Kleines Kanon für Klavier und Gitarre

[DarkFire96]

Guten Tag,
ich hätte gerne eure Meinung zu einem kleinen Stück für Klavier und Gitarre. Die Gitarre habe ich selbst eingespielt und das Klavier ist ein vst. Da dies mein erstes Stück ist, welches ich hier vorstelle, bitte ich um begründete Kritik und Anregungen, was ich das nächste Mal besser machen kann.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

https://soundcloud.com/cxan_96/kanon-in-a-moll

 

[stefangeidel]

Hallo erstmal!

Also zunächst mal bitte vorher die Gitarre stimmen.
Dann spielt das Klavier immer die gleichen quantisierten Viertel. Hast du kein Midi-Keyboard, mit denen du das selbst einspielen kannst?
Für ein bisschen mehr Ambiente kannst du mal noch nen Hall aufs Klavier packen...

Sind noch viele Baustellen, aber meine Songs haben am Anfang auch net viel besser geklungen

 

[kenfjohnnydee]

Klingt eher wie unter aller Kanone, der Kanon.

Zu trocken und steril. Rattert auch mir zu stark und starr (quantisiert) in einem durch.

 

[DarkFire96]

Danke für dein Feedback! Mit der Gitarre hast du recht, die Seiten sind schon alt und die ist nicht 100% Octavrein, gibt es denn komponisatorisch noch etwas anzumerken, ausser die stets gleiche Begleitstimme?

 

[kenfjohnnydee]

Mit der Gitarre hast du recht, die Seiten sind schon alt und die ist nicht 100% Octavrein

Kannste mit Melodyne o. ä. glattbügeln

 

[stefangeidel]

Du hast es Kanon genannt... Dafür bin ich zu unaufmerksam, um beurteilen zu können, ob es dem wirklich gerecht wird.

Verbessern kann man natürlich einiges...

Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es ein Kanon sein soll, hätte mich gestört, dass sich die Stimmen bekriegen... Es sprang mir zu keinem Zeitpunkt ins Auge, dass da Wiederholungen zwischen den Stimmen stattfinden sollen...

Man weiß halt nicht, worauf man sich konzentrieren soll - zumindest geht es mir so als Kompositionskrüppel

Was machst du denn sonst so für Musik? Oder willst du unbedingt an dem Stück weiterarbeiten?
(Dann bin ich allerdings vorerst raus, bis ein Kanon-Experte mal hier reingeschnuppert hat...)

 

[altessockenfach]

Das ist kein Kanon.
Ein Kanon besteht aus einer Melodie, die immer wiederholt wird, während andere Instrumente dieselbe Melodie zeitversetzt spielen.
Das ist hier nicht der Fall. Ich könnte nicht erkennen, dass die Gitarre eine sich wiederholende Melodie spielt.

Es klang eher, wenn überhaupt, wie eine Fuge.
Dabei brauchst du aber ein Grundthema, meist über 4 Takte oder weniger, welches einmal vorgeführt und dann von der Gitare imitiert wird, wobei das Thema nach bestimmten Regeln variiert wird.

War aber beides nicht der Fall.
Von der technischen Seite wurde schon alles gesagt.

 

[DarkFire96]

Ich dachte an ein Kanon wegen dem von Pachelbel. Da brummt der Kontrabass/Cello immer die gleichen halben und die Violinen spielen über der immer gleichen Akkordfolge immer etwas anderes.

 

[cherry50]

@ altesockenfach schreibt

Das ist kein Kanon.
Ein Kanon besteht aus einer Melodie, die immer wiederholt wird, während andere Instrumente dieselbe Melodie zeitversetzt spielen.

Richtig

wer kennt noch von Goethe den Caffe Kanon

Mussten wir in der Schule singen.

c a f f e e, trink nicht so viehiel Cahaffee
nicht für Kinder ist der Türkentrank
schwächt die Nerven macht Dich schwach und krank
sei doch kein Muselmann,
der das nicht lassen kann.

Drei Stimmen eingeteilt

Stimme 1 fängt an, mit der 1. Zeile, singt weiter und dann setzt 2. Stimme mit der 1. Zeile singt weiter, indessen ist stimme1 schon bei der dritten Zeile, währent die 3. Stimme mit der 1. Zeile anfängt

So geht das immer im Turn-Around mit dreistimmigen Gesang und Textversetzt. Ein geordnetes Chaos.

So gesehen ist es kein Kanon. Finde es aber für einen Versuch schon mal ganz gut.

cherry50

 

[clemenserwe]

Man kann beim ersten Hinhören keine Melodie (oder Thema) erkennen - es wirkt eher wie eine (kleine) Improvisation.

Das liegt auch daran, dass in der Klavierspur zwei Aufgaben gleichzeitig erledigt werden. Eine Art Arpeggio (= Begleitharmonie) und eine Melodie, die aber vom Arpeggio "weggedrückt" wird.

Das würde ich unbedingt auf zwei Spuren verteilen und unterschiedlich behandeln. Am besten wäre natürlich von Hand eingespielt, aber man kann trotzdem die Velocity des Arpeggios stark reduzieren, dass es im Hintergrund bleibt.
Interessanter wäre evtl. auch ein anderer Sound.
Hall wurde ja schon angesprochen - unterschiedlicher Hall auch für die Arpeggio- und die Melodiestimme.
Lautstärke von Gitarre und Melodiestimme so angleichen, dass sich beide gegen das Arpeggio-Piano durchsetzen können.

Die "Beziehung" zwischen Klaviermelodie und Gitarrenmelodie sollte grob folgende "Regeln" beachten:
- Wenn der eine in der Tonhöhe nach oben geht, sollte der andere nach unten, damit sie eich nicht gegenseitig "Konkurrenz" (im gleichen Frequenzbereich) machen.
- Wenn der eine schnell spielt, sollte der andere langsam machen (Aufmerksamkeit des Hörers teilen, nicht darum "kämpfen")
- Wenn der eine laut spielt, sollte der andere etwas leiser sein (ebenfalls Aufmerksamkeit des Hörers)

Eventuell kannst Du die zwei Melodiestimmen auch im Panorama etwas auseinanderziehen.

Clemens

 

[stefangeidel]

@DarkFire96: In 2 Wochen bist du in MusikTheorie fit...
Clemens ist im Thread!

 

[DarkFire96]

Wow, vielen Dank für die guten Tipps und die Aufmerksamkeit! Werde ich auf jeden Fall versuchen das nächste Mal zu beherzigen!

 

[clemenserwe]

Werde ich auf jeden Fall versuchen das nächste Mal zu beherzigen!

Falsch.

Wenn Du weiterkommen willst, bearbeite den aktuellen Entwurf bis etwas Zufriedenstellendes rauskommt. Sooo schlecht war er jetzt auch nicht.

Immer wieder neu mit etwas anderem anfangen bringt Dich lange nicht soviel weiter.


Clemens

 

[clemenserwe]

In 2 Wochen bist du in MusikTheorie fit...

Das lernt man nicht, weil jemand was schlaues schreibt, sondern nur, wenn man es selbst MACHT, PROBIERT, ANHÖRT, usw.

 

[DarkFire96]

Also in Musiktheorie bin ich eigentlich schon ziemlich fit, habe in Musik 15 Punkte.

 

[clemenserwe]

Soll jetzt nicht bös oder überheblich gemeint sein - aber da siehst Du mal, wie wenig das reine Wissen hilft.

Man braucht Praxis, man muss Gefühle erkennen und in musikalische Maßnahmen umsetzen können.

Das lernt man am besten, indem man mehrere Varianten einer Sache ausprobiert und die vergleicht.

Clemens

 

[DarkFire96]

Da stimme ich dir wirklich zu, das merke ich persönlich in anderen Lebensbereichen auch. Learning by Doing eben.

 

[Realist]

Die Idee find ich klasse und mir gefällt es.Ob Kanon oder Fuge ist ja auch erstmal nebensächlich.
Auf alle Fälle solltest Du da dranbleiben und die oben genannten Tips nochmal versuchen umzusetzen.
Also das Klavier nochmal von der Velocity angleichen und vielleicht auch nochmal etwas anderes spielen lassen.Die Gitarre könnte man dann wahrscheinlich schon so lassen.
Ich würde versuchen, wie auch schon geschrieben, dass Verhältnis der Instrumente noch anzupassen.

 

[TheRoot]

"Also in Musiktheorie bin ich eigentlich schon ziemlich fit, habe in Musik 15 Punkte."

Ich erlaube mir, aus eigener Erfahrung, zu sagen, dass "etwas gelehrt werden" und "etwas gelernt haben" gerade in diesem Bereich zwei unterschiedliche paar Schuhe sind!

Zum Stück: Nett, aber es fehlt ein wenig die Technik, das wurde hier aber schon erwähnt. Noch dazu: Mir fehlt etwas, was den Zuhörer abholt und mitnimmt. Momentan fährt der Zug an mir vorbei. Soll heißen, dass die konkrete melodische Verarbeitung ausgeprägter sein könnte, damit es nicht so vor sich hin spielt. Ausserdem: Mehr piano, mehr forte, mehr Kontrast