Soundsculptor: EQ & Comp

[Gel Mitglieder 16064]

Jemand Erfahrung mit dem EQ od. Comp von Soundscoulptor im Vergleich zu den Originalen od. höherpreisigen Optionen?

http://www.soundskulptor.com/uk/eq573.html

http://www.soundskulptor.com/uk/cp5176.html

Freund von mir hat den 573 Neve Preamp Clone und der klingt gut - wobei der AML besser sein soll. Aber hat hier jemand auch anderes von denen?

 

[Ralf_Biermann]

Ich kenne diese Bausätze leider nicht, jedoch machen die Unterlagen auf der genannten Website einen guten Eindruck. Prinzipiell würde ich erwarten, dass man damit ein gutes Ergebnis erzielen kann. Jedoch würde ich auch keine Wunder erwarten. Beispielsweise wurde in einem Kit der Audio Op-Amp NE5532AN verwendet. Das ist jetzt kein schlechter Op-Amp, aber der ist recht preiswert, da er schon vor 30 Jahren auf dem Markt war. Aber an solchen Stellen könnte man ja ansetzen, wenn man das Teil aufbaut. Dann sollte man aber auch zum Zwecke der Inbetriebnahme jemanden kennen, der ein Oszilloskop besitzt.

Falls ich selbst die Entscheidung treffen sollte, ob ich so einen Bausatz kaufen würde: Ich denke mal, mich würde bei solchen Modulen der enge Abstand von den Potis stören, was aber wohl auch eine Geschmacksache ist. Wenn es nur um die Technik geht: Ja, dann würde ich es ggf. kaufen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Da man es selbst aufbaut und über alle Unterlagen verfügt, kann man es auch jederzeit reparieren. Man hat also eine kleine Ewigkeit etwas von den Geräten.

viele Grüße
Ralf

 

[Gel Mitglieder 16064]

Hallo Herr Biermann,

danke soweit für die Einschätzung... der EQ wird es nicht werden, weil ich zu wenig positives über diesen EQ gefunden habe... Ich will vermeiden etwas zu kaufen, dass ich dann nach wei Jahren wieder verkaufe, weil es mit nicht 110 % zusagt.

Compressor-seitig habe ich etwas gefunden, was mir zusagte und steckt gerade im Poststreik irgendwo in Krefeld fst -.-

... Aktuell scheint es im 500er Bereich EQ-seitig rund vier gute offizielle Kandidaten zu geben, die in zahlreichen Foren immer wieder hoch gehandelt werden:

-Great River 32 Harrison EQ
-Avedis E27
-API 550A
-Chandler Little Devil EQ

Alle Eqs haben etwas, das mir gefallen würde... nur die Preise gefallen mir nicht, hehe^^

Wollte ich einen Pulteq haben, so wäre es ein Warm Audio oder Analog Allstarts geworden Aber ich benötige eher einen vielseitigen EQ mit Charakter, aber auch nicht zu viel, den man für alles nutzen kann und nicht nur für BD / Bass / Vox....
Der Great River wäre ideal, was Frequenzen und Vielseitig angeht, soll aber sehr neutral sein, was ich ein bisschen langweilig finde. Gut, ich könnte immer die VP 28 noch davor und dahinter klemmen...
Der Avedis E27 wäre erste Wahl für Sahneklang bzw. Übersound - vl. muss ich das investieren, um mit EQ-Fragen einfach fertig zu sein für die Zukunft... der soll so übelst geil sein, dass jedes Signal aufgewertet wird, nur weil man es dort hindurch geschickt hat!
Der API ist einfach ein Klassiker, mit dem man wenig falsch macht, der Little ein Charaktertier mit vl. zu viel Charakter und nicht immer brauchbar.
Bei den CAPI Lovechilds (hatte ich auch mal dran gedacht) bin ich mir unsicher... und komme ich schnell auch an circa 600 € mit allem pipapo: bauen lassen + Zoll + versenden aus USA + nicht so guter Wiederverkaufspreis.
Insofern darf es der Great River an sich werden (zB gebraucht) - wobei ich dann auch richtig Arschbacken zusammen kneifen könnte für den Avedis^^ Haha, schwierige Entscheidung. Ich denke das Rennen macht Avedis vs. Harrison vs. 550A.

Oder ich finde irgendwas gebrauchtes, was gut ist und mir die Entscheidung leicht macht. Der 500er Markt ist in Deutschland jedoch recht unterpräsentiert scheinbar. Schade eigentlich, denn man spart so viel Geld zu den großen Geräten...

 

[DaVogi]

zu den Soundsculptor-Geräten kann ich leider nichts sagen, aber zum GR, Little Devil, ...

ich wollte den GR wirklich mögen, rein von der papierform her war das mein haushoher favorit!

aber weder Bedienung noch Klang fand ich dann beim selber Ausprobieren so gut, dass er ein Plätzchen in meinem 500er Rack gefunden hätte.

siehe dazu auch: https://recording.de/Community/Foru...nd_Software-News/172598/Post_1890167.html#P_5

Den Little Devil hab ich zwar nicht gehört, aber 'befingert' und auch hier find ich die haptische Komponente absolut grässlich wenn man das zusammen mit dem aufgerufenen Preis betrachtet. Nicht dass die beiden EQs schlecht verarbeitet sind, aber das 500er Format gibt einfach bestimmte physikalische Dimensionen vor und Geräte mit sovielen Reglern auf der Front funktionieren für mich einfach nicht.... 4 Regler sehe ich als absolutes Maximum.

eigentlich war mein Wunschkandidat damals bei mir ja ein API 550b (find ich vielseitiger als den a), aber Preislich eben fast mehr als das doppelte.... und ich wollte unbedingt ein stereo-pärchen.

Wenn ich mal wieder lust habe werd ich mir wohl die CAPI LC bauen. Aufwendiger als die Preamps (hab ein paar VP28 ... die sind ganz nett & relativ einfach zu bauen btw) ... aber sollen auch einiges an Mojo haben und entsprechen klanglich wohl mehr den 'alten' 550a die mehr 'Saft' haben als die jetzige Version.

Avedis E27 find ich nach wie vor interessant, gabs damals nicht mehr zu kaufen und ist jetzt preislich halt auch eine Ansage.

Meine Electras kamen dann bei mir in die Tracking-Lunchbox. Im Mixdown waren sie dann doch nicht sooo nützlich wie gehofft.... bzw. zu clean für meine restliche Chain.

Für was willst du den EQ denn hauptsächlich einsetzen? (Tracking, Mixing, Einzelspuren oder Busse?)

Du kannst dir übrigens ohne Probleme ein paar EQs direkt ins Haus kommen lassen... einfach mal Arnd von Digitalaudioservice anschreiben.

 

[Gel Mitglieder 16064]

tja... es spricht vieles für die Avedis oder eben good old API 550A. Aber die Preise sind natürlich heftig. In jedem Fall steigene viele von API 5XX zu Avedis um... gibt auch zu denken....

Die Kush Sachen: Wenn ich da unter die Haube gucke und hauptsächlich Platine sehe... dann macht mich das nicht so an...

Hast Du nicht auch zwei IGS Pulteqs? Wie sind die?

Btw.: Pärchen CAPI VP28 ist schon da und lasse ich mir atm bauen^^

 

[DaVogi]

API vs Avedis:

Naja das sind schon sehr unterschiedliche EQs... wenn man sich für einen einzigen EQ entscheiden muss dann versteh ich schon wieso es der wohl vielseitigere Avedis wird. Aber ansonsten haben sicherlich beide ihre Berechtigung und ein 550a/b ist genauso ein Klassiker wie ein 1073. Der Avedis erinnert mich ein wenig an eine Kreuzung von Neve & Api... kein Wunder wenn dieses BestOfBothWorlds also überzeugen kann

@ Kush: die Idee hinter den Kush-Sachen ist ja eher Tools aus der Benutzerperspektive zu entwerfen und neue Bedienkonzepte & Klangwelten zu entwickeln. Speziell bei den Electras gehts da viel mehr um transparentes Shapen des Klanges und nicht um 'Sound machen'. Im direkten Vergleich hat mir das ja sogar für meinen angedachten Einsatzweck (Tracking) besser gefallen als der Tonelux EQ, und der stammt bekanntlich aus der Feder des Herrn Wolf der u.a. auch für das Design des API 2500 verantwortlich ist.

Außerdem kostet ein Electra EQ mit seinen <600 Euro nichtmal halb soviel als ein api-eq ... und ca. 40% vom Avedis... das muss man schon die Relationen sehen.

@ IGS Pultecs: genau ich hab zwei Rubberbands... eigentlich wollt ich damals gar keine Pultecs testen, aber Arnd hat mir die beim ersten Testpaket beigelegt und seitdem haben die meinen Mixbus eigentlich nicht mehr verlassen. Unglaublich was die an Leben reinbringen obwohl ich kaum was am Frequenzgang gedreht wird (leichte Smileykurve bei 60 und 12khz). Haben einfach auch einen schönen Boxtone (und sind massiv schwere Teile). hängen bei mir meist hinter den VP28 auf der Summe. Für flottes Heavy-Zeug kann das eine spur zuviel attack rausnehmen, aber für alles bis mid-tempo rock oder ruhigeres ist das eine schöne Kombi.

Inzwischen gibts davon ja auch noch eine Stereo-Version die sogar erheblich günstiger ist... besser bedienbar und im Bassbereich sogar 2 Frequenzen wählbar.

 

[Gel Mitglieder 16064]

@Pulteqs: Ja kann auch eine Option sein... aber da würde ich bei rund 700 € mal eben zu dem 19" Pulteq von Warm Audio greifen wenn... Könnte ich mir auch gut vorstellen. Aber ich vermute, dass ein Avedis wohl vielfältiger wäre in der Frequenzausbeute und insofern besser brauchbar?
Mojo dürften ja allein im Warm Audio die Cinemags und Röhren erzeugen. Aber ich frage mich immer, wo bei den Teilen der Haken ist, da die so günstig sind. Pulteq auf jeder Spur macht ja auch nicht wirklich Sinn^^ Ein Avedis würde vermutlich aber alles mögliche aufwerten. Das sind einfach so die Gedanken, die ich mir mache

 

[DaVogi]

Die Warm Audio Pultecs sind sicher auch cool, aber der Haken? Naja 800 Euro für einen Kanal vs 1000 Euro für den Stereo IGS. Außerdem halt 4 HE vs 2 500er Slots. Der IGS hat jetzt zwar keine Röhre im Signalweg aber dafür Switches statt Potis was für Bus-Angelegenheiten und Recall schon sehr fein ist.

Ein Pärchen Avedis kosten dagegen sportliche 3000 Euro.

Also wenn es auch für Summe/Bus-taugen soll und nicht nur als Trackening-Channel und 1 Insert im Mixdown kommt man mit einem Kanal halt nicht so weit.

Die Spuren einzeln durch einen Monochannel bearbeiten und nacheinander bouncen find ich nicht praktikabel.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Der IGS Rubberband 500 hat aber den dicken Carnhill Überträger eingebaut Ein - und Ausgang und das Stereoteil des IGS hat nur die Hälfte davon, bzw. am Ausgang son kleenen Edcor^^ Da wurde natürlich gespart. Wegen der gerasterten Potis wären da also zwei Singels an sich die bessere Wahl, wenn man sich das Innenleben anschaut...Also bleib besser bei deinen Einzel Eqs

Ich weiß nicht. Aktuell ginge es mir eher darum, erstmal einen sehr guten Solo EQ anzuschaffen mit viel Charakter... Diesem IGS Stereo Teil vertraue ich nicht Zudem kommt es akut nicht in Frage, da meine Lunchbox mit einem EQ Solo voll wäre^^

Der Warm Audio wäre insofern interessant, weil er immerhin zwei Röhren hat... der hat für mich irgendwie mehr "Sound" in den Demos. Habe nur Angst, dass der mir nicht reicht... Einsatzorte sollen sein: Bass, E-Gitarre, Gesang, BD, Snare, Overheads ... also ganz klassisch eigentlich.

Aber dann gucke ich wieder hier rein und denke mir so... oh mein gott... der macht so tolle Sachen im low und high end!


Für den Avedis würde es sich lohnen li/re mono zu bouncen! Bzw. JEDE Spur eines Projekts einfach durchzuschieben. Für den Preis bekäme ich allerdings auch zwei Pulteqs locker^^ Und an sich habe ich das Geld auch nicht so locker für den Avedis^^ Aber es wäre vermutlich der EQ, der es ausmacht am Ende...

Eigentlich sollte ich mit dem Warm Audio nichts falsch machen glaube ich... sie haben einfach den Röhrenpluspunkt und man liest nur gutes über die Teile. Den offenen Lunchbox-Posten kann ich dann mit irgendwas anderem Füllen in Zukunft. Und einen zweiten Warm könnte ich mir ein Jahr später kaufen....

 

[DaVogi]

... Aber es wäre vermutlich der EQ, der es ausmacht am Ende...

Sorry to break your bubble, aber so ein Gerät gibt es nicht. Kein Gerät auf der Welt macht ein Welt Unterschied... auch wenn es vielleicht einer der besten EQs ist den man grad kaufen kann.

Also: Don't believe the hype.

Aber: vielleicht solltest du gerade deswegen eine E27 kaufen... damit du selber entscheiden kannst ob/wieviel dir dieses Kistchen bringt und ob es seinen Rufpreis wert ist.

Du bist gerade sehr eingenommen von dem Gerät, also mach dir selber ein Bild. Anderenfalls wirst du dich ewig fragen ob das E27 nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre oder ob diese EQ-Kurve mit dem E27 nochmal schöner klingen würde.

Falls ja, super, Traum-EQ gefunden, falls nein, auch kein Problem, verkaufst du den wieder... die sind ja so gefragt dass du kaum mit einem großen Wertverlust rechnen musst.

Einen Pulteq würd ich so und so nicht kaufen als ersten EQ, zumindest nicht wenn es etwas flexibles sein soll und kein Buss-Shaper. Mittenband und so.

Danke für die Erläuterungen bzgl Stereo IGS -> so genau hab ich mir den gar nicht angesehen, aber dann weiß ich wenigstens dass ich das Thema abhaken kann

Einen kleinen mix-philosophischen Ausflug muss ich trotzdem noch anfügen:

Getrennt L/R durchzuschieben ist einfach kein gangbarer Weg imho. Vom grauenhaftem Workflow abgesehen, dieser Ansatz funktioniert ja nicht einmal für so simple Dinge wie Overheads weil man niemals seine gewählte EQ-Kurve hören kann bevor man nicht 2x Songlänge gewartet... oder 2 Gitarren? egal ob Stereo oder Dopplung? Die muss man gemeinsam einstellen und nicht getrennt voneinander.

Eine Mischung ist die Summe von vielen kleinen Entscheidungen, deswegen muss man hier interaktiv arbeiten und alle Spuren gleichzeitig aufeinander anpassen. Und deswegen ist es wichtig dass das flott und effizient geschieht damit kreative Entscheidungen nicht dauernd durch technische Vorgänge unterbrochen werden.

Gerade jetzt wo Nebula endlich viel praxisnäher einsetzbar ist sehe ich die Vorteile von Hardware nicht mehr so stark. In Fact werde ich in kürze einige meiner Hardware-Kisten verkaufen und bis auf wenige, ausgewählte Hardwaregeräte mehr auf Software setzen.... einfach weil der klangliche Vorteil entweder nicht mehr gegeben ist oder aber weil dieser inzwischen so gering ist als dass sich der Aufwand lohnen würde.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Nebula und Acustica Plugins nutze ich ja schon... deshalb kam ja die Idee auf, etwas sehr "farbiges" zu finden, das viel Charakter hat (in Hardware-Form).

Höre ich die Videos im Netz an, so weiß ich, dass das so keine plugins hinbekommen können, weil einfach noch viel mehr passiert durch die Röhren und Überträger in dem Gerät.

Hier kann man das auf guten Monitoren eigentlich sehr gut heraushören:


Für Mittenbänder, die ich ja oft eher cutte, reichen auch Software-EQs - so habe ich es mir jedenfalls gedacht. Wichtig sind die Tiefen und Höhen. Gerade dort punkten die Pulteqs als Hardware für mich. Als Bassist ist das für mich sehr interessant schon bei der Aufnahme in einen Compressor zu gehen und das Signal dann direkt in einen Röhren-EQ zu schieben. Gerade mit Röhren meine ich zu hören, dass unten herum damit etwas mehr geht als mit PLugins. Man kann die Höhen schön anblasen, ohne dass es harsch klingt. Als würde sich um die Transienten etwas "rundes" setzen, was sich schön in den Mix hinein pflanzt.

Wahrscheinlich könnte es ein AML ez eqp1a kit werden. Die sind genauso teuer wie die Pulteqs von Warm Audio. Die AML haben ein etwas besseres Innenleben und müssten in den Höhen schöner klingen als die Warm Audio Teile. Das könnte übrigens für Dich eine Investition sein - im Austausch zu den igs. Im AML sitzen zum Beispiel drei Überträger und im Warm Audio nur zwei. Der IGS hat ja auch nur zwei Stück. Dazu kommt, dass die AML natürlich auch ein bisschen mehr hergeben durch die 3HE Bauweise.

Ansonsten: klar... Nebula und Acustica Audio Eqs sind super und würde ich gegenüber Slate & Co IMMMER vorziehen. Aber der AML lohnt allein ja schon als "bypass", weil der Sound durch die Überträger geschickt wird und zwei Röhren.

/edit: Für etwas "flexibles" käme für mich in Frage 2x Api 550a, aber die kann ich mir nur gebraucht leisten Die Avedis sind einfach nicht im Budget. Bekommt man auch nicht gebraucht. Die Apis wären schon flexibler - keine Frage! Aber empfinde den Sound von denen recht "direkt" und "hart" - ich bin mir unsicher, ob ich mit denen wirklich glücklich werden würde. Vorstellen kann mir jedoch einen von denen! Als Mono-Lösung!

Die Pulteqs haben allein wegen der Röhren etwas mehr "smoothy" und Charakter. Das empfinde ich als interessant und wird spannend, wenn man das auf einigen Mono Tracks einsetzt und nochmal sanft auf der Summe. Mit den Apis könnte ich vermutlich auch viel machen - keine Frage!

Meine Lunchbox hat auch einfach nur noch einen Slot frei... und ein Stereo EQ ist einfach interessanter momentan.

Die Lösung für mich ist vermutlich 1x API 550A + 2x Pulteqs.