier noch mal unterstreichen, dass ich mit den Ausführungen keineswegs pauschalisieren möchte, dass Coaxialsysteme genannte Vorteile unter sämtlichen Bedingungen ausspielen!

Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: Hat sich wer schon mal die Raummessungen ansehen können und kann ggf. Vorschläge für poröse Absorber (besonders hintere Raumecken) und weitere akustische Maßnahmen machen?