Schallkabine verkabeln

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Hallo,

nachdem ich schon den ganzen Abend verzweifelt am suchen bin, stell ich jetzt doch mal euch meine wahrscheinlich extrem dumme Anfängerfrage:

ich habe bei mir im Keller seit Jahren einen ganz gewöhnlichen (voll gedämmten) Bandübungsraum. Nachdem wir jetzt doch mal anfangen wollen, unsere Songs vernünftig (selbst) zu recorden, wollen wir Aufnahmeraum und Regieraum abkoppeln.

Wenn ich jetzt in den Ü-Raum eine zusätzliche gedämmte Wand einziehe und Mischer, etc. in den Regieraum packe - Recording erfolgt über Rechner mit Samplitude - muß ich dann trotzdem alle Instrumentenkabel, Mikrokabel, etc. am Mixer anschließen, also ein dickes Loch in die Wand schneiden? Oder macht man das über so ein Multicorekabel ? (https://www.thomann.de/de/the_sssnake_mstudio_multicorekabel.htm)
Oder wie läuft das vom Anschluß her.

Momentan habe ich am Mixer ein Audiointerface (E-MU 0202) und an dem hängt der Rechner mit Samplitude. Der Mixer dient eigentlich nur dazu, daß alle Insrumente angeschlossen sind - Aufnahmeeinstellungen erfolgen komplett über die Software.

Aber das direkt-im Übungsraum-aufnehmen taugt uns von den Nebengeräuschen beim Recorden so gar nicht - deswegen die Idee mit der Wand und dem Extraraum.

Ich bin über jeden Tipp dankbar - bevor ich unnötigen Mist baue.

Ich danke euch
Viele Grüße
Thilo
 
Im Normalfall macht man das mit Multicores. Wenn Du eine Wand reinbaust denk dran, daß es praktisch ist ein paar Anschlüsse mehr zu haben (für Kopfhörermixe, Talkback-Mikro im Aufnahmeraum etc.) und eine Scheibe für Blickkontakt ist auch recht praktisch.
 
heißt im Klartext - jedes "Gerät" das im Schallraum angeschlossen werden soll, braucht einen Anschluß am Multicore.

Und das Multicore (aus meinem Thomann-Link) ist letztlich ein stinknormales Kabel, das lediglich zusammengefasst wurde? Oder brauch ich da sonst noch irgendwas dazu?

Scheibe ist klar!

Talkback - gleich die nächste dumme Frage: mein Mixer hat ein eingebautes Talkback-Mikro das ich noch nie benutzt habe - wie krieg ich das Signal in den Nebenraum?

Ist das prinzipiell einigermaßen vernünftig wie wir das vorhaben? Das Equipment und der Raum sind ja soweit vorhanden. Oder kann ich gleich von Beginn an irgendwas an unserem Setup besser machen?
 
Ich würde ein etwas höherwertiges Multicore nehmen und evtl. ein zweites, welches dann irgendwo in der Nähe des Schlagzeugs liegt. Das spart Kabelchaos.
Entweder Du nimmst eins mit Returns oder baust Dir mit Adaptern was, damit Du im Aufnahmeraum einen KH-Verstärker (z.B. Behringer Powerplay) fürs Monitoring anschließen kannst.

Mit dem Talkback hängt wahrscheinlich vom Mixer ab. Ich kenne das so, daß man über die betreffenden Auxwege einen unabhängigen Monitormix macht und das Talkback-Mikro auf diese Auxe zuweisen kann. Lautstärke für das Mic noch einstellen und dann sollte es funktionieren.

Vergiß aber bei Instrumentalaufnahmen nicht drüben ein Mikro in den Raum zu stellen und Dir auf einen Kanal zu legen, sonst hörst Du nicht was die von Dir wollen ;)

Edit: Eines ist mir noch eingefallen. Die Monitore sollten dann natürlich an den [g=226]Monitor[/g]- bzw. ControlRoom-Outs hängen, bei aktiviertem Talkback wird so i.d.R die Lautstärke der Abhöre gedrosselt um Rückkoppelungen zu vermeiden.
 
ah ok - guter tipp. Kopfhörer also separat im aufnahmeraum anschließen - mein mixer hat zwar mehrere kopfhörerausgänge - aber ich hab mich schon gefragt ob ich da die kabel mit durch die wand verlegen soll. ich dachte mir schon daß das käse ist.

kannst du mir sagen wie sowas üblicherweise gemacht wird? kann ich nicht an den kh-ausgang vom mixer ein "kopfhörer-multicore" anschließen? oder ist das der kh-verstärker?

da haben meine kollegen wieder den bock zum gärtner gemacht. immer der mit der wenigsten ahnung soll sich dann um sowas kümmern.... ich kann trommeln aber kein recordingstudio verkabeln.... :)

das mit dem mikro als gegensprechanlage ist übrigens auch ein guter tipp - aber ich hab eh ein gesangsmikro rumstehen - das muß ich ja dann nur kurz aufmachen ;-)

talkback hab ich gerade nachgelesen - geht wie du sagst über die aux-kanäle
 
Wegen der KH-Mixe: Nimm einfach sowas. Der hat auf der Rückseite zwei Eingänge (Links und Rechts), an die kannst Du bspw. die beiden Auxe anschließen (die mit dem Talkback funzen). Dann haben bis zu vier Musiker die Möglichkeit diesen Mix zu hören und sich vor Ort Lautstärke und Klang anzupassen. Auf Wunsch lässt sich auch noch je ein Signal zusätzlich einspeisen und das Verhältnis zwischen Cue-Mix und dem Signal regeln.
Der KH-Ausgang Deines Pultes dürfte normalerweise das Main-Signal führen, wenn Du dann was pegelst würde sich damit der Monitormix ändern. Außerdem wird damit das Talkback nicht funktionieren
 
ich dank dir - den hab ich mir gerade schon angeschaut und gebookmarked.
ich seh schon - da kann man ordentlich geld ausgeben.... aber ich will endlich vernünftige ergebnisse.

noch eine letzte abschlußfrage zu den mulicores:
was spricht gegen dieses "billig"-teil vom thomann?
kann ich da den kh-verstärker nicht genauso anschließen 2x klinke in aux am mixer und 2x klinke in kh-verstärker - fertig?

ansonsten vielen dank schonmal für deine hilfe - morgen nerv ich dann den mann bei obi wegen der bretter für die wand :))
 
Es sollte ja kein direktes Loch in der Wand sein, sonst nutzt Dir die Wand nix. Und wenn man schon Multicores verlegt tut man das einmal richtig. Deswegen würde ich einfach ein wenig höherwertige Kabel nehmen, z.B. was von Cordial mit Neutrikbuchsen/-steckern.
Das gilt auch für die Kabel die Du für Instrumente, Mikrofone, Abhöre, etc. verwendest, es gibt nix nervigeres als Wackelkontakte wenn man sie nicht brauchen kann :D

Bretter für die Wand... hmm, wenn es [g=107]Schall[/g] dämmen soll muß die Wand schon Masse haben und sollte vor allem nicht mitschwingen, sonst hast Du das Gewummer in der Regie. Schau mal am Besten in den Forumsbereich für Raumakustik, das Thema Dämmung ist nicht so meine Stärke und ich will Dir nichts Falsches erzählen.
 
ok ich sehs ein - du hast recht.
billigdreck verlegt man nicht fest in wände...

die geschichte mit der wand und der dämmung hab ich in griff - der übungsraum ist wandentkoppelt, isoliert und gedämmt. also soweit kenn ich mich aus. nur die technik macht mir kopfzerbrechen.

mir sind schon die begrifflichkeiten nicht geläufig - deswegen - ich liebe die einfache erklärung - stecker in buchse - funzt. :)

übrigens: ich meinte auch kein loch in der wummernden wand - eher eine geschmeidige kabeldurchführung ;-) vielleicht eine, in die man auch mal ein höherwertiges multicore nachziehen kann... man darf gespannt sein. morgen startet die aktion "unser übungsraum soll schöner werden".

Wenn ich eine saubere aufnahme hinbekomme, dann nehm ich dich in die credits mit auf :)

danke jedenfalls bis hierhin schonmal
grüße
thilo
 
thilo_S schrieb: übrigens: ich meinte auch kein loch in der wummernden wand - eher eine geschmeidige kabeldurchführung ;-) vielleicht eine, in die man auch mal ein höherwertiges multicore nachziehen kann... man darf gespannt sein. morgen startet die aktion "unser übungsraum soll schöner werden".

Sauber, dann mal viel Erfolg. Das mit der Kabeldurchführung macht Sinn, aber in jedem Fall sauber dämmen.

Wenn ich eine saubere aufnahme hinbekomme, dann nehm ich dich in die credits mit auf :)

Hüüülfe, zum Schluß bin ich dann noch mit Schuld :D

danke jedenfalls bis hierhin schonmal

Gerne, wenn Du noch Fragen hast gerne auch per PM

LG
Tom
 
danke - komm ich gern drauf zurück

fragen fallen mir sicher beim arbeiten ein. erstmal equipment durchdenken und besorgen - dann sehen wir weiter.

und schuld ist immer der schlagzeuger - das hab ich in den letzten 20 jahren lernen müssen.... aber man machts ja gern :)
 
hee da fällt mir doch spontan doch noch ne frage ein:

warum besteht eigentlich jeder auf der akkuraten und sauberen dämmung zw. aufnahme und regieraum?

ist das in der regie nicht wurscht wenn ein bissl was durchsickert? die aufnahme läuft doch eh direkt in den rechner oder?

oder gehts dabei um die ruhe im aufnahmeraum? weil dann muß man halt mal bissl die klappe halten oder seh ich da was falsch?
 
Da geht es darum, daß man in der Regie möglichst alles hört was aufs Band kommt. Wenn das Schlagzeug durch die Wand wummert, tut man sich einfach schwerer festzustellen, ob die Mikrofonierung passt oder bspw. irgendwelche Nebengeräusche drauf sind, ein Schlag nicht sauber sitzt etc. Deshalb braucht man gerade bei der Aufnahme eine saubere Trennung.

Die Regieräume die ich bisher kennenlernen durfte waren totenstill, hatten eine gute Akustik (also nicht einfach totgedämmt, sondern richtig aufwändig optimiert) und eine ordentliche Abhöre. In diesen Studios war extra ein separater Maschinenraum für Automationscomputer, [g=17]DAW[/g]-Rechner (und teilweise Bandmaschinen) vorhanden...
 
ok das leuchtet ein - ist aber wahrscheinlich mit "hausmittelchen" nur schwer zu erreichen. gerade das schlagzeug macht ja doch ordentlich "krach"....

die anderen instrumente sind da ja eher nicht problematisch, da "stumm" eingespielt - bzw. wenn [g=422]gitarre[/g] / [g=118]bass[/g] über [g=182]amp[/g]+mic. dann ist das mit der dämmung hinzukriegen.

wie ist das denn mit der "normalen" bandanlage. habe ich die lautsprecher überhaupt noch irgendwo im einsatz?
weil im regieraum arbeite ich doch wohl eher mit nahfeldmonitoren oder?
und im aufnahmeraum mit kopfhörer oder instrumentenverstärker. also - lautsprecher fallen weg - richtig?

hm - jetzt wirds kompliziert. schließe ich dann die nahfeldmonitore in der regie an meiner anlage als "normale" lautsprecher an und die kopfhörer als monitore?

weil das würde bedeuten, daß ich zur "normalen" bandprobe umbauen muß oder alternativ ne 2. anlage brauche....

oh mein gott....
 
Ich würde für die normalen Bandproben die Anlage im Aufnahmeraum stehen lassen, evtl. mit einem separaten kleinen Pult - was braucht man schon, ein paar Mikros und evtl. Keyboard, da reicht ein kleines Yamaha oder sowas dicke. So rum ist es auf jedenfall sinnvoller als das große Pult mit Talkback in den Proberaum zu stellen und ein weiteres für die Regie zu kaufen.

Alternativ kannst Du natürlich auf entsprechende Soundkarten mit Mikrofoneingängen und eine Abhörmatrix umstellen, damit geht das auch und Du hast das Pult zum Übebetrieb frei. Ist aber die teurere Variante

Deine Monitore würde ich in der Regie wie schon geschrieben am [g=226]Monitor[/g]- oder CR-Out betreiben, die KH laufen ja wie besprochen wegen Talkback über die betreffenden Auxwege.

Achja, mittelfristig solltest Du Dir auch Gedanken über das Audiointerface machen. Fürs erste ist es ja ausreichend, aber wenn Du später mal ordentlich Drums oder die Band in Livesituation aufnehmen willst brauchst Du mehr Kanäle (min. 8 am besten erweiterbar auf 16 oder 24).
 
brauche ich denn eigentlich im regieraum am pult nen verstärker?
wenn ich aktive monitore und nen kh-verstärker dranhänge und die aufnahme sowieso über software läuft?

weil wenn nicht, dann ist deine idee mit separatem pult perfekt. dann kann ich die endstufe für bandprobe weiterverwenden und gut is.

wegen audio-interface:
ich hab momentan das E-MU 0202 am "global-out" vom mixer angeschlossen und öffne jeweils nur der momentan einzuspielenden kanal. deswegen hab ich mich seinerzeit gegen 8 oder mehr kanäle am interface entschieden, da nicht benötigt.

ist dieser weg so nicht zu empfehlen?
 
Wenn Du aktive Monitore einsetzen willst brauchst Du keinen Verstärker in der Regie, die Endstufe ist also frei für die Proben.

Das mit dem Interface am Main-Out kann man schon so machen wenn man sich das Umstecken sparen will. Besser wäre m.E. das Signal über Direct-Out (falls vorhanden) oder notfalls per [g=84]Insert[/g] abzugreifen.

Mit 2 Kanälen und ordentlichen Kleinmembranern kannst Du zur Not sogar
Schlagzeug aufnehmen, aber Du bist halt schon sehr limitiert bei der Nachbearbeitung.
 
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