Pimp My Monitore

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Tag zusammen,

kurze Zwischenfrage (von einem technisch Unbedarften):
Ich habe ein altes paar Monitorboxen rumstehen (passiv). Ist es möglich, die irgendwie upzugraden? Ich stelle mir das so vor: Ich schaue, welche Speaker da drin sind, suche dazu kompatible hochwertigere, baue die ein und freue mich?
Oder ist das Quatsch?

Danke schonmal
 
ja, leider quatsch. Meist.
smil451c71f7edf7c.gif

Jeder LS ist ein konstrukt aus chassis, frequenzweiche und gehaeuse. Diese drei faktoren interagieren miteinander. Aenderst du einen der faktoren, veraenderst du damit die LS abstimmung. Das eine aenderung also positive auswirkungen hat, waere ohne tiefgreifendes fachwissen, reines glueck.
Einen hochtoener kann man, mit anpassung der weiche, aber eher einfach wechseln als den tmt.
Wenn du schon bereit bist zu basteln, dann bau doch selber. Plaene und teile bekommst im paket bei den einschlaegigen shops. Gehaeuseanbieter gibt es auch.
Muss man nur den passenden bausatz finden... guck mal bei strassaker oder a.o.s.
Was schoenes mit scanspeak chassis ist sicher ueberzeugend und vielen bezahlbaren monitoren am markt ueberlegen.

Immer noch unschluessig was die ls suche angeht? Was hast du denn bislang getestet? Und warum dagegen entschieden?
 
Schade eigentlich... klingt aber auch logisch, sonst würde man sich irgendwelche Billig-Dinger besorgen und mit bisschen Geschick High-End Monitore basteln :)

Ja, suche immer noch. Basteln wäre auch lustig, aber ich würde vorher schon gerne Probehören.
Bis jetzt habe ich gehört:
GJ Acoustic - Vorgängermodell der aktuellen Macro100. Die stellten sich als prima Hifi-Boxen vor.

Dann, um mal eine Orientierung zu bekommen, die Neumann KH120. Bei denen fehlte mir unten rum etwas. Die sind zwar schnell und präzise, aber ich fand sie etwas "tönern, blechern" (mir fehlen da die richtigen Adjektive)

Dann die Genelec 8040 - mh, klingen einfach nicht nach LS, mit denen ich die nächsten 10 Jahre produzieren und mischen will.

Dann Proac 100 - fand ich von Anfang an sympathisch. Ich konnte gleich gut damit arbeiten. Fand sie aber etwas träge - was auch an meinem Amp liegen könnte. Mit denen würde auf jeden Fall das Produzieren Spaß machen und sie sind "besser" als mein bestehende System, allerdings nicht um 1800€ besser....

Nun bin ich jedenfalls angefixt und weiß ungefähr, wonach ich suche. Als nächstes wollte ich die PSI 17 hören, die stellen aber gerade den Vertrieb und ihre Strukturen um und der neue Vertrieb ludt mich zwar in ihr Zentrum zu Probehören ein, das nutzt mir jedoch nicht wirklich weiter... Die 21er gibt's noch bei einigen Händlern und werden als nächstes getestet. Aber 3600€ sind schon nochmal eine andere Hausnummer... und die Kirschen sollen ja auch gut sein :)
 
die entwicklung einer lautsprecherbox ist ein wirkliches mysterium. man muss die erfahrung haben, das (vermeintlich) brauchbare chassis zu finden. dann muss man dafür das richtige gehäuse (größe/form/bassreflex) ermitteln... dann muss man den passenden "mitspieler" (meistens den hochtöner) suchen und prüfen, ob man diesen mit der ermittelten abstimmung des anderen chasssi angekoppelt bekommt. weiche so, weiche anders, weiche so, weiche anders... dabei stellt sich fast immer heraus, dass es nicht passt, weil die bassmittelton-abstimmung so nicht zum hochtöner passt. dann folgt ein erneuter abstimmungsprozess des bassmitteltöners... fast immer mit dem ergebniss, dass eine ankopplung des hochtöners an das bassmitteltonchassis doch nicht möglich ist. oder der bassmitteltöner doch nicht taugt (?). neuer hochtöner, neuer bassmitteltöner.... usw, usw, usw... dann steht irgendwann die box fertig da und irgendwas stimmt noch immer nicht.... gehäuseform? größe? bassreflex? weiche? basschassis? hochtonchassis? schlechter tag? falsches referenzstück? alles nochmal von vorn. neue chassis. alte chassis nochmal. anderes gehäuse. anderes bassreflexrohr. andere widerstände. andere spulen.... das geht selten schnell, dauert oft ewig und führt sogar nicht selten zu gar keinem verwertbaren ergebnis. dabei vergehen bei uns nicht selten monate, wenn nicht jahre.

klingt wie werbung? sorry. so ist es aber nicht gemeint. ehrlich nicht. es soll auch niemanden davon abhalten, selbst zu entwickeln. im gegenteil. ich bin davon überzeugt, dass selbstentwickeln das eigene gehör irgendwann auf ein niveau bringt, auf dem man die qualität einer fremden entwicklung noch realistischer einschätzen und wertschätzen kann.
aber zu glauben, dass es nur die güte eines chassis ist, welche die qualität des speakers ausmacht, ist nicht nur ein wenig leichtgläubig. die erwähnten scanspeaks zb sind sicher sehrsehr hochwertige chassis. dennoch gibt es weit günstigere chassis mit weit weniger hoher güte, die eigenschaften besitzen, deren wert man vielleicht erst dann erkennt, wenn sie einem fehlen... es ist das gesamtarrangement, was die fertige box auszeichnet und nicht die eine eigenschaft eines treibers oder anders kurz: wenn der teuerste hochtöner der beste wäre, dann wäre es zu einfach ;)

ergänzung: doch vor allem muss man erst einmal wissen, wonach man eigentlich sucht ?
 
danke für die ausführlichen Antworten.

Prinzipiell finde ich, LS zu entwicklen extrem spannend, auch wenn ich absolut keine Ahnung habe und deshalb ein Selbstbau nur mit idiotensicherer Anleitung infrage käme.
ABER, wie gesagt, ich würde sie gerne vorher hören, bevor ich viel Zeit in so ein Projekt stecke.

@wolle: Dass die Entwicklung sehr arbeits- und zeitintensiv ist, kann ich mir vorstellen. Meine Intention war eher, ob es vielleicht irgendwelche Allround-Kombos gibt, die in viele Fällen/Gehäusen/Konstruktionen gut funktionieren und - zwar nicht für den Entwickler das optimale - aber für den Anwender ein überzeugendes Ergebnis liefern...
 
Zu den selbstbau ls muss man natuerlich ein wenig hintergrundswissen haben; viele designs werden von den chassisherstellern zur verfuegung gestellt, um ihren umsatz in der diy szene zu foerdern. Wenn es dann ls kits zum preis der bauteile gibt, sollte einem das bzgl. Der entwicklungskosten evt. Zu denken geben. Es gibt aber auch ausnahmen. Da zahlt man dann pro kit aber auch die entwicklungskosten mit. Viele halten solche angebote dann natuerlich fuer zu teuer, wenn man auch selbst basteln soll.
 
die entwicklung einer lautsprecherbox ist ein wirkliches mysterium. man muss die erfahrung haben, das (vermeintlich) brauchbare chassis zu finden. dann muss man dafür das richtige gehäuse (größe/form/bassreflex) ermitteln... dann muss man den passenden "mitspieler" (meistens den hochtöner) suchen und prüfen, ob man diesen mit der ermittelten abstimmung des anderen chasssi angekoppelt bekommt. weiche so, weiche anders, weiche so, weiche anders... dabei stellt sich fast immer heraus, dass es nicht passt, weil die bassmittelton-abstimmung so nicht zum hochtöner passt. dann folgt ein erneuter abstimmungsprozess des bassmitteltöners... fast immer mit dem ergebniss, dass eine ankopplung des hochtöners an das bassmitteltonchassis doch nicht möglich ist. oder der bassmitteltöner doch nicht taugt (?). neuer hochtöner, neuer bassmitteltöner.... usw, usw, usw... dann steht irgendwann die box fertig da und irgendwas stimmt noch immer nicht.... gehäuseform? größe? bassreflex? weiche? basschassis? hochtonchassis? schlechter tag? falsches referenzstück? alles nochmal von vorn. neue chassis. alte chassis nochmal. anderes gehäuse. anderes bassreflexrohr. andere widerstände. andere spulen.... das geht selten schnell, dauert oft ewig und führt sogar nicht selten zu gar keinem verwertbaren ergebnis. dabei vergehen bei uns nicht selten monate, wenn nicht jahre.

klingt wie werbung? sorry. so ist es aber nicht gemeint. ehrlich nicht. es soll auch niemanden davon abhalten, selbst zu entwickeln. im gegenteil. ich bin davon überzeugt, dass selbstentwickeln das eigene gehör irgendwann auf ein niveau bringt, auf dem man die qualität einer fremden entwicklung noch realistischer einschätzen und wertschätzen kann.
aber zu glauben, dass es nur die güte eines chassis ist, welche die qualität des speakers ausmacht, ist nicht nur ein wenig leichtgläubig. die erwähnten scanspeaks zb sind sicher sehrsehr hochwertige chassis. dennoch gibt es weit günstigere chassis mit weit weniger hoher güte, die eigenschaften besitzen, deren wert man vielleicht erst dann erkennt, wenn sie einem fehlen... es ist das gesamtarrangement, was die fertige box auszeichnet und nicht die eine eigenschaft eines treibers oder anders kurz: wenn der teuerste hochtöner der beste wäre, dann wäre es zu einfach ;)

ergänzung: doch vor allem muss man erst einmal wissen, wonach man eigentlich sucht ?


Das liest sich so, als ob jemand ohne Mathe und ohne Akustikwissen, CAD Simulationsprogramme und geeignete Messinstrumente (für Abstrahlung des Hochtöners etc.) einen Lautprecher nach der reinen Trial and Error Methode bauen wollte, ohne elektronische Tricks. Klar, das da nichts auf Anhieb rauskommt. Das ist aber auch kein richtiges Engineering. ;)
 
isynthpark schrieb:

Das liest sich so, als ob jemand ohne Mathe und ohne Akustikwissen, CAD Simulationsprogramme und geeignete Messinstrumente (für Abstrahlung des Hochtöners etc.) einen Lautprecher nach der reinen Trial and Error Methode bauen wollte, ohne elektronische Tricks. Klar, das da nichts auf Anhieb rauskommt. Das ist aber auch kein richtiges Engineering. ;)

sicher kein "richtiges Engineering". sicher nicht. und die ergebnisses dieser ahnungslosigkeit sind auch entsprechend ;)


im ernst: dein mathe, dein akustikwissen, deine cad-simulationsprogramme und deine messinstrumente in allen ehren. aber das sind allerhöchstens die basics, bevor die eigentliche arbeit beginnt.
und wer glaubt, dass man den rest elektronisch "austricksen" könne, der kann sich die rechnerei und alles andere auch komplett sparen: der nimmt ein aktivmodul mit dsp, hängt ein messmicro mit rechner davor und überlässt den rest dem programn(*1). heraus kommt dann ein annähernd linearisisertes akitv-lautsprechersystem, bei dem sogar ein 3,5" unfassbare 35Hz wiedergeben kann.... wem sowas glücklich macht, der hat es imho nicht besser verdient.

*1) es gibt mittlerweile auch firmen, denen kann man seine lautsprecherbox schicken. die machen die dsp-linearisieung des aktivmoduls unter laborbedingungen. man braucht dann nicht einmal messmikros, programme oder gar akustisch optimierte räumlichkeiten. und ahnung braucht man auch nicht. :)
 

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