Monitore testen

[SGW1]

Guten Morgen,

in den kommenden Wochen werde ich einige Monitore zu Gast haben, um mich neu auszustatten.
Jetzt möchte ich bei diesem Testmarathon versuchen, möglichst objektiv zu bleiben. Natürlich sollen die LS zu meinen Ohren passen, ich möchte aber weitgehend vermeiden, dass ich mich durch blöde "ist teuer/berühmt/sieht klasse aus, muss also gut sein"-Kriterien selbst torpediere.

Habt Ihr "Muster" oder irgendwie standarisierte Abläufe, wie Ihr an solche Tests rangeht?

Natürlich gibt es eine Vorauswahl aufgrund von Raumgröße, Nutzungsart, Preis, etc.
Aber dann ...

Herzlichen Dank für die Hilfe.

 

[Cuttos]

Also die Ohren / das Hirn müsste natürlich sich eher länger auf die Monitore einlassen.
Geht aber nicht.
Dann würde ich stark auf den ersten Eindruck setzen und dem Bauchgefühl nachgeben. Ohne groß Denken.
Einfach nach und nach mit den neuen Musik hören und dabei die Augen schließen . . .
Und dann ´ne Entscheidung treffen.
Im Film "Ghostdog" heißt es (Hagakure) in (nach) sieben Atemzügen eine Entscheidung fällen.
Choose your Waepon !

 

[andy_g]

Eines der wichtigsten Erfahrungen die ich gemacht habe ist, das im direkten AB Vergleich der besser klingende Monitor nicht unbedingt der Bessere ist. Es gibt Monitore die eben in der Lage sind schlecht Produktion auch so klingen zu lassen neben oft schönfärbenden, die im Bass komprimieren, die Übergangsfrequenzen verschmieren oder (angenehm)phasig klingen.

Also viel verschiedene Stücke hören, gute und schlechte. Am Besten etwas darauf mischen und hören wie es wo anders rüber kommt.

Viel Spaß!

 

[Dimitrirec]

Ich hab damals auch auf den 3 versch. Paaren je 1-2 Mixe gemacht und auf anderen Systemen gegen gehört.
Hat sich dann für mich ziemlich schnell raus gestellt was für mich sehr gut passt.
Spannend auch wie auf den einen Monitoren ein Mix ziemlich schnell von der Hand geht und beim anderen Paar
du einiges länger am Schrauben bist...good luck

 

[rocking.xmas.man]

Ich glaube, dass viel wichtiger als Referenztracks zu hören wäre, sich einen eigenen Track zu nehmen und zu sehen wie groß änderungen sein müssen, damit man sie hört. wieviel prozent am panning muss man ändern, damit die änderung tatsächlich wahrnimmt. Kann man LautstärkeUnterschiede von verschiedenen Signalen im Mix erst a Unteschieden von 1db wahrnehmen, oder reicht schon ein halber problemlos? wie stark muss ein Kompressor umgestellt werden, damit man die Veränderung hört?

 

[BendedSkies]

0. Die richtige Vorauswahl treffen. Wissen, was man will.

Passt der Lautsprecher zur Abhörsituation?
Tendentiell gibt es weit (z.B. kleine Hochtonkalotte) und schmal abstrahlende (z.B. Waveguides und Hörner) Lautsprecher.
Vorteil weit abstrahlende Lautsprecher:
Es wird annährend genau so viel Hochtonernergie in den Raum abgegeben.
Dadurch dass auch die hohen Mitten und Höhen weit abgestrahlt werden kann ein gutes räumliches klangbild entstehen.
Stereoimage nicht nur im Sweetspot
Nachteil: durch die Sekundärschallquellen kann das Klangbild verwaschen.

Vorteile schmal abstrahlende Lautsprecher:
wenig Einfluss durch den Hörraum.
Klingen dadurch i.d.R präzise
Nachteil: klingen nur im Sweetspot wirklich gut

Andere wichtige Frage: Wie viel Bass brauche ich?

1. Wichtig: Lautsprecher einspielen lassen! Je nach Lautsprecher 5 bis 20 Stunden. Ist kein Mythos.

2. Musik hören, die man sehr gut kennt.
Achtung: nicht vom Preisschild täuschen lassen! Teurer ist nicht immer besser! Den bewegten Luftmolekülen ist es sehr egal, wie viel Geld du für deine Lautsprecher ausgegeben hast.
Grobauswahl nach Ersteindruck. Später auf Details achten:
Bass (Tiefe und Authentizität)
Mitten und Höhen: Auflösung
Natürlichkeit von Stimmen und "echten" Instrumenten
Räumliche Darstellung (Breite, Tiefe, Hallfahnen)
Musikalität / Spaß beim Hören.

3. Evt. noch mal nachmessen.

4. Die Finalisten möglichst direkt miteinander Vergleich. Achtung! Lauter klingt immer besser!

 

[marlatino]

Referenzklang, von sehr guter Abhöre, im akustisch optimierten Tonstudio bei Dir gegeben ? - wenn nicht empfehle das als erstes, damit hast Du eine klare Erwartungshaltung an die neuen LS. und die Latte hängt hoch genung.
Nimm sehr gut gemischte Tracks die überall funktionieren, die Du gut kennst. Ich nehme gerne alte Queen und Jazz Sachen, die einwandfrei vom feinsten abgemischt mit viel Dynamik und noch nicht kaput zumsammengeprest sind.
Achte vor allem auf total saubere und klar differenzierte Mitten ( das können die wenigsten richtig gut)
Bässe sind sekundär und überbewertet, das ist einfach und kann jeder Hersteller mehr oder weniger brauchbar gut
Höhen sollten auf keinen Fall eine Überbetonung zeigen (also typisch HIFI Charakter haben) damit läst sich nicht mischen!
Linearer Schalldruckfrequenzgang am Abörplatz nachmessen, kostet heute nix mehr, Mess- Mik. gibts für´n Fuffi und Sotware umsonst.
Ich wünsche viel Erfolg

 

[Michael_]

Ich würde mir dazu einen Track nehmen den ich gut kenne und den auf allen Lautsprechern mir anhören und dann schauen auf welchen er am besten klingt. Damit meine ich am Neutralsten bzw. so wie er eben wirklich auch ist.

So habe ich damals meine ATC SCM 25A gekauft und bis heute nicht bereut.
Die Yamaha HS8w habe ich hingegen einfach so gekauft ohne Probehören und hätte ich mit jedenfalls nicht gekauft, die sind aber nur für mein Office sozusagen von daher halb so wild.

Natürlich kann man die beiden nicht vergleichen da ein riesen Preisunterschied besteht aber ich bin ziemlich sicher das man selbst im Budget der Yamahas was deutlich besseres bekommt, trotzdem reicht es für "Multimedia", aber im Studio als Hauptabhöre kämen die mir nicht rein.
Da wüde ich wenn neu fürs Budget nichts passendes verfügbar wäre gebraucht kaufen vllt. paar alte JBLs mit ner netten Endstufe.

Achso die ATC würde ich jederzeit empfehlen, gibt für jede Raumgröße welche und die klingen richtig gut, hatte den Vergleich mit PMCs und würde jederzeit wieder zu ATC greifen.