[Prog./Orchestral] "Mockup"

[Froschkapitaen]

Tach zusammen.
Das Stück soll irgendwann mal mit der Band gespielt werden und dient deshalb als reines "Mockup" bzw. Skizze und soll dann natürlich, sofern möglich, mit echten Instrumenten irgendwann das Tageslicht erblicken.

Platzhalter für den Gesang ist ein Wurlitzer Sound, der kommt ab 5:24.

Achtung:
Lange Nummer
Der Anfang ist etwas leise.

Vielen Dank an Soundcloud, für das zerschiessen des oberen Frequenzbereichs, besonders bei HiHat und Becken.

Viel Spass.

Fragt' nicht, woher der Titel kommt. Es ist eine seltsame Geschichte...

 

[Kosaken-Kaffee]

und soll dann natürlich, sofern möglich, mit echten Instrumenten irgendwann das Tageslicht erblicken.

Na dann viel Glück.

Man hört natürlich, dass das Orchestrale aus der Dose kommt. Mit den Berlinern Philharmonikern klingt's dann aber sicher besser.
Nach dem Orchesterpart klang es mir bis zum Ende etwas zu sehr aufgeräumt bzw. steril. Etwas mehr Dirt?

In Summe aber ein exzellentes Teil, was Du hier ablieferst, alter Schwede oder Frosch? Progressive im Feinsten mit Anleihen aus dem klassischen Barock.
Are you nuts?

Ach ja, woher kommt eigentlich der Titel?

 

[Froschkapitaen]

Danke.
Dieser Streicherteil bei 2:03 hat mich damals (vor zimelich genau 2 jahren) irgendwie an "Drei Nüsse für Aschenbrödel" erinnert, war glaube ich auch um die Weihnachtszeit, wo ich mit dem Ding anfing.

Der Arbeitstitel lautete dann auch "Drei Nüsse in die Fresse", weil es dann auf die Fresse gibt, oder so ähnlich....
Meine Arbeitstitel sind etwas schräg...

 

[SidV]

Live, also ohne Dosendrums, bestimmt ein Knaller. Weiss nicht ob der Klassikpart am Anfang wirklich passt. Ab Min 3 gefällts mir richtig gut.

 

[Froschkapitaen]

Live wird das Teil sowieso umarrangiert werden müssen. Zuwenig Hände....
Auch das Intro würde Live vermutlich nicht funktionieren.

 

[RonB]

Ziehe hiermit meinen Hut und verbeuge mich. Klasse! Man denkt, man hat schon so viel gehört... Und dann kommt 2:30. Mann ist das GEIL! Vorher die Figur in den Streichern auf dem Herum-Hämmern in Eb-Moll, wo mein Mauszeiger bereits verdächtig nahe auf Schließen des Fensters stand...Und dann geht der Punk die kleine Terz höher mit Band und klagender E-Gitarre als Motiv-Beantwortung dermaßen ab...

Sofort war ich "interessiert, wie es weitergeht". Ich wurde nicht enttäuscht. Kleinigkeiten,die mich störten, übersah ich. Ich wollte das Ding zu Ende hören. Der Ruhepol bei 3:08 belohnte mich bereits für vorangegangene Erbsenzählerei, die ich wichtigtuerisch glaubte, anbringen zu müssen. Zwar gab es in diesem ruhenden Pol vereinzelt drängende Fragen (Wieso macht er jetzt das in diesem Takt?). Genauso gab es aber auch Highlights. Insbesondere die Handhabung diverser Möglichkeiten der Navigation im Quintenzirkel hat mich schon immer begeistert, wenn das jemand ausnutzt.

Was mich sehr beeindruckt und auch etwas ergreifende Emotionen ausgelöst hat, war der Einsatz des Gesangs. Wunderschön. Wieder ein Beispiel dafür, dass einfache Melodien die besten sind. Ich höre förmlich (ist mein subjektiver Geschmack) die Begleitung dieses Gesangsvortrags mittels Orchester (Holzbläser?). Hier kommt es erstmals zu nennenswerter Kritik von meiner Seite. Auch das könnte subjektiver Natur sein (ich komm am Ende darauf zurück). Erst mal erfreute ich mich an der Fortsetzung der Wanderung durch den Quintenzirkel. Auch einem wiedereinsetzenden Ruhepol bei 7:15 (diesmal mit Gesang) konnte ich sehr zustimmen.

Der Tempowechsel bei 8:12 ließ mich -negativ- aufhorchen. Was nun? Wie (nicht) zu hören ist, spielt der Gesang an der Stelle gar nicht mehr mit? Was ist los? Ist die Story schon erzählt?
Immerhin, die kompositorische Idee in der Folge fällt mir durch die E-Gitarre mit Solo wiederum positiv auf.
Auch das Zwiegespräch Synth/E-Gitarre 9:07 finde ich angenehm. Frage>Antwort. Sehr schön. Insbesondere dessen Auflösung möchte ich gerne als "sehr gut" bezeichnen. Kann man kaum besser/spannender/folgerichtiger machen.
Gut, bei 10:06 kommt wieder Gesang (tz tz, ein Tritonus in der Gesangs-Stimme ist unsingbar).

Wie oben angemerkt, hier etwas herbere Kritik an dem Gesangseinsatz. Diese Kritik fällt deswegen "herb" aus, weil ich mich zunächst mitgenommen fühlte bis "Wolke13". Um von dort aus das Gefühl hatte, abzustürzen. Möglicherweise ist das insofern nicht relevant, als alles -wie Du ja selbst schreibst- erstmal nur eine "Skizze" sein soll. Dafür ist es für mich allerdings schon sehr konkret.

Was ich meine, ist eine manchmal zu beobachtende Angewohnheit, die für ein Musikstück moderner Zeit recht gefährlich ist: Ich rede davon, wenn eine Melodie die ihr zugrundeliegenden Akkorde "begleitet". Furchtbar! Es sollte genau umgekehrt sein!
Wenn mir ein Musikstück begegnet, wo das bis zum Exzess ausgeübt wird, interessiert mich das nicht. Ich würde nie Zeit -etwa in Form eines Kommentars- dafür investieren. Bei diesem Stück gibt es das nur ansatzweise. Deswegen mein Appell, dem entgegenzuwirken.
Queen mit Freddy Mercury zeigt, wie man eine Symbiose Orchester/Band machen kann. Ich erwähne dies nicht umsonst. Sondern, weil ich großes Potential sehe, dass Dein Stück ähnlich gut werden kann. Dafür viel Erfolg.

 

[Froschkapitaen]

Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, das Lob und besonders der Kritik!

Der Plan war ursprünglich ganz was anderes, es sollte ein Orchesterstück werden, so á la Filmusik/Trailergedöhns. Als ich merkte, dass ich das technisch nicht hinbekomme und unsere Band sowieso neues Material benötigte, dachte ich dann "drauf gesch...machste halt eine Rocknummer draus, irgendwie...".

Ich habe versucht mit 3 oder 4 Themen die Nummer aufzubauen, so dass sich ein roter Faden durch das Stück zieht.

Der Tempowechsel bei 8:12 ließ mich -negativ- aufhorchen.

Ja, der ist etwas seltsam und nimmt den Fluss weg. Ein Zeichen mangelnder Einfälle...
Ich biege mir das als "verlängerte Coda" zurecht und dann geht's durch...

Gut, bei 10:06 kommt wieder Gesang (tz tz, ein Tritonus in der Gesangs-Stimme ist unsingbar).

Diese Melodie kommt noch einige Male vor und ist ein Zufallsprodukt aus dem GItarrensolo.
Da hat mir gut gefallen, dass die Melodie hochgeht, ohne dass man (bzw. ich) es mitbekomme.

Ich höre förmlich (ist mein subjektiver Geschmack) die Begleitung dieses Gesangsvortrags mittels Orchester (Holzbläser?)

Das hätte auch gepasst. Ich glaube die Überlegung war, das Arrangement größtmöglich "zusammenfallen" zu lassen.

Was ich meine, ist eine manchmal zu beobachtende Angewohnheit, die für ein Musikstück moderner Zeit recht gefährlich ist: Ich rede davon, wenn eine Melodie die ihr zugrundeliegenden Akkorde "begleitet". Furchtbar! Es sollte genau umgekehrt sein!

Sehe ich ähnlich. Manchmal hat man Ideen,

Voicings oder rhythmische Sachen, die man partout verwenden will (in einem anderen Stück haben mit Barron Voicings, drei Quinten übereinander, dann einen Halbton hoch und nochmal drei (z.B. C-G-D-Eb-Bb-F) gut gefallen, da muss dann eine Melodie eingebaut werden, irgendwie...).
Aber zuerst sollte doch die Melodie stehen und dann die Harmonien und dann gehen die Probleme auch schon los, weil es soviele Möglichkeiten gibt....

Wie oben angemerkt, hier etwas herbere Kritik an dem Gesangseinsatz. Diese Kritik fällt deswegen "herb" aus, weil ich mich zunächst mitgenommen fühlte bis "Wolke13". Um von dort aus das Gefühl hatte, abzustürzen.

Inwiefern herb? Zu happy?

 

[RonB]

Inwiefern herb? Zu happy?

Da ist wieder diese (meine) sehr subjektive Betrachtung. In Erwartung meiner persönlichen, z.T. auch erlernten und geschätzten Vorlieben für diese oder jene Interpretation musikalischen Materials wurde ich zunächst mit dem Gesangseinsatz und deren folgender Töne in meinen Vorlieben bestätigt. Diese Bestätigung setzte sich aber nicht fort, sondern erstarb.

Der Plan war ursprünglich ganz was anderes, es sollte ein Orchesterstück werden, so á la Filmusik/Trailergedöhns. Als ich merkte, dass ich das technisch nicht hinbekomme und unsere Band sowieso neues Material benötigte, dachte ich dann "drauf gesch...machste halt eine Rocknummer draus, irgendwie..."

Nein, geschätzer Forist. Ein "technische nicht hinbekomme" Hindernis ist das was es ist: TECHNISCH! Solange es Mitmenschen gibt, die -egal auf welcher Ebene- diese Hindernisse beseitigen könnten, lohnt es sich, das weiter zu verfolgen.
Zur Verdeutlichung des Gesagten sei angemerkt:

...das zerschiessen des oberen Frequenzbereichs

Ich habe das

• 1.) nicht sonderlich bemerkt
• 2.) hat es keinerlei Einfluss auf meine Betrachtungsweise des vorliegenden musikalischen Materials, es ist immer noch gut genug

Eine Beurteilung monetärer Erfordernisse wie z.B. Lebensunterhalt durch Musik und entsprechender Spannungen ist mir nicht möglich, es ist privater Natur. Sollte das entspannt daherkommen, rate ich zur Kompromisslosigkeit. Es gibt diesen wunderbaren Satz:
Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deine Träume. Sehr Wahr.