Label hat angefragt

[bolls]

Hi, ich hoffe das ist das richtige Forum.

Mich hat vorhin bei SC ein Label aus England angeschrieben. Kurzfassung: "
Wir sind ein wachsendes Label aus England, welches talentierte Newcomer unterstützen möchte. Wir bieten ihnen einen Release auf unserem Label an."

Also zuerst mal war ich sehr erfreut, allerdings muss man ja immer aufpassen. Kann mir jemand schnell und kurz sagen, auf was man bei sowas am besten achtet. Ich hatte nie die Möglichkeit mit einem Label zusammen zu arbeiten und deshalb null Erfahrung zwecks Rechte usw.

Vielen Dank schonmal

Gude

 

[oliveramberg]

Hallo
Kling erst mal unseriös. Haben sie geschrieben, warum mit Dir? Haben sie Bezug auf Deine Musik genommen oder "riecht" alles nach Massenmail?

Grüsse Oliver

 

[lafleur]

Hast ganz coole Musik! Zum Thema kann ich aber sonst leider wenig beitragen

 

[bolls]

Kling erst mal unseriös. Haben sie geschrieben, warum mit Dir? Haben sie Bezug auf Deine Musik genommen oder "riecht" alles nach Massenmail?

Sie haben geschrieben, dass sie zufällig auf meine Musik gestoßen sind und der Meinung sind, dass ich Talent hätte und mir das deshalb anbieten. Und das sie sich freuen von mir zu hören.
Ansonsten halt nur ein bisschen was über das Label kurz erläutert.

Hast ganz coole Musik! Zum Thema kann ich aber sonst leider wenig beitragen

Hahaha, danke

 

[oliveramberg]

Ich wäre einfach mal super vorsichtig. Oft wollen die erst mal ein paar hundert Euros für irgendwelche Services einstreichen und dann landet man auf einem MP3-Sampler.
Aber vielleicht bist Du ja an die richtigen geraten

 

[magnazeon]

Aus dem, was du geschrieben hast, kann man bis jetzt keine boshaften Absichten erkennen.

Interessant ist als nächstes, was der Vertrag beinhaltet.

 

[SunSpire]

Frag sie doch mal, was sie für Dich machen wollen und was du im Gegensatz tun musst.

- Wie / Wo veröffentlichen sie?
- Welche Vertriebsleistungen bieten sie?
- Referenzalben / Backkatalog?
- Musst Du zahlen oder zahlen sie Dir einen Vorschuss?
- Was passiert mit den Rechten?
- Haben die eine (seriös scheinende) Webseite?

Wenn die antworten, kann ich mir das gerne mal völlig unverbindlich anschauen, bin Anwalt im Bereich Medienrecht, kann auch gerne bei der Kommunikation helfen, wenn es mit dem Englischen hapern sollte.

Gerne per PM.

 

[bolls]

Ok, vielen Dank für die schnelle Hilfe. Ich werde denen mal Antworten und mich dann nochmal bei euch melden. Muss jetzt erstmal arbeiten *kotz*

 

[RND-perfect]

Moinsen, hatte das mal von einem russischen Label (haha). Nach vorsichtiger Nachfrage was genau ich mir unter einer Veröffentlichung vorstellen kann, kam nix mehr.

 

[XCapt]

Wie sollen wir denn sagen können ob es seriös oder nicht ist....?

Dazu wissen wir weder um welches Label - geschweige welchen Inhaltes es hierbei geht.
Es kann schlicht und einfach beides sein...

 

[sixstringwarrior]

Gute Labels fragen i.d.R. keine Musiker an. Ein Label, das akquiriert, sucht i.d.R. Künstler für Vertriebsdeals - sprich: An den Musiker sollen Dienstleistungen verkauft werden. Wenn er floppt ist es dem Label egal, weil die Kosten + Vermittlungsprovision der Partner usw. bereits bezahlt sind. Und dann kann man ja auch noch Klauseln reinpacken, die den Künstler dazu verpflichten Retouren zu bezahlen usw. - ist alles Käse, braucht kein Mensch.

Wenn man soweit ist, dass es evtl. Sinn macht mit einem "echten" Label zu arbeiten, dann weiss man das und kennt auch schon den ein oder anderen Ansprechpartner.

 

[tomric]

Also zuerst mal war ich sehr erfreut, allerdings muss man ja immer aufpassen.

Das kenne ich, ist auch am Anfang voellig normal, bis man dann mal eine konkrete Vorstellung bekommt, was die tun oder nicht tun, wie es auf der eigenen Seite aussieht mit Verpflichtungen aus dem Vertrag, usw. Nach eine paar Mal legt sich das aber

Ich sehe es inzwischen aehnlich wie sixstringwarrior... irgendwann kennt man entsprechende Leute.

 

[holgi]

Wenn die antworten, kann ich mir das gerne mal völlig unverbindlich anschauen, bin Anwalt im Bereich Medienrecht, kann auch gerne bei der Kommunikation helfen, wenn es mit dem Englischen hapern sollte.

Aufgemerkt und markiert

 

[bolls]

Hmm gut ich erhoffe mir dann erstmal nix davon. Schade eigentlich, da freut man sich erst und dann ist es wohl doch nur heiße Luft :/ . Ich habe den jetzt mal geantwortet und schaue mal ob da überhaupt was zurück kommt.

Nur das mit dem "irgendwann kennt man die Leute" verstehe ich nicht so ganz. Wie genau soll ich solche Leute kennen lernen, wenn ich nix mit der Branche zu tun hab? D.h. wenn ich mit labels nix zu tun hab weil die einen eh nicht fragen? Da fehlt es mir dann wohl an Wissen über Möglichkeiten in die Branche "reinzukommen", oder? Wenn die labels einen Künstler nicht fragen, heisst das ja, dass der Künstler die labels fragen muss richtig?

Sorry wenn euch die fragen bisschen dumm vorkommen. Hab mich mit dieser Materie nur noch nie so richtig auseinander gesetzt.

Gruß

 

[SunSpire]

Also, in einer Welt des Pay to Play und wo man bei 500 verkauften Einheiten Platin bekommt, ist es sehr ungewöhnlich und unwahrscheinlich, dass ein Label auf einen zukommt, es sei denn man ist "Hot Shit", was in der heutigen Zeit etwa für Youtube Künstler mit 10 Mio Subs und 100 Mio Hits oder so sind. Z.B. Lana Del Ray hat so angefangen. Jetzt ist sie bei Universal.

Es steht zu befürchten, dass das im Grunde eine Variante des Branchenbucheintrages ist.

@"Leute kennen": üblicherweise "networkt" man in ziemlich jeder Branche. Geht auf Gigs, hilft bei Gigs aus usw. dann ist da einer, der jobbt in nem Studio, der im Studio kennt einen beim Label... usw.

Ich habe mal für einen einen Vertrag geprüft, der hat mit dem Produzenten von Jennifer Rostok im Studio von Beatsteaks aufgenommen. Oder so. Oder Kraftklub? Anyway, hauptsache viele Tatts!

Will heissen: wenn man sich nicht in seinem Biotop bewegt, ist es schwer, etwas zu bewegen. Und dann ist es wohl noch unwahrscheinlicher, dass die Anfrage seriös war.

 

[euphoric-feel]

hab schon gehört, dass manche "labels" releases gegen geld bieten. würd ich aber nicht machen, wenn du gut genug bist, findest du auch ein label, bei dem du ohne zahlung releasen kannst.

 

[sixstringwarrior]

Networken ist super einfach - kommt von NETT und WORKEN. Sei freundlich und hilf jemandem seine Probleme zu lösen und er löst sehr wahrscheinlich deines bei der nächsten Gelegenheit. Man muss halt mit Menschen können und an der Sache interessiert sein - thats it.

Auf unserem Festival spielt bspw. nicht selten auch mal ein Ehrenamtler mit seiner Band im Folgejahr, vorausgesetzt die Musik ist vorzeigbar.

 

[SunSpire]

Hey Bolls, habe Dir per PM geantwortet.

Ich denke soviel kann man verraten, dass es kein Pay To Play Dingen war, sich das Label aber v.a. im Hinblick auf die eigenen Leistungen äußert bedeckt gehalten hat..

Ich denke, dass man das im Zweifel mit gutem Social-Media Marketing mindestens genausogut hinbekommt.