IEM via WIFI und Handy

krosa

krosa

Registriert
24.02.20
Beiträge
21
Reaktionen
5
Punkte
42
Hallo

Hat schon jemand Erfahrung mit In Ear Monitoring Systemen die über WiFi alle Audiokanäle übertragen und dann mit einer Handyapp ein individueller Mix gemacht wird und das Handy dann als Empfänger dient.

Zum Beispiel:
https://stagewave.io/
https://audiofusionsystems.com/
https://www.myxyr.com/en/

Mich würde das Latenzempfinden, Tonqualität und die Stabilität interessieren.
Ist das Bühnentauglich?

lg
Krosa
 
Oh - *das* würde mich ja auch mal brennend interessieren. Keine Beltpacks mehr, nur noch das Smartphone, welches gleichzeitig als Mix-Controller dient. Auf dem Papier ja ein absoluter Hammer.
Aber ich traue dem Frieden in punkto Latenz mal einfach gar nicht. Da wäre ich auch sehr interessiert an Erfahrungsberichten.
 
- habt ihr euer handy schonmal in der hosentasche unter der egitarre gehabt? schönes klacken der clock.
- so eine gitarre oder ähnliches dings vorm körper/handy kann ganz schön abschirmend wirken, was sich auf den empfang von 5GHz SEHR auswirkt. Reichweite von 5GHz ist, ich sag mal, gering.
- bedienbarkeit bzw. änderungen während eines songs: unmöglich
- störanfälligkeit. viele clubs haben mittlerweile nicht einfach nur nen wlan dort, sondern auch semi bis professionelle systeme, die im 2,4GHz als auch 5GHz bereich funken. Letzteres schränkt Reichweite SEHR ein, in manchen Konzerthäusern aufgrund des Haus-WLAN unnutzbar
- lediglich myxyr nennt latenzen "t makes for the total Myxyr processing a sound latency of approximately 10-12ms." und... sorry. das geht gar nicht.

+ innovativ
+ sehr günstig in der anschaffung
 
- habt ihr euer handy schonmal in der hosentasche unter der egitarre gehabt? schönes klacken der clock.
- so eine gitarre oder ähnliches dings vorm körper/handy kann ganz schön abschirmend wirken, was sich auf den empfang von 5GHz SEHR auswirkt. Reichweite von 5GHz ist, ich sag mal, gering.
- bedienbarkeit bzw. änderungen während eines songs: unmöglich
- störanfälligkeit. viele clubs haben mittlerweile nicht einfach nur nen wlan dort, sondern auch semi bis professionelle systeme, die im 2,4GHz als auch 5GHz bereich funken. Letzteres schränkt Reichweite SEHR ein, in manchen Konzerthäusern aufgrund des Haus-WLAN unnutzbar
- lediglich myxyr nennt latenzen "t makes for the total Myxyr processing a sound latency of approximately 10-12ms." und... sorry. das geht gar nicht.

Also das mit dem Klacken der Clock hatte ich noch nicht (abgesehen davon soll man ja auch auf Flugmodus stellen, wobei das vielleicht nicht hilft), der Rest war mir so nicht klar und liest sich wie kompletter Murks. Gerade die Latenzen gehen so gar nicht, vor allem dann nicht, wenn man eh schon durch digitale Gerätschaften spielt und der Krempel womöglich auch noch in einen Digitalmixer läuft. Da ist man dann schnell auch bei 20ms und ich persönlich finde es unter Kopfhörern schon bei 10ms nicht mehr richtig geil, wobei sich live alles ein wenig relativiert.
Von daher danke für die Infos! Muss ich mich dann nicht mehr drum scheren.
 
korrigiere noch
- "StageWave has a latency of between 10 and 20 milliseconds using USB 2.0 audio interfaces (it can be less if you use DANTE or thunderbolt interfaces)"
- bedienbarkeit bzw. änderungen während eines songs: unmöglich
damit meinte ich, unter der voraussetzung, dass es aus praktischen gründen in der hosentasche ist. am herkömmlichen iem kann man evtl das verhältnis zw. mix und eigenem signal und lautstärke regeln. oder dem monitor-mischer handzeichen geben.
finde es unter Kopfhörern schon bei 10ms nicht mehr richtig geil
genau das ist das problem. so bald man die latenz merkt, irritiert es. so ist tight zusammenspielen einfach nicht möglich.
 
Ich glaube beide Protokolle (Bluetooth hat da ähnliche Probleme) sind einfach nicht für Echtzeitanwendungen gedacht. Bin gespannt, wo da die Reise hingeht.
 
damit meinte ich, unter der voraussetzung, dass es aus praktischen gründen in der hosentasche ist. am herkömmlichen iem kann man evtl das verhältnis zw. mix und eigenem signal und lautstärke regeln. oder dem monitor-mischer handzeichen geben.

An sich finde ich diese Remote-Mixer Apps total geil - allerdings sind die natürlich nicht am Körper stationiert. Ich habe dann eben ein Tablet oder Smartphone separat irgendwo liegen bzw. auf 'nem Ständer. Wenn man das erstmal rauszuppeln muss, ist das natürlich dämlich, zumal dann ja eben das KH-Kabel dranhängt. So'ne Sporthülle für's Smartphone wäre noch denkbar, sieht aber auch ultimativ dämlich aus.

Naja, wie gesagt, danke für die Infos. Für mich ist's die Latenz (hatte ich ja auch im Vorfeld schon befürchtet), die das komplett killt.
 
Selbst wenn die Latenz ok wäre, ist WIFI für eine verlässliche Audioübertragung in nicht vorhersehbaren live Setups vollkommen ungeeignet. Einen Personal Mixer über WIFI zu kontrollieren ist eher unkritisch. Wenn der WIFI Router Kanäle aufgrund von blockierten Frequenzen dynamisch ändern muss dann ist für eine Remote App kein Problem. Wenn aber der Audiostream für das IEM darüber läuft, dann gute Nacht.
 
Es mag für nen Solokünster funktionieren. der macht sein eigenes Timing. mit bspw. Gitarre, Gesang und vll n bisschen perkussives dabei. Wenns um ein Zusammenspiel mehrerer Gewerke geht, ist alles, was in latenz 2stellig ist, unakzeptabel.
Selbst wenn die Latenz ok wäre, ist WIFI für eine verlässliche Audioübertragung in nicht vorhersehbaren live Setups vollkommen ungeeignet. Einen Personal Mixer über WIFI zu kontrollieren ist eher unkritisch. Wenn der WIFI Router Kanäle aufgrund von blockierten Frequenzen dynamisch ändern muss dann ist für eine Remote App kein Problem. Wenn aber der Audiostream für das IEM darüber läuft, dann gute Nacht.
wörd.
An sich finde ich diese Remote-Mixer Apps total geil - allerdings sind die natürlich nicht am Körper stationiert. Ich habe dann eben ein Tablet oder Smartphone separat irgendwo liegen bzw. auf 'nem Ständer. Wenn man das erstmal rauszuppeln muss, ist das natürlich dämlich, zumal dann ja eben das KH-Kabel dranhängt.
exakt. wenn es stationär irgendwo ist, dann brauch ich auch kein wireless iem.
 
Hallo Alle,


Ich kann die Bedenken gut nachvollziehen. Ich würde aber gerne einen echten Praxisbericht erhalten.

Meine theoretische Überlegung:

Das 2.5 GHz WIFI band hat eine Bandbreite von ~80MHz mit13 Kanälen wo sich nur 3 nicht überlappen und einer maximalen Sendeleistung von 100mW. Im 5GHz Band gibt es bei einer Bandbreite von ~500MHz, 19 nicht überlappende Kanäle mit einer Sendeleistung von 1000mW.
Annehmbare Qualität mit 128kbps MP3 Kodierung bedeutet 16 Audiospuren mit 2Mbit/s. Auf einen 20MHZ Kanal kann ich 200Mbit/s übertragen. Da bleibt noch genug für Redundanz auch wenn ich nur einen stationären Kanal verwende.

Damit sollte die Tonqualität bei weitem mein altes IEM im 86x Band übersteigen. Da gibt’s immer wieder rauschen und knistern zwischendurch. (Tut es auch wie es sich später herausstellte)

Berechtigter Einwand ist das man bei 5GHz durch die sehr kleine Wellenlänge keine wirkliche Durchdringung (Mauern, Menschen etc ) hat, also direkte Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger braucht.
Das Argument mit dem gefüllten Band stimmt, kann aber auch bei den lizenzpflichtigen sub GHz Bändern passieren wenn man 16 Funkmikros am laufen hat und dazu noch IEM.

Man muß eben einen freien Kanal suchen und mit voller Leistung und enger Distanz die Dinger betreiben. Abstrahlleistung würde hier glaube ich siegen (Nachbrenner sind natürlich nicht erlaubt :) ).

Ach ja, Bluetooth ist außen vor, dort sind die Latenzen aufgrund der Spezifikation extrem hoch.

Bezüglich Latenz würde ich mal bei diesen Systemen von etwa 20ms ausgehen. Wenn man sich ein Symphonisches Orchester vorstellt sagen wir mal mit 20m Abstand hören sich die Kollegen mit einer Latenz von 60ms. Betrachtet man normale Bühnengrößendistanzen von 6m-7m kommen auch gleich mal 20ms zustande. Ich hab mal gehört, daß unser Gehirn eine echte Latenz (keine Interferenzen) von ca 10ms wahrnehmen kann, sehr stark abhängig vom Hörer.

Das Thema hängt also vom eigenen Hörempfinden ab und wahrscheinlich auch etwas vom Musikstiel. In meinem Fall wären das 14 A cappella Sänger die immer jammern daß ihr IEM Mix nicht paßt weil es bei uns ein Kompromiß aus 4 Gruppen ist.

Ausprobiert:

Ich hab gestern Stagewave heruntergeladen und im Testmode (funktioniert immer nur 10min nach Start) ausprobiert. Setup war ein S16, X32 Core (unser IEM Mixer), Laptop und ein alter 2.5GHz Router sowie mein Iphone7. Also kein high Performance 5GHz Netz und nur ein Phone sowie einen Mikro dran. Daher hat das Ergebnis nur bedingt Praxisrelevanz.

Installiert war alles sehr schnell, die Hostsoftware ist einfach aufgebaut und macht im Wesentlichen nichts anderes als alle X32 Eingangssignale abzugreifen und zum Router zu schicken. Die Iphone App dazu hat sich auf Anhieb mit dem Host verstanden und die Verbindung aufgebaut. Leider konnte ich erst mal nur eine sehr schlechte Audioverbindung mit vielen Aussetzern herstellen. Nachdem ich aber die Ortungsdienste des Telefons deaktiviert hatte, war meine Verbindung annehmbar. Das ganze wurde noch viel besser indem ich im Telefon noch den Buffer erhöht sowie weitere „safe“ Funktionen aktiviert hatte, die sich aber ein wenig auf die Latenz auswirkten.

Am Ende des Tages hatte ich eine stabile Verbindung mit einer sehr guten Audioqualität. Die Latenz war natürlich merkbar, aber für mich subjektiv gesehen bei Gesang durchaus im annehmbaren Bereich. Ist wahrscheinlich auch ein wenig Gewöhnungssache wenn die Latenz zumindest konstant bleibt.

Ich sehe also durchaus Potential für die Zukunft wenn man mit der Latenz leben bzw sich daran gewöhnen kann.

Die Frage für mich ist ob die Latenz auch konstant bleibt wenn sich nun 14 Teilnehmer einklinken und ob dadurch auch die Stabilität abnimmt? Leider kostet so ein "high end" Router um die 400EUR zum Ausprobieren.

Also falls jemand ein paar Stunden Zeit hat und eventuell einen 5GHZ Router kann er sich selbst ein Bild machen.
Für einen echten Praxisbericht wäre ich aber sehr dankbar.

Mfg
 
Hmm.. du bist über das x32 per usb in den Rechner oder wie oder was?
 
Hmm.. du bist über das x32 per usb in den Rechner oder wie oder was?


Genau, der Laptop wird per USB mit dem X32 verbunden. Der ASIO Treiber am Laptop erkennt das X32 als Audiointerface.
Dann das Stagewave Programm starten und den USB X32 ASIO Treiber in der Stagewave Software auswählen.
Damit sind dann die X32 Eingangssignale im Stagewaveprogramm verfügbar bzw. werden über den WIFI Router auf den Weg geschickt

Also das komplette Stagesetup besteht somit aus einem Laptop und einem Router.

Es war mir auch möglich Backingtracks vom gleichen Laptop abzuspielen und diese dann wieder über die Stagewave Hostsoftware ins Monitoring einzubinden. Musste nur die X32 Card Ausgänge richtig routen.

Ob ich parallel eine DAW laufen haben kann konnte ich nicht testen.
Mit TracksLive hat sich die SW jedenfalls nicht verstanden, ist aber auch nur ein Multitrackrecorder und keine DAW.

MFG
 
Okok. Aber usb kostet ja schon einiges an Latenz. Mit ner dantekarte über pcie würde mich mal interessieren. Also ob man das wirklich livefähig bekommt... könnte eine spannende Entwicklung werden.
 
Grüsse,

Aber usb kostet ja schon einiges an Latenz.

Ja korrekt. Dazu gibt es genug Diskussionen im LiveProfessor Forum. Hängt natürlich von der gewählten Samplebuffergröße und damit von der Rechenleistung ab. Bei einem Buffer von 64samples ist die Latenz dann auch nur mehr 1,33ms.
In der Praxis liegt das X32 System mit Stagebox und LiveProfessor via USB wohl bei 6ms-8ms Roundtriplatenz
Da sind noch ein paar ms mit Soundgrid oder Dante zu holen.

Aber ich glaube es wird das Problem nicht generisch lösen, denn ob man 20ms oder 17ms Latenz im IEM hört wird glaube ich keinen merklichen Unterschied machen.

mfg
 
danke, dass du das getestet hast. für mich aber - und das musikerumfeld, in dem ich mich bewege - sind das absolut inakzeptable latenzen. 128kbps mp3 klang kann ich mir selbst nicht mehr anhören. wenn das für dich ein live-geilo-feeling ist, feel free. aber das ist für ne tighte band, die soul, funk, pop, rock, country, jazz spielt, bei denen die musiker ein geschultes gehör haben, absolut unbrauchbar. wenn man sich immer versetzt hört, das macht wahnsinnig nach ner zeit. IEM muss nahezu latenzfrei (damit meine ich <5ms) sein.
 
Gibt es Neuigkeiten an der Wifi/Wlan IEM Front?

Denn ich verstehe eine Sache nicht. Es gibt gute Produkte mit niedriger Latenz (5ms) im Bereich Gitarrensender (line6 Relay). Aber in umgekehrter Richtung finde ich, zumindest in Stereo, keine Produkte.

Die oben gezeigten Lösungen haben ja latenzmäßig den Nachteil, dass das Interface zunächst mal die Signale aus dem Mixer AD wandeln muss, dann muss der Krempel durch den Rechner und in den Router - diese Vorgänge fressen Zeit. Die Wlanübertragung an sich ist dann nicht das Problem (in Bezug auf die Latenz).
 
Zuletzt bearbeitet:
Denn ich verstehe eine Sache nicht. Es gibt gute Produkte mit niedriger Latenz (5ms) im Bereich Gitarrensender (line6 Relay). Aber in umgekehrter Richtung finde ich, zumindest in Stereo, keine Produkte.

Keine Ahnung, was es da geben mag, aber lass mal sehen: 5ms für den Gitarrenender, 3ms für den Modeler, 2ms für das digitale Pult und dann nochmal 5ms für den IEM Sender. Sindwa bei 15ms tutti completti - definitiv nix, womit ich unter Kopfhörern zu tun haben wollte.
 
Dann würde man bei „normalem“ UHF IEM auch „nur“ 5ms einsparen. Sprich man hätte immer noch 10ms.
 
Aber man merkt schon, dass die digitale Domäne ein grundsätzliches Problem hat.
 
Dann würde man bei „normalem“ UHF IEM auch „nur“ 5ms einsparen. Sprich man hätte immer noch 10ms.

Klar.
Ich selber benutze wegen all dieser Unwägbarkeiten nur kabelgebundenen Kram und route meinen eigenen Sound in IEM Situationen direkt in meinen eigenen kleinen Mischer, vom InEar-Monitor-Feed hole ich mir dann nur den Rest. Habe 2 Doppelkabel (eins länger, eins kürzer), in denen ich Gitarren- und KH-Kabel zusammengelegt habe.
Mit Funk hatte ich ohnehin hier und da mal Ärger, wollte ich dann eben nicht mehr, und was Latenzen angeht, gab es einen ganz konkreten Auslöser, da war in einer Produktion anscheinend irgendwas in den Signalweg gerutscht (recht eindeutig u.a. ein Limiter, obwohl der FOH Typ das vehement bestritten hat), was einfach für ein super unangenehmes Spielgefühl (Latenz eben) gesorgt hat. Danach war für mich die Sache gelaufen und seitdem trage ich selber dafür Sorge, dass mein Modeler der Wahl (im Moment eben 'n Helix) die einzige digitale Gerätschaft im Signalweg ist. Ist etwas mehr Aufwand, da ich immer 'nen kleinen Mischer mitführen muss, ich bau mir vielleicht aber demnächst mal was ganz kleines zusammen (2 x stereo Line-In auf KH Out, sonst nix), was auf's Pedalboard passt und mit 9V sowie wenig Ampere läuft.
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
9
Aufrufe
1K
stromzoo
stromzoo
RECORDING-Redaktion
  • Artikel
Antworten
0
Aufrufe
1K
RECORDING-Redaktion
RECORDING-Redaktion
moonbooter
  • Artikel
Antworten
4
Aufrufe
93K
moonbooter
moonbooter
OldWise
  • Artikel
2
Antworten
24
Aufrufe
106K
thomasvonwelt
thomasvonwelt

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben