Label Kostenstrukturen

[hazz]

Hallo,

Ich spiele seit neustem immer wieder mit dem Gedanken ein eigenes Internet Label zu gründen. Mache mir aber grade erstmal überhaupt Gedanken darüber wie die "Verträge" mit den Künstlern bzw die Kostenstrukturen aussehen würden. Wer trägt welche Kosten: Mastering, Cover. usw usw. Wer kriegt wovon wie viel. Mir ist auch bewusst, dass das immer Vertragsabhängig ist aber ich nehme an es gibt sowas wie ein Standardvorgehen. Können vielleicht ein paar der Leute, die hier gesignt sind bzw ein Label führen erläutern wie das so abläuft?
Danke

 

[Hyp]

Das obliegt völlig deiner Gestaltung. Es gibt kein "wie das so abläuft", keine Formel, die man nur anwenden muss. Sondern die "Formel" wird sich nicht nur mit der Entwicklung des Labels, sondern auch von Artist zu Artist ändern. Auch für den Einsteig wird man schon zu ganz unterschiedlichen Formeln kommen, je nachdem, mit welchen Gegebenheiten du startest: was für Artists am Start sind und welche Connections (Mastering, Artwork, Promotion, Vertrieb, Szene), wieviel Geld da ist und allgemein wieviel Aufwand getrieben werden kann/will.

 

[electronative]

OT: Vielleicht ist der Fred in Musikrecht besser aufgehoben.

Hast Du denn Kenntnisse in Musikrecht oder irgendwas ähnliches?
Welche Musikrichtung/en? Gibts schon Artists, die interessant sind?

Im Grunde hat Hyp recht, aber vielleicht solltest Du Dir eher Gedanken über ein "echtes" Label machen. Net Labels hinterlassen imo immer so einen komischen Eindruck.

 

[TJK]

@ electro native. Nur aus reiner Interesse. Warum hinterlassen Netlabels einen Nachgeschmack ? In 10 - 20 Jahren wird es nichts anderes mehr geben ausser Netlabels.
Ich hau jetzt hier mal meine Feierabend These raus.

 

[electronative]

@ electro native. Nur aus reiner Interesse. Warum hinterlassen Netlabels einen Nachgeschmack ? In 10 - 20 Jahren wird es nichts anderes mehr geben ausser Netlabels.
Ich hau jetzt hier mal meine Feierabend These raus.

Naja weil des nix halbes und nix ganzes ist, imo.
Einen LC gibt/gab es umsonst und ab nächstem Jahr wird stufenweise auf Trackbasierte Abrechnung umgestellt.
Einen Erstinhaberschlüssel/LC bekommst Du nur als "echtes" Label und kannst u. a. das MPN nutzen, was als Netlabel nicht (zumindest noch nicht) möglich ist.
Du wirst als Netlabel sicher die Codes von Deinem Vertrieb verwenden, richtig?
Und das ist ua. ein entscheidener Unterschied. Wie willst Du denn zb. mit Radiosendern abrechnen? Im Moment müsstest Du mit jedem Sender eine Genehmigung zur Sendung/Abrechnung vereinbaren bzw der Vertrieb bekommt die Labelseitigen Einnhamen aus Sendungen.

Ich glaube nicht, das es irgendwann nur noch Netlabels in der jetzigen Form geben wird.

 

[TJK]

Da stimme ich dir teilweise zu.
Aber . . .
Ein Netlabel stützt sich doch eher auf YT mit einem schicken Video (Single), auf SC für die Promo und z.B. auf eine Station zum Kaufen z.B. Bandcamp.
Wenn du ein Gewerbe "echtes Label" (mh . . . ohne Anführungsstriche) hast dann willst du auch mit der GVL abrechnen und deine Tracks bei MPN / Acarmar aufführen. Was ja auch dann Pflicht ist.
(Da dann jede Veröffentlichung zumindest bei der (ach wie heißen die) Deutschen Musik und äh . . Dings Bibliothek hinterlegt sein muss. Durch MPN. Genau DRA.
Dieses kostet aber pro Track 50 Euronen. Und die bekommst du über z.B. Radioairplay wieder rein ?
Herzlichen Glückwunsch wenn dir das gelingt.
Daher sehe ich ein Netlabel für einen Subgerne / Independent Künstler als Kostengünstige und einfache Lösung an.

Rebeat z.B. bietet an seinen eigenen LC Schlüssel zu verwenden, was aber kein Finanzieller Nachteil in meinen Augen ist. Oder hast du Radioairplay ?

Radio und Fernseh und solche Sachen sind doch nur für Leute / Firmen / Labels ansprechend die ihren Output so oder so schon im Umlauf haben und davon leben.

 

[hazz]

einige der Begriffe die hier benutzt werden sagen mir nichts, aber ich habe mir folgendes vorgestellt:

Album/EP des Künstlers liegt vor inkl. Cover

Als nächstes soll das ganze über Social Media usw so gut es geht promoted werden. Anschließend auf Bandcamp, Itunes, Amazon, Spotify und der gleichen als Download bzw Stream angeboten werden.

Ab wann muss ich mich bei der GEMA anmelden? kann ich das irgendwie vermeiden?

Evtl ist "Label" der falsche Begriff dafür, aber mir fällt kein anderer ein der dem Ganzen nahe kommt

 

[clemenserwe]

Vielleicht ist der Fred in Musikrecht besser aufgehoben.

Ja - deswegen:

 

[electronative]

Ein Netlabel stützt sich doch eher auf YT mit einem schicken Video (Single), auf SC für die Promo und z.B. auf eine Station zum Kaufen z.B. Bandcamp.

Daher sehe ich ein Netlabel für einen Subgerne / Independent Künstler als Kostengünstige und einfache Lösung an.

In wie fern sollte sich das finanziell von einem "echten" Label unterscheiden?
Das kommt trotzdem auf dich zu: Mastering, Cover, Promo, Betreuung, Booking, Akquise usw.

Radio und Fernseh und solche Sachen sind doch nur für Leute / Firmen / Labels ansprechend die ihren Output so oder so schon im Umlauf haben und davon leben.

Letztendlich hast Du meine Bedenken nur bestätigt

Rebeat z.B. bietet an seinen eigenen LC Schlüssel zu verwenden, was aber kein Finanzieller Nachteil in meinen Augen ist.

Solange nix gesendet/gepresst wird, natürlich nicht. Ob Rebeat die Einnahmen durch den LC an das Net-/Label weitergibt, weiß ich nicht.

Wenn du ein Gewerbe "echtes Label" (mh . . . ohne Anführungsstriche) hast dann willst du auch mit der GVL abrechnen und deine Tracks bei MPN / Acarmar aufführen. Was ja auch dann Pflicht ist.
(Da dann jede Veröffentlichung zumindest bei der (ach wie heißen die) Deutschen Musik und äh . . Dings Bibliothek hinterlegt sein muss. Durch MPN. Genau DRA.
Dieses kostet aber pro Track 50 Euronen.

Ok, Du musst als Label die Archive bemustern, ja. Kostet aber nur Herstellung von 3 CDs und das Porto. Durch das MPN werden die Archive von ARD/ZDF bemustert. Das kostet ca. 50€.
Acamar ist ein Dienstleister, der fürs Phononet die Tracks/Videos entsprechend aufbereitet. Ist in den 50€ quasi mit drin.

 

[TJK]

" Solange nix gesendet/gepresst wird, natürlich nicht. Ob Rebeat die Einnahmen durch den LC an das Net-/Label weitergibt, weiß ich nicht. "

Wenn man den Labelcode von Rebeat nutzt und es dadurch Einnahmen gibt, wird Rebeat diese nicht an den Nutzer weiter geben.

Aber den Rest lasse ich so mal stehen, stimmt schon wie du argumentierst.
Vor ein paar Monaten habe ich mal Torch in Heidelberg getroffen der Meinte auch : "Jeder muss sein Weg finden. Es gibt keine Formel, die 100 % funktioniert."
Also was passt dir in den Kram ?