Nahfeld Abhörmonitore Aufstell-Problem

[Polygonwolf]

In der Anleitung meiner HS80 Monitore von YAMAHA steht das die Boxen mit mir als Hörer in einem gleichschenkligen 60 Grad Winkel aufgestellt werden sollen.
Mein Arbeitstisch steht direkt an der Wand, die zwei Monitore auf Stativen direkt li/re daneben in der geeigneten Höhe.

Nun habe ich öfter Kopfschmerzen trotz 2db Absenkung in den Höhen.
Room Control -2db wegen Wandnähe ebenso justiert habe. Ich habe das Gefühl selbst bei geringen Lautstärken das mir jemand im Ohr herum schneidet.

Die Frage ist was kann ich tun.
Die Lautsprecher stehen voneinander 2m entfernt.
Der Abstand zu mir beträgt von Box zu Ohr 1,20m

Ich könnte die Lautsprecher an der Wand entlang weiter auseinanderstellen, also ihre Entfernung untereinander und zu mir erhöhen. Erste Tests in denen ich einfach meine Hörposition etwas weiter nach hinten verlagert habe (Testweise) haben ergeben das ich den Bass genauer wahrnehme und die Höhen nicht mehr so so ins Ohr springen.
Wäre das eine Überlegung?

Doch welche Abhör Beurteilung wird darunter leiden? Die Tiefe im Mix?, Mono/Stereo/PAN?
Was könnte ich ausprobieren?

 

[Struppi]

Das ist definitiv eine Überlegung, du solltest dein Hauptaugenmerkt wirklich darauf richten, das gleichschenklige Dreieck so nah wie möglich zu verwirklichen. Sprich, die Boxen noch weiter auseinander zu stellen ginge in die falsche Richtung. Falls du die Möglichkeit hast, rück mit dem Tisch weiter in den Raum und stelle die Boxen hinter, nicht neben den Tisch.

Je weiter die Boxen auseinander stehen, desto übertriebener wirkt das Stereo-Image. Das mag gelegentlich Spaß machen, ist zum exakten Panning aber problematisch.

 

[Lobotomeandyou]

Yep!

Sehe das ähnlich. Nahfeldmonitore 2 m auseinander halte ich auch nicht für sinnvoll. Näher zueinander, nicht zu laut abhören und dabei im gleichschenkligen Dreieck bleiben.

Empfehlenswert für 'ne zukünftige Investition wäre dahingehend so'n Dingen hier:

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Glorious-Workbench-black-REC-DJ-Workstation/art-REC0007543-000

Die Ablagen für die Monitore sind drehbar. Der Abstand zu den Monitoren ist m.E: ideal.

Hab das Dingen hier auch seit 'ner Woche am Start. Generell sehr gut verarbeitet.

 

[Polygonwolf]

Ich bin das ganze jetzt nochmal angegangen und habe folgendes gemacht:
Tisch etwas von den Wand abgerückt - Meine zwei Boxenständer HINTER den Tisch gestellt, so das ich nun ein gleichschenkliges Dreieck erstellt habe - Zwischen den Lautsprechern sind es nun 1m, und zwischen jedem und meiner Sitzposition ebenfalls 1m.
Ich habe direkt bemerkt was ihr hier auch geschrieben habt mit dem Stereofeld, das hat sich gravierend verändert. Zum besseren. Was ich ansonsten festgestellt habe, ist das der Bass anders (besser) wahrgenommen wird. Was für mich jetzt aber eine Umstellung bedeutet, muss mich also etwas Neu einhören.

Damit die Hochtöner in Ohrhöhe sind musste ich sie legen, habe dann aber sowohl in Anleitung als auch hier im Forum gelesen das man das nicht tun soll. Musste sie aber nun auf den Kopfstellen, also Hochtöner unten damit ich über dem zweiten Monitor bin und trotzdem den Hochtöner auf Ohrhöhe habe. Schaut zwar recht dürftig aus, aber funktioniert.

Weil die Bassreflexöffnungen auf der Hinterseite sind und die Lautsprecher mit einem Wandabstand von nur 15-20cm stehen hatte ich mal die Idee wie es wäre mit einer Art Schlauch den Bassrefelxausgang umzuleiten. Und das habe ich nun mal gemacht mit einem 1,30€ flexiblen Baumarkt Schlauch. Der passt genau in die Kreisrunden Reflexöffnungen, das Schlauchende zielt also nicht mehr gegen die Wand sondern lässt die Luft an der Wand entlang abfliessen.
Ob das Sinn macht? Vielleicht kann mir hier ein Akustiker was dazu sagen. Rein vom Gehör passt der Bass auch ohne Room Control Absenkung gut zu der Musik die ich als Referenz Mixe ansehe.
Was mich nur wundert ist das ich bei dem Abstand wahrscheinlich so leise abhöre das ich wenn überhaupt nur einen minimalen Luftzug aus den Bassreflexöffnungen spüren kann.
Ist es möglich das diese Room Control Geschichten erst nötig werden wenn man da richtig Dampf gibt? Bei nem Hörabstand von 1m bei den HS80m brauch ich da wirklich nicht viel Leistung abrufen.

Am liebsten würde ich die Lautsprecher hinlegen, weil es einfach cooler ausschaut, kann mir jemand erklären was genau da plötzlich passiert bei hingelegten Speakern was so schlecht fürs abhören ist?
Und wenn ich das nochmal probieren sollte, sollen dann die Hochtöner auf dem 1m liegen oder der Bass/Mid Speaker? Und sollen die Hochtöner auf der innen oder auf der Aussenseite sein?

 

[Struppi]

Heyho,

zum Thema Hinlegen: Das ist ein regelrechter Glaubenskrieg, am Ende musst du dein Zeug so haben, dass DU damit arbeiten kannst. Mir wurde das ganze hier einmal so erklärt:

Wenn du die Lautsprecher hinstellst und beim Mischen deinen Kopf bewegst, dann verschiebt sich in dem was du hörst das Stereobild nach links oder rechts, das ist völlig natürlich, vor einer Bühne bewegst du dich ja auch. Wenn du die Speaker aber legst und dann deinen Kopf bewegst, dann verschiebt sich das Empfinden zwischen Tiefen und Höhen in deinem Mix. Um vernünftig zu mischen, musst du also das Herumgezappel vermeiden und im Sweetspot bleiben.
Dann gibt es noch die Fraktion die der Meinung ist, durch das Legen würden die Speaker beschädigt (Unwucht oder sowas), andere sagen dieses Problem tritt bei aktuellen Bauweisen nicht mehr auf. Was da stimmt, weiß der Geier....

Kurzer Nachtrag: Ein weiteres Argument gegen das Legen ist die Kühlung: Die Kühler sind so montiert, dass die warme Luft an den Riffeln entlang nach oben steigen kann. Wenn du die Speaker legst, dann wird dieser Fluss theoretisch gestört. Wenn ich bei meinen nach ein paar Stunden Mischen aber dagegen fasse, dann sind die Dinger nicht wärmer als meine Hand. Aus meiner Sicht also vernachlässigbar.

Ganz ehrlich, meine Yammies liegen seit Jahren, auch aus Platzmanagementgründen. Ich komme damit durchaus gut klar, probier es aus. Ach ja, Hochtöner AUßEN.
Bei dem Abstand zwischen den Speakern musst du jetzt auch nicht millimetergenau pingelig werden. Mess von Membranmitte zu Membranmitte und gut.

Zu dem Schlauch: Kreativ, wirklich Allerdings bezweifle ich den Nutzen der Aktion. Bei der Aufstellung an Wänden geht es nicht nur um den Luftzug, der aus den Boxen kommt, sondern auch durch die Schwingung, die die Membran so von sich gibt und die daraus resultierenden Wellen. Diese gehen allerdings nicht strikt nach vorne von der Membran weg, sondern auch zu den Seiten, etc. je näher du der Wand kommst, desto stärkere Reflexionen bekommst du, die umso schneller in dein Hörfeld zurückprasseln und dein Direktsignal versauen. Das ist auch bei geringen Lautstärken ein Problem.

Am Ende kannst du an dem Thema verzweifeln, deine Wohnung umbauen und immer noch tausend Fehlerquellen im Studio haben. Deshalb ist mein Rat: Wenn es für dich erstmal okay klingt, dann arbeite damit. Du wirst feststellen, ob deine Mixe funktionieren, oder sich in anderen Kontexten falsch anhören. Und: Jeder Zentimeter, den du von der Wand wegkommst, ist ein Gewinn. Ich bin mittlerweile fast mitten im Raum, sieht grottig aus, ist unpraktisch, hört sich aber deutlich besser an.