Phasenprobleme bei RoomMic für Drums

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Hallo zusammen,

ich habe gestern mit meiner Band für eine Demo/Preproduction angefangen Schlagzeugaufnahmen zu machen. So weit so gut. Ich würde behaupten ich bin was Aufstellung der Mikros, Abstände etc angeht auch durchaus nicht ganz Frischling. Ich habe allerdings gestern das erste mal ein Problem gehabt, was ich so noch nie beobachtet habe.

Wir haben insgesamt 8 Mics verwendet:

KikIn - Sennheiser e602 im Resoloch der BD auf Aufschlagpunkt Beater gerichtet für Attack/Kick
KikOut - Billig Beta52 Kopie außen am Resofell für Bass/Mitten

Erster Punkt: Beide Mikros zeigen Richtung Drummer, die Wellenform ist jedoch gegeneinander verdreht. Am Pult oder Interface ist keine Phase geflippt. Erstmal kein Problem, Polarität von KinIn gedreht, da dann passend zu KikOut, Snare und OHs

SnareTop
SnareBottom

2 x SM57, hier ist alles wie erwartet...SnareBottom ist gegen SnareTop verdreht, Phase geflippt, alles gut.

OHR
OHL

Rode NT5, ORTF, zeitliche Verschiebung fast null, Polarität mit SnareTop und KIKOut.

Bis hierhin: Polarität KikIn gedreht, Polarität SnareBottom gedreht, alles gut.

HiHat - in Phase mit SnareTop, OHs und KikOut...alles gut

ROOM - Kondensator Mikro, Brauner, Kugel...ca. 1,5 m Abstand vor dem Set, auf Brusthöhe als FrontOfKit-Mic

Riesenproblem:

Die Bassdrumhits sind in Polarität mit KikIn, also genau entgegengesetzt zu den Overheads, die in Polarität mit KikOut sind. Die Snarehits sind aber in Polarität mit SnareTop und OHs...ich kann also entweder die Polarität flippen, dann hab ich ne fette Kik aber keine Snare und versau mir die Overheads, oder ich lass sie wie sie ist, dann hab ich aber keine Kikdrum mehr.

Wie kann es sein, dass das passiert? wenn die Polarität der Snareschläge mit denen der Overheads übereinstimmt, müsste doch auch die Kikdrum die selbe Polarität haben?

Aufstellung? Raum? Ich bin blöd?

Vielleicht kann ja jemand Licht ins Dunkel bringen... ;)
 
Das macht doch völlig Sinn :)

Du bist mit dem Room Mic vor der Kick, mit dem OH dahinter.

Wenn du jetzt die Kick trittst schlägt das Schlagfell in Richtung des Room Mics, weg vom OH.

Snare ist natürlich in Phase.


Genauso relevant sind bei Drums aber auch die Laufzeiten, die man je nach Philosophie angleichen kann...
 
Das klingt tatsächlich logisch...also bleibt mir nur Mikros verrücken?

Auf der anderen Seite kenne ich genug Beispiele, wo genau so eine Aufstellung gewählt ist (OHs über der KIK/Snare)), z.B. mit einem BD Mic in der KIK und einem Subkick vor der Kick plus Raummikro vor dem Set...

Lebt man dann mit den Phasenproblemen die sich daraus ergeben?

Und ich verstehe immer noch nicht, warum das Raummikro in Phase ist mit dem Mikro was im Loch der Kickdrum ist (KikIn, also hinter dem Resofell wenn man von vorne auf Set guckt), aber nicht mit dem was vor dem Resofell steht, KikOut. Raummikro und KikOut stehen beide VOR dem Reso....müssten also doch die gleiche Polarität haben. Haben Sie aber nicht...KikOut hat dafür die gleiche Polarität wie die OHs, die haben aber bei der Snare nicht die gleiche Polarität wie der Raum....

Ich werde wahnsinnig...ich scrolle hier in Spuren rein, vergleiche Täler und Berge und kriege graue Haare :p

Was die Laufzeiten angeht sind OHs, Bassdrum und Snare ziemlich gut zusammen, die OHs zueinander haben fast null Laufzeitdifferenz...ob ich das Raummikro angleiche muss ich dann mal sehen, was mir gefällt. Erstmal muss ich diese Polaritätsgeschichte in den Griff kriegen :(
 
Lebt man dann mit den Phasenproblemen die sich daraus ergeben?
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ja, man lebt damit bzw. muss... noch besser: man setzt genau das klanformend ein. es sind letztlich keine "probleme"

aber nicht mit dem was vor dem Resofell steht, KikOut. Raummikro und KikOut stehen beide VOR dem Reso....müssten also doch die gleiche Polarität haben
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beachte die laufzeit... bei 1.5m beträgt diese ca. 4.5 ms. die polarität kann theoretisch die selbe sein, aber durch den versatz hast du praktisch in bestimmten frequenzbereichen trotzdem welle gegen tal.
 
Ist es eventuell eine Option auf 3 Meter zu gehen? Dann produzieren die Laufzeitunterschiede weniger Phasenschweinereien. Der Raum sollte natürlich groß genug sein und gut klingen...
 
Nur damit hier keine Mißverständnisse entstehen:

Ich vergleiche ja in allen Spuren den ersten Ausschlag des jeweiligen Hits, sprich ich ziehe zur Kontrolle den Anfang der Wellenform des jeweiligen Bassdrum oder Snareschlages in allen Spuren übereinander. Damit ist ja der Versatz bzw. der Laufzeitunterschied egalisiert. Es geht mir also wirklich um die reine Polarität...und die ist eben genau verdreht...was sehr merkwürdig ist
 
es kann nur am mik oder am kabel liegen... mein vintage md-421 ist z.b. 180° gedreht zu meinem sm57... d.h. wenn ich das sm57 und das md421 parallel z.b. am amp betreibe, muss ich das 412 immer switchen... es liegt nicht am amp ;)
 
es geht nicht um laufzeitversatz, den hat er ja bereits korrigiert... es geht um die frage, warum das room mik in der phase gedreht ist zum kick out mik obwohl auf der selben achse...

...wie gesagt: phasendreher am mik selber oder am kabel.
 
Konkret geht es darum warum das Room Mic in der Polarität zum Kikout Mic gedreht ist trotz selber Achse, welches wiederum bei den Bassdrumschlägen in Polarität zu den OHs und Snare ist, diese aber in Polarität mit dem Room Mic bei den SnareHits sind.

Kurz (Laufzeitbereinigt):

-Bassdrumhit:
Polarität gegeben: KikOut, OH, Snare
Polarität nicht gegeben: Raum

SnareHit:
Polarität gegeben: OH, Snare, Raum

Resultat: Polarität nicht geflippt am Raummic führt zu Kik weg. Geflippt: Snare und OH weg. Nerven am Ende ;)
 
Macht keinen Sinn die Laufzeit RoomMics zu verändern, die CloseMics schon, dort auch die Phase... RoomMics werden von einigen Engineers sogar zusätzlich verzögert, klingt manchmal besser grösser. Die Phase der RoomSpur muss man dann hören, welche Polarität besser passt
 
hinhören, miks schieben und mathe vergessen! ich persönlich mache gar nie was in sachen alignement. das wird beim mikrofonieren passend gemacht... hab's ein paar mal versucht und es zerstört mir den sound, den ich gezimmert habe. nicht mein ding.
 
hinhören, miks schieben und mathe vergessen! ich persönlich mache gar nie was in sachen alignement. das wird beim mikrofonieren passend gemacht... hab's ein paar mal versucht und es zerstört mir den sound, den ich gezimmert habe. nicht mein ding.

[Geändert von SOS am 26.08.2015 20:10 Uhr]
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Ich würde das auch vor allem intuitiv regeln, und die Mathematik vergessen. Nebenbei bemerkt, bringt sie bei Akustik nicht immer nur Vorteile.

Ja, da gibt es gegenteilige Meinungen zum Auto Align. Es kommt auch m.E. darauf an, was man wie bearbeitet. Die Übersprechungen sind gerade beim Drum-Kit oft sehr beliebt, und man ist daran gewöhnt. Da kann AutoAlign schon mal ungewöhnlich und subjektiv schlechter klingen. Ich hatte letzten Nov. einen DVD Dreh mit einer Geigerin und einem Pianisten. Da war das MAutoAlign ein Segen, denn der Mix klang deutlich aufgeräumter, sauberer, offener, da die KM184 und das Oktava MK102 sich schon etwas ausgelöscht hatten. Ich war begeistert, und siehe da, vor Weihnachten für 24€ im special sale abgestaubt :)
 
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