Obertonquieken mit VST AmpSims schwerer

[ModulationMatrix]

Moin,

mal ne Frage. Mit meinem richtigen Amp (100 Watt H&K Transe) kriege ich ohne weiteres per rechten Daumen an die Saite legen ein Quieken des Obertons hin, wie man es ja im Metal gerne macht, auch so dass der Grundton ganz weg ist, kann das schön dosieren über den Daumendruck. Und das Ganze unabhängig von der EQ Einstellung, also auch beim völligen Ausblenden der Mitten und ganz schlimmer Badewanne

Mit vielen VST AmpSims passiert häufig nichts, kein Oberton zu hören oder nur ganz ganz schwach. Muss mich schon ziemlich konzentrieren und fünf mal probieren um ein Quieken herauszubekommen. Geht mit manchen AmpSims besser und mit anderen schlechter, aber so gut wie mit nem echten Amp gehts eigentlich nie.

Woran liegt denn das?

 

[SOS]

in echten amps wohnen schweinchen, die keine daumen mögen...








…im ernst: würde mich auch mal interessieren.

 

[tomric]

Daß es mit den Amps gefühlt besser klappt könnte bei entsprechender Lautstärke und Abstand zur Box an der Wechselwirkung zwischen Speaker und Saiten liegen.

 

[Mike3000]

Ich denke mal das Problem liegt in der Zeitverzögerung durch die digitale Bearbeitung.

 

[Navar]

Es kann helfen für diese Parts bei der Ampsim Gain deutlich hoch zu schrauben. Das ist dann unter Umständen vom Feeling her einfacher zu spielen. Kann man danach ja wieder runterdrehen.

 

[ModulationMatrix]

@Navar: danke, das hab ich mir schon fast gedacht. Mit viel Gain sollte es ja besser funzen, allerdings fangen die VST Dinger dann an extrem übel zu rauschen. Per Automation den Gain nur für solche Stellen hochzufahren wird wohl klanglich die beste Lösung sein, allerdings auch etwas nervige Mehrarbeit.

 

[Ari]

Per Automation den Gain nur für solche Stellen hochzufahren wird wohl klanglich die beste Lösung sein, allerdings auch etwas nervige Mehrarbeit.

Relative Betrachtung.

Die einfache Lösung wäre ja, einfach alles so zu machen, wo da, wo es am perfektesten klingt.
Also Raum, Amp, Mikro, Tonmann, Mischer. Und dann kannst du ja noch mal fragen, was wie viel "nervige Mehrarbeit" ist.


Das mit der Wechselwirkung find ich übrings auch fragwürdig. Weil sehr viele Gitarristen stehen beim Recording in der Regie und die Speaker in einer Booth. Und da zirpt und klingelt es ebenso.

Ich find auch deshalb schwierig das ganze hier zu verallgemeinern, weil wenn dann sollte ja der simulierte Amp auch irgendwie so einer sein, bzw exakt gemoddelt, wie das, was man da in real vergleichen möchte. Weil sonst ist der ganze Testaufbau incl. Aussage ja hinfällig.


Aber ich würde gern mal so ein pur aufgenommenes Oberton-File haben, um es dann durch diverse Dinger zu schicken. Incl Hardware.



Ari

 

[Navar]

Für mich persönlich hängen pinched harmonics mit dem Spielgefühl zusammen. Da spielt natürlich auch die Gitarre eine Rolle, also je nach Gitarre, Saiten etc. kann sich der "Sweetspot" leicht verschieben.
Eine Wechselwirkung, wenn man direkt neben dem Amp steht kann den Effekt natürlich noch verstärken, weil die Gitarre vielleicht anschließend gleich in die Rückkopplung geht, aber prinzipiell geht's auch ganz ohne Verstärkung, klingt halt nur nicht spektakulär
Ich meinte auch eher, dass du mal versuchen kannst, ob es dir vom Spielgefühl her leichter fällt wenn du beim Einspielen mehr Gain nimmst. Wenn der Part dann gespielt ist, klingt der auch insgesamt mit weniger Gain gut.
Aber ich hab vor Kemper Zeiten auch schon Amp Sims gespielt, bei denen mir das irgendwie schwerer gefallen ist, diesen Punkt richtig zu erwischen. Wenn ich das technisch perfekt könnte, dann hätte das auch sicherlich da geklappt, aber ich muss mich manchmal doch zu sehr auf's Spielgefühl verlassen

 

[Ash-Zayr]

Die Erklärung ist ganz einfach die, dass die Technik wohl nicht so gut beherrscht wird wie bisher angenommen, und dass das bisher reale setup mit viel gain und Volume eher geschmeichelt hat......wenn es trocken ohne Kabel in der Gitte Dir den Grundton weghaut und die Pitch vielleicht nur verstärkt zu hören wäre, dann hast Du gewonnen, und dann klappt das mit jedem Amp und jedem E-setting...

Ash

 

[sts]

Ich muss zwar vorausschicken, dass ich zur Frage, ob das mit virtuellen Amps tatsächlich schwieriger ist, nichts beitragen kann, weil ich kaum VST-Amps nutze. Müsste ich mal probieren (werde ich auch, interessiert mich mal). Aber...

Die Erklärung ist ganz einfach die, dass die Technik wohl nicht so gut beherrscht wird wie bisher angenommen [...] wenn es trocken ohne Kabel in der Gitte Dir den Grundton weghaut und die Pitch vielleicht nur verstärkt zu hören wäre

... da ist glaube ich was Wahres dran. Ich würde auch noch etwas weiter gehen: Die pinch harmonics sollten eigentlich auch schon mit unverstärkter Gitarre hörbar sein (wenn auch nur schwach und mit etwas Mühe), dann stimmt die Basis. Wenn es dann um die Verstärkung geht, helfen nach meiner Erfahrung Tonabnehmer mit hohem Output eher als Gain-Einstellungen am (realen oder virtuellen) Amp. Zusammengefasst würde ich also sagen: Eher am Anfang der Tonerzeugung beginnen als am Ende.

 

[Danny-BSF]

Man muss Flageolet von Feedback unterscheiden...
Wenn du Flageolet spielen kannst klappt es auch ohne stecker.
Alles dazwischen hat mit Gain, Feedback und Pickups am Hut

 

[ModulationMatrix]

Ja bissl hat das auch was mit Können zu tun. Mir war halt aufgefallen dass der reale Amp da wesentlich entgegenkommender ist um pinched harmonics (neues Wort gelernt

) zu erzeugen. Die Trefferquote über den realen Amp liegt bei 80% und im VST Amp bei 30%. Wobei ich den Trick mit mehr Gain noch probieren muss. Vielleicht klappts dann ja genauso gut.

 

[lazymarc]

beschreibe doch mal bitte deine jeweiligen soundketten

pickup-kabel-evlt. zerrpedal-amp
pickup-kabel-interface-welcher amp in welcher ampsimu