Studioneubau - Bitte um Mithilfe!

[el_gitarrero]

Hallo liebes Forum,

da ich bis jetzt mehr oder weniger nur als Leser in diesem Forum aktiv war und bereits sehr viel aus den Stickys und Tutorien mitnehmen konnte, möchte ich mich an erster Stelle bei allen beteiligten herzlich bedanken und ein großes Lob für die Leistungen und Mühen aussprechen. Danke!!!

Ich hatte das Glück, zwei "relativ große" Räume (bzw. die Fläche dafür, da sie erst noch gebaut werden müssen

) für mein neues Projektstudio zu ergattern.

Für die beiden Räume steht je eine Grundfläche von 6,0 x 5,4m (die Dicke der Wände bereits abgezogen) zur Verfügung. Die Deckenhöhe in der Regie beträgt 2,9m und im Aufnahmeraum 3,9m. Für die Wände stehen bereits Ytong-Steine von 25cm Stärke (glücklicherweise vom Vermieter gestellt) bereit.

Da ich in der Aufstellung der Wände relativ frei bin habe ich 2 Schräge Wände eingeplant (siehe Grundriss) um den Raumresonanzen entgegenzuwirken. Die Decke würde ich mit einem Gefälle von ca. 10% zum Abhörplatz abhängen.

Im Bereich hinter der Abhöre sollen 2 Bassfallen entstehen. Für den hinteren Bereich habe ich noch 8 Bassfallen á 50x62,5x120m aus der alten Regie, welche ich in den Ecken platzieren würde. Leider kann ich die Bassfallen im vorderen Bereich auf Grund der Eingangstür nicht vollständig symmetrisch ausführen. Ich hoffe, dass das keinen Ärger macht?!

Über und neben dem Abhörplatz sind Breitbandabsorber geplant. Den hinteren teil der Decke würde ich größtenteils mit Diffusoren ausstatten. Vor die Fenster im Rücken vom Abhörplatz, soll ein verschiebarer Diffusor (auf Rollen, falls ich doch mal lüften muss oder Tageslicht brauche

)

Als Bodenbelag ist Laminat geplant. Für Parkett reicht das Budget einfach nicht

.

Über ein kurzes Feedback und/oder Verbesserungsvorschläge wäre ich sehr dankbar.

Bis dahin viele Grüße und ein schönes Osterfest!

 

[HJH_Musik]

Sieht ganz gut aus würde aber für die Tür eine mobile Bassfalle bauen, die die gleichen Maße hat, wie die Linke, damit sich der Raum akustisch symmetrisch verhält. Ist zwar nervig die BF immer hin und her zu schieben, würde sich aber sehr lohnen. Oder die Aufstellung um 180° drehen und die BF am Doppelfenster sehr großzügig dimensionieren und die hinteren dann mobil machen, wäre dann nur doof wegen dem Fenster zum Aufnahmeraum. (Meiner Meinung nach sind die BF auf der Seite der Monitore deutlich wichtiger als die auf der Rückseite.)

Kann dir auch die REW-Software und ein Messmic empfehlen, um den Raum immer nach jedem Schritt analysieren zu können.

Edit: habe gesehen, dass du noch einen halben Meter hast von der Tür zur Ecke. Würde dann vl die Wände nicht schräg machen, sondern den Platz für die BF nutzen. Die Vorteile der schrägen Wände würde ich auch versuchen rechnerisch zu bestimmen, da es ja ein großer Aufwand ist sie so zu bauen. Resonanzproble kriegt man zur Not auch mit Helmholtz-Resonatoren in den Griff.

Das sind nur ein paar Ideen aber da kommen bestimmt noch mehrere und bessere. VL konnte ich ja schon ein bisschen helfen.

Gruß HJH

 

[el_gitarrero]

Erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort! Um Missverständnisse zu vermeiden habe ich die Grundrisszeichnung noch mal überarbeitet. Alle rot dargestellten Bereiche sind Bassfallen vom Boden bis zur Decke. Im rosafarbenen Bereich reicht die Bassfalle nur bis zur Türoberkante. Das wäre dann der Bereich der zur anderen Seite abweicht. Bei den Wänden sind die Aussparungen für die Bassfallen im Prinzip mit vorgesehen. Da wird quasi einmal um die Ecke gemauert . Die Absätze, die dabei an den Außenseiten der Wände entstehen, spielen zum Glück keine Rolle .

Messmic und REW sind bereits vorhanden und mir dank des Workshops von Black_Bender bestens bekannt. Hierfür noch mal ein Dankeschön ! In meiner alten Regie hatte ich auch bereits Messungen durchgeführt und dementsprechend optimiert.

Die ersten Messungen würde ich machen wenn die Grundmauern stehen und natürlich auch mit euch teilen und regelmäßig nach Baufortschritt aktualisieren . Nur, wo noch kein Raum ist, da kann man nicht messen . Darum wäre für mich wichtig zu wissen ob die Planung prinzipiell sinn macht oder ich grundlegend etwas überdenken sollte. Denn wenn die Mauern stehen und dann das böse Erwachen kommt, habe ich ein Problem, denn dann muss der ran.

Grüße

 

[HJH_Musik]

Dann bist du ja bestens vorbereitet.
So wie es auf der neuen Zeichnung ist, hätte ich es wohl auch gemacht + eine mobile BF für die Tür aber die kann man ja auch später noch hinzufügen. Die Raummoden liegen ja auch halbwegs verteilt vor, nur die in der Länge und Breite sind sich etwas nah. Durch die schrägen Wände sollte das in der Praxis aber ganz (positiv) anders aussehen. Weiß nur nicht, wie der Schall sich genau verhält bei den schrägen Wänden. Man sagt ja, dass die tiefen Frequenzen erst ab einem bestimmen Grad die Wand als schief wahrnehmen (Achtung das ist alles nur mein Halbwissen) vl steuert ja da noch jemand seine Erfahrungen bei und/oder kann den ganzen Raum mal "durchrechnen".

Noch viel Erfolg und hoffentlich kriegst du noch viele gute Tipps, finde das ganze nämlich auch sehr interessant.


Gruß HJH

 

[NivraMM]

Also mal n paar Gedanken auf die schnelle:

-Was genau ist schon gebaut, und was willst du erst noch bauen? Porenbetonsteine eignen sich nämlich nicht für alles…für tiefe Frequenzen sind die nicht wirklich ein hindernis…

- Die Bassfalle an der Tür bzw an der Wand richtung Aufnahme würde ich wie einen Torbogen gestalten, die beiden senkrechten Wand/Wand-Kanten und die Wand/Deckenkante von der Wand auf die du blickst. Muss auch nicht so dreieckig sein, könntest einfach an der Tür das maximal mögliche(bis zur Türkante die 50 cm) nehmen, an der gegenüberliegenden Seite gleiches maß und die obere Kante vielleicht noch dicker…aber was genau wo wie am geschicktesten wär sieht man dann erst wenn man durch messungen sehen kann wo genau die Probleme liegen.
dieser schmale Ausläufer in richtung Fenster zur Aufnahme der bei dem Gedanken wegfallen würde wird kaum wirkung zeigen, weswegen ich ihn einfach mal übergangen hab.

- Nach dem selben Prinzip würde ich mit der Rückwand verfahren. So einen Torbogen hin, würde einfach erst den vorne bauen und dann schauen obs hinten noch sein muss und wenn ja wie viel. Wenn du dann immer noch Bassprobleme hast, werden die vermutlich schmalbandig rausstechen und du könntest sie mit Resonatoren catchen.

Vom Ding her kann das schon funktionieren so, wieweit die Modenvermeidung durch die schrägen Wände aufgeht hängt von vielen Sachen ab…dem Material der Wand, dem material hinter der schrägen Wand zb.

Schräge Wände wie man sie aus Bilderbüchern kennt D) haben in verschiedenen Studiokonzepten den Hintergrund, Reflektionen vom Sweetspot wegzuleiten um eine RFZ zu bekommen…so wie du sie angewinkelt hast scheinst du mir nicht auf RFZ aus zu sein…mal damit befasst wie es funktioniert?
Einfach so schräge Wände ist so halb/halb halt…wenn du eh den Rohbau modifizieren kannst würde ich mir da ein genaues Konzept überlegen vorher, durchrechnen und dann ganz gezielt umsetzen und nicht mit pauschalen Ideen anfangen, wie mal ne Wand schräg zu machen.

Wenn du dich damit auseinandergesetzt hast und das hier so dein Konzept ist, dann versteh ich vielleicht nur Teile davon nicht. Will dir nichts unterstellen, nur kann ich da kein schlüssiges gesamtding erkennen. Eigentlich willst du ja auf ein LEDE hinaus so wie es aussieht.

 

[rhommed]

Als Bodenbelag ist Laminat geplant. Für Parkett reicht das Budget einfach nicht

Ich habe dazu auch eine Frage zum Boden. Habe eigentlich gedacht dass Laminat nicht so gut ist, weil es schwimmend verlegt wird. Hab bei meinem Studiobau an Parkett oder Kork gedacht, verklebt. Oder überschätze ich den Einfluss des Bodenbelags auf die Klangqualität?

Schleichwerbung entfernt (Guitar_TT)

 

[recordingfuzzie]

Als Bodenbelag ist Laminat geplant. Für Parkett reicht das Budget einfach nicht

Ich habe dazu auch eine Frage zum Boden. Habe eigentlich gedacht dass Laminat nicht so gut ist, weil es schwimmend verlegt wird. Hab bei meinem Studiobau an Parkett oder Kork gedacht, verklebt. Oder überschätze ich den Einfluss des Bodenbelags auf die Klangqualität?

Vom Bodenbelag hängt doch vor allem ab, ob der Raum vom restlichen Haus entkoppelt ist oder nicht (vorrausgesetzt der Rest wird auch Raum in Raum gebaut). Das sind dann ja eher Lärmschutzerwägungen.
Ich habe Parkett (auf unterbau mit Thermohanf dazwischen) und darauf einen Perserteppich. Musst Du halt hören/messen wie es besser klingt/besser für die Nachhallzeiten ist. Kommt ja auch immer drauf an, wie Du den Raum sonst behandelt hast. Es soll halt nicht nachschattern wenn Du klatschst, aber es darf natürlich auch nicht sp überdämpft wie in einer Gesangskabine sein...

Aber ob das nun Laminat oder verklebtes Parkett ist, dürfte jetzt wohl nicht so die riesen Klangunterschiede machen. Entweder es reflektiert oder halt nicht. Oder sehe ich das jetzt falsch?
Kork dürfte wohl nicht gaz so hell reflektieren, weil porös. Aber optisch ist das natürlich bei Kork so eine Geschmacksfrage

Wenn es nicht um Schallschutz und Raum in Raum erwägungen geht, leg doch einfach das Laminat rein und kauf Dir für das Geld dass Du gegenüber Kork oder Parkett sparst einen schönen Perserteppich.
Sieht fett aus und klingt gut.

Schleichwerbung aus kopiertem Zitat entfernt (Guitar_TT)

 

[el_gitarrero]

Was denkst du denn in wie weit sich das schwimmende Laminat auf die Klangqualität auswirken könnte? Ich denke wenn das Laminat so verlegt ist, das nirgends was klappern oder vibrieren kann, sollte es kaum einen Unterschied zum Parkett machen. Einzig die Klangfarbe wir wird wohl eine Rolle spielen. Parkett ist zwar ein hartreflektierender Boden,klingt aber angenehmer/wärmer als beispielsweise Fliesen oder Beton. Laminat klingt zwar nicht identisch, geht aber schon eher in die Richtung Parket. Wenn es um Raum in Raum geht, dann ist der Bodenbelag wohl das letzte worüber man sich Gedanken machen sollte

LG