InEar-Monitoring - Was gibt´s zu wissen

[Irie-man]

Hey Leute,

seit dem letzten Konzert haben meine band und ich beschlossen das uns der sound bei konzerten oft sehr stört und mit dazu beiträgt das wir rhytmisch nicht ganz sauber spielen.

Wir würden gerne Kopfhörer haben in denen jeder den sound hat, den er braucht um gut spielen zu können, zB der Sänger braucht mehr gitarre, aber weniger percussion.

Deshalb dachten wir an InEar-monitoring. Kann jemand mir ml kurz erklären wie das funktioniert? Ich würde gerne wissen ob ich auf der bühne dann meinen ound selbst mischen kann oder ob ich immernoch auf den Mischer des Schuppens angewisen bin? Kann ich selber einen EQ einstellen? Braucht jeder musiker sein eineges Inear-system, oder kann ein system an mehrere Empf'anger/kopfhörer senden?

Was ist der unterschied zwischen dieser teuren https://www.thomann.de/de/shure_psm200scl2_set_s5.htm und dieser billigen variante https://www.thomann.de/de/the_tbone_iem_100_863_mhz.htm ?

Hoffe ihr könnt mir kurz mal helfen

Gruss Irie

 

[stefangeidel]

Ich kann dir nicht direkt bei den Ohrsteckern helfen, aber guck dir das mal an: http://www.jamhub.com

Das hatten wir mal in der Band und fanden es ne überaschenderweise ziemlich brauchbare Alternative zu 6 AUX-Wegen

 

[DaVogi]

die funkstrecken für die speisung der inears ist die eine sache... die infrastruktur die man benötigt damit jeder seine wunschmischung auf den kopfhörer bekommt die andere.

wenn ihr wirklich von lokation&vorhandenen mischer unabhängig sein wollt müsst ihr jedes signal das am kopfhörer landen soll via splitter vom FOH multicore abkoppeln und dann mittels monitormischer (da gibts klassische mischpulte mit genug aux-wegen oder eben so in-ear spezialisierte geräte wie jamhub, mamba mix usw.) für jeden musiker einen eigenen monitormix erstellen.

ein paar wege, sowohl funk als auch monitor kann man sicherlich zusammenlegen... aber richtig gut funktioniert das in ner klassischen bandformation eher nur mit >= 4 auxwegen.

da ihr euch dem ganzen umfang anscheinend noch nicht so ganz bewusst erscheint -> man kann mit ein wenig hirn, guter aufstellung und bühnendisziplin auch mit klassischem monitor einen sehr guten monitorsound erzielen.

da muss man halt ein paar einfachen regeln folgen. (amps/boxen auf die seite und irgendwo hochstellen, schlagzeuger der nicht nur wild auf die becken draufschlägt...)

 

[Irie-man]

Hey cool danke für die schnelle Hilfe!!. Das JamHub scheint ja wie für uns gemacht zu sein

Wir spielen ohne Drums und haben stattdessen 2 perkussionisten(da kann das mit der tightness wenn man sich nicht ordentlich hört schonmal probleme geben

Ansonsten 2 x akustik gitarre, bass und trompete, klarinette...insgesammt 6 mann....müsste doch mit dem JamHub möglich sein...sowohl auf das Bühne als auch zum proben?

Man kauft also den jamHub und braucht lediglich kopfhörer extra zu kaufen?

 

[stefangeidel]

Man kauft also den jamHub und braucht lediglich kopfhörer extra zu kaufen?

Und / oder Funksender... Dann ist das Ganze sogar kabellos...

 

[j_pirazzi]

Bei klassischem In-Ear Monitoring bist du immer noch abhängig vom Mischer vor Ort. Du hast nur statt Monitorboxen auf dem Boden zwei Stecker im Ohr (was einige Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt).

Edit: Zu spät, Post ignorieren / löschen.

 

[Adebar]

Ich würde gerne wissen ob ich auf der bühne dann meinen ound selbst mischen kann oder ob ich immernoch auf den Mischer des Schuppens angewisen bin? Kann ich selber einen EQ einstellen?

Dazu gibt es verschiedene Lösungen mit unterschiedlichen Ansätzen in der Bedienung - am IEM Mischer, über Remotes oder über iPad/iPhone ...

Unterschiedliche Ansätze bezüglich Verkabelung - Klinken, symmetr. XLR/Sub-D, digital (AES/EBU, Adat, MADI).

Unterschiedliche Ansätze beim Signalverlauf.
1. erst alle Mikros zum Monitormischer und dann zum FOH
2. erst alle Mikros zum FOH und dann zum Monitormischer (Gruppen, Direct Outs)
3. Mikro > zum Splitter >von da ein Weg zu FOH und ein Weg zum Monitormischer
4. Kombinierte Systeme mit Digital Snake

Unterschiedliche Ansätze bezügl. Ausbau der maximal möglichen, unabhängigen Mischungen.

 

[Irie-man]

Danke nochmal für die Hilfe. Ich hätte dann aber nochmal ne andere Frage

Wenn sich alle 6 musiker erstmal NUR auf Köpfhörer hören möchten ohne jedes instrument einzeln mischen zu können(gerne aber mit einem EQ den gesammten mix vom mischpult steuern damit sich jeder besser hört) wie würde das dann gehen. Welche Geräte bräuchte ich?

Billige Lösungen sind natürlich die besten

 

[DaVogi]

davon würd ich abraten weil das in der praxis in einer 'großen' bandformation nicht wirklich funktioniert.

billig in ear ist leider nicht.

man kann ja mal nicht eben seinen amp ein wenig lauter/leiser machen oder nen schritt weg/nähger gehen.

klar kann man es minimalisieren, aber entweder ordentlich oder gar nicht imho.

 

[Irie-man]

Hmm schade...... gibts noch andere meinungen dazu. Ich hatte mir das so oder ähnlich vorgestellt:

 

[stefangeidel]

Dann haben aber alle den gleichen Kopfhörermix...

 

[Giraffensound]

hier gibt es auch eine günstige IEM Lösung, die euch vllt hilft:

http://www.elektronik-star.de/Prodipe-IEM-3-In-Ear-Kopfhoerer-verschiedene-Ohrpolster_i39646.htm

 

[Irie-man]

Danke für den Tip Giraffensound

@Stefangeidel: Stimmt! Denke das wichtigste wäre für uns das wir den sound hören den auch das publikum hat, da wir oft in kleinen schuppen spielen die keine extra Monitorboxen für die Musiker haben. Dann würden wir das signal besser hören über InEar, was auch das Publikum über die Boxen hört. Und wir könnten dem Mischer am FOH bessere angaben geben wir der sound klingen soll oder?

Da wir über das oben beschriebene Setup sowieso nur das stereo-signal vom FOH splittet gäbe es noch eine möglichkeit das setup ohne den Xenyx Mixer zu erreichen und direkt 8 Kopfhörer an den signalsplitter anzuschließen?

 

[TomSofa]

Denke das wichtigste wäre für uns das wir den sound hören den auch das publikum hat, da wir oft in kleinen schuppen spielen die keine extra Monitorboxen für die Musiker haben. Dann würden wir das signal besser hören über InEar, was auch das Publikum über die Boxen hört. Und wir könnten dem Mischer am FOH bessere angaben geben wir der sound klingen soll oder?

ach ne. die bude ist so klein, dass es keine monis gibt aber so groß, dass es sich lohnt, einen menschen sound machen zu lassen? i.d.r. ist es doch eher so, dass dann auch niemand da ist, der sich um den sound kümmert. und in solch kleinen schuppen würde ich dann auch auf ie verzichten.

wenn es allerdings einen foh-mann gibt, würde ich dem nicht versuchen, aufgrund des über ie gehörten in den job zu fuschen. der hört den saalsound, du nicht. und saalsound klingt nicht wie ie-sound.

trenne ie und saalsound. das sind zwei paar schuhe. ie gehört richtig oder gar nicht. dann lieber ne käseecke vor die füße.

 

[Adebar]

wenn es allerdings einen foh-mann gibt, würde ich dem nicht versuchen, aufgrund des über ie gehörten in den job zu fuschen. der hört den saalsound, du nicht. und saalsound klingt nicht wie ie-sound.

Genau so sehe ich das auch.

In Ear Monitoring ist die hohe Schule des Monitorings. Die Anforderungen an einen guten Mix sind mindestens genau so hoch wie beim Einstellen des Floor Monitors, wenn sich die Musiker damit wohl fühlen sollen.

Wie TomSofa schreibt, ist es ein Irrglaube zu denken, dass man einfach den Mix Out vom FOH nimmt und dann das hören würde, wie es im Saal klingt. IEM ist auch nicht dazu da, den FOH Mischer zu kontrollieren. IEM ist dazu da, Kontrolle über den eigenen Sound (vom eigenen Instrument oder der Stimme) im Kontext mit dem Band Sound zu gewinnen, sich dabei sauwohl zu fühlen und denn Pegel auf der Bühne gegenüber Monitoring über Floor Monitore zu verringern. Als Nebeneffekt hat der FOH Mischer noch den Vorteil, dass er gerade in kleinen Locations viel besser den PA Sound gestalten kann.

Entweder ihr habt einen guten FOH Mann, der euch mit einem Pult, das genügend Aux-Wege hat, einen guten IEM Sound für jeden Musiker zusätzlich macht, oder ihr nutzt ein eigenes Monitorpult. Da ersteres offensichtlich nicht gegeben ist läuft das bei euch auf ein eigenes Monitorpult hinaus, wenn ihr es ernst nehmt mit IEM.

Lösungen dazu gibt es viele.
- analoger Monitormischer mit Preamps und Direct Outs zum FOH
- digitaler Monitirmischer
+ mit verkabelten Hardware-Remotes für jeden Musiker
+ mit kabelloser iPad / iPhone Steuerung für jeden Musiker

Die digitalen Lösungen gibt es mit und ohne Preamps, mit und ohne Digital Snakes zu/vom FOH.
Die digitalen Lösungen bieten gegenüber analogen Mischern oft den Vorteil, dass die Musiker für die gleiche Quelle unterschiedliche EQ Einstellungen vornehmen können. Der eine will den Bass dick und fett, der andere will ihn mit Kontur. Das kann ein analoger Monitormischer nicht.

 

[TomSofa]

IEM ist dazu da, Kontrolle über den eigenen Sound (vom eigenen Instrument oder der Stimme) im Kontext mit dem Band Sound zu gewinnen, sich dabei sauwohl zu fühlen und denn Pegel auf der Bühne gegenüber Monitoring über Floor Monitore zu verringern. Als Nebeneffekt hat der FOH Mischer noch den Vorteil, dass er gerade in kleinen Locations viel besser den PA Sound gestalten kann.

Entweder ihr habt einen guten FOH Mann, der euch mit einem Pult, das genügend Aux-Wege hat, einen guten IEM Sound für jeden Musiker zusätzlich macht, oder ihr nutzt ein eigenes Monitorpult. Da ersteres offensichtlich nicht gegeben ist läuft das bei euch auf ein eigenes Monitorpult hinaus, wenn ihr es ernst nehmt mit IEM.

Lösungen dazu gibt es viele...

genau so ist es.

ein superding in sachen monitoring bietet sac. so sauflexibel hab ich's sonst noch nicht erlebt.

 

[Adebar]

Software Audio Computing (SAC) ist so leistungsfähig und gut wie die Komponenten, die man rein packt. Dazu gehört

- ein optimierter, schlanker Rechner
- ein Audio Interface mit der gewünschten Qualität
+ mit genügend Eingängen UND Ausgängen (8 Ausgänge ermöglichen 4 Stereo-Mixe)
- evtl. mit entsprechend vielen Kopfhörerverstärkern bei verkabeltem IEM
- gesicherte Steuerung über iPads oder Controller
- ein roadtaugliches, am besten durchverkabeltes Case mit Computer, Interface, KH-Verstärker

Bezüglich Latenz kann so eine SAC Lösung nicht ganz mit dedizierten Monitoring Lösungen mithalten, die teilweise mit nur 1 Sample Latenz Routing, Summing und EQ bewältigen.

Beim Preis ist man mit Rechner, Bildschirm, Audio-Interface, KH Verstärker schnell über 1000 €. Wenn das Iinterface minimum 8 symmetrische Eingänge und 8 symmetrische Ausgänge haben soll, die nicht mit wackeligen Klinken ausgeführt sind, dann kostet es noch etwas mehr ....

 

[DaVogi]

Denke das wichtigste wäre für uns das wir den sound hören den auch das publikum hat, da wir oft in kleinen schuppen spielen die keine extra Monitorboxen für die Musiker haben. Dann würden wir das signal besser hören über InEar, was auch das Publikum über die Boxen hört. Und wir könnten dem Mischer am FOH bessere angaben geben wir der sound klingen soll oder?

nö, gerade in kleinen locations hat der foh-mix nix mit einem ausgeglichenen summen mix aller signale zu tun.

hör doch mal rein beim soundcheck mit nem geschlossenen kopfhörer, dann verstehst du schnell, das das keinen sinn macht für jeden in der band am kopfhörer.

da ist hauptsächlich stimme drauf, kickdrum... wenn man micht echten amps spielt ein wenig gitarre, bass auch sehr wenig.

 

[Irie-man]

Also ich möchte ja nicht falsch verstanden werden. In 99% der fällen hat der Tonmischer k.A wie unser sound klingen sollte aber das liegt A) daran das wir reggae/balkan spielen, ein genre das ja nicht so oft vorkommt und die instrumentierung anders gemischt werden sollte als bei ner eher klassischen rock-kombo, 2) dran das wir die Band dem Tonmischer am FOH leider auch keine konkreten angaben geben können weil wir über das nötige wissen von der tohen kunst des abmischen auch keine Ahnung haben.

Also bieten sich für uns im Moment so wie ich das sehe nur folgende lösungen an:

1) wir engagieren einer festen mischer der jeden gig für uns abmischt(kosten zwischen 200-300 Euro pro Auftritt) - das Geld haben wir sicher nicht da wir äußerst selten ne Gage kriegen

2) Ein inEar setup ohne große kosten wo wir die signale splitten(zwischen FOH und unsererm eigenen Mischpult) und unseren eigenen monitormisch machen(alle hören dann aber den selben misch überkopfhörer)

3)So fortfahren wie bisher und jedesmal frustierter über unsere eigenen gigs werden

Von daher denke ich wäre die Inear lösung für uns wohl doch die beste Lösung, weil wenns für uns kein Spaß macht auf der Bühne zu spielen wie soll das Publikum dann spaß haben?