Limiter Einsatz bei Profi Produktionen

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ThatMannishBoy

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Hallo liebes Forum!

Ich hoffe,ich bin hier richtig.

Ich habe folgende Frage: Wieso clippen professionelle Produktionen? Ich habe in meine DAW (Cubase 5) mal ein paar songs reingezogen und musste feststellen, dass fast alle songs, die ich importiert habe, sei es Blues, Rock'n Roll, HipHop, etc. 0,5 bis 1,5 db über null gehen. Das einzige, was nicht über null geht, ist natürlich zeug von früher (welches nicht neu gemischt wurde).

Ich dachte, am Ende einer Mastering Kette steht in der Regel ein Brickwall Limiter? Wie kommt es zu dieser Überschreitung?

Mich würde das ganze auch gar nicht so sehr interessieren, wenn ein Limiter nicht doch einen deutlichen, hörbaren Einfluss hätte. Fällt einem im Gesammtmix dann vieleicht nicht unbedingt auf, aber im direkten Vergleich (wenn man den Limiter auf Bypass stellt), dann schon. Besonders Snaredrum und Hihat verlieren oftmals sehr an Präsenz.

Und genau deshalb frage ich mich: Wie umgehen die Profis das? Wenn ich einen Mixdown mache, ohne Limiter am Ende, dann sind das nämlich locker so um die 4 db über null., nicht 0,5 oder vielleicht mal 1 db...

Ich freu mich auf eure Antworten!
 
Hast du mp-3s importiert?
 
Hi und willkommen :)


und musste feststellen, dass fast alle songs, die ich importiert habe, sei es Blues, Rock'n Roll, HipHop, etc. 0,5 bis 1,5 db über null gehen

Liegt oft daran, das absichtlich im Lautheitswahn bis zur Grenze gemastert wird, sogar ein wenig darüber, und beim MP3 "machen" dies um so deutlicher wird.


Besonders Snaredrum und Hihat verlieren oftmals sehr an Präsenz.

Beim bearbeiten und mischen sollte eben das berücksichtigt werden, jede Spur, jede Gruppe sollte schon vorm "mastern" mit DynamikVSTs bearbeitet werden, wenn man in der Summe eben diese Nebenwirkung im Zaume behalten möchte.


Wenn ich einen Mixdown mache, ohne Limiter am Ende, dann sind das nämlich locker so um die 4 db über null., nicht 0,5 oder vielleicht mal 1 db...

Gleiches Spiel :)
 
Die mp3-Wandlung erzeugt zum Teil erhebliche Peaks.

Wenn ich rausschreibe, stelle ich den Pegel auf -0,75 dB Peak ein, wenn ich 320er mp3s raustue.
 
+peaks auf digitaler ebene :huh:


Das MUSS beim Import passiert sein!
 
Ach ja...ok dann liegt das daran, wusste ich nicht...

Danke für die schnelle Antwort! Ich habe mich schon sehr gewundert, hab auch mal was von so genannten clippern gehört, die hinter den Limiter gesetzt werden.

Aber jetzt ist alles gut, vielen Dank ;)
 
Die Faustregel zu den komprimierenden Audioformaten lautet ja: Je höher der Kompressionsgrad, desto mehr Headroom ist erforderlich.

Denn: bei MP3/128 kbps sind bis zu 6 db Headroom erforderlich.

dass fast alle songs, die ich importiert habe, sei es Blues, Rock'n Roll, HipHop, etc. 0,5 bis 1,5 db über null gehen.

Genau genommen gibt es in unserer digitalen Welt ja gar keine Signalspitzen über 0 db. Es sind halt die fiesen "0-db-Ketten", die je nach DAC und analoger Perpherie zu Verzerrungen führen. Im Lautheitswahn werden unterschiedlich lange 0-db-Ketten in Kauf genommen und je nach Hardware fliegt Dir der Müll dann mehr oder weniger um die Ohren bzw. Deine Montiore limitieren aus Selbstschutz.

Gruuuß,

Heiner
 
Wenn ich rausschreibe, stelle ich den Pegel auf -0,75 dB Peak ein, wenn ich 320er mp3s raustue.

Jepp :)
Ich mache nu immer 2 Premaster fertisch. Eins fürs Presswerk, eines für mp3, wo ich auch weniger komprimiere und den Pegel insgesamt um ... 0,5 bis 1 dB verringere.
 
@Heiner: Wat? 0-db Ketten werden in Kauf genommen? Für mich kommen diese Dinger niemals in die Tüte (auch für wav/CD nicht) und ich dachte dass es Industriestandard ist, keine Inter-Sample-Overs zuzulassen. Weil sie eben wie du schreibst zu Verzerrungen führen.
 
Na ja, wenn Dein Meter ein Clipping anzeigt, interpretiert es ja eine 0-db-Kette als potentielle Übersteuerung Deiner nachfolgenden Hardware! Die Flankensteilheit der Wellenform wird bestimmt meist mitberücksichtigt, aber irgendwann ist auch bei flachster Flanke die 0-db-Kette zu lang...
 
Wie gesagt: Das kommt von der mp3 Signal-Rekonstruktion.
mp3 wird ja im Frequenzraum gespeichert und dort werden Frequenzen, welche nach einem psychoakustischen Modell als nicht (oder bedingt) hörbar gelten, weg gelassen.
Zum Abspielen muss das Signal dann wieder in den Zeitraum konvertiert werden, und dabei entstehen dann diese Unterschiede zum Ursprungssignal in Form von Peaks.

Deswegen Headroom einzuführen ist umstritten. Ich tue das nie, meine Musik hat aber generell sehr wenig RMS (electrozeugs) und viel Hochton, somit werden solch minimale Verzerrungen maskiert. Bei klassischer Musik mit viel Dynamik würde es nicht schaden.

Bei unkomprimierten Files (wavs usw,) Headroom einzuführen, um intersample-Peaks über 0dB zu halten, finde ich sinnlos. Es heißt zwar immer, das manche DACs bei intersample-Peaks clippen können, aber das wäre dann ein DAC Designfehler und ist mir in der Praxis noch nie untergekommen.

Selbst bei Billigst-DACs hat die Analog-Stufe genug Headroom, dass die mit Intersample-Peaks zurecht kommt.

Generell gilt immer: Weniger schauen, mehr hören. ;)
 
Man bekommt leider auch CDs aus dem Handel, auf denen deutliche digitale Verzerrungen zu hören sind.
Das ist eigentlich eine Frechheit dem Konsumenten gegenüber.

Zwei aktuelle, sehr verschiedene Beispiele:

Black Sabbath - 13

Durchgängig sind sehr unangenehme digitale Clippings zu hören.

London Grammar - If You Wait

Grad um das zweitere ist es extrem schade.
Wunderschöne, ruhige Musik, eigentlich mit viel Dynamik - aber die Signalspitzen wurden regelmäßig ins Over getrieben.
Das ist bei dieser Musik noch viel störender als bei Black Sabbath.

Ich muss mich ehrlich fragen wie man so etwas veröffentlichen kann - ist der Mastering-Engineer schon halb taub??
 

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