M/S Stereofonie

  • Ersteller hedelund
  • Erstellt am
Finde das für normale User zu kompliziert, man kann sehr viele Fehler machen.

Mein Tipp wäre ORTF oder Decca-Tree.

Rudolf
 
Ein DECCA Tree richtet sich auch nicht von alleine ein. Zu richtig gutem Klang bedarf es da auch einiger Erfahrung.
Lieber EBS, das ist schön einfach. Wenn man mehr Raumtiefe haben möchte, ist AB ja nicht zu schwer.
 
Grundsätzlich muß man seine Ausrüstung kennen und kann auch mit nur 2 Mikros am falschen Ort genausoviel flasch machen...
 
Grundsätzlich muß man seine Ausrüstung kennen und kann auch mit nur 2 Mikros am falschen Ort genausoviel flasch machen...
nicht nur die Ausrüstung zu kennen ist hilftreich, sondern auch ein minimales Grundverständnis von Stereofonie und deren verschiedenen Wirkungsweisen (Intensität, Laufzeit und deren Kombination). Kennt man zudem den Zusammenhang zwischen Akzeptanzwinkel und Auslenkungswinkel, kann man auch fernab der vorgegebenen Normen gezielt variieren und sich den gegebenen Vorortgegebenheiten anpassen. Hinzu kommt immer die Frage, ob ich Ensembles oder Einzelinstrumente abnehmen möchte und welche Klangfarben man betonen möchte (z.B. Flügel). Hier kann man gezielt mit dem Akzeptanzwinkel experimentieren um das Instrument ausgewogen in dessen Gesamtheit aufzunehmen. Hier hilft nur viel probieren, hören, probieren, hören um damit zu verstehen, welche Veränderungen welche Unterschiede im Klang bewirken.
Hierzu haben mir irgendwelche Artikel zwar geholfen die Theorie zu verinnerlichen, wirklich verstanden habe ich es aber eigentlich erst durch konkretes ausprobieren vor Ort. Und dabei insbesondere völlig verhunzte Ergebnisse, die ich mir zu Beginn völlig anders vorgestellt hatte ;)
 
Und M/S ist im Repertoire der Stereo-Mikrofonierungen mit Sicherheit die überschätzteste Variante: MEGA-unspektakulärer Stereoeffekt :)
 
Bei Orchesteraufnahmen geht man wieder weg von Mehrspur aufgrund der Laufzeiten zwischen den Einzelmikrofonen hin zu DECCA-Tree oder 2 Kugelmikrofonen.

Habe mir Aufnahmen angehört, die mit einem Paar Neumann TLM50 aufgenommen wurden und war geplättet!

Ein Bekannter von mir nimmt mehrere Sennheiser MKH40 an verschiedenen Aufstellungsorten und nimmt alles im Tascam X48 auf mit externen Mikro-VV, da die eingebauten nichts taugen.

Ergebnis: traumhaft - und er entscheidet von zu Hause aus, welcher Mikrofon-Standort der bessere war!

R.
 
M/S ist ja schön und gut,
aber M/S bekommt man aus X/Y ja auch schon durch "Matrixierung", also Summe und Differenz.

Zur Bearbeitung ja ganz schön und gut, aber insgesamt klebt alles ja noch schön in der Mitte.

Für schönes weites Stereo, besonders bei Field Recordings für Surround, empfehle ich eher breite (~2 m) Stereobasis mit nach aussen um die 45° ausgerichteten Nieren.
Steht so nicht im Buch, macht aber schöne Aufnahmen im Feld.

Diese ganzen Berechnungen und Theorien sind zwar schön und gut.

In der Praxis richtet man aber eher mit Kopfhörer die Mikros nach Klang aus. Wenn man Zeit hat.

Wenn nicht, macht man halt schnell was Kompatibles, also X/Y. Oder, wenn man mutig ist, was Equivalentes, also Mikros nach aussen gerichtet mit Abstand der Kapseln von so ungefähr 25 cm.

Der Decca-Tree ist ja auch keine festehende Größe, sondern eher ein variables Konzept. Wichtig ist das Center-Mikro, das den Gesamtklang aufnimmt. Die beiden Seiten-Mikros sorgen dann für die Stereo-Breite nach Gehör in der jeweiligen Aufnahme-Situation.

Später kamen dann noch "Out-Riggers" ganz weit aussen dazu, etwa bei der Teldec.

Wenn man ganz schnell was brauchbares Stereomässiges braucht, nimmt man die aufgesteckten Mikros der Zooms H5 oder H6. Und bearbeitet das dann später in-line als M/S, um die Stereo-Breite zu vergößern, oder sowas.

Aber M/S ist sicher nicht die Krönung der Stereophonie.
 
Ein Kollege nannte mir seine Faustregel für Orchestermitschnitte:

Mikrofone 2,5m auseinander, 2,5m hoch und 2,5 - 3,5m weg, je nach gewünschtem Diffusschall.

Er spielt das in sein Tascam X48 System ein mit Kugeln (MKH20) und ORTF plus Reserve X und sucht sich zu Hause in Ruhe die besten Ergebnisse aus.

Wie der Klang wird, stellt man immer erst hinterher fest, da hast Du Recht. So aber hat man Sicherheiten und Reserven.

R.
 

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