REW Messung von redone

[redone]

Servus

Ich bin mit der akustischen Situation in meinem kleinen aber feinen Kellerregieraum nicht mehr zufrieden. Ich hatte immer das Gefühl den Bass nicht wirklich in den Griff zu bekommen.

Auf der Suche nach Verbesserungen bin ich hier im forum über den REW - Workshop gestolpert, hab mein Messmikro (dbx m2) geschnappt und hier bin ich.

Die Messungen findet ihr hier:

http://www.sendspace.com/file/5f2qmy

Deutlich zu sehen ist unter anderem eine groß Raummode bei 31 Hz - da muss was passieren!!!

Meine Frage wäre also was ihr mir da empfehlen würdet und ob meine angedachten Änderungen den gewünschten Effekt haben werden.

Der Raum ist 5m lang, 3,5m breit und 2,3m hoch
In dem Raum hab ich schon vor einiger Zeit an die Wände ein paar wenige Absorber aus 7cm Isover TP1 gehängt, die würde ich durch mehr 60x100cm 10cm dicke Thermarock Absorber tauschen und dazwischen wenn noch Geld übrig sein sollte ein paar Diffusoren packen.

Vorne sind zwei raumhohe 60/60cm Eck-Superchunks aus TP1 sowie ein 20cm tiefer 1,5 m hoher
Absorber über die ganze Breite.
An der Decke über dem Arbeitsplatz hängt ein 3m² 10cm Absorber mit etwas Abstand zur Decke, da werde ich auch noch mehr machen und evtl ein paar Diffusoren installieren.

Mein Plan wäre jetzt zusätzlich zwei weitere Superchunks in die hinteren Raumecken zu bauen. Reichen da die normalen dreieckigen 60/60 Superchunks aus oder muss da mehr her? Ich könnte max. in beide Ecken Quaderförmige Absorber mit 60/90cm Kantenlänge bauen (was allerdings sehr viel Platz kostet).
Vorne könnte ich noch einen Eckabsorber an den Decke/Wandübergang basteln.


Was haltet ihr davon ?


Martin

 

[Bert4]

Hallo

Gehen wir mal von der jetztigen Situation aus.

Der Messung nach kannst du noch einiges mit der richtigen Position von Monitoren und Abhörplatz sowie Sub rausholen.

Mit der richtigen Positionierung des Sub sollte sich die Senke bei rund 70 Hz "füllen" lassen.

Je nach dem wie die Messung dann aussieht wird vielleicht auch das Stereodreieck verändert werden müßen.


lg Bert

 

[redone]

danke Bert für den Tip! Das werde ich nacher gleich mal asuprobieren, allerdings bekomme ich so aber auch nicht den Berg bei 30 Hz in den Griff.
Da ich den Raum nicht überdämpfen will und auch nicht das Geld habe unendlich viel zu Bauen und auszuprobieren (was ich schlussendlich villeicht gar nicht brauche) war eben meine Frage ob ich die große Mode bei 30 Hz mit zwei einfachen dreieckigen Superchunks hinten plus einen vorne an Decke/Wand in den Griff bekommen kann.

Ich hab da leider keinerlei Erfahrung drin, erwarte hier aber auch natürlich nicht eine 100 % Aussage. Ich weiß dass sich dass nie sicher vorhersagen lässt, aber es gibt hier sicher Leute die da mehr Erfahrung haben als ich...

 

[Akai31]

Mit zwei/drei zusätzlichen SCs wird es wohl schwer die 30Hz überhaupt zu tangieren. Damit poröse Absorber überhaupt annähernd tief arbeiten, muss man schon einige Tricks auffahren...
Mal über große, tief abgestimmte HHs nachgedacht?

 

[DaVogi]

ich würd hier auch eher auf druckbasierte bassfallen (helmholtz, lochplatten ...) setzen.
die 30hz sind mit superchunks wie gesagt sehr schwer zu beeindrucken und da der bereich drüber eh schon sehr ok aussieht von den decays wäre das vermutlich verschwendeter platz....

was du weiter machen kannst wäre die front anders zu gestalten. dickere superchunks (asymmetrisch damits sich das mit dem fenster ausgeht) bzw. die ganze wand durchgängig von boden bis decke behandeln. (60cm dick am rand, 30-40cm in der mitte)
der zusätzliche platzbedarf wäre minimal und wenn du das ganze über die gesamte wand ausdehnst sollte es auch tiefer wirken können.
zur aufstockung kannst du ja das tp1 der anderen absorber verwenden (da in dieser dicke wie du schon richtig festgestellt hast vermutlich nicht die ideale wahl war... das hätte >15cm gehört)

damit es zu keiner überdämmung in den höhen kommt kannst du das ganze beplanken. die front muss in deinem fall keine höhen absorbieren können, allerdings solltest du auch die reflektionen der rückwand dann mittels diffusor aufrbrechen oder absorbieren.

 

[redone]

OK, das mit den Helmholtzresonatoren klingt gut, ich denke nur dass bei mir im Raum gerade zwischen 20 und 36 Hz einige Moden sich addieren. Der Rechner spuckt axiale Moden bei 21, 25, 28 und 32 Hz, tangential dann noch bei 20, 24, 28, 32 und 36 Hz aus.

Was haltet ihr von erst mal 4 schief gestimmten Resonatoren um die 120l zwischen 25 und 36 Hz, jeweils leicht abgedämpft damit sie breiter wirken (ich kenne mich nicht aus, hab nur eben karumbas Bericht gelesen und hoffentlich alles richtig verstanden...) ???

Zusätzlich werde ich dann wohl eine umgestaltung der Front durchführen.

 

[DaVogi]

unbedämpft würd ich einen resonator ohnehin nie betreiben.

du könntest auch 2 als breitbandig wirkende loch/schlitzplattenresos anlegen die von 22-40hz arbeiten und dann mit 2 helmholtzresos die stärksten verbleibenden moden weiter dämpfen.

bei nem lpa musst du wohl mit >= 30cm tiefe rechnen damit du bei dieser tiefe auf einen halbwegs große bandbreite kommst. ich könnt mir das auch gut vorstellen, dass man die direkt in die front integriert und dann die frontwand aus einem guss ist.

 

[redone]

Das wäre ja auf dem esten Blick dass was ich brauche.

Ich hab jetzt allerdings auf die schnelle zwar einige Diskussionen und Erklärungen zu Loch- und Schlitzplattenresos gefunden, aber nicht wirklich eine anschauliche Erklärung oder gar Anleitung zum selber Berechnen und Bauen für einen wie mich verstädlich erklärt... Ich komme mit den Angaben aus Deinem Screenshot nicht so wirklich klar.
Gefunden habe ich allerdings hier die Aussage von Mika:

...
Zum Thema Slatresonator, und Anwendungsbereich.
In der Praxis werden Slatresonatoren auf den Frequenzbereich von 150hz bis 500 hz abgestimmt.
DIe frequenzen über 500hz werden ja schon durch die Dämmaterialien hinter den Slats ausreichend absorbiert, und durch die Schallharte oberfläche der Slats werden bei riichtiger geometrischer anordnung in der Praxis die ersten Reflektionen der Speaker (Regieraum) um die Mixposition drumherum geleitet, und dann eist an der Rückwand entweder absorbiert , oder mit diffusoren verteilt, was ein offenes und nicht zu dumpfes Klangbild zum Ergebniss hat.
Unter 150 hz wirkt ein Slatresonator auf grund des ABsorbationsprinzips nurnoch unbedeutend, deshalb werden diese Frequenzen in der Praxis durch Plattenschwinger oder sogenannte AkustikHanger absorbiert.
Der Slatresonator ist also das Absobationsgleid für die unteren Mitten und den oberen Bassbereich.
hoffe die erklärung reicht erstmal.
peace
mika

Was hältst Du davon? Oder hab ich da was falsch verstnden.

 

[DaVogi]

ganz unten bei 30hz hab ich damit noch keine erfahrungen, aber bei 50hz hat das schon sehr gut funktioniert... beachte zur abstimmung auch die kommentare am ende des threads!

https://recording.de/Community/Foru...tik_und_Dämmung/150168/Post_1676858.html#P_50

das ganze funktioniert ja nach dem gleichen prinzip wie ein helmholtzresonator. kann prakisch als parallelschaltung vieler helmis gesehen werden.

edit:
mit den slots kommt man schwer auf sehr geringe perforationsanteile die notwendig sind für tiefe resonanzfrequenzen, deswegen vermutlich auch die anmerkung von mika das sich das nicht für unter 150hz eignet. wenn du dich mal mit den werten im rechner spielst (erklärung dazu übrigens direkt im excel sheet) siehst du schnell, dass man das nicht so tief abgestimmt bekommt.

im angehängten beispiel bin ich schon bei 1m abstand und 5mm freie fläche zw. den (eh schon recht dicken) slots und komm trotzdem nicht unter 100hz.

 

[Bert4]

Hallo

Naja, eigentlich wollte ich mal auf die neue Messung warten.

Ich würde vor dem Bau der Resonatoren erstmal die optimale Position suchen.
Ich vermute stark das der Sub etwas von der Wand entfernt ist und somit die Senke bei rund 70 Hz verursacht.
Würde dies der Fall sein und die Position des Subs an der Wand die 70 Hz füllen,
kann durchaus auch der Nachhall im Bass ganz anders aussehen.
Wo dann vielleicht auch SC an den hinteren Ecken und vorderen Decken/Wandkante erforderlich ist.
Erst dann würde mMn ein HH oder LPS sinn machen.


Der Raum ist eigentlich schon überdämpft.
Dies wäre mein weiterer Gedanke gewessen.
Je nach dem was die Messung später zeigen würde und auch schon DaVogi andeutete:

Die vorderen Bassfallen vergrößern oder nach hinten verlegen und vorne neue und größere bauen.
Wobei der 20cm Termarock Absorber entfernt werden sollte.

Auch könnte durch die Positionveränderung des Subs auch der 30 Hz Berg anders ausfallen.

lg Bert

 

[DaVogi]

positionierung ist natürlich ein ganz wichtiger punkt, da hat bert schon recht.

dennoch wird eine optimale positionierung oder auch zusätzliche superchunks nicht wahnsinnig viel im bereich <35hz ausrichten. von dem her würd ich das nicht voneinander abhängig machen sondern beides ins pflichtenheft notieren

 

[redone]

https://dl.dropbox.com/u/104019347/Messung2.rar

Hier die Messergebnisse mit unterschiedlichen Subwooferpositionen. Die Senke bei 75 Hz ist wirklich kleiner geworden, die Mode bei 60-70Hz hat sich zweigeteilt und die bei 90Hz ist auch kleiner. Bei 30Hz hat sich eigentlich nichts getan.

Ich werde jetzt die Front verändern wie vorgeschlagen und dabei zwei Aussparungen für Resonatoren lassen, die ich dann individuell anpassen werde.
Ich hab noch ein paar Platten 3,2mm mdf Schrankrückwand da, würden die sich zum beplanken der Front eignen oder sind die zu dünn ? Ich würde die natürlich in 20 cm streifen sägen und mit 1cm Abstand montieren, zur Optik würde dann noch Stoff davor kommen. Da fällt mir gerade ein, dass ich noch von einer Jugendaktion in der Garage vier Platten Schrankrückwand habe, die wild mit unterschiedlich großen Löchenrn 5-10 mm in unregelmäßigem Abstand verbohrt wurden. Würden die evtl. zur Beplankung funktionieren ?

 

[DaVogi]

ja kannst du verwenden.

bei welcher frequenz trennst du sub und monitore? das sieht gerade so aus, wie wenn der sub einfach (viel) zu laut eingestellt wäre...

 

[redone]

sch...e, da muss ich bei der Verschiebeaktion den Subwoofer unbemerkt lauter gestellt haben...

Hier jetzt mal neue Messungen mit hoffentlich richtig eingestelltem Sub.


https://dl.dropbox.com/u/104019347/Messung 3 ol.rar

Bei der gelegenheit hab ich mir das Loch zwischen 60 und 100 Hz noch mal genauer angehört und geschaut. Das ist auch da wenn ich die Monitore fullrange ohne Sub laufen lasse und wirklich richtig gut hörbar. Jetzt wundert mich nicht mehr warum ich meine Mixes im Bassbereich nicht in den Griff bekommen habe. Das sieht aus als wäre das mal die wichtigste Aktion in den nächsten Tagen.

Ich werde morgen erst mal schauen was ich da an der Position im Raum ändern kann und was dann pasiert. Ich finde dieses Loch aber echt seltsam.
Was meint ihr kann ich machen um das zu ändern???

Mein Monitore sind Yamaha HS80m mit einem getunten Teufel Subwoofer. Die Monitore haben einen LowCut bei 100 Hz, der teufel Sub einen dementsprechenden HiCut.

 

[Bert4]

Hallo

Ich würd nun folgendes machen:

Den 20cm Termarock für die vordere Decke/Wand-Kante umbauen.
Vorderen Bassfallen wie du schon sagtest vergrößern.
Allerdings ohne Aussparung.
Weil die Resonatoren der 30 Hz Mode auch an der Vorderwand stehen können und somit die SC "besser" wirken.

Das ist auch da wenn ich die Monitore fullrange ohne Sub laufen lasse und wirklich richtig gut hörbar.

Bei den Monitoren (fullrange) kann dies auch vom "zu großen" Wandabstand zur Vorderwand kommen.

lg Bert

 

[redone]

Servus, hier bin ich wieder...

ich hab in der Zwischenzeit den Absorber vorne vergrößert, auf die ganze Wandbreite und bis zur Decke gezogen. Außen ist er 60cm breit in der Mitte noch 30cm. Das ganze wurde dann mit Laminat beplankt, 19,5 cm Laminat, dann 1cm Spalt.
In die hinteren Raumecken hab ich auch noch zwei 60cm Eckabsorber gebaut, die sind momentan noch nackt. Da wollte ich warten bis der Raum fertig ist.
Bis auf einen Deckenabsorber sind alle sonstigen Akustikelemente ausgebaut.
Es folgen in den nächsten Tagen noch drei kleine Breitbandabsorber um die Erstreflektionen in den Griff zu kriegen und dann noch zwei LPR um die großen übrig gebliebenen Moden bei 27 und 40 Hz zu dämpfen. Was dann noch übrig bleibt wird mit Helmholtzresonatoren bekämpft

Hier nun also die Messungen, das ganze sieht schon etwas besser aus:

https://dl.dropbox.com/u/104019347/m4-ol.rar

Was mir jetzt noch sorgen macht ist das Loch bei 115 Hz. Ich hab den ganzen Tag bis jetzt damit verbracht Monitore und Sub zu verschieben, aber egal was ich wie aufstelle, bekomme ich entweder ein Loch bei rund 80 Hz oder bei 115 Hz oder bei beiden...

Gruß Martin

Was meint ihr dazu ?

 

[DaVogi]

die 80 sind ja deine übergangsfrequenz zum sub oder? da scheint das zusammenspiel noch nicht so perfekt zu sein. hat der sub nen phasenregler? ansonsten mit der platzierung zueinander experimentieren. vielleicht auch ne wechselwirkung der 40hz mode.

verschieben sich die 115hz wenn du die monitore weiter weg von der wand weg stellst? (das könnte SBIR von einer wand sein. neben rückwand aber auch seitenwände, decke oder boden.)

ansonsten schauts >50hz ja nciht so schlecht aus, da bist du schon bei ungefähr +/- 7dB. wenn du die restlichen maßnahmen die du aufgezählt hast machts sollte sich das nochmal verbessern

 

[redone]

Übergangsfrequenz sind 100 Hz. Das 80 Hz Loch ist immer da, egal ob Monitore Fullrange oder auch mal nur der Sub gemessen. Wie gesagt, ich hab heute etwa 50 Messungen mit unterschiedlichen Positionen von Sub und Monitoren gemacht. Und ja, die 115 Hz Mode verschiebt sich mit Abstand zur Wand. Je weiter man von der Wand weg ist, desto Tiefer wird die Senke.

 

[DaVogi]

@ 115hz: sieht nach SBIR von der wand hinter den monitoren aus. je weiter der abstand desto tiefer die reflexion/auslöschung von der wand. also so nah wie möglich an die wand ran mit den monitoren. (und vermutlich sub weil der da oben auch noch mitspielt)

und die 80 werden wie gesagt vielleicht/hoffentlich mit der behandlung der 40er noch schöner

 

[m4d3raIn]

ich würde erstmal w5-2 empfehlen.

nach weiteren Akustikmaßnahmen sollten die "Berge" noch etwas geglättet werden, wodurch das eine Loch bei 80Hz nicht mehr so ins Gewicht fällt.

Ein SBIR Loch ist dagegen viel kritischer.