Knackende Hüllkurven - schlecht programmiert oder normal?

[viervierteljunk]

Zitat schnuffke:

Ach so, ich meine das schon anders. Sooo kurz stelle ich die Attackzeit nun auch nicht ein - außerdem haben die meisten Synths da eine "Sicherung", man kann die Attackzeit nicht wirklich auf Null stellen. Insgesamt eine Sache v/>[size= 12px; line-height: 14px]EDIT: Was den Sylenth1 angeht, so hat er eben in Einstellungen geknackt, welche für mich grundlegend sind und oft Verwendung finden.

So dieses Thema hat mir keine Ruhe gelassen. Deswegen habe ich mich gestern Abend und heute Morgen mal hingesetzt und versucht, das Phänomen, mit Live´s Operator, nach zu bauen.

Folgende Einstellungen am Operator wurden verwendet:

Nur ein Operator ( Oszilator ) mit einer Sinusschwingung

Attack: ca. 50ms / Release: ca. 5Sek

Stimmenzahl: 20 ( Sicherheitshalber )

Und dann munter ab C0 und tiefer in die Tasten gehauen.

Ziemlich schnell hörte ich das knacken.

Ich habe dann versucht zu ergründen, woher es kommt. Darf ja eigentlich nicht sein, Operator ist ja Polyphon.

Heute morgen kam mir die Idee, mal ein paar Clips aufzunehmen und zu resamplen.

Zweimal hintereinander C-1 gespielt und es knackt. Zusätzlich ist zu erkennen, dass die Wellenform so aussieht, als würde die erste Hüllkurve wirklich in ihrer Releasephase abgeschnitten.

Daraufhin habe ich die zweite gespielte Note um einen Halbton versetzt. Und siehe da, es knackt nicht mehr.

Meine Erklärung lautet also wie folgt:

Operator kann bis zu der eingestellten Stimmenzahl verschiedene Noten mit ihrer eigenen Hüllkurve wiedergeben. Zweimal hintereinander die gleiche Note nicht. Also so gesehen, wie ein echtes physikalisches Instrument ( meinetwegen ein Klavier ). Das kann sowas ja auch nicht.

Jetzt sind wir allerdings in der virtuellen Welt der Software-Plugins. Da wäre sowas möglich... ja.

Aber meiner Ansicht nach keine Frage von "sauberer Programmierung", sondern eine philosophische Frage...

Zum Abschluss würde es mich noch interessieren, ob das beim Sylenth 1 auch so ist.

 

[Saurus]

...Release: ca. 5Sek...

...Ziemlich schnell hörte ich das knacken...

...Zweimal hintereinander C-1 gespielt und es knackt. Zusätzlich ist zu erkennen, dass die Wellenform so aussieht, als würde die erste Hüllkurve wirklich in ihrer Releasephase abgeschnitten...

Mir scheint, als könne tatsächlich die extrem kurze Releasezeit ursächlich sein.

 

[viervierteljunk]

Die Releasezeit wurde von mir absichtlich so hoch gewählt.
Einfach um zu schauen, ob der zeitliche Abstand der gespielten Noten ( also direkt hintereinander oder mit einer Pause ) relevant ist.
Außerdem ließ mal bitte den ganzen Post!
Sobald ich nicht mehr die gleichen Noten spiele, gibt es auch kein knacken mehr. Und das bei gleich bleibenden Einstellungen der Hüllkurve.

 

[Saurus]

Die Releasezeit wurde von mir absichtlich so hoch gewählt....

5ms würde ich eben nicht als hoch bezeichnen.

...Außerdem ließ mal bitte den ganzen Post!
Sobald ich nicht mehr die gleichen Noten spiele, gibt es auch kein knacken mehr. Und das bei gleich bleibenden Einstellungen der Hüllkurve...

Ok, das ist in der Tat merkwürdig und ich hab es offensichtlich wirklich überlesen.

 

[viervierteljunk]

Ließ nochmal bitte die Zeitangabe bei meiner Releasezeit

 

[ModulationMatrix]

Jo kann schon sein dass er aus Effizienz-Gründen beim gleichen Ton die vorherige Stimme klaut. Wenn es knackt, ist das ein schlampig umgesetzter Stimmen Klau. Dune 1 hatte dieses Problem auch.

 

[viervierteljunk]

Naja "schlampig" würde ich jetzt nicht sagen...
Das klingt doch arg negativ...

 

[Saurus]

Ließ nochmal bitte die Zeitangabe bei meiner Releasezeit

 

[Lobotomeandyou]

Yep! ModulationMatrix müsste da richtig liegen.

Simples Problem vermutlich.
Zu viel Release, die Anzahl der Stimmen wird da vermutlich nicht mehr gestemmt.
Releasezeit verkürzen, gucken, ob sich die Polyphonie am Synth einstellen lässt. Höhere Stimmenzahl dann verwenden.


edit.... hab den Eingangspost zu Ende gelesen.

Verstehe, ehrlich gesagt, das Anliegen nicht. Klingt irgendwie nach praxisferner Verwendung. Inwiefern sollte eine andere Programmierung des Synths relevant sein, wenn man einfach nur die Releasezeit runterdrehen kann und sioch das Problem erst gar nicht stellt?
So, wie du das beschreibst nutzt Du den Synth in diesem Fall wie einen Bass. Da muss sich ja auch nix überlappen in der Stimmenzahl.

 

[Saurus]

Ach, zumindest scheine ich dann nicht ganz falsch zu liegen, dass es am Release liegt

 

[schnuffke]

Simples Problem vermutlich.
Zu viel Release, die Anzahl der Stimmen wird da vermutlich nicht mehr gestemmt.

Nee, nee hat damit nichts zu tun. Er hat ja zwanzig Stimmen eingestellt und trotzdem knackt es - schon bei zwei Noten ( mit dem selben Pitch ).

Es ist einfach das erneute Triggern der Volume Hüllkurve, welches hier unsauber programmiert wurde - machen ja nicht alle Synthies. Auch das Erreichen der maximalen Stimmenzahl und VoiceStealing bringt nicht alle Synthies zum Knacksen.

 

[Lobotomeandyou]

Simples Problem vermutlich.
Zu viel Release, die Anzahl der Stimmen wird da vermutlich nicht mehr gestemmt.

Nee, nee hat damit nichts zu tun. Er hat ja zwanzig Stimmen eingestellt und trotzdem knackt es - schon bei zwei Noten ( mit dem selben Pitch ).

Es ist einfach das erneute Triggern der Volume Hüllkurve, welches hier unsauber programmiert wurde - machen ja nicht alle Synthies. Auch das Erreichen der maximalen Stimmenzahl und VoiceStealing bringt nicht alle Synthies zum Knacksen.

Ja, gut... kann sein. Solche Synths landen bei mir schnell in der Tonne.
Aber mal davon ab.... wenn er die Releasezeit für diese Spielweise runterregelt, dann hätte er da auch kein Problem mehr bei dem Ton, dann triggert der doch auch wieder ordentlich... schlampige Programmierung hin oder her. Oder vertu ich mich jetzt?

 

[schnuffke]

Ja, gut... kann sein. Solche Synths landen dann bei mir schnell in der Tonne.

Das war bei mir z.B. bei der Sylenth1 Demo so. Da hat es auch geknackt - und das nicht bei irgendwelchen "obskuren" oder wilden Einstellungen, sondern bei welchen, die für mich zu "Brot und Butter" gehören.

Aber mal davon ab.... wenn er die Releasezeit für diese Spielweise runterregelt, dann hätte er da auch kein Problem mehr... schlampige Programmierung hin oder her. Oder vertu ich mich jetzt?

Dann knackt es natürlich nicht mehr. Aber wenn man eben eine lange Releasezeit haben will...

 

[ModulationMatrix]

Simples Problem vermutlich.
Zu viel Release, die Anzahl der Stimmen wird da vermutlich nicht mehr gestemmt.

Nee, nee hat damit nichts zu tun. Er hat ja zwanzig Stimmen eingestellt und trotzdem knackt es - schon bei zwei Noten ( mit dem selben Pitch ).

Es ist einfach das erneute Triggern der Volume Hüllkurve, welches hier unsauber programmiert wurde - machen ja nicht alle Synthies. Auch das Erreichen der maximalen Stimmenzahl und VoiceStealing bringt nicht alle Synthies zum Knacksen.

Röchtöch.

Beim MPowerSynth kann man übrigens beides einstellen, sowohl ob bei einem doppelten Ton die vorherige Stimme geklaut werden soll oder nicht, als auch ob hart gekillt werden soll oder ein kurzer Crossfade zum neuen Envelope gemacht wird.

 

[Lobotomeandyou]

Dann knackt es natürlich nicht mehr. Aber wenn man eben eine lange Releasezeit haben will...

Naja, dann passt man halt seine Spielweise daran an und verwendet den Sound dann als Pad. Glaube nicht, dass es Sinn macht, sich 'nen Sound zu schrauben, den man z.B. als Bass verwenden will und so'ne lange Ausklingzeit verwendet.
Jut, dass das Dingen schlampig programmiert ist, wird wohl sein. Aber mal ehrlich, bei welchen Sounds, die ich dann in Achteln, Sechzehnteln oder so spiele, verwende ich solche Releasezeiten?

Na, egal. Wäre aber schon schön, wenn sowas angetestet wird, bevor man es in den Sequencer integriert. Eigentlich ein Armutszeugnis für die Programmierer und die Firma. Ist doxh so'n Onboard Synth?

 

[schnuffke]

Glaube nicht, dass es Sinn macht, sich 'nen Sound zu schrauben, den man z.B. als Bass verwenden will und so'ne lange Ausklingzeit verwendet.

Das kann man doch so pauschal nicht sagen.

Die oben genannten Einstellungen waren ja nur als Beispiel gedacht. Und die tiefen Töne hat er genommen, weil ich in einem anderen Thread gesagt habe, das man hier das Knacksen beim Operator besonders deutlich ( oder überhaupt erst )hört.

Klar, wenn man kein Knacksen haben will, muss man seine Spielweise anpassen oder einen anderen Synthie benutzen.

Na, egal.

Stimmt, gibt eigentlich nichts zu diskutieren.

Ich denke wir sind uns einig.

 

[viervierteljunk]

Also nochmal...
Ich glaube, ich werde falsch verstanden.
Ich wollte mit diesem "Experiment" lediglich erklären, wie das knacken wohl zustande kommt, da mir dieses Phänomen so noch nicht bewusst aufgefallen war.
Und ich Schnuffkes Aussagen so aufgefasst habe, das dieses Knacken schon sehr schnell auftritt. Unter recht normalen Umständen halt.
Und für mich jetzt feststeht, dass es halt nur dann passiert, wenn man die gleiche Note nochmal spielt, während sie von früher noch ausklingt.
Das ganze hat nichts mit der maximalen Stimmenzahl zu tun. Und dass man das mit einer kürzeren Releasezeit ebenfalls in den Griff bekäme ist mir auch klar.
Für mich kommt jetzt aber auch noch dazu, dass das Knacken sehr schnell untergeht, sobald man anstelle des Sinus einen Sägezahn benutzt oder zusätzlich noch den Klang moduliert. Sprich das Knacken wirklich nur unter
( für mich) sehr speziellen Einstellungen auftritt, mit denen ich dann leben kann.
Weswegen ich meinem Startpost von einer philosophischen Frage spreche...