Posthum (Himmelbau 2)

[rho]

Ein letztes "Himmelblau" noch von mir. Ich bin leider nicht so schnell wie @artname (Danke für die Anregung)

Posthum

Als ich dir das Versprechen gab
bis dass der Tod uns scheidet
war mir egal, dass erst im Grab
man unter nichts mehr leidet

Am Anfang bin ich fast erfrorn
denn deine Schulter war so kalt
dann hast du doch dein Herz verlorn
und ich wurde mit dir alt

dunkle Erde
Lüftchen lau
stirb und werde
Himmel blau​

An schlechten Tagen tat ich so
als könnt ich dich beschützen
und an den andren war ich froh
und konnt mich auf dich stützen

Es war nicht immer leicht mit mir
doch du hast es ertragen
Wieviele Fremde halfen dir
Ich wollt nie danach fragen

dunkle Erde
Lüftchen lau
stirb und werde
Himmel blau​

Ich musste leider vor dir gehn
sah wie du mich vermisst
ich konnte dich von oben sehen
wie du die Blumen gießt

Um uns ist nun dunkle Erde
darüber weht ein Lüftchen lau
die Liebe flüstert: stirb und werde
und über uns der Himmel blau

dunkle Erde
Lüftchen lau
stirb und werde
Himmel blau​

 

[SoulFrontier]

Gefällt mir!

 

[mWermut]

Lieber @rho,

doch du hast es ertragen | doch du bist treu geblieben

Vielleicht so?

Du hast es treu ertragen

Aber "Alles schön"

Viele Grüße, m

 

[rho]

Danke, @mWermut. "| doch du bist treu geblieben" hatte ich vergessen rauszunehmen, bevor ich den Text gepostet habe.

"treu ertragen" unterstellt ein Wohlwollen. Ich meine aber eher "erduldet".

 

[artname]

Hallo @rho, eine gute Idee, unter der Erde über den blauen Himmel zu räsonieren, Über das Himmelblau zur ewigen Liebe zu kommen. "Stirb und werde / himmelblau" finde ich eine ganz tolle Aussage. Ich sehe hier u.a, manche Hinterbliebene, die bei schönem Wetter Gräber pflegen und Trost in dieser blauen Stille finden...

"Treu" ertragen... da haben wir wieder das leere Adjektiv. In vorliegenden Zusammenhang verniedlicht das "treu" mehr als notwendig. "Du hast es ertragen" hingegen erinnert mich an Heines Fortsetzung... " aber fragt mich nur nicht wie ". - Weniger sagt mehr!

Dran bleiben. Hat keiner Interesse, das mal zu vertonen?

 

[Neobiont]

Schreib ja selten bis garnicht zu Texten, da keine wirkliche Ahnung, hier muss ich aber mal

Sass heute im Zug und hatte bissl Zeit mehrmals zu lesen, draussen rauschte langsam die Landschaft vorbei
und ich wurde immer mehr in die Vergangenheit versetzt, hab früher mal ein paar Jahre als Friedhofsgaertner
gearbeitet - mit dem Text kam diese unbestaendige rauhe Ruhe auf die ich damals sehr genossen habe wenn
ich morgens früh im Halbdunkel mit Ideen, Pflanzen und Schubkarre leise summend zum Auftragsgrab schlenderte.
Im Herbst wars dann meist noch zu dunkel, trübe zum anfangen, sitzt man auf der Bank, sieht das Licht langsam
aufsteigen und macht sich Gedanken ob es demjenigen wohl gefallen würde...

Hat keiner Interesse, das mal zu vertonen?

Beim zweiten Mal lesen schlichen sich schon Sounds hinzu, musikalisch koennt ich da nix zu beitragen,
im Kopf sind eher Collagen (Wolken) aus sanfter Elektronik, Field Recording "danach Elektronik"... .
Glaube Instrument(e)ale (egal ob echt oder Library) ist vielleicht glaubwürdiger für den Text.

 

[artname]

Ja, Flächen, breite Sounds und getragene Melodien kann ich mir auch gut dazu vorstellen. Aber analog den Vögeln auf einem Friedhof, eigener innerlicher Unruhe oder einer entfernten Hauptstraße auch schnellere Bestandteile. Das macht ja die Schönheit der Musik: ihre mögliche Komplexität.

lg

 

[Neobiont]

Ja, Flächen, breite Sounds und getragene Melodien kann ich mir auch gut dazu vorstellen. Aber analog den Vögeln, innerlicher Unruhe oder einer entfernten Hauptstraße auch schneller Bestandteile.

*hüstel*, ja hatte spaeter mal stellenweise melancholischen Industrial
(Hauch von Test Dept. mit Swans) im Synapsenschwarm im Kopf
herumschwirren, lag wohl am Zug fahren, mit Tunnel Schallerlebnis und schlagender Tür

 

[rho]

Lieber @Neobiont, mit melancholischem Industrial rennst du bei mir offene Türen ein! Nur zu. Vielleicht gewinnen wir für noch @sanoor für den Gesang.
Danke euch allen, für eure wohlwollenden Kommentare

 

[Neobiont]

mit melancholischem Industrial rennst du bei mir offene Türen ein!

Nur zu.

bin z.Z. ohne brauchbaren Audio Rechner und arbeitsmaessig recht eingebunden, vielleicht schaff ich
es zum naechsten Wochenende bissl Hardware zu entstauben um ein wenig zu skizzieren.
Wie ich weiter oben schrub kamen halt beim lesen schon (Ton) Fragmente & Wolken im Kopf hinzu,
mal sehen wie schnell die Realitaet vom nichtkoennen eingeholt wird, Spass hab ich sicher dran