Hörtip.... Viele Klicks, wenig Asche!

[Faltac]

18. Januar 2014, 09.20 - 10.00 Uhr

Auf WDR5

Könnt ihr auch live auf der WDR5-Homepage hören.

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Machen Streaming-Dienste Musiker arm?


Die digitalen Klänge sind auf dem Vormarsch und lösen zunehmend die CD ab. Streaming-Dienste, wie Napster, Spotify oder Rdio bieten unzählige Interpreten und Titel. Und die Nutzer zahlen pro Titel oder für eine Flatrate – im Gegensatz zu früheren Jahren, als illegale Downloads die Runde
machten.

Doch trotz bezahlter Musik beklagen viele Künstler, dass gerade diese Streaming-Angebote das Einkommen kaum sichern. Wie zufrieden sind die Verbraucher? Ist die Musikkultur damit gerettet?

Studiogäste:
Christoph Diekmann, Geschäftsführer von “Area-Entertainment“
Nils Hollmann, Vertriebs- und Marketingleiter bei “Zebralution“

Rufen Sie uns während der Sendung an - kostenlos: 0800 5678 555 oder schreiben Sie uns einen Kommentar von 8.45 Uhr bis 11.00 Uhr auf diese Seite!


http://www.wdr5.de/sendungen/funkhauswallrafplatz/streaming128.html





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[Einstellungssache]

Ein Problem ist, dass vielen Leuten Musik nicht viel wert ist. Ich kenne mehr als genug Menschen, die den halben Tag Musik hören, aber keinen Cent dafür ausgeben wollen. Nichts gegen Streaming-Dienste, aber 9,99 € im Monat sind ein Witz. Da sollte sich der Verbraucher fragen, was ihm dieses Kulturgut wert ist.

Mit fairen Preisen sehe ich Streamingdienste nicht problematisch, eher im Gegenteil. Viele beziehen ihre Musik heute über Downloads. Tonträger wie CDs sind sehr viel weniger verbreitet als früher. Ob man jetzt eine Datei auf dem Rechner hat, oder diese jedes mal wieder vom Server lädt macht für den Kunden wohl kaum einen Unterschied.

Bei den derzeitigen Preisen müsste man sich mal ausrechnen, wie oft Songs gestreamt werden müssten um das gleiche Geld wie ein Verkauf einzubringen. Das wären schon sehr, sehr viele. Auf der anderen Seite bekommen nicht mehr so viele Leute ein Stück vom Kuchen ab, wodurch mehr beim Künstler bleibt.

 

[misterkanister]

Ja, die Zeiten haben sich geändert aber das ist doch inzwischen ein alter Hut, das wird man nicht rückgängig machen können.
Wieviele Einzelhändler gingen schon in die Insolvenz und werden noch gehen, aufgrund von Umsatzrückgängen, weil immer mehr Menschen bequem per Internet bei entsprechenden Anbietern bestellen?
Wenn ich will, kann ich in diesem Forum täglich viel Links vom Musikhaus Thomann finden, warum nicht in die Musikalienhandlung um die Ecke?
Der Vergleich hinkt zwar ein wenig hat aber den gleichen Ursprung: technische Entwicklung (Evolution?).
Da ist Anpassung oder das Finden von Alternativen gefragt.
Oder will jemand das Internet verbieten?

 

[kenfjohnnydee]

Ich denke, dass Problem ist nicht technischer Natur. Es sind viel mehr ökonomische Faustformeln, die da greifen. Dort, wo es ein Überangebot gibt, wird das Produkt billiger. Das Angebot ist höher als die Nachfrage. Das, was im Überfluss vorhanden ist, wird für den Konsumenten unattraktiver.
Das einzige Mittel, um Musikern und Musik wieder 'nen höheren Stellen- und Marktwert zu verschaffen, wäre 'ne Verknappung des Kulturguts Musik. Wird aber auch keiner wirklich wollen und ließe sich auch nicht herbeiführen.

 

[Latenz]

Wer Geld mit Musik verdienen will, der sollte 100%igen Kommerz produzieren und gucken das er im Radio (GEMA) gespielt wird.

Alles andere (Streaming, YouTube, iTunes) ist nur Taschengeld.

 

[djdeveloper]

Die Frage ist doch: Warum sind die Streamingdienste so billig? Ich denke es ist nicht der Fall, dass die nicht gern mehr nehmen und den Musikern auch mehr ausschütten würden. Das Problem ist, dass diese Dienste mit illegalen Angeboten konkurrieren müssen. Daher der Kampfpreis.

 

[zettberlin]

Wer Geld mit Musik verdienen will, der sollte 100%igen Kommerz produzieren .

Das ist in dieser radikalen Weise nicht richtig.

Gerade mit völlig unkommerziellen Formen kann man heute sehr erfolgreich Konzerte spielen und auch Tonträger verkaufen. Zumindest gibt es viele sehr unkommerzielle Musiker, die gut um die Runden kommen. Ich weiß nicht, ob Leute wie SunnO)))), Merzbow oder Antony Haggerty in den 1980ern mit ihrer Musik die Miete hätten bezahlen können.

Mit dem Überangebot wächst auch das Interesse an Perlen, man wird wählerischer und teilweise mag es auch sein, dass sich einige bei einem Merzbow-Auftritt sehen lassen wollen, weil das einfach hip ist.

 

[rockfred]

Wenn jemand knapp 10€ im Monat für Musik ausgibt (Streaming), sind das 120€ im Jahr. Ich denke, dass das mehr ist als der durchschnittliche Nutzer einbringen würde wenn er sich eine Bravo Hits Jahrescompilation und zwei Alben gekauft hätte. Von daher eine Win-Situation.
Ich finde diesen Grundpreis schon angemessen und zahle ihn auch gern, sogar 2 mal in meinem Haushalt (aufgrund sinnvoller technischer Beschränkung).

 

[TedStriker]

Wer Geld mit Musik verdienen will, der sollte 100%igen Kommerz produzieren und gucken das er im Radio (GEMA) gespielt wird.

Alles andere (Streaming, YouTube, iTunes) ist nur Taschengeld.

Aber nur die großen Radiosender rechnen ihre Playlisten direkt über die GEMA ab. All die kleinen Privatsender werden pauschal erfasst, d. h. selbst wenn man dort massig Aiplay bekommt, verdienen Bohlen und Co mit.

Pro Stream bekommt man bei spotify 0,0034 Cent. Für 100 Euro braucht man also knapp 30000 Klicks, das ist schon jede Menge...