soft clipping

[Amerikaner]

hi everybody

ich suche ein gutes tool für soft clipping. am liebsten mit anzeige.
benutze bisher clipshifter, find den auch ok, finde aber sonst nicht viel anderes ...

grüße aus germany

 

[Traumwandler]

Was ist denn Softclipping eigentlich. Ich behandle Transienten mit dem Loudness-Limiter von Ozone 5. Entweder hard clipping oder eben mit etwas Release. In Cubase ist ein Softclipper drin aber da fehlt eine vernünftige Anzeige.

 

[JakobRosemann]

Hi,
ich denke, dieses Bild hier macht den Unterschied von Clipping und Limiting optisch recht deutlich in Bezug auf den Verlauf einer Wellenform nach der Bearbeitung:
http://www.proaudioland.com/wp/wp-content/uploads/2014/03/Clipping_waveform-300x140.jpg

Mit persönlich gefällt der Einsatz eines Clippers im Mastering bisher eigentlich nur im Bereich Rock, wo es eh ein wenig dreckiger und rauher sein darf.
Im Bereich Dance und Black Music wird mir das LowEnd mit einem Clipper in der Regel zu sauber bzw. zu stark angezerrt.

Ein sehr günstiger (derzeit 39,99 Euro) aber durchaus empfehlenswerter Clipper ist der von T-Racks:
http://www.ikmultimedia.com/products/trclassclipper/

Viele Grüße!
Jakob

 

[C1GART]

HoRNet Magnus hat ne softclip funktion im clipper, Logics interner Compressor hat ebenfalls so eine funktion integriert die ziemlich nice ist, was willst du genau machen mit der softclip funktion? einzelne elemente lauter werden lassen anhand dieses clippings oder wie?
ansonsten gibts noch Adclip von Airwindows, Strip, Roundtone, Grasso von Sknote oder Klanghelm DC8C2 der auch versch. Saturation modes hat die auch für clipping gebraucht werden können und viele viele mehr die halt n bisschen was kosten

 

[Amerikaner]

Viele Grüße!
Jakob

also der jakob zieht doch immer wieder die asse ausm ärmel. danke dir

Was ist denn Softclipping eigentlich. Ich behandle Transienten mit dem Loudness-Limiter von Ozone 5. Entweder hard clipping oder eben mit etwas Release. In Cubase ist ein Softclipper drin aber da fehlt eine vernünftige Anzeige.

genau kann ichs dir nicht sagen... vll haben ja irgendwelche limiter oder compressoren sowas als zusatzfeature. spitzen werden nicht abgehackt, sondern können angefeilt werden. so läßt sich noch bischen lautheit raus boxen oder das signal kann angerotzt werden...

 

[Amerikaner]

was willst du genau machen mit der softclip funktion? einzelne elemente lauter werden lassen anhand dieses clippings oder wie?

letztendlich ja. danke für deine infos

 

[Amerikaner]

ansonsten gibts noch Adclip von Airwindows, Strip, Roundtone, Grasso von Sknote oder Klanghelm DC8C2

schöne teile, sowas wie diese clipshifter anzeige, wäre halt nett ...

 

[le_zaarth]

Was ist denn Softclipping eigentlich. Ich behandle Transienten mit dem Loudness-Limiter von Ozone 5. Entweder hard clipping oder eben mit etwas Release. In Cubase ist ein Softclipper drin aber da fehlt eine vernünftige Anzeige.

Der Soft-Clipper rundet die Transienten ab statt sie abzusschneiden. Im Prinzip ist es so ne Art Limiter mit super weichem Knee. Soft-Clipping im Mastering kann aufjedenfall zu mehr Lautheit beitragen und man entlastet damit den Brickwall erheblich. Wie JakobRosemann aber angemerkt hat, kommt das halt sehr auf die Musik an und manchmal passt es einfach nicht. Der Soft-Clipper packt neben dem Abrunden der Spitzen auch noch Obertöne hinzu was eben manchmal dann zu viel ist.
Aber Ich denke wenn man Soft-Clipping subtil schon im Mix nutzt kann man ganz schön viel erreichen. Auch hier entlastet der Clipper die Kompressoren (bzw. ergänzt sie).
Was ich ganz schön finde, um zu testen wie viel Clipping ein Signal verträgt ist verschieden starke Clippings anzulegen, die den gleichen Ausgangpegel haben (Ist jetzt weniger was für die Summe, vielleicht noch was für Subgruppen):
Man legt sich drei Presets an mit 1. ein bischen clipping, 2. mittel viel, 3. schon in Richtung Zerre und pegelt die mit einem Testton auf die gleiche Ausgangslautstärke. Dann jagt man mal verschiedene Spuren durch diese Presets - Ich finde es immer wieder erstaunlich wie viel manche Signale davon vertragen (gerade Perkussives Material). Und es klingt trotzdem meistens transparenter als Kompression oder Limiting.
Ein Plugin was echt toll ist der Limiter von Melda aus dem kostenlosen Bundle - Super günstig kann aber ganz schön viel.

LG Stefan

 

[m_tree]

Ich kenne es eigentlich andersrum. Sowohl ein Limiter als auch Clipper bearbeiten nur die Peaks, mit größerem Knee dann auch zunehmend das restliche Signal.
Nach meinen Erfahrungen drückt ein Limiter die Peaks runter, ohne die Transienten allzu stark zu verändern (die Flanken der Amplituden flachen ab).
Ein Clipper schneidet die Transienten allerdings am Threshold ab. Ein Soft Clipper rundet dann die "Schnitte" lediglich etwas ab, aber verändert die Transienten in ihrer Form trotzdem mehr als ein Limiter.
Kann man ganz einfach testen, indem man (am besten ein perkussives Signal) stark mit Limiter/Clipper bearbeitet, rendert und dann die Waveform anschaut.

Ich würde da gerade beim Mastern eine Kombination aus beidem benutzen. Von Clipping im Mix hab ich noch nix gehört. Beim Clipping gehts eigentlich wirklich nur um Lautmachen.
Limiting im Mix würde ich dann nur nutzen, um die Dynamik von perkussivem Material zu dämpfen oder generell einzelne Peaks zu dämpfen, die durch die vorhergehende Kompression noch zu stark rauskommen und die Summe zum Clippen bringen oder den Summenkompressor zu stark eingreifen lassen.

 

[AndiPaulo]

Kann man ganz einfach testen, indem man (am besten ein perkussives Signal) stark mit Limiter/Clipper bearbeitet, rendert und dann die Waveform anschaut.

Kennste diese Freeware?
http://bram.smartelectronix.com/plugins.php?id=4
Damit kann man Wellenformen ohne rendern in Echtzeit anschauen.

 

[AndyGallas]

ich benutze gerne diesen Limiter im Clip Mode auf der Summe:

http://www.ikmultimedia.com/products/trbricklim/

weiss nicht ob der soft oder hart clippt. Man bekommt es aber sehr clean sehr laut bis zu dem Punkt wo es dann offensichtlich zerrt.

Für Einzelspuren nehme ich gerne den Sonnox Inflator. Zwar nicht als Clipper was er auch kann sondern mit der Einstellung Effekt voll, Clipper und Bandsplit aus, Curve auf Mitte. Da kannst Du dir viel Gain ziehen ohne das Signal zu stark zu verändern.

LG

 

[le_zaarth]

Ich kenne es eigentlich andersrum. Sowohl ein Limiter als auch Clipper bearbeiten nur die Peaks, mit größerem Knee dann auch zunehmend das restliche Signal.
Nach meinen Erfahrungen drückt ein Limiter die Peaks runter, ohne die Transienten allzu stark zu verändern (die Flanken der Amplituden flachen ab).
Ein Clipper schneidet die Transienten allerdings am Threshold ab. Ein Soft Clipper rundet dann die "Schnitte" lediglich etwas ab, aber verändert die Transienten in ihrer Form trotzdem mehr als ein Limiter.

Ich finde rein vom hören her, dass ein Limiter die Transienten stärker verändert. Wenn der Limiter hart arbeitet so bei 6db Reduktion oder mehr klingen für mich die Transienten schnell sehr stumpf (gerade bei der Snare) und bei dichten Mixen fängt es dann auch mal an zu pumpen. Ich finde das da ein Soft-Clipper meistens transparenter arbeitet.

 

[Traumwandler]

Danke für die Aufklärung, werd mir den Softclipper in Cubase mal anschauen.

Komm aber eigentlich ganz gut mit Ozone 5 zurecht. Denke mal, dass die "ultrafast" Einstellung relativ nahe an Softclipping ran kommt.

Ich mache bei Bass Drum und Snare Hard Clipping, auf der Summe dann normales Limiting mit relativ langer Release, um stehende Sounds nicht zu verzerren. Funktioniert für mich gut.

Finde es aber schon besser, sich um besonders laute Transienten bereits im Mix zu kümmern. Sonst werden ja bei der Summenbearbeitung auch alle anderen Elemente beeinflusst, die an sich völlig im Rahmen sind.

 

[m_tree]

Ich nutze den Limiter No6 (Freeware!). Ist prinzipiell ein Maximizer und bietet 5 Kompressionsstufen (Limiter und Clipper sind natürlich mit dabei), die alle getrennt bearbeitet (und abgeschaltet) werden können. Der Vorteil ist, dass man jedes Detail genau einstellen kann (also nicht einfach den Threshold runterschrauben und den Rest die Automation erledigen lassen).

http://vladgsound.wordpress.com/plugins/limiter6/

Mit dem hab ich auch folgenden Vergleichstest gemacht. Hab mir mal die Arbeit gemacht, um den Unterschied zwischen Limiter und Clipper zu veranschaulichen.

Als Ausgangsmaterial diente ein Ausschnitt der Vorproduktion meiner neuen Band - Strophengroove, Drums & Bass only ... natürlich schon grob gemixt. Den Summenkompressor hatte ich für den Test ausgestellt, daher kommt die Snare etwas zu laut durch ... (siehe unten)

Der Limiter arbeitet im Brickwall Modus, bei beiden ist das Knee auf 6dB. Threshold ist auf -12,5dB (ca. 8dB Reduktion bei Snaretransienten ... +/- 2dB).
Ist natürlich viel zu viel! Ich würde da für ne einzelne Stufe höchstens 2-3dB Reduktion ansetzen ...

Unbearbeitete Snaretransiente:

Clipper:

Limiter:

Deutlich zu sehen ist, dass der Limiter die Transiente nur "runterdrückt", während der Clipper am Threshold einfach abschneidet (clipt) ... der Limiter klingt weicher, allerdings sind die Peaks quasi komplett weg. Der Clipper lässt die Transienten bis zum Threshold (je nach Knee) fast unbearbeitet, die Transienten klingen noch etwas schärfer. Allerdings ist Clipping auch prinzipiell ein Lautsprecher Killer (gefährlich wirds zwar erst in anderen Regionen, aber trotzdem ....).

Clipper würde ich im Mix garnicht nutzen. Limiter nur um einzelne Ausreißer abzufangen. Aber z.B. würde ich nicht einfach jeden Snare oder Bassdrum Schlag limitieren oder gar clippen! Durch weitere Kompressionsstufen, die die Drums und den Mix zusammenschweißen werden die sowieso gedrückt.

....

Und falls noch wer wissen will wie das ganze klingt ... (Achtung, limitierte und geclipte Versionen wurden um 12dB angehoben)

 

[evosilica]

Allerdings ist Clipping auch prinzipiell ein Lautsprecher Killer (gefährlich wirds zwar erst in anderen Regionen, aber trotzdem ....).

Ein verbreiteter Mythos, der aber nicht stimmt

 

[TonyPizza]

Kennt niemand mehr den alten G-Clip http://www.gvst.co.uk/gclip.htm Den verwende ich exzessiv

Ein verbreiteter Mythos, der aber nicht stimmt

Wärst du so nett das etwas genauer zu beschreiben

 

[evosilica]

Clipping als Tool im Mixing kann unter keinen Umständen Lautsprecher beschädigen. Auch nicht wenn mans maßlos übertreibt. Wenn das so wäre, würde jeder Analogsynth mit Rechteckwelle unzählige Boxen auf dem Gewissen haben. Ist aber nicht so. Einem korrekt dimensioniertem System aus Amp, Frequenzweiche und Lautsprecher ist das komplett egal.

Clipping KANN unter besonderen Umständen den Lautsprecher schädigen, wenn es NACH Frequenzweiche passiert, aber als Anwender braucht man sich da keine Gedanken machen.
Wenn wir etwas clippen, passiert das immer vor der Frequenzweiche. Und die Frequenzweiche sorgt dafür, dass jeder Treiber nur das bekommt, was er verträgt.


GClip kommt bei mir auch in jeder Session vor

 

[m_tree]

Danke für die Erklärung.

GClip ist eigentlich ein einfach gehaltener Limiter, kein Clipper.
Nen Limiter kann man sich übrigens auch mit einem normalen Kompressor bauen: Attack und Release auf 0ms (falls möglich) und Ratio auf unendlich (bzw. sehr hoch).

 

[evosilica]

GClip ist eigentlich ein einfach gehaltener Limiter, kein Clipper..

CGlip ist ein reinrassiger Clipper und definitiv kein Limiter.

Attack und Release auf 0ms und Ratio auf unendlich

Das wiederum ergibt auch einen Clipper und keinen Limiter. (sofern die Attack und Releasezeiten tatsächlich 0ms betragen, ist bei vielen Kompressoren aber nicht der Fall, auch wenn "0" da steht)

 

[m_tree]

Grad nochmal getestet - hatte vorhin versehentlich noch zwei Summenkompressoren nachgeschaltet, die die Clippings nochmal abgerundet hatten. Stimmt schon, GClip ist ein Clipper (hatte mich auch erst gewundert).

Hab auch noch einen kurzen Test mit dem Reaper Kompressor mit 0ms Attack/Release und unendlicher Ratio gemacht. Heraus kam Clipping.
Hatte ich irgendwie völlig falsch in Erinnerung ... -.-

Wie kann man denn dann einen Limiter "simulieren"?