Projektbezogene Spurpresets (?)

[oati]

Hallo zusammen,

mir brennt folgende Frage unter den Fingernägeln.

Nehmen wir an ihr habt einige Songs für ein ganzes Albumprojekt aufgenommen und wisst, dass z.B. der Schlagzeug und Bass-Sound recht konsistent über alle Songs gleich bleibt, weil in einem Rutsch ohne Umpositionierung der Mikros eingespielt. (Natürlich modulo Spielweise.)

Mischt ihr dann trotzdem jeden Song von Grund auf Neu, oder kopiert ihr die Bearbeitung für eben Schlagzeug und Bass aus dem ersten Mix in alle anderen Mixe rein und arbeitet von dort weiter? Wenn ja, kopiert ihr nur die Inserts oder auch Sends, also Räume etc.?

Ich frage deshalb, weil ich genau so einen Fall jetzt habe, wo 9 Songs gemischt werden dürfen und ich nicht ganz sicher bin was besser ist.
Vom einmal Festlegen und dann Kopieren der Bearbeitung erwarte ich mir einen konsistenteren Sound über das gesamte Album. Natürlich müssen wie oben gesagt dann die Parameter angepasst werden. Dass einfach nur kopieren ohne Änderungen nicht funktionieren wird ist mir klar.

Allerdings spricht dagegen, dass sich die Emotionen der unterschiedlichen Songs vermutlich besser rüberbringen lassen, wenn man jeden von Grund auf neu mischt und sich damit in den Song hineinfühlen kann.

Würde mich also interessieren was ihr dazu sagt und wie ihr es üblicherweise handhabt.

Danke vorab und lg,
Markus

 

[Saurus]

Als Spurpresets speichere ich das - ohne Sends. Im neuen Song dann wieder Presets aufgerufen und weiter mit Finetuning.

Achso! Gilt natürlich nur, wenn auch die selbe Instrumentierung benutzt wurde in den verschiedenen Songs, also A-Drums, Bassgitte und Bratgitten. Bei elektronischer Mucke sind´s ja meist völlig verschiedene Grundsounds.

 

[oati]

Danke Saurus, stimmt Spurpresets war das Wort das ich suchte und nicht fand.
Hab's im Titel mal geändert.

 

[Saurus]

...Allerdings spricht dagegen, dass sich die Emotionen der unterschiedlichen Songs vermutlich besser rüberbringen lassen, wenn man jeden von Grund auf neu mischt und sich damit in den Song hineinfühlen kann...

Das hat mir übrigens bei früheren Popalben immer besser gefallen, wenn jeder Song von Grund auf neu gemacht war. Letzten Endes ist ja jeder Song eine eigene Entity, ein Werk für sich und so sollte es dann auch gemischt werden. Wenn der Song in sich stimmig ist, ist es für ziemlich egal, ob es zwischen den Songs messbare Klangunterschiede gäbe.

Dass es früher scheinbar so eher normal war, ist vllt. auch eine Budgetfrage. Wer kann es sich heute schon noch erlauben/leisten, einen Song in einem Studio aufzunehmen und einen anderen in einem anderen Studio? Und vielleicht dabei auch noch eine andere Snare, einen anderen Beckensatz oder ein ganzes anderes Kit einzusetzen etc.

 

[PaRaDoX]

Bei gleichen Instrumenten kann man es machen denke ich. Schwierig wird es mit Filtern oder speziellen Effekten aber wenn die Feinparameter eh eingestellt werden kann man doch auch die Spurinserts kopieren.

 

[jinglemartin]

Klar, Spurpresets sind ne große Hilfe! Gerade bei konsistenten Alben, es ist ja nicht immer so, dass jeder Song ein Kunstwerk für sich ist, oft hat man es im Hobby- oder Semi-Pro-Bereich ja eher mit Alben zu tun, in denen eine Besetzung immer gleich durchspielt. Ich arbeite dann mit Spur-Presets und meist auch mit Return-Presets für die Effekte, weil ein super-passender Hall dann meistens bei den anderen Songs auch passt!