SängerIn im Mix klingt "vertikal oben"

[-sinus]

Hallo Leute,
seit längerem schon beschäftigt mich die Frage, wie manche Mixes unterschiedlicher Genres es schaffen, im Klangbild eine vertikale Achse zu bedienen.

Manche Mixes klingen so, als würde der/die SängerIn "über den anderen Instrumenten stehen/singen/schweben".

Die R-L Ortung, also die horizontale Achse, ist ja klar (wenn die Boxen rechts und links vor einem stehen bzw. per Kopfhörer), aber wie kann sich der Eindruck einer vertikalen Achse bilden?

Das ist mir vor längerer Zeit mal beim lauten Abhören mancher Mixe aufgefallen. Per Studiomonitore sowie auch mit dem Kopfhörer - einmal war's bei einem Song von Kylie Minogue, einmal bei einem Metallica-Mix. Die eigentlichen Songs weiß ich leider nicht mehr.

Seither ist es mir auch nicht mehr bewusst aufgefallen, aber ich erinner mich noch genau an diesen Höreindruck.

Ist das nur Einbildung, oder wir kann man diesen Effekt erreichen?

Danke,
Sinus

 

[CUT]

das ganze nennt sich tiefenstaffelung und erreicht man ganz simple durch EQ und Reverb...

umso mehr reverb und umso dumpfer, desto weiter "hinten" (nicht unten) ist auch das signal...

präsentere dinge haben dementsprechend weniger hall-anteil dafür aber teils brilliante höhen!

vergleiche das ganze mal in natura... wenn du geräusche aus der weite hörst nimmst du meist dumpfere töne wahr, höhen kommen erst bei direktschall (zB Auto)


versuche also im mix weiter "hinten" liegende objekte dementpsrechend zu behandeln (nicht zu grob) damit der "vordergrund" dementsprechend mehr platz hat!

LG

 

[TGud]

Für eine Theorie müsste man mal ein Hörbeispiel haben.

 

[TGud]

das ganze nennt sich tiefenstaffelung und erreicht man ganz simple durch EQ und Reverb...

umso mehr reverb und umso dumpfer, desto weiter "hinten" (nicht unten) ist auch das signal...

präsentere dinge haben dementsprechend weniger hall-anteil dafür aber teils brilliante höhen!

vergleiche das ganze mal in natura... wenn du geräusche aus der weite hörst nimmst du meist dumpfere töne wahr, höhen kommen erst bei direktschall (zB Auto)


versuche also im mix weiter "hinten" liegende objekte dementpsrechend zu behandeln (nicht zu grob) damit der "vordergrund" dementsprechend mehr platz hat!

LG

Und wie soll dabei der Eindruck eines "Oben" entstehen?

 

[Saurus]

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Feedback_gesucht/180411/letzte_posts.html

 

[CUT]

ich glaube der threadsteller hat das ganze etwas falsch formuliert da es ja meines wissens diese "oben-unten" achse im audiobereich nicht gibt... ich bin mal so frei und bezeichne es als "vorne und hinten". könnte natürlich sein das der threadsteller seine stereoboxen zentral oben und unten plaziert hat und durch das panorama einen "oben-unten" höreindruck vermittelt bekommt....

das bezweifle ich aber!

 

[CUT]

okay... lt. tiefenstaffelungs bild war ich mit dem frequenzbereich wohl nicht ganz einer meinung, aber das prinzip ist das selbe!

 

[Pheeel]

Das besagte Ortungshören auf der vertikalen Achse ist nicht direkt Einbildung. Es hat damit zu tun, wie dein Gehirn Gehörtes weiterverarbeitet.
Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Der Eindruck, dass der Gesang über den anderen Instrumenten schwebt, ist bei Dir also nicht falsch. Dein Gehirn verbindet mit dem höheren Frequenzbereich eine höhere Ebene. Das ist zwar in gewisser Art und Weise eine Illusion, aber keine falsche Illusion.
In einem Club fühlst du Bässe mit dem unteren Bereich deines Körpers besonders stark. Besonders in der Bauchgegend. Hohe Frequenzen, Synthiesounds oder hoher Gesang ist allerdings reine Kopfsache.
Beim Gesang ists ähnlich. Wenn du tiefe Töne singst, dann kommt der Klang tief aus der Magengegend. Ganz hohe Sachen schaffst du dann nur noch mit Kopfstimme.
Wir können das auch noch ganz auf die Spitze treiben. Seit dem du mit Musik arbeitest, arbeitest du mit Tonhöhe. Dort hast du bereits von Anfang an genau den hoch/tief Unterschied erlernt. Wenn Du eine Tonleiter mehrere Oktaven hoch spielst, dann ist das ein wenig wie Treppensteigen. Wenn auch unterbewusst, hast du mit gespielten Noten immer dieses höher tiefer Gefühl.
Es kann also sehr gut sein, und ist bei vielen Menschen auch so, dass dein Gehirn gehörtes für dich ordnet und höhere Frequenzbereiche bereits höher im virtuellen Raum ansiedelt.

Im Mixing wird damit auch gearbeitet. Auf der horizontalen Achse arbeitet man unter anderem mit dem Panorama. Das Volumen wäre der Regler für die Tiefenstaffelung, und der EQ ein geeignetes Mittel um etwas höher/tiefer erscheinen zu lassen. Besagte vertikale Verlagerung geht nur in gewissen Rahmen. Durch höheren Anteil in den höheren Frequenzen erzeugt man diese Verschiebung nach oben auf der vertikalen Achse. Hihats sind ein typisches Beispiel dafür.

 

[DanielR]

wenn dich das wirklich interessiert nimm dir Zeit und schau dir das GANZ an.

WICHTIG: BITTE KOPFHÖRER BENUTZEN


http://youtu.be/TEjOdqZFvhY

 

[Saurus]

Gerade wollte ich mir das Vid anschauen, da seh ich erst : 2h39min. Puhh, das mach ich später vllt.

 

[DanielR]

ja kann ich nur empfehlen...

 

[Marc1610]

Diesen Effekt erreichst du wenn du die Vocalspur mit einem Delay künstlich verbreiterst, zusätzlich zum Eq und Hall, wenn die Anteile passend dazu gegeben werden wirkt es als würde der Mund der Sängering gross vor deinem Gesicht klingen.
Das wirkt aber nur geil wenn der Rest des Playbacks passend und mit gutem pssenden Raum dazugemischt wird.
Das erfordert etwas Einarbeitung Planung und Zeit was den Mix angeht, mal abgesehen von den Ohren die es letztenendes mischen.
Auch braucht man dazu gute Sounds gute Stimmführung, Aufnahmen und dazu gut performt dann wird es erst richtig fein, weil der Hörer dann auch das Gute mit dem Angenehmen beim hören verbindet und so der Song insgesammt besser rüber kommt, auch lässt es sich so viel leichter mischen, dann noch passendes Mastering (Summenbearbeitung) und das Brett ist komplett.

Bei eigenen Songs ist das schon mal des öfteren schwierig, bei Fremdmaterial sieht das schon viel einfacher aus bzw, ist einfacher.

 

[misterkanister]

Den kopf beim hören um 90 Grad zur Seite klappen?

 

[misterkanister]

Die Ohren sind rechts und links.
Wir sind von der Atmosphäre (Luft) umgeben.
Die Luft Ist der Träger für die Schallwellen.
Der Mensch hört kein oben oder unten.
Wenn ich ein mir unbekanntes Geräusch höre, kann ich nicht feststellen, ob es aus dem Keller oder vom Dachboden kommt.
In meinem Wohnzimmer hängen meine HIFI Boxen unter der Decke und die Musik kommt trotzdem nicht von oben, für mich jedenfalls nicht, weil die Luft des Raumes in Bewegung ist und meine seitlich angebrachten Ohren in Schwingung versetzt.

 

[Bccc1]

Den kopf beim hören um 90 Grad zur Seite klappen?

Oder 3-Wege-Lautsprecher mit hohem vertikalem Treiberabstand auf zu geringe Entfernung benutzen

 

[Nachtschicht]

den eindruck unterschiedlicher vertikaler ebenen bastelt dir dein gehirn. das ist auch gar nix negatives, da sprechen einfach manche menschen mehr drauf an. in der regel wirds schlicht dergestalt getriggert, dass weiter "vorne" gemischtes (welches üblicherweise auch brillianter gemischt wird) eher als oben empfunden wird. du wirst z.b. niemals einen nach oben gemischten bass empfinden oder eine nach unten gemischte sängerin, und das liegt dann nicht daran dass das keiner macht, sondern weil dein gehirn sowas nicht zusammenstempeln würde, das gehirn ist konditioniert auf "tief = unten, hoch = oben". und wird darin ständig bestätigt, ob das nun pheels beispiel von instrumenten ist oder der fakt, dass 99% aller speaker die bassmembran unten und den hochtöner oben haben (und die letzten 1% werden von ihren besitzern gerne kopfüber aufgestellt damits wieder passt )

und wie pheel schon sagte, dazu kommt noch dass unser auf tiefe frequenzen mit ansprechende bauch unten und die höhenwahrnehmenden ohren oben sind. da kommen einfach ne menge beeinflussungen in die richtung "höhen = weiter oben" zusammen.

insofern ist der trick einfach: um die chance zu erreichen, dass dein hirn sich eine vertikale ebene dazudenkt, arbeite einfach mit kontrasten zwischen höhenreich und höhenarm. was aber ein problem sein wird:
dadurch dass du selber weisst, dass du da jetzt nicht an einem vertikalpanner drehst sondern eigentlich "normal" mischst, in der hoffnung, diesen suggestiven effekt zu triggern, wird es nahezu unmöglich, dass du bei dir selber diesen suggestiv effekt triggerst. wissen nimmt immer auch zauber weg.

es gibt auch ein paar plugins die versuchen, irgendwas in der richtung mit leichten haas-effekten, kurzen delays und phasensauereien herzustellen. ist aber im prinzip alles dasselbe, es bleibt am ende immer nur die hoffnung auf eine 2suggestions-triggerung" und streng genommen ist das schlichte höhenband am equalizer da noch die beste waffe (die dir ausserdem im gegensatz zu all den verdaddelten phasentricksereien auch nicht den sound versemmelt).

 

[Stoner]

Der Mensch hört kein oben oder unten.

Hmm, also ICH höre schon, ob ein Hubschrauber in der Luft ist oder kurz vorm Aufsetzen.
Oder ob der böse Nachbar aus dem 3. Stock oder aus der Haustür schimpft.

Die Schwierigkeit ist natürlich, dieses vertikale Empfinden über Boxen oder Kopfhörer zu simulieren.
Rein logisch betrachtet ist das erstmal nicht möglich.
Aber unser Gehirn läßt sich nunmal gerne "verarschen" - man muß nur wissen, wie.

p.s.: Zum Video:
Würde man das Video BTM-frei gestalten, ginge es sicher nur 1 Stunde...
Was haben die denn geraucht?
Ist auf jeden Fall informativ, aber ohne Drogen ganz schön nervig teilweise. Wie Teletubbies für Erwachsene...

 

[misterkanister]

Hmm, also ICH höre schon, ob ein Hubschrauber in der Luft ist oder kurz vorm Aufsetzen.
Oder ob der böse Nachbar aus dem 3. Stock oder aus der Haustür schimpft.

Weil Du weißt, das ein Hubschrauber fliegt und weil Du weißt das Dein Nachbar da oben wohnt und die Geräusche zu unterscheiden weißt, die er produziert, wenn er aus der Haustür grölt oder direkt in seiner Wohnung randaliert.
Darum schrieb ich ein unbekanntes Geräusch.
Das macht das Hirn.

 

[DanielR]

Der Mensch hört kein oben oder unten.

p.s.: Zum Video:
Würde man das Video BTM-frei gestalten, ginge es sicher nur 1 Stunde...
Was haben die denn geraucht?
Ist auf jeden Fall informativ, aber ohne Drogen ganz schön nervig teilweise. Wie Teletubbies für Erwachsene...

Dieses Video mag etwas merkwürdig zusammengestellt aber sicher nicht Teletubbies für Erwachsene, Weiß gar nicht wie du auf so ein Scheiß kommst.!!! und wenn du für das Video Drogen brauchst tuts mir echt Leid.

 

[RefinedRough]

Ich kenne das eigentlich nur von Kunstkopfaufnahmen (binaural). Da ist das ganze auch meist etwas "gekippt". Liegt wohl daran, dass der Kunstkopf leicht anders geformt ist, als der eigene Kopf und somit auch etwas andere Laufzeitunterschiede entstehen, als das eigene Gehör (Gehirn) gewohnt ist.

Wie das alles über Lautsprecher so erscheinen kann, kann ich nicht nachvollziehen. Da haben wohl die werten Kollegen über mir recht.

wenn dich das wirklich interessiert nimm dir Zeit und schau dir das GANZ an.

Könntest weigstens die Stelle nennen, wo es um betreffendes Phänomen geht. Das Video ist zwar informativ wenn man noch keine/wenig Ahnung hat von Mixing, aber das macht einem echt fertig - totale LSD-Sch***se xD (ja ich habs so ziemlich vollständig mal gesehen..)