Stockholm Syndrom

LanaLondon

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Stockholm Syndrom

Gegen die Strömung
Im Fluss diesen Berg rauf
Ich hab gekämpft
Ich hab gekämpft
Ich hab gekämpft

Oben angekommen
Hab ich mich selbst in die Arme genommen
Dunkelstes Wasser
Kälteste Nacht
Was hab ich falsch gemacht?

Und auf einmal ist da nur noch Licht
Es ist völlig egal ob echt oder nicht
Ich kann's sehen
Man muss nicht alles verstehen

Und ich kann dich nicht mehr reden hören
Hörst du den Wasserfall?
Das Wasser glitzert
Hier ist Glitzer überall

Es geht so leicht
endlich wieder bergab
Ich vergesse dass ich
vergesse was
ich verstanden hab
Das ist Liebe
Sie sagen Stockholm Syndrom
Lass los
Lass los
Lass los
Ich falle doch schon.

Und Ich atme Wasser
Du legst mir Eisberge vor die Füße
Ich hab gekämpft
Ich hab gekämpft
Ich hab gekämpft

Meine Hände blau vor Kälte
Ich hab es wieder bis zu dir geschafft
Bleib einfach da
sag ich dem Schnee
auf dem vorhin dein Schatten war

Und auf einmal ist da soviel Licht
Woher weiß man schon ob echt oder nicht
Ich kann's sehen
Und nicht alles verstehen

Ich kann mich auch nicht mehr schreien hören
Hörst du den Wasserfall?
Tränen glitzern
Hier ist Glitzer überall

Es geht so leicht
Endlich wieder bergab
Ich vergesse
dass ich vergesse was
ich verstanden hab
Ich sag Liebe
Sie sagen
Stockholm Syndrom
Lass los!
Lass los!
Lass los!
Ich falle
Ich falle
Ich falle

Doch schon.

Eine Moral
oder ein Happyend
gibt es
eben nicht immer
Wie findet man in all dem Glitzer
Den Hoffnungsschimmer?
 
Auch hier das von mir hochgeschätzte filigrane Handwerk. der Titel deutet scheinbar auf eine lebensbedrohliche Zwangspartnerschaft.... und verleitet mich dazu, die Zeilen teils metaphorisch deuten zu wollen, teils mich einfach nur den klaren Bildern in meinem Kopf hinzugeben.

Ich stell mir beispielsweise die Strapatzen einer Chemotherapie vor. Oder den unsäglichen Kampf mit einer harten Droge. Besonders in letzterem Falle fände ich die Schlußzeilen genial:
Wie findet man in all dem Glitzer / Den Hoffnungsschimmer? Vielleicht beschreibt der Text den gemeinsamen Untergang des LIs mit ihrem Zwangspartner.

Aber es kann auch eine schwierige Liebesbeziehung sein, an deren Kern sich das LI immer wieder herankämpft. Und wenn ihr das gelingt, ist alles wieder ganz einfach. Klänge dann etwas nach Sadomaso.

Aber vielleicht ist es auch eine Deutungsfalle, alles von der gängigen Redewendung "Stockholm Syndrom" abzuleiten. Vielleicht beschreibt der Text auch nur eine fiebrige Nacht in Stockholm. Ich komme jedenfalls zu keiner klaren Deutung.

Und auf einmal ist da soviel Licht
Woher weiß man schon ob echt oder nicht
Ich kann's sehen
Und nicht alles verstehen

So, nun hab ich mich von jedem der eingestellten Texte verzaubern lassen. Zum Schluß denke ich über meine zahlreichen Streitgespräche mit Produzenten nach, die stets auf Verständlichkeit drängten, um möglichst hohe Verkaufszahlen zu gewährleisten...

....Ich kann mir ein tolles Konzert mit derartigen Texten vorstellen. Mit meinem anfänglichen Versuch, die hermetischem Texte zu decodieren bis hin zur Aufgabe dieses Vorhabens und dem anschließenden Gleiten im Fluß der eigenen Phantasie. So wie es mir in den meisten Konzerten mit englischen Texten geht: Man läßt sich einfach nur antriggern von dem, was man versteht... und gut isses.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Text löst bei mir Beklemmungen aus. Und obwohl ich sonst ein Freund der zum Leiern neigenden Reime und Rhythmen bin, kann ich mir diesen Text leicht als Song vorstellen.
Aber welchen tieferen Sinn hat denn der eingebaute Link auf @MamaMuuht's alte FB-Gruppe "Lieder brauchen gute Worte"?
 

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