Lösungsvorschlag Tischreflexion

[Black_Bender]

Hi,

bei den hier oft dokumentierten Projekten wird meist die Tischreflexion in kauf genommen.
Ein Grund ist dass der Bau eines angeschrägten Tisches einfach sau schwierig und ein haufen Arbeit ist auf die man am Ende des Studiobaus meist keine Lust mehr hat.
Ein weiterer Grund ist das man in kleinen Räumen oft nur ein sehr kleines Stereodreieck realisieren kann. Mit klein meine ich deutlich kleiner als rund 1,50m.
Das hat zur Folge dass die Schräge kaum noch ergonomisch umsetzbar ist und die Reflexionsfläche sich dort am Tisch befindet wo Tastatur und Maus hin müssen.

Die Lösung des Problems kreiste mir schon eine ganze Weile im Kopf herum und jetzt gab es auch mal eine Situation um das ganze mal praktisch umzusetzen.

Ich will nicht zu sehr ins Detail dieser hier gezeigten Konstruktion gehen sondern nur den simplen Grundgedanken nahe bringen.

und der ist:
Tastertur & Maus sind per Auszug unter die Tischplatte montiert genauso wie seitliche "Ebenen" auf denen man sonstige Geräte abstellen kann die man normalerweise auf die Tischplatte stellt.
Auf der Tischplatte selbst steht maximal nur noch ein Keyboard.
Die Tischreflexion der Tischplatte wird mit einem Absorber gedämpft.

Es folgen Kommentarlos Bilder der Konstruktion

MESSUNGEN:

ohne Absorber:

ETC

Auswirkung auf den Frequenzgang:

_____________________________

Mit Absorber:
das is nur 5cm noppeschaum mit stoff drüber und dient hier nur als designstudie um überhaupt die wirkung zu bestätigen.
es wird später noch was finales mit schanieren gebaut wo der nordwave reinpasst und man den absorber einfach nach hinten wegklappen kann.
das wird dann auch ein schöneres "finish"

und siehe da:
Spitze im ETC und Kammfilter im FG deutlich gemindert

FAZIT:
Das Prinzip ist total simpel und funktioniert.
Den Tisch inkl. Material kaufen habe ich an einem Tag zusammengebaut.

Es lohnt sich!

LG


EDIT:

Bildschirme:

die stehen in dem Fall auf einem extra Gestell hinter dem Tisch im "akustischen Windschatten" der Lautsprecher.

 

[VitoGravino]

Hallo Bender, hallo recordianer,

ich habe mir auch meine Gedanken zu dem Thema gemacht und vor ca. einer Woche kam mir eine Idee. Wäre es nicht möglich, den ganzen Tisch als Absorber zu bauen indem man in die Tischplatte Löcher bohrt und von unten beispielsweise Thermohanf befestigt? Das Thermohanf könnte man aus optischen Gründen noch in Stoff einpacken. Ich habe mal eine Skizze gemacht (siehe Anhang). Die Größe der Löcher müsste dann noch angepasst werden. Ich meine, du hattest hier mal eine Formel dazu gepostet. Werde mich mal auf die Suche machen.

Was haltet ihr von der Idee?

Lieben Gruß

 

[Schlumpfpeter]

Im Hochtonbereich wird der Tisch acuh weiterhin reflektieren und ausserdem, weisst du wie viel Freude das amcht so viele Löcher von Hand zu bohren?


...Ich hab in meinen Lochplattenresonatoren je 15, das war schon anstrengend...

Lg!

 

[Manoloco]

Ich habe bei der Tischplatte an eine Massivholzleisten Konstruktion gedacht. Die Leisten machen ca. 30-50% der Oberfläche aus, angeschrägt um die Reflektionen zu 'diffusieren' und zwischen den Leisten einen 'harten' Moosgummi, welcher den Schall so gut es geht schluckt.
Damit würde sich auch genügend Stabilität ergeben und der Komfort leidet nicht wirklich.

Ansonsten sehe ich eigentlich auch nur den modularen Aufbau .. Massivholzrahmen mit unterschiedlichen Füllungen zB bzw gar keine Füllung bei besagten Mixarbeiten.

Was vielleicht auch noch eine Möglichkeit wäre, runde Holzfriese zwischen dem Rahmen. Diffusität vs Absorbtion/minimale Reflektion.

Das wäre eine schicke Lösung wie ich finde. Wenn allerdings nur Dein bearbeiteter Bereich zu dämmen ist, sprich mit dieser einfachen Lösung das gewünschte Resultat bringt, frage ich mich ob die Ausarbeitung eines neuen Trägermaterials (komplette Tischoberfläche) überhaupt nötig ist.

 

[LM18]

Ich habe ein großes "F.C. Bayern München" Badetuch auf dem Tisch liegen

Ist dass schon ein riesen Unterschied was Nasen- und Kammfilterklang angeht.

Danke für den Thread Mr. Bender!

 

[VitoGravino]

Hmm...aber man würde doch zumindest einen Teil der Höhen absorbieren, oder sehe ich das falsch? Die Löcher würden auch größer werden, als mit einer normalen Bohrmaschine. Wir haben die Möglichkeit, mit einer Art Diamantbohrkrone zu arbeiten, die Löcher könnten also mehrere cm groß werden.

Ist es nicht so, dass die Absorbtionsfläche mit steigendem Lochanteil größer wird und man somit die Reflexionen zumindest teilweise reduzieren könnte?

 

[stefangeidel]

@ Black_Bender: nur zum Verständnis:
Bei deiner vorgeschlagenen Lösung müsste ich also jedes Mal zum Mixen mein Keyboard wegräumen und durch den Absorber ersetzen?
Das wäre bei meinem MPK 88 ein anstrengendes Unterfangen, zumal bei mir das Mixing immer schon parallel zum Komponieren in den Workflow eingebunden ist...

 

[Manoloco]

Hallo Bender, hallo recordianer,

ich habe mir auch meine Gedanken zu dem Thema gemacht und vor ca. einer Woche kam mir eine Idee. Wäre es nicht möglich, den ganzen Tisch als Absorber zu bauen indem man in die Tischplatte Löcher bohrt und von unten beispielsweise Thermohanf befestigt? Das Thermohanf könnte man aus optischen Gründen noch in Stoff einpacken. Ich habe mal eine Skizze gemacht (siehe Anhang). Die Größe der Löcher müsste dann noch angepasst werden. Ich meine, du hattest hier mal eine Formel dazu gepostet. Werde mich mal auf die Suche machen.

Was haltet ihr von der Idee?

Lieben Gruß

Ich finde den Ansatz gut, was die Oberfläche betrifft. Betreffend 'Absorber' glaube ich jedoch, dass dieser 'mitten im Raum' nur wenig Effizienz hat, Absorber Wand/Eckennahe besser aufgehoben sind.

Beim Tisch sind für mich vor allem die Reflektionen der Kern des Pudels und nicht die Absorbtion von tieferen Frequenzen. Ich lass mich da jedoch gerne eines besseren belehren.

Wie würde es sich denn einfach mit einem feinmaschigen, gummierten Gittertisch, bekannt aus dem Gartensegment, verhalten?

 

[LM18]

@ Black_Bender: nur zum Verständnis:
Bei deiner vorgeschlagenen Lösung müsste ich also jedes Mal zum Mixen mein Keyboard wegräumen und durch den Absorber ersetzen?
Das wäre bei meinem MPK 88 ein anstrengendes Unterfangen, zumal bei mir das Mixing immer schon parallel zum Komponieren in den Workflow eingebunden ist...

Ich habe mein Keyboard auch in einem Auszug unter dem Tisch.
Dass ist sowieso sehr praktisch und simpel...

 

[VitoGravino]

Hallo Bender, hallo recordianer,

ich habe mir auch meine Gedanken zu dem Thema gemacht und vor ca. einer Woche kam mir eine Idee. Wäre es nicht möglich, den ganzen Tisch als Absorber zu bauen indem man in die Tischplatte Löcher bohrt und von unten beispielsweise Thermohanf befestigt? Das Thermohanf könnte man aus optischen Gründen noch in Stoff einpacken. Ich habe mal eine Skizze gemacht (siehe Anhang). Die Größe der Löcher müsste dann noch angepasst werden. Ich meine, du hattest hier mal eine Formel dazu gepostet. Werde mich mal auf die Suche machen.

Was haltet ihr von der Idee?

Lieben Gruß

Ich finde den Ansatz gut, was die Oberfläche betrifft. Betreffend 'Absorber' glaube ich jedoch, dass dieser 'mitten im Raum' nur wenig Effizienz hat, Absorber Wand/Eckennahe besser aufgehoben sind.

Beim Tisch sind für mich vor allem die Reflektionen der Kern des Pudels und nicht die Absorbtion von tieferen Frequenzen. Ich lass mich da jedoch gerne eines besseren belehren.

Wie würde es sich denn einfach mit einem feinmaschigen, gummierten Gittertisch, bekannt aus dem Gartensegment, verhalten?

Ja, da hast du Recht, zum absorbieren tiefer Frequenzen würde sich der Tisch nicht eignen. Mir schwebte bei dem Tisch auch eher eine Absorberdicke von 12 cm vor, ähnlich wie bei einem Absorber, der für Erstreflexionen an den Spiegelpunkten eingesetzt wird. Wobei mir gerade auffällt, dass die Beinfrfeiheit etwas eingeschränkt sein dürfte. Ich tüftel hier mal weiter.

@ manoloco
Ich weiß gerade nicht, was du für einen Tisch aus dem Gartebreich meinst. Foto?

 

[Black_Bender]

@ manoloco

so richtog versteh ich dein vorhaben nicht.
ich glaub das musst du zeichnen.

um so abenteuerlicher das ganze wird um so länger sitzt man dran.
und wenn die messung später enttäuscht dann is das ganz schön deprimierend.

wenn man ein größeres abhördreieck hat dann hat man auch mehr erfolg die reflexion abzulenken.
https://recording.de/Community/Foru...hnik/Do-It-Yourself_(DIY)/167313/Thema_1.html

der aufwand ist aber 10-20mal höher und erfordert 100% genaues messen und arbeiten ansonsten misst man am ende wieder die reflexion und den kammfilter und den hat man auch bei einem normalen geraden tisch der 20€ bei ikea kostet.


LM18
ich habe tatsächlich auch ein handtuck versucht.
damit wurde der nordwave immer abgedeckt.
messtechnisch hat sich absolut gar nichts getan.
reflexion und kammfilter haben sich nicht beeindrucken lassen.
ob es bei dir anders ist kann nur eine vergleichsmessung mit und ohne handtuch sagen.
ich vermute dass sich da auch bei dir messtechnisch nichts an beiden relevanten parametern ändert.

VitoGravino
ist schwer vorher zu sagen wie das akustisch reagiert.
da kann man nur einen praxisversuch machen mit vorher und nachher messung.
nach theoretischen beugungsgesetzen wird auch der tisch mit löchern in den höhen reflektieren.

damit das sauber wird würde ich dafür aber keine lochkreissäge mehr verwenden sondern das ganze einem tischlerbtrieb in auftrag geben der das ausfräßt. am bestern mit CNC machine.

mit hand wird das nicht nur ne drecksarbeit sondern auch beschissen aussehen.

lg

 

[Black_Bender]

@ Black_Bender: nur zum Verständnis:
Bei deiner vorgeschlagenen Lösung müsste ich also jedes Mal zum Mixen mein Keyboard wegräumen und durch den Absorber ersetzen?
Das wäre bei meinem MPK 88 ein anstrengendes Unterfangen, zumal bei mir das Mixing immer schon parallel zum Komponieren in den Workflow eingebunden ist...

nein

der absorber ist AUF dem keyboard

 

[Manoloco]

[i@ manoloco
Ich weiß gerade nicht, was du für einen Tisch aus dem Gartebreich meinst. Foto?

Sowas ... einfach für die Vorstellung von möglichst wenig Angriffsfläche und ohne die harte Reflektion der Metallgitter .. darum gummiert.

 

[Manoloco]

@ manoloco

so richtog versteh ich dein vorhaben nicht.
ich glaub das musst du zeichnen.

um so abenteuerlicher das ganze wird um so länger sitzt man dran.
und wenn die messung später enttäuscht dann is das ganz schön deprimierend.

wenn man ein größeres abhördreieck hat dann hat man auch mehr erfolg die reflexion abzulenken.
https://recording.de/Community/Foru...hnik/Do-It-Yourself_(DIY)/167313/Thema_1.html

der aufwand ist aber 10-20mal höher und erfordert 100% genaues messen und arbeiten ansonsten misst man am ende wieder die reflexion und den kammfilter und den hat man auch bei einem normalen geraden tisch der 20€ bei ikea kostet.

Ich mach mich mal ran ... kann allerdings nur 2D ... vielleicht krieg ich eine talentfreie Handskizze hin
Aber eben wie Du sagtest ... Aufwand gegenüber Ergebnis ist fragwürdig.

 

[stefangeidel]

der absorber ist AUF dem keyboard

Ah okay. Sieht man auf den Bildern leider nicht richtig.
Hmm auf dem Tisch steht bei mir der Mixer... Den würde ich damit ja dann abdecken...

Ja, ist en sau kompliziertes Thema und das letztendliche Design funktioniert vermutlich nur sehr individuell und das Equipment und der Workflow sollten sich dabei am besten auch nie wieder ändern ^^

@LM18: ich habe das Keyboard auf nem rollbaren Unterschrank. Das funktioniert ganz gut soweit. Mir waren Scharniere zu unsicher. Das MPK 88 wiegt ja schon ein paar Gramm...

 

[Black_Bender]

Ah okay. Sieht man auf den Bildern leider nicht richtig.
Hmm auf dem Tisch steht bei mir der Mixer... Den würde ich damit ja dann abdecken...

Ja, ist en sau kompliziertes Thema und das letztendliche Design funktioniert vermutlich nur sehr individuell und das Equipment und der Workflow sollten sich dabei am besten auch nie wieder ändern ^^

ich würde nicht so kompliziert denken.
wenn das ein 19" mixer ist verschwindet der einfach auf einem der ausziehbaren ebenen unter den tisch.

bei einem größeren mischpult würd ich dann konsequent rangehen und mich fragen ob ich den in meinem projektstudio wirklich brauche und ob der so wichtig ist für meine arbeit dass ich dafür die reflexion in kauf nehme.

 

[stefangeidel]

Ist in meinem Fall en Midi-Controller...
Hab den eigentlich ganz gerne vor mir und war schon am überlegen solche Dreieckskeile zu bauen, die ich dahinter auf den Tisch stelle.
Irgend ein User hatte dazu mal nen Thread. Finde ihn nur grade nicht.

 

[Black_Bender]

bei einem kleinen stereodreieck wird der platz einfach knapp.
masterkeyboard, gr. midicontroller und tastertur+maus zentral vor einem wird wohl meist ohne reflexion und kammfilter nicht möglich sein.
würde sehr knapp werden aber vlt kann man den controller sehr weit nach hinten schieben in den "windschatten" also außerhalb des reflexionspunktes.
dann muss man aber auch lange arme machen beim bedienen.
versuchen und messen macht klüger.

lg

 

[Manoloco]

Anbei die Skizzen (Schnitt) zu meinen 2 angedachten Tischoberflächen.

 

[Black_Bender]

Anbei die Skizzen zu meinen 2 angedachten Tischoberflächen.

ich glaube nicht dass das funktioniert.

moosgummi ist auch nicht offenporig sondern eine dichtung.
die absorptionseigenschaften sind also eher schlecht.

die angeschrägten holzteile werden wahrscheinlich auch nicht gut und breitbandig genug ablenken.

aber das ist nur theorie.
vlt. gibt es ja trotzdem eine positive wirkung. eine einfache absorption oder richtige ablenken wird das wohl nicht herankommen.

lg