Refrain - kann man das grammatikalisch so machen?

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Moin!
Ich möchte diese Wochenende endlich mal wieder etwas aufnehmen. Bei der Hook bin ich noch unschlüssig. Daher habe ich mich nun doch noch entschieden das hier kurz abzuklären bevor es an die Aufnahme geht. Feedback zum Inhalt oder Sonstiges fern ab von der grammatikalischen Frage interessieren mich nicht.
Ich denke mal, in einem Lied sollte die Grammatik nicht überbewertet werden aber es sollte schon noch vertretbar sein...
Was sagt ihr? Kann man das so machen?

"Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind
pure Harmonie, ein Gefühl entsteht wenn der Beat erklingt
vom Moment bedingt der meine Gedanken lenkt
und sich Worte aneinanderreih`n als wären sie vorherbestimmt

Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind
pure Harmonie, ein Gefühl entsteht wenn der Beat erklingt
vom Moment bedingt der meine Gedanken lenkt
die zum glühenden Zunder werden (und) ein/der Funke entspringt"

Den restlichen Text füge ich jetzt nicht noch dazu, dann schweift auch hoffentlich keiner vom Thema ab. :smil451d632849b7b:

Grüße

DHG
 
Ich denke, wenn man die Frage anders stellt, löst sich auch die Frage nach der Grammatik.

Ich würde fragen: ist es zu kompliziert formuliert?

Auf die jeweils letzten zwei Zeilen würde ich sagen: eventuell ja, das geht wahrscheinlich einfacher.

Ein Versuch:

Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind
pure Harmonie, ein Gefühl - so gut - wenn der Beat erklingt
aus dem Moment der meine Gedanken lenkt
reih'n sich Worte aneinander, als wär'n sie vorherbestimmt // wird glühender Zunder - und ein Funke entspringt
 
Ich finde deine Lösung, Turquoise, sehr elegant und trotzdem poetisch.

Davon abgesehen ist natürlich auch Grammatik ein Mittel, um absichtlich zu verwirren. Ich denke gerade an Hamburger Schule Songs und wie da oft komplett quer formuliert wird. Driftet dann aber auch schnell ab ins "Pseudointellektuelle". Aber das ist halt Geschmackssache.
 
Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind
pure Harmonie, ein Gefühl entsteht wenn der Beat erklingt
vom Moment bedingt der meine Gedanken lenkt
die zum glühenden Zunder werden (und) ein/der Funke entspringt"

Am schwierigsten zu verstehen, finde ich,
1. was den nun "vom Moment bedingt" ist. => Ist es das Gefühl oder ist es der Beat?
2. wem der Funke entspringt? => den Gedanken oder dem Zunder?

1. passt als Satz auf jeden Fall
2. müsste entweder lauten
"...der meine Gedanken lenkt, die zum glühenden Zunder werden, welchem ein Funke entspringt", oder
"...der meine Gedanken lenkt, die zum glühenden Zunder werden und denen ein Funke entspringt"
 
Als "falsch" empfinde ich den Text nicht. Wie er rüberkommt hängt natürlich davon ab, wie man das gesanglich umsetzt.
 
Ich finde das grammatikalisch auch völlig in Ordnung.
 
Danke erstmal für eure Beiträge!

@Turquoise
Guter Vorschlag aber das lässt sich dann so für mich schlechter vertonen und ich denke, so wie du es formuliert hast ist es auch inhaltlich nicht mehr exakt das selbe.
Grundsätzlich werte ich deinen beitrag aber so: Kann man machen, ist nur etwas kompliziert formuiliert. Damit könnte ich leben.
:smil451d632849b7b:


@Andaraginga
Du bringst meine Gedanken absolut auf den Punkt.
Am schwierigsten zu verstehen, finde ich,
1. was den nun "vom Moment bedingt" ist. => Ist es das Gefühl oder ist es der Beat?
2. wem der Funke entspringt? => den Gedanken oder dem Zunder?

1. passt als Satz auf jeden Fall
2. müsste entweder lauten
"...der meine Gedanken lenkt, die zum glühenden Zunder werden, welchem ein Funke entspringt", oder
"...der meine Gedanken lenkt, die zum glühenden Zunder werden und denen ein Funke entspringt"
Der Moment ist vom Gefühl bedingt und der Funke entspringt den Gedanken.
Dein zweiter Vorschlag "denen ein Funke entspringt" würde gehen wenn ich das vorherige "und" streiche, dann wäre es auch richtig im Bezug auf "Gedanken".

@Moiterei und @Entone
Danke auch für eure Meinung. Man kann also unterm Strich sagen: Kann man so machen. Wenns absolut korrekt sein soll, ändere ich es wie Andaraginga vorschlug, ab.
 
@Andaraginga
Der Moment ist vom Gefühl bedingt und der Funke entspringt den Gedanken.
Dein zweiter Vorschlag "denen ein Funke entspringt" würde gehen wenn ich das vorherige "und" streiche, dann wäre es auch richtig im Bezug auf "Gedanken".
Vorsicht!

"...der meine Gedanken lenkt, die zum glühenden Zunder werden, denen ein Funke entspringt" finde ich schon wieder heikel.

Ohne "und" erwartet man eher, dass sich der Relativsatz auf das näher davor stehende "Zunder" bezieht (auch wenn dann das "denen" nicht passen würde).

Vergleiche:
Das Auto, das ein Lenkrad hat und das schwarz ist
Das Auto, das ein Lenkrad hat, das schwarz ist

Ohne "und" versteht man den Satz unterschiedlich, finde ich.
 
  • Danke
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Du hast Recht! Hmm, also doch alles so lassen wir's ist? Es hat sich schließlich keiner hier ausgesprochen das es so gar nicht geht... :kratzamkinn:
 
Es hat sich schließlich keiner hier ausgesprochen das es so gar nicht geht... :kratzamkinn:
Okay, dann wage ich das mal:

es geht zwar nicht "gar nicht so" - aber nur, weil irgendwie immer alles irgendwie geht, wenn man es nur stark genug von hinten durch die Brust ins Auge betrachtet.

De facto aber finde ich Deine Formulierung nicht wirklich rund. Ich versuche es jetzt mal in meinen Worten:

unser Text-Lese-Verständnis ist immer zunächst mal auf Linearität aus. Bei Songtexten ist das besonders sinnvoll, weil man als Zuhörer gar nicht die Zeit hat, den Lesefluss zu verlangsamen und auf ein auf die individuelle Aufnahmefähigkeit angepasstes Tempo herunter zu drehen, weil das Tempo fix ist: es wird ja durch die Musik vorgegeben.

Texte, die mehr erfordern, als ein lineares Lese-Verständnis, wie es oft bei Fachtexten, besonders bei geisteswissenschaftlichen der Fall ist, lesen sich oft sehr schwer, müssen mehrmals und langsam gelesen werden, weil das Hirn Zeit braucht, Ebenen voneinander zu trennen, komplexe Sinnzusammenhänge aufzudröseln, Einschübe und Gedankenübergreifendes richtig einordnen zu können und sich die Bedeutung von Fremdworten zu vergegenwärtigen.

Mit Deinem Text verhält es sich ein wenig, wie mit solchen Fachtexten: ein lineares Leseverständnis ist nur schwer möglich, weil - und das hat Andaraginga schon herausgearbeitet - z.B. die Phrase "vom Moment bedingt" ihre "Kontextarme" in mehrere Richtungen gleichzeitig ausstreckt:

nach hinten, Richtung "Gefühl" oder "Beat" . . . aber man weiß es eben nicht genau
und nach vorn, Richtung "Gedanken" und "Worte aneinander" usw.

Klar kann man das so machen, weil man prinzipiell alles kann.

Aber es ist nicht klar, was Du damit sagen willst. Es klingt - um mal ein "böses" Wort zu benutzen - verschwurbelt und gestelzt. Nun könnte ein Text dennoch auf einer anderen Ebene einfach aufgegriffen werden können: auf der intuitiven über Bilder und Metaphern. Doch auch dahingehend macht es einem Dein Text nicht leicht, weil sich - ja, es ist wirklich so - die zu komplizierte Grammatik dagegen versperrt.

Von daher: ich würde das so nicht machen. Das wäre, als würde ich ein Auto mit unterschiedlich großen Rädern auf den Markt bringen und, obwohl es sichtbar eiert, behaupten, na aber es rollt doch trotzdem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, grundsätzlich würde auch der Vorschlag von Andaraginga mit dem "und" gehen, müsste ich dann halt etwas schneller sprechen. Aber so formuliert wirkt es wiederum für meine Begriffe etwas aufgesetzt und ich könnte mir vorstellen, da es hier um einen Raptext geht, könnte das auch auf andere Hörer so wirken (schließlich biegt man sich im Rap die Sprache gern Mal zurecht, was nicht heißen soll man muss auf korrekte Ausdrucksweise keinen Wert legen). Mir fällt aber auch keine weitere Alternative ein...
Letztlich war mein Gedanke dabei das es dieses spontane/situative verdeutlichen soll. Eins führt zum anderen. Man hört etwas, eine bestimmte Stimmung kommt auf und das Schreiben beginnt wie von selbst, also ob man gar nicht weiss wie einem geschieht. Deshalb beziehen sich die Zeilen immer auf die vorangegangene Zeile. So bisschen wie eine Aufzählung. Aber nichtsdestotrotz bleibt es streng genommen grammatikalisch unausgereift.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heyho,
ich finde es tatsächlich etwas zu kompliziert. Ich hätte noch folgende Idee, vielleicht hilft das? Weiß nicht, ob das deine Aussage gut genug wiedergibt und den Flow nicht stört, da eine Silbe am Anfang der dritten Zeile dazu kommt...vielleicht auch alles immernoch zu kompliziert...war nur ein spontaner Versuch. :)

Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind
pure Harmonie, ein Gefühl entsteht wenn der Beat erklingt,
ich im Moment versink, der meine Gedanken lenkt
und sich Worte aneinanderreih`n als wären sie vorherbestimmt

Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind
pure Harmonie, ein Gefühl entsteht wenn der Beat erklingt,
ich im Moment versink, der meine Gedanken lenkt,
die dann glühender Zunder werden (und) ein/der Funke entspringt"
 
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Danke für deinen Vorschlag @samdabam aber das fügt sich vom flow her nicht so gut ein.
Am ehesten würde immernoch Andaragingas Vorschlag passen. Eigentlich ist es auch gar nicht so schlecht. Ich muss mich vielleicht nur umgewöhnen, da die Hook so schon lange stand und sich dann eben etwas ändern würde.
Im Prinzip könnte ich außerdem trotzdem wählen zwischen:
"..die zum glühenden Zünder werden denen ein Funke entspringt" und "die zum glühenden Zünder werden und denen ein Funke entspringt"
Auch wenn sich so der Inhalt vom Verständnis her unterscheidet wäre dennoch beides grammatikalisch korrekt (denk ich Mal) :smil451c7211b9e19:
 
Grammatikalisch ist das ok.
Man muss es halt wahrscheinlich lesen, um es zu verstehen.
Nicht wegen der Aussprache, sondern weil die Sätze nicht so simpel und klar aufgebaut sind.
 
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... mit dem "und" gehen, müsste ich dann halt etwas schneller sprechen. Aber so formuliert wirkt es wiederum für meine Begriffe etwas aufgesetzt und ich könnte mir vorstellen, da es hier um einen Raptext geht, könnte das auch auf andere Hörer so wirken
Macht die eine Silbe echt so den Unterschied zwischen cool und aufgesetzt?
 
"..die zum glühenden Zünder werden denen ein Funke entspringt" und "die zum glühenden Zünder werden und denen ein Funke entspringt"
"vom Moment bedingt der meine Gedanken lenkt,
die zum glühenden Zunder werden, denen ein Funke entspringt"

Über die Stelle stolpert man, weil man beim entspringenden Funken an den Zunder denkt. Dass es sich auf die Gedanken bezieht, merkt man erst beim zweiten Lesen. Vielleicht solltest du das umschreiben. Z.B. so, falls das vom Flow her passt.

"vom Moment bedingt, der meine Gedanken lenkt,
denen glühend wie Zunder ein Funke entspringt"
 
Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind
pure Harmonie, ein Gefühl entsteht wenn der Beat erklingt

ein Moment beginnt der meine Gedanken in lässige Bahnen lenkt
spüre ich wie der Funke überspringt.

Jojo ho jo MC DHG jo :D
 
Moin @DHG
Moin!
Ich möchte diese Wochenende endlich mal wieder etwas aufnehmen.
..ups, dann ist es wohl gelaufen!? Na ja, vielleicht auch noch nicht..
Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind
pure Harmonie, ein Gefühl entsteht wenn der Beat erklingt
vom Moment bedingt der meine Gedanken lenkt
und sich Worte aneinanderreih`n als wären sie es vorherbestimmt
..was aus meiner Sicht eher stört als hilft, eine Aussage zu verstehen sind die markierten Pronome..

..ob sich 'der' auf 'Beat' oder 'Moment' bezieht erkenn ich nicht..die Frage ist für mich auch, ist es das eine (der Beat), das andere (der Moment) oder das ganze Paket einschließlich 'Magie', 'Harmonie' und 'entstehendem Gefühl', das die 'Gedanken lenkt' ..

..einfache Lösung => einfach das nutzlose 'der' streichen..

..Lösungs-Variante durch Umstellen der Satz-Fragmente..

Die Welt voller Magie, fühl mich wieder wie ein Kind​
pure Harmonie, ein Gefühl entsteht, vom Moment bedingt
wenn der Beat erklingt, der meine Gedanken lenkt​
[...]​

meine Gedanken lenkt
und sich Worte aneinanderreih`n als wären sie es vorherbestimmt
..was ist 'vorhrbestimmt'? Das 'sie' in der letzten Zeile, kann kann sich auf 'Gedanken' oder 'Worte' beziehen..die Gedanken sind aber schon 'gelenkt' und 'vorherbestimmte' 'Worte', die sich 'aneinanderreihen' sind auch seltsam.. ich denke, gemeint ist, dass die Reihung vorherbestimmt ist..

..=> das ließe sich durch das Ersetzen von 'sie' durch 'es' deutlich machen

die zum glühenden Zunder werden (und) ein/der Funke entspringt
..wenn du 'zum Zunder' schreibst, hört es sich an, als meintest du einen speziellen, auf den später im Satz Bezug genommen wird..

..m.E. müsste es dann heißen..
die zum glühenden Zunder werden (und) dem ein/der Funke entspringt​

..alternativ kannst du den Artikel-Anteil im 'zum' weglassen und die reine Präpostion 'zu' verwenden
die zum glühenden Zunder werden (und) ein/der Funke entspringt​

..etwas lang geworden:-( im Endeffekt viele Worte um kleine Änderungen..

..was mir ansonsten auffällt/gefällt..
..elegant, wie du die Halbsätze schichtest, dass man nicht genau weiß, ob sie sich an den vorherigen oder den nächsten anschließen..
..schön das Spiel mit den dunklen Vokalen (zum Zunder, Funke)

..in der Hook verwendest du eine Reihe abstrakter Beschreibungen (Magie, Gefühl, sich wie ein Kind fühlen - Achtung: 2mal fühlen) ohne sie zu konkretisieren..vielleicht passiert das ja in den Strophen, aber leicht gerät man auch in das Fahrwasser, dass vor lauter Allgemeinplätzen ein Text beliebig, unspezifisch und nicht in der Masse erkennbar bleibt..

Viele Grüße, m
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke das steht hier für das Gesamtwerk also die Musik und nicht auf Drums bezogen.
Ist ja HipHop und kein Pop Schlager, da hätte man Musik oder Klänge geschrieben.

Was die Ausdrucksweise angeht, das muss auch irgendwie zum Typ passen, es gibt Stimmen denen man keinen Intellekt zuspricht genauso Stimmen bei denen es so passt.
Wenn man es jetzt zu hochgestochen oder zu glatt formuliert verliert es an Glaubwürdigkeit und Leute sagen es ist zwar korrekt aber es passt nicht zu dir.
 

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