Kompletten Song leiser machen -> Achtung Falle?

[ModulationMatrix]

Wenn ich in einem Projekt irgendwas lauter machen will, geht aber nicht weil schon bei 0db, dann ziehe ich alle anderen Kanäle runter.

Schön einfache Vorgehensweise war bisher: alle Kanäle im Mixer auswählen, Strg+Alt und Fader runterziehen.

Jetzt trifft mich gerade so'n Gedanke: Wenn ich Gruppenkanäle habe, dann ziehe ich ja die Quelle und die Gruppe runter, somit doppelt! Gleiches gilt bei Sends.
Muss ich also ganz aufmerksam die Kanäle nach ihrem Routing durchsehen und nur die Audio bzw Instrumentenkanäle ziehen, richtig?

Obwohl ich mich damit wohl als Dummie oute poste ich das mal, vielleicht hat ja jemand anderes auch diesen Fehler schon gemacht.

 

[AndiPaulo]

Welche DAW haste?

Bei Ableton hab ich kein Problem damit. Wenn im Mixer die Gruppen zugeklappt sind und ich die Sends nicht mit anwähle is alles in Butter. Deswegen hab ich mir da noch keine Gedanken drüber gemacht.

In Cubase müsste man im Mixer die richtigen Spuren ein/ausblenden.

 

[KoolKolle]

Durch aus nicht ohne Tücken!

Muss ich also ganz aufmerksam die Kanäle nach ihrem Routing durchsehen und nur die Audio bzw Instrumentenkanäle ziehen, richtig?

Problem wäre dann eventuell dass in den Gruppen kanälen wiederum das Arbeitsniveau für Kompresooren etc geändert würde.

Hab aber so Probleme auch noch nie gehabt, irgendwie gehts bei Abelton immer irgendwie.

Für mich klingts am logischsten dann nur die Gruppen runterzuzeihen um das Arbeitsniveau zu senken.

 

[TGud]

Da hätte ich zwei Tipps:

1. Immer in der Summe Headroom lassen, solange du nicht in der Endphase der Bearbeitung bist.

2. (Cubase) 1. Mixer für Spuren, 2. Mixer für Gruppen und Effekte und 3. Mixer für Summe und Eingang konfigurieren.

Gruß
Thorsten

 

[heimlichstillleise]

Durch aus nicht ohne Tücken!

Muss ich also ganz aufmerksam die Kanäle nach ihrem Routing durchsehen und nur die Audio bzw Instrumentenkanäle ziehen, richtig?

Problem wäre dann eventuell dass in den Gruppen kanälen wiederum das Arbeitsniveau für Kompresooren etc geändert würde.

Hab aber so Probleme auch noch nie gehabt, irgendwie gehts bei Abelton immer irgendwie.

Genau die Gruppenbearbeitungen werden zum Problem, wenn man denn welche benutzt.

Normalerweise sollte eigentlich in jeder aktuellen DAW mit 32bit trotzdem kein Problem entstehen, wenn man den Entsprechenden Kanal eben doch lauter macht, bzw, wenn nur der Master clippt, einfach vor dem Master den Pegel entweder mit einem preinsertfader wie bei ProTools oder per Gain Plug In runterregeln.

Allerdings ist es in der Praxis manchmal doch nicht so leicht, weil nicht alle Plug ins gern mit Überpegel angefahren werden (z.B. weil da eventuell Sättigungen mit einprogrammiert sind)

und dann kann man trotz des theoretisch riesigen Headrooms von 32bit eben doch nicht einfach noch lauter machen. Und dann muss man wie angesprochen sehr genau schauen, welchen Kanal man wo leiser macht, oder ob mal vielleicht nur ganze Gruppen runterzieht, wobei sich dann oft Effektverhältnisse (Hall, Delay etc,) ändern.

Also so ganz ohne ist das immer nicht, auch wenn das heute in 32bit Zeiten gerne propagiert wird.

Ein vernünftiges Gainstagin von der Aufnahme oder Sounderstellung an hat schon auch heute noch durchaus seine Berechtigung. Bzw. bei der Aufnahme und den Kennlinien der meisten Interfaces vielleicht mehr denn je.

 

[Nachtschicht]

spar dir den stress und benutze einfach den channel-gain, wenn der fader mal nicht mehr reicht. dafür ist floating point ja da.

 

[heimlichstillleise]

spar dir den stress und benutze einfach den channel-gain, wenn der fader mal nicht mehr reicht. dafür ist floating point ja da.

Naja.

 

[suboptional]

spar dir den stress und benutze einfach den channel-gain, wenn der fader mal nicht mehr reicht. dafür ist floating point ja da.

Der ist ja (im Gegensatz zum Fader) pre-FX, das heißt die thresholds von insertierten Kompressoren müßten dann auch nachgeregelt werden.

 

[Nachtschicht]

ich meinte natürlich in diesem fall einen channelgain nach den inserts. einfach auf ne gruppe routen, und schon hast du 6-12db am fader und 48db am channelgain über.

ändert den klang nicht und sind 2 klicks - im vergleich zu "ändert den klang doch fast immer weil irgendwas übersieht man immer und kostet 343924653847635442 klicks" beim ansatz, alles abzusenken. die liste ist einfach zu lang, was man falsch machen könnte, unterschiedliche faderpositionen -> unterschiedliche pegelveränderungen, insert effekte werden anders angefahren, aux effekte werden anders angefahren, summenbearbeitung reagiert anders, usw usf.

sehr viel aufwand, nur um einen kanal weiter anzuheben, und das ganze ohne not. wenn mans drauf anlegt kann man die summe 40db ins rote fahren und dann per channel gain die summe wieder 40db absenken und das ergebnis löscht sich mit einem korrekt gepegelten identischen mix aus. dafür wurde float ja schliesslich unter anderem erfunden. also nix "naja" sondern eher "jawollja"

 

[suboptional]

Ah so, sorry, dachte du meinst den Input gain/trim.

Aber mal generell, ich bin da bei heimlichstillleise, vernünftiges gainstaging vor dem Mixen (zB mit einem VU meter plugin, bei mir ist 0VU ~ -18), damit komm ich nie in die Situation leiser machen zu müssen, da immer genügend headroom vorhanden.

 

[Nachtschicht]

niemand sagt dass man das machen *sollte *. Ich halte mein gainstaging auch sauber, schon aus Gewohnheit (bei mir gehts meistens gut auf wenn ich als erstes die bass drum auf ca. - 15 dB Pegele). aber wenns doch mal drueber ist machts auch nix Dank float und man kanns einfach weiter hinten wieder umpegeln. ist doch schoen wenn man nahezu unlimitierten headroom im Mixer hat

 

[ModulationMatrix]

Hey danke für die ganzen Antworten!

OK also ich denke ich werde es nach der Methode "Uffbasse!!" machen. Wenn wieder sowas ist, einfach hinschauen welche Kanäle man aufzieht. Immerhin sind die Regler ja in Cubase schonmal farblich gekennzeichnet, das macht es leichter. Und wegen Arbeitsbereich von Kompressoren muss man halt zusätzlich schauen. Es ist halt kein "no brainer".

Werde mir auch angewöhnen neue Spuren gleich auf -12db zu ziehen. Frag mich warum man das bei Cubase nicht einstellen kann. Jede neue Spur steht erstmal bei 0. Total blöd eigentlich.

 

[ModulationMatrix]

Die Variante mit dem Gain klingt auch schön einfach. Ich könnte einfach noch als letzten Insert in einer Spur ein Gain Plugin reinhauen.

ABER: Wenn ich dann mal einen Einzelspuren Export mache, dann wird diese Spur clippen, richtig?

 

[Gast92251]

Ein sehr interessantes Thema,
ModulationMatrix!

In einem neuen Start-Projekt halte ich die Fader seit Langem > auch mindestens 10-12 dB niedriger (!) - denn man hebt wohl zu viel an heutzutage, weil es ja möglich ist in der digitalen Misch-Umgebung.

Persönliche Anekdote:

Erst letztens musste ich ältere mitgebrachte Projekte neu gegenmischen, Kundenwunsch.
Die eigentlichen Aufnahmen waren damals eher schlecht, eher billige Mics wurden verwendet, usw.
Ich war also gezwungen, viel im EQ anzuheben, teilweise extrem mit 8 dB plus in einem Band, komprimierte noch kräftiger usw. usw. Das summierte sich dann natürlich auch noch alles...
Ich fuhr also viele Kanäle weit in oder sogar über (!) den "roten" Bereich, da "zappelte" kaum noch was im Kanal-Meter...
Mir war das egal, zum einen weil ich die Zeit nicht hatte, zum anderen weil intern nichts clippen kann, und ich absolut keinen Bock hatte, den kompletten Mix nochmal zu machen. Von der eher geringen Bezahlung mal ganz zu schweigen.
So kam das dann, dass ich die Summe extrem nach unten ziehen musste... (wenn ihr wüsstet, wie niedrig der Volumefader stand...oha...) *hüstel*
Jaja, keine feine Audio-Art Aber es ist ja möglich.
Habe also am Ende der neuen Gegenmischung einfach die integrierte Gain-Stufe im Masterkanal des Cubase-Mixers deutlich abgeschwächt, das passte dann schon.
Heute achte ich penibel darauf, dass die Pegel stimmen.
Auch nach Feierabend.

 

[Gast92251]

Die Variante mit dem Gain klingt auch schön einfach. Ich könnte einfach noch als letzten Insert in einer Spur ein Gain Plugin reinhauen.

Ja, das mache ich auch manchmal. Um es simpel und intern zu halten, den Cubase´schen "GEQ10" z.B., welcher ja eine zusätzliche Volumestufe eingebaut hat.

ABER: Wenn ich dann mal einen Einzelspuren Export mache, dann wird diese Spur clippen, richtig?

Nein, es clippt nichts.
Da auch Einzelsignale den eingestellten Summenvolumepegel durchlaufen müssen, auch beim Bouncen. Eben das, was du hörst, wenn du eine Spur auf "Solo" schaltest, da ist der Masterregler ja mit einbezogen. (letzte Stufe des Signalflusses)


.

 

[suboptional]

Die Variante mit dem Gain klingt auch schön einfach. Ich könnte einfach noch als letzten Insert in einer Spur ein Gain Plugin reinhauen.

Ja, das mache ich auch manchmal. Um es simpel und intern zu halten, den Cubase´schen "GEQ10" z.B., welcher ja eine zusätzliche Volumestufe eingebaut hat.

ABER: Wenn ich dann mal einen Einzelspuren Export mache, dann wird diese Spur clippen, richtig?

Nein, es clippt nichts.
Da auch Einzelsignale den eingestellten Summenvolumepegel durchlaufen müssen, auch beim Bouncen. Eben das, was du hörst, wenn du eine Spur auf "Solo" schaltest, da ist der Masterregler ja mit einbezogen. (letzte Stufe des Signalflusses)


.

Müssen nicht. Bei Reaper werden die Signale beim Einzelspurexport direkt von den Spuren abgegriffen ohne durch Busse / den Master zu laufen. Gut, hier geht's ja um Cubase.
Wollte nur mal erwähnen dass das nicht zwangsläufig immer so sein muß.

 

[ModulationMatrix]

Nein, es clippt nichts.
Da auch Einzelsignale den eingestellten Summenvolumepegel durchlaufen müssen, auch beim Bouncen. Eben das, was du hörst, wenn du eine Spur auf "Solo" schaltest, da ist der Masterregler ja mit einbezogen. (letzte Stufe des Signalflusses)

.

Das halte ich für falsch. Einzelspuren werden direkt gerendert, ohne durch den Masterkanal zu gehen. Sonst hättest du ja auch alle Master-Effekte drauf.

Das mit dem Soloschalten ist nur so weil es ja anders nicht geht beim Abhören.

Müssen nicht. Bei Reaper werden die Signale beim Einzelspurexport direkt von den Spuren abgegriffen ohne durch Busse / den Master zu laufen. Gut, hier geht's ja um Cubase.
Wollte nur mal erwähnen dass das nicht zwangsläufig immer so sein muß.

+1 so ist es bei Cubase auch, bin mir 99% sicher.

 

[suboptional]

Hätte mich ehrlich gesagt auch bisschen überrascht wenn das bei Cubase anders ist, aber wollte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, weil sicher weiß ich's ja nicht.

 

[Engineer4U]

Also wenn es einfach nur drum geht, dass beim Mix kein Headroom mehr da ist, um irgendwas lauter zu machen, wäre es am einfachsten, den Masterfader runterzuziehen.

Oder noch besser: Den Pre Gain im Masterkanal nutzen. Ist eleganter, weil sich dann der ankommende Pegel auch auf die Inserts 1-6 auswirkt, so dass eventuelle Summen-Plug ins auch komplett mit weniger Pegel angefahren werden.
Es ist klangtechnisch vollkommen egal, ob du alle Kanäle mühsam einzeln runterziehst, oder das einfach am Master regelst.
Ich hab das irgendwann mal getestet.
Die gerenderten Files löschen sich (mit umgekehrter Phase) komplett aus, auch wenn man vorher alle Kanäle ans Maximum schiebt, und den Master dann 20 dB absenkt. Kein Unterschied.

Interessiert auch am Ende keine Sau. Hauptsache der Mix clippt nicht.

 

[ModulationMatrix]

Nein, bitte lesen, es geht darum eine Einzelspur lauter zu machen die aber schon bei 0db ist im Mixer. Bis +6db kann man sie noch ziehen in Cubase aber dann ist auch Schluss.
Problem ist aber gelöst. Sicherste Variante ist, alle anderen runterziehen aber auf Gruppen und Sends achten. Leichteste Variante ist, Gain in den Kanal insertieren, kann dann aber beim Einzelspurenexport Probleme machen.