Konzertgitarre aufnehmen

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Guest
Hallo Experten,
Möchte gerne mit meinem Yamaha aw4416 ein paar Stücke nur mit Konzertgitarre und Gesang aufnehmen. Habe gestern eine Testaufnahme gemacht (Hughes&Kettner Attax 200, 2 Sennheiser Mikros, Stereoaufnahme. Am Speaker ist der Sound akzeptabel, aber die Aufnahme klingt einfach besch..., egal welche Dynamik ich verwende oder welchen Effekt ich benutze. Ich kriege den Flamencosound nicht mal annähernd hin, es scheppert total und das Ganze hat keine Substanz.

1. Was muss ich bei der Aufnahme beachten ?
2. Gibt es irgendwelche grundsätzlichen Einstellungen oder Regeln bei Akustik(Nylon)gitarren ?
3. Welchen Effekt könnt ihr emfehlen (Chorus ?), welche Dynamik (Compressor?)

besten Dank im Voraus
franzhapper
 
Tach auch!
Meine Erfahrungen was konzertgitarrenaufnahmen betrifft sind folgende:
-Wirf den Amp so weit wie er fliegt(nicht wörtlich nehmen aber die Teile klingen aufgenommen meist besch..., das kommt daher weil der schall einen bestimmten Raum braucht, um sich zu entfalten. Wenn Du das Mike direkt davor klemmst kommt nur der Speakersound rüber, wie sich das anhört, na ja, Du weisst ja... probier mal das mike ein paar Meter weg zu stellen und die Kiste weiter aufzureissen wenn Du den Amp schon unbedingt hernehmen willst...)
-Natürlicher (ohne HK-Sandkratzen) hört sich die Geschichte natürlich an, wenn Du die Mikes Direkt an die Klampfe schnallst (probier die beste kombinaton aus, winkel, positionierung etc. lassen sich recht schnell "ertüfteln", ich häng meistens eins rechts unten vom Schalloch(am Bauch des Korpus),so dass es aufs Schalloch zeigt, das andere links oben, mit rechtem Winkel zum Korpus. Das untere ist dann mehr für den vollen, bassigen Ton zuständig, das obere für hochmitten, also für den percussiven Ton. Das kannst Du auch beim "Equalizern" berücksichtigen, dazu gleich mehr...
-Effekte: auch der beste Effekt kann aus Scheisse kein Gold machen, besser kommst Du da wahrscheinlich mit nem vernünftigen Equalizer und ner Spektralanalyse zurecht, hast Du das zeug nicht, versuch den Klang parametrisch noch etwas zu verdrehen, bin aber eigentlich der Meinung dass nur noch ein feintuning nötig sein wird.
Für die Konzertgitarre find ich auch den Chorus nicht sooo schön, ein kleines bisschen Hall auf das Höhenmike und das Ding dürfte normalerweise schon leben...
Willst Du´s noch fetter, spiel´s nochmal ein,leg die zwei Spuren übereinander(muss GENAU gespielt sein aber nicht Kopiert und auf die nächste Spur gezogen...)
Also, viel Spass beim tüfteln, Wuko
 
P.S.: ein guter Kompressor ist natürlich schon ne feine sache, aber nict zu viel,sonst geht die Spieldynamik verloren...
 
franzhapper schrieb:
Hughes&Kettner Attax 200

Das ist ein E-Gitarren Amp, oder? mmh für ne Konzertgitarre ist sowas wirklich nix. Den besten Klang kriegst du wirklich mit ner ordentlichen Mikrofonierung der Klampfe. Ein klein wenig Eq, Kompression und etwas Hall und schon klingt's gut, falls die Aufnahme gut war (die eingesetzten Mikros, deren Position und der Preamp spielen hier eine Rolle). Ach ja wie hast du eigentlich die Konzert Gitarre in deinen H&K Verstärker gebracht? Hat die schon nen eingebauten Piezo und Preamp? Wenn ja kannste damit auch direkt in dein Aufnahmegerät gehen und den "Direktklang" mit dem "Mikroklang" mischen.
 
Ich kann das mit dem Amp zwar nicht ganz nachvollziehen aber ...

Warum wirklich über AMP wenn du ne Konzertgitarre hast ...

Also Mic zwischen die letzten Bünde und Schalloch.

Tequilla Sunrise beim Aufnehmen trinken (Achtung, nur kleinen !)

Aussteuern, Uffnehmen ...

Als FX KEINE CHORUS !

Sondern kleinen Kompressor, bissl. Digihall, mit den EQ´s nachregeln bis der Klang nach Spanien riecht.

Optional kleines Echo.

Worauf es ankommt ist natürlich ein gutes Großraummic !!! (SP B1, C1), einen guten Preamp und eine gute Aussteuerung.
Das sollte reichen um einen guten Acoustic Sound hinzubekommen ...
 
Zunächst mal danke an alle für die effektive Hilfe, meine Freundin wird dann am Samstag mal wieder auf mich verzichten müssen...
Hinter der AMP-Nutzung steckt folgende Überlegung: Die Sängerin (wir singen zu zweit und ich spiele Gitarre) entwickelt zeitweise eine hohe Lautstärke, sodaß ein Monitor erforderlich wurde, weil sie mich glatt wegsingt, besonders bei gezupften Passagen.
Ich dachte, dass ich mit dem HK:
1. schon auf der Bühne Stereo fahren kann und 2. gleichzeitig Monitor erzeuge, um die monitorboxen zu Hause lassen zu können. Deshalb hab ich vorab mal den HK angeklemmt und auch mal aufgenommen.
Mein subjektives Ohr hätte die Gitarre gern etwas fülliger, "stereoiger" (Dudenfans verzeiht mir) und der Amp hat ja diese Stereofunktion.
Ach ja, in der Gitarre ist ein pickup eingebaut (9V, tr, parametrische Mitten, bs, vol). Einen extra Preamp hab ich keinen und seit der aw4416-Anschaffung auch keine Kohle mehr. Auch in diesem Punkt hatte ich mir Hilfe vom HK erhofft.
Werde jetzt am WE erstmal eure Tipps realisieren und am Montag wohl wieder mit neuen Fragen auftauchen.
 
direkt und mikros mischen werd ich auf jeden Fall machen. Wenn ich 2 Mikros benutze, dienen die in erster Linie zur Aufnahme verschiedener Signalanteile oder zur Stereoerzeugung ? Kann ich die beiden Spuren dann "stereoisieren" ? wenn ja, wie ?

Danke für deine Zeit
franzhapper
 
@Blut: Was meinst du genau mit "kleinem Kompressor" ? könntest du mir da mal Parameterwerte angeben ?

Danke für deine zeit
franzhapper
 
franzhapper schrieb:
Wenn ich 2 Mikros benutze, dienen die in erster Linie zur Aufnahme verschiedener Signalanteile oder zur Stereoerzeugung ? Kann ich die beiden Spuren dann "stereoisieren" ? wenn ja, wie ?

Der Kreativität sind hier eigentlich nur durch Phasenauslöschungen Grenzen gesetzt. Du solltest hin und wieder das ganze Mono abhören und vielleicht mal die eine Spur dann in der Phase drehen und schauen, was besser "geht".

Bei Akustikgitarre sollte man sparsam mit der Kompression umgehen, da sonst die Grunddynamik, also das Spielgefühl, die Anschlagsgeräusche, die natürliche Ausklingphase, u.ä. sonst schnell platt auf einem Level sind. Ein Limiter, der nur die lauten Dynamikspitzen beschneidet ist hier oft auch sinnvoll, anstatt des "normalen" Kompressors. Wenn du allerdings nen Kompressor einsetzt, würde ich den Ratio Wert eher gemäßigt einsetzen, also max. 2,5 : 1 (bei eher hohem threshold) würde ich mal als groben Richtwert vorschlagen. Das kommt natürlich auch auf das gewünschte Ergebnis an.
 
hi,

hab da was im netz gefunden.... :-o

By far the most crucial aspect of recording acoustic guitars well are the microphones used to record them. For instance a dynamic vocal mic will neither be sensitive enough to handle the instrument's relatively small volume, nor able to cope with the fretboard's entire frequency range. Go for a good quality capacitor (condenser) microphone every time.
Tip: record in an environment that sounds good to start with. Ever done it in the bathroom? You might get a great result from those super sound-reflecting tiles. Also using room with a wooden floor and walls can sound very nice.
The next most important thing is to position your mics correctly. I will list two ways that are used quite often in recording, nothing beats experimenting different positions with headphones on. I personally have a 30 foot extension cable for my headphones.
Position your mic about 24 inches (0.6m) from the neck to body join. The idea behind placing the head of the mic a fair distance from the instrument is to be able to capture some of that resonant air emanating from the instrument
Tip: If you want your acoustic to sound right up front in your face, record in stereo. That's to say, get two good quality capacitor mics, point them across each other at roughly 90 degrees and keep their heads real close. Ben Harper, one of my favourite musicians used this trick on his WILL TO LIVE album.... You can hear his hand sliding across the frett board in stereo ! You can hear the movement of his slide in the frett noise. I will write an article on stereo miking techniques soon.
Another method to try is place a mic slightly off axis to the sound hole between 1" and 6" above or below the sound hole. This technique is mostly used in live sound since it will give less of the room sound and less chance of feedback in a live enviroment. Rolling off some bass around the 100 Hz region is nearly always needed with miking at the sound hole.
You'll know when you have succeeded when you merely have to apply minimal corrections in EQ to achieve a strong and acoustically pure result.


gruß,

mark :-D
 
Hallo,

ich verstehe immer noch nicht ganz, warum du den Amp aufnehmen willst. Geht es um einen Live-Mitschnitt oder um eine Aufnahme zuhause? Wie auch immer, wie ein Vorredner schon gesagt hat, würde ich auf keinen Fall den Amp aufnehmen. Die Gitarre klingt in Natura viel besser.
Wenn du unbedingt Stereo haben möchtest, solltest du ein Mikrofon auf den Hals richten, das andere auch auf den Hals, knapp oberhalb des Schalloches. Damit kannst du der rechten Seite dann etwas mehr Griffgeräusche beimischen. Ansonsten ist die Klangerzeugung einer Konzertgitarre halt recht Mono ;-).
Andere Möglichkeit: Zwei Spuren aufnehmen, hart rechts und links pannen.
Mit Effekten würde ich sehr sehr vorsichtig umgehen (wenn es um klassische Musik geht). Vorsichtiger Einsatz des Kompressors, etwas Hall - das sollte eigentlich reichen.

Cheers,
xomox
 

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