Irgendwas ist immer

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Ralf_Biermann

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Ich hatte den folgenden Text schon vor einem halben Jahr geschrieben, aber noch nicht vertont, obwohl ich beim Schreiben schon die Melodie dazu im Kopf hatte. Mich würde mal interessieren, ob man die Struktur so wählen könnte, oder aber es doch anders machen sollte?


Irgendwas ist immer

Hast Dir bei Homann nen Gitarren-Amp bestellt.
Die Höhen schrebbeln, der ganze Bass fehlt.
Du schickst das Ding zu Homann zurück.
Jetzt wartest Du auf Dein Geld, es kommt niemals zurück.

Warum glaubst Du nur, bei Dir wird's anders sein?
In das Fettnäpfchen tappst Du immer rein!

Irgendwas ist immer.
Es gibt kein zurück.
Murphy's Law stimmt immer!
Zum Glück fehlt ein Stück.

Bist auf der Arbeit das Multitalent.
Kriegst dafür immer eklige Aufgaben geschenkt.
Dein Gleitzeitkonto stellt den neuesten Rekord auf.
Wenn Du früher gehen willst, Dein Chef sieht's auch.

Warum glaubst Du nur, bei Dir wird's anders sein?
In das Fettnäpfchen tappst Du immer rein!

Irgendwas ist immer.
Es gibt kein zurück.
Murphy's Law stimmt immer!
Zum Glück fehlt ein Stück.

Hast eine der schönsten Frauen der Welt.
Das Konto ist leer, es fehlt leider Geld.
Die Frau hat tausend Schuhe im Schrank.
Du ziehst Dir die letzten Klüngel vom Waldi an.

Warum glaubst Du nur, bei Dir wird's anders sein?
In das Fettnäpfchen tappst Du immer rein!

Irgendwas ist immer.
Es gibt kein zurück.
Murphy's Law stimmt immer!
Zum Glück fehlt ein Stück.

gesprochen: Also beim nächsten mal bestelle ich mir gleich einen Röhrenverstärker, zeig' dem Chef den Finger und schmeiß' die Alte raus. Jawohl.

Irgendwas ist immer.
Es gibt kein zurück.
Murphy's Law stimmt immer!
Zum Glück fehlt ein Stück.
 
Scheinbar mochte doch niemand den Text.
Aber trotzdem würde mich dazu interessieren, was daran besonders stört?

viele Grüße
Ralf
 
Ja, also wirklich stören tut mich nix an dem Text.Vielleicht ist das aber auch genau das Problem, denn mir gefällt auch nix wirklich an dem Text.
Mir fehlt der besondere Witz, die besondere Note. Man kann den Text natürlich singen, passt auch nach meinem Gefühl metrisch einigermaßen.
Aber irgendwie ist der Text halbgar, finde ich.Anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Auf mich wirkt der Text unentschlossen.
 
Aber irgendwie ist der Text halbgar, finde ich.Anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Auf mich wirkt der Text unentschlossen.

Sagen wir es mal so: dem Text fehlt es an Originalität, zu allgemein.

Wenn ich einen Text schreiben wollte, der eine persönliche Note hat, müsste ich etwas aus meinem Leben erzählen. Vielleicht bin ich noch nicht soweit...

Grüße
Ralf
 
@Ralf Biermann

Ich habe gerade mal spasseshalber in dem Text die Dus durch Ichs ersetzt. Schon durch diesen einfachen Kniff gewinnt der Text an Charme...Dann kriegt er so was selbstironisches .
Dann noch einige Reime anders, bzw. Orgineller und schon hat der Text ne ganz andere Austrahlung.
Nur mal so in den Raum geworfen.... :)
 
Danke, gute Idee.
 
Also eigentlich fängt ja jede Strophe positiv an...im ersten Satz.
Und schon ab Satz 2 ist die ganze Welt gegen dich...was mir dazwischen fehlt ist das "warum".
Darum wirkt der Text irgendwie so "halbgar"...als wenn du nur Frust ablassen willst ohne es ordentlich zu begründen....in dem Moment machst du dich eigentlich irgendwie selbst zum "Lästermaul" das wohl selbst schuld sein muss an seiner Misere....das zeichnet dann einen eher "miesen Charakter" und um den dann wenigstens halbwegs sympatisch zu finden fehlt mir im Refrain eine gewisse Selbstironie...da haderst du nur mit dem Schicksal.
Auch eine schlussendliche Pointe gibts nicht, die das ganze vllt in eine unvermutete Richtung auflöst.

Irgendwie halt im grossen und ganzen unbegründete belanglose Meckerei, wenn ichs ganz böse und knapp ausdrücken wollte. was da fehlt wäre irgendwo selbstironischer Touch....vllt irgendwas, was klar macht, dass du ja eigentlich wirklich selbst schuld bist an deiner Lage....der "moralische Zeigefinger".

Ähm..so..nu hab ich mich da aber reingesteigert :D....hoffentlich kannste damit was anfangen....ansonsten verbuch es unter "sonstiger Blödsinn vom Soundkraft" ;)

Ps.: Übrigens hab ich beim Lesen immer das Gefühl gehabt, dass das "Du" eigentlich eher ein verallgemeinertes "Ich " ist.
 
so, wie ich deinen text lese, da ist es eben
die geschichte eines loosers ... und wenn dann
keine hinterfragende ebene eingeführt wird,
dann fühlt man sich NUR dazu genötigt
den armen tropf zu bedauern und ihm einen
Euro in seinen hut zu werfen.

dann scheinen mir auch deine einzelnen vers-bilder
nicht richtig zusammenzupassen.

Homann .. Gitarren-amp
Arbeit ... Multitalent
Frau ... eine der Schönsten der Welt

mal abgesehen davon, dass das "Homann"-bild
viel zu speziell ist und nur von wirklich eingeweihten
verstanden werden kann ... so nagelt dich dieses "vers-bildniss"
auch auf einen ziemlich speziellen typen fest ...

und diesem unterstellt man, ob richtig oder auch nicht,
dass er doch noch ziemlich jung und unerfahren ist,
wenn er sich bei "Homann" einen unpassenden amp
andrehen lässt ...

diesen "typen", den bekomme ich nicht wirklich
mit dem "multitalent" und eine "der schönsten frauen
der welt" zusammen ... eher mit wunschdenken und
fehlender selbstreflexion ...

so als weltverzagtheit eines jungen menschen,
der sich aufgrund seines eigenes versagens/unglücklich seins,
einem "gesetz" angeschlossen hat, das ihm alles erklärt
und ihn dadurch selbst freispricht.

nicht falsch verstehen! ... ich rieche hier ein wirklich gutes thema!
du musst es nur noch einmal neu andenken und die passende
erzählebene finden ... es bleibt einfach unklar, "wer, was, warum, wozu"
diese geschichte erzählt wird ... respektive -->

worauf du eigentlich hinaus willst. LG

p.s. die schon empfohlene "ich-perspektive", die würde
ich auch einmal durchtesten ... aber achte darauf, dass
die verwendeten "vers-bilder" auch zusammen interagieren
und auch von möglichst vielen menschen entschlüsselt
werden können ... es sei denn --> es reicht dir, wenn das nur
in musikforen verstanden werden kann. ;-)
 

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