Summenbearbeitung / Trackaufbau

[wattis]

Irgendwann habe ich mal irgendwo eine Arbeitstechnik aufgeschnappt, wie man von vornherein sein Track so aufbaut, dass man zum Schluß ein Ergebnis hat, dass ungefähr das wiederspiegelt, was man sich als finales Ergebnis (nach dem externen Mastering ) vorstellt.

Praktisch heißt das, dass ich mir ein Template gebastelt habe, in der sich eine (provisorische!) Masteringkette meiner Wahl auf der Summe befindet. So mische ich alle Spuren immer mit Hinblick auf das Endresultat, sprich falls ich eines schönen Tages mal davon überzegt sein werde, einen Track von mir von externer Seite professionnel mastern zu lassen, könnte sich der Masteringmensch sofort ein Bild davon machen, wie ich mir soundmässig den Track final vorstelle. Geben würde ich ihm natürlich die Spuren ohne dem provisorischen Mastering auf der Summe.

Ich hoffe, das war nicht zu verworren ausgedrückt

Jetzt habe ich mir in der letzten Zeit aber die Frage gestellt, ob das überhaupt Sinn macht oder ob ich ich damit produktionstechnisch villeicht auf dem totalen Holzweg bin und diese Methodik sogar kontraproduktiv ist? Wie regelt ihr das mit der Summenbearbeitung im Mix wenn überhaupt?


Grüsse,
Wattis

 

[Gel Mitglied 73663]

Moin!

...mach ich auch so. Also in die Master-Kette reinmischen.

ABER...zuvor ohne Masterkette, daß im Master nichts übersteuert. Dann nach und nach die einzelnen Plugins der Masterkette dazu. Immer wieder mal die Plugins ein und ausschalten, um zu sehen, ob es übersteuert.

Wie gesagt, viele Wege führen nach Rom. Es gibt keine Standard-Prozedur.

 

[RockoFreakMan]

Servus!

Mit einer "provisorischen" Masteringkette als Template habe ich auch schon gearbeitet, ich bin aber wieder davon abgekommen. Mit der Zeit merkte ich dass das zu schlechteren Ergebnissen führte und letztendlich mich beim Aufbau guter Mixe behindert.

Erst wenn bei mir der Mix ohne Summenbearbeitung funktioniert, kümmere ich mich (möglichst mit einigen Tagen Abstand) um die Summe.

 

[suboptional]

Ich seh's auch so wie RockoFreakMan.

Ich mische nie in ne Mastering-Kette, ich versuche ohne Master-Effekte den Mix so gut wie möglich zu machen, dann kommt 'Mastering' als nächster Schritt.

Für mich wär's zB nervig in nen Limiter zu mischen, weil der ja praktisch irgendwie gegen mich arbeitet. Ich mach ne Spur lauter -> Limiter wird stärker angefahren und regelt wieder zurück.

 

[wattis]

Danke für eure Meinungen, das bestätigt genau meine aufkommenden Zweifel an der Herangehensweise.. ohne provisorisches Mastering auf der Summe fehlt in meinem Mix nämlich oft der Druck bzw. ist der Unterschied schon recht augenscheinlich. Das ist dann wohl echt ein Zeichen dafür, dass der Mix unausgereift ist..

Das mit dem Limiter ist einleuchtend, guter Hinweis!

 

[Marc1610]

Ach egal.
Macht mal.

 

[wattis]

@Marc1610: ist nicht egal , ist dann denn gänzlich der falsche Ansatz deiner Meinung nach?

 

[Signalschwarz]

Es ist doch so:

Gibst Du deine Songs zum Mastering an Dritte weiter?

Bist Du gezwungen (bspw. aufgrund mangelnder CPU-Leistung) den Mix erst zu rendern bevor Du Bearbeitungen auf der Summe anwenden kannst?


Kannst Du beide Fragen mit nein beantworten brauchst Du nicht in deine Pseudo-Mastering-Kette zu mischen und auch (oder gerade) nicht in einen Limiter.

 

[wattis]

Da ich null Kenntnisse bzgl. Mastering habe, werde ich meine Sachen definitv extern mastern lassen.

Meine Frage zielte darauf hinaus, ob bei der erwähnten Methodik letztendlich der eigene Mix leidet und man automatisch nicht gründlich genug arbeitet.

Ich hake deshalb so nach, weil ich es verhindern möchte, mich an einer falschen Herangehensweise zu gewöhnen (Daß dieses Thema vielschichtig ist & es da keine Universalformeln gibt, ist mir natürlich klar

)

 

[Gel Mitglied 73663]

Wie gesagt, der Mix muß auch ohne Master-Plugins erstmal stimmig klingen.
So mach ich es für mich. Dann kommt es darauf an, ob Du den Song zum Mastern weitergibst.

Vorteil,finde ich, daß man beim Mischen in die Masterkette, evtl. (negative) Abweichungen ( vom Hall etc.) hört und flexibler darauf reagieren kann. Die Master-Plugins kann man ja immer noch ausschalten.
Immer wieder Gegenhören ist wichtig.

 

[Signalschwarz]

Da ich null Kenntnisse bzgl. Mastering habe, werde ich meine Sachen definitv extern mastern lassen.

Meine Frage zielte darauf hinaus, ob bei der erwähnten Methodik letztendlich der eigene Mix leidet und man automatisch nicht gründlich genug arbeitet.

Ich hake deshalb so nach, weil ich es verhindern möchte, mich an einer falschen Herangehensweise zu gewöhnen (Daß dieses Thema vielschichtig ist & es da keine Universalformeln gibt, ist mir natürlich klar )

Grundsätzlich solltest Du die Bearbeitung der Kanäle und Busse ohne (größere) Bearbeitungen auf dem Master-Bus vornehmen. Je nach dem welche Musik Du machst und es das Klangideal fördert, könntest Du bspw. eine Tape-Emulation auf dem Master-Bus anwenden und da reinmischen. Zum Mastering könntest Du dann je eine Version mit und ohne Bearbeitung auf dem Master-Bus rausgeben.

Wenn die eigentlichen Bearbeitungen abgeschlossen sind und Du letztlich die finalen Pegel von einzelnen Kanälen und auch von Sends sowie Panorama-Positionen festlegst, könntest Du (nachdem Du zuvor auf einen sauberen Pegel im Master-Bus geachtet hast) diese Einstellungen nochmal unter Anwendungen eines Limiters kontrollieren, da sich durch diesen Gewichtungen noch leicht verschieben können.

 

[wattis]

@digital_dominion, @Bordon
Im Nachhinein blicke ich jetzt auch wieso meine Tracks trotz des provisorischen Masterings zumeist zu leise bzw. zu drucklos sind. Gute Infos, danke!