Klangvorstellung passt nicht zur Band, was tun?

[merkaii]

Ich bin grad in den letzten Zügen des Recordings für das Album einer progressive Rock/Metal Band. Normales Ding: 2 Gitarren, Drums, Bass ein sehr guter Sänger und ne zweite Stimme. Es stehen nur noch die Vocals-Recordings an und so schraube ich hier und da schon mal an den Songs.
Nun wünschen sich die Jungs einen Sound in Richtung Karnivool oder Periphany. Was für mich nach kurzem Reinhören klar macht: Eigentlich ist das Bass da Chef im Ring.
Nur leider ist der Basser in der Band nicht der virtuosteste Kollege und macht im Grunde nicht so viel mehr als Grundtöne. Im Ergebnis heißt das, dass ich zwar nen Bass mit ordentlich Eiern hindrehen kann, das Ganze dann aber kaum mehr als Matsch wird, weil die Spielweise der Band eigentilch den Gitarren deutlich mehr Raum geben müsste. Was also tun? Erklären, dass sie bei dem was sie tun halt nicht wie Karnivool klingen werden? Den Bass halt Bass sein lassen und versuchen mehr Lowend durch die Gitarren zu holen? Bin da grad etwas unschlüssig, wie ich weiter machen soll. Was würdet ihr tun?

 

[Manoloco]

Genau so der Band mitteilen wie Du das hier geschrieben hast und die eigene Vorstellung (Gitarren-Lowend) in einem Roughmix vorschlagen.
Du musst sie überzeugen. Mischen ist verkaufen

 

[Synophon]

Zur Professionalität gehört auch zu wissen, wann etwas warum nicht geht.

 

[sts]

Genau so der Band mitteilen wie Du das hier geschrieben hast und die eigene Vorstellung (Gitarren-Lowend) in einem Roughmix vorschlagen.

Ja, genau das solltest Du tun. Es ist nun mal leider so, dass bestimmte Schwächen in der Performance nicht durch einen guten Mix kompensiert werden können. Die Band sollte in diesem Fall wissen, dass es nicht zwingend am Mischer liegt, wenn alles nicht so klingt wie die Vorbilder. Wie man das vermittelt, ohne einem der Musiker auf die Füße zu treten, ist natürlich eine andere Frage.

Wenn Du aber zugleich eine eigene Mix-Version vorstellst, bei der das Problem (hier: Bass) nicht so offensichtlich wird und die trotzdem auch für die Band gut klingt, könnte sich hierdurch ein für alle passender Ausweg ergeben.

 

[Kollege]

Was würdet ihr tun?

den bass stark lowcutten und auf der nächsten spur eine sinuswelle reinschmuggeln.
ansonsten der band wie schon erwähnt erklären, dass das mit dem gelieferten material nicht klappt.

 

[Cruba]

Mano, Ultra und sts haben es gut auf den Punkt gebracht...

 

[electrisizer]

mir fällt noch ein: die gitarristen den bass einpielen lassen oder den bass per midi programmieren.

 

[Nachtschicht]

Ich bin grad in den letzten Zügen des Recordings für das Album einer progressive Rock/Metal Band. Normales Ding: 2 Gitarren, Drums, Bass ein sehr guter Sänger und ne zweite Stimme. Es stehen nur noch die Vocals-Recordings an und so schraube ich hier und da schon mal an den Songs.
Nun wünschen sich die Jungs einen Sound in Richtung Karnivool oder Periphany. Was für mich nach kurzem Reinhören klar macht: Eigentlich ist das Bass da Chef im Ring.
Nur leider ist der Basser in der Band nicht der virtuosteste Kollege und macht im Grunde nicht so viel mehr als Grundtöne. Im Ergebnis heißt das, dass ich zwar nen Bass mit ordentlich Eiern hindrehen kann, das Ganze dann aber kaum mehr als Matsch wird, weil die Spielweise der Band eigentilch den Gitarren deutlich mehr Raum geben müsste. Was also tun? Erklären, dass sie bei dem was sie tun halt nicht wie Karnivool klingen werden? Den Bass halt Bass sein lassen und versuchen mehr Lowend durch die Gitarren zu holen? Bin da grad etwas unschlüssig, wie ich weiter machen soll. Was würdet ihr tun?

vielleicht interessiert sich die band ja aber auch gar nicht so sehr für virtuosität, grundtonbass ist ja an sich nichts falsches, wenn der gut groovt und im timing sitzt.

ich würd auf jeden fall auch den mix "mit ordentlich eiern" hindrehen, den du als möglich aufgelistet hast. kann ja durchaus sein, dass du damit ihren geschmack genau triffst, und sie schon ihre gründe haben, warum sie sich das wünschen (etwa, weil sie virtuosität nicht interessiert).

ich wäre zumindest ein bisschen vorsichtig bei den erklärungen. wenn du denen wir hier empfohlen das genau so erklärst wie hier geschrieben, kriegt das schnell einen "geht nicht, dafür ist euer basser zu schlecht" vibe, und das willste natürlich nicht. lieber machst du den mix einmal so wie gewünscht und dazu eine alternative, bei der du den gitarren ein paar frequenzen freigeräumt hast - und das besser auch nur so neutral ankündigst, damit die band das auch ergebnisoffen anhören kann.

 

[Manoloco]

Das stimmt auch wieder, was Nachtschicht sagt.
Verdammte Punks!

 

[LulleuNulle]

Vielleicht gehst Du die Mischung auch nur falsch an, hast Du Angst vorm Basser ist das ne Kante das Du Dich so sehr auf den Bass Fokussierst

So würde ich als Band nicht klingen wollen.


Da klingt das schon besser und runder, die trigger Drums lassen aber auch mehr zu was Bassbereich angeht.
Keys einbauen ist auch unterstützend wie es hier gemacht wurde, für Gitarren oder Bass.


Mein Tipp, Fokussiere Dich nicht zu sehr auf die Bassgitarre Fokussiere Dich auf den Song dessen Funktion, das er translatet dann wird man es auch gut finden, ist dem nicht so dann sag ihnen lernt euer Instrument zu spielen performt besser/passend dann klingen die Aufnahmen auch besser, man kann die Sounds gleich richtig / gut betonen und der Song klingt ohne großes zutun schon nach guter Musik.

Sowas spricht man aber auch schon bei den Aufnahmen an.

 

[diagnostix]

Was also tun? Erklären, dass sie bei dem was sie tun halt nicht wie Karnivool klingen werden? Den Bass halt Bass sein lassen [...]?

ja und nein.
die band ist dir eine aufklärung schuldig, wenn sie wie x oder y klingen wollen.
was macht - tontechnisch - den basssound bei den carnival (bsp. von lullenulle) aus?
der bassist in dem song spielt ja nix kompliziertes, sondern benutzt an und aus an einem bass-synth.
habt ihr einen bass-synth in der basskette, oder zumindest eine kette aus auf 16er eingestellten delay+octaver+zerre?
wenn nicht, wie soll dann der basser so hybride sounds spielen können?
und weiter: ist der gitarrist befreundet mit einem ringmodulator, so wie der solist in dem beispielsong ab 2:39?
sein solo macht auch was aus an der stelle, bez. klangästhetik...
usw.usf.

setzt euch einfach alle zusammen, dreht ein joint oder köpft die biere und hört ganz locker, aber mit technischem verstand, was euer lieblingsband so für spielzeuge benutzt.
anschliessend ist es wichtig, dass du in etwa zumindest einen schimmer bekommst über die klangästhetik die gewünscht ist.
dann kannste dem basser sagen: spiele bitte nur einen ton an dieser stelle, und ich klatsche itb an diesen ton effekt a, b, oder c.
das muss am ende nicht exakt so klingen wie carnival, aber schon der weg in der richtung kann die "produktion" beflügeln, anstatt sich immer einen schuldigen suchen, der ach so dolle andere nach unten zieht.

also: ich glaube nicht dass der basser eine pfeiffe ist, sondern dass der gitarrero sein ego als "beschder" da ausspielt, und heult nur rum als ob er geradezu bestraft ist, mit soo schlechten musikern spielen zu müssen.
so hört lieber analytisch was die klangästhetik von vorbildern ausmacht, anstatt euch so sadomaso gegenseitig zu benehmen...

@merkaii :
bist du der gitarrist?
oder bassist in dem band?
(bestimmt der gitarrist...)

 

[Ash-Zayr]

merkaii ist der Audio Engineer und wird mit einem Thema konfrontiert, für das sonst der Producer zuständig ist. Die Band will sich selbst producen, hat aber keine Ahnung von den technischen Aspekten und deren Möglichkeiten, aber auch Limits.
merkaii wird also zwangsweise den Producer geben müssen, den Mentor, den Psychotherapeuten, den Trainer, Motivator, die Mama wenn Tränen fließen.....
Wenn das keine Hauptschulpunks sind, auf ein Bier und Pizza mal ins Restaurant setzen und das weitere Vorgehen in lockerer Atmosphäre skizzieren.....es sei denn, es ist ein Fern-Job....?