Gitarrenaufnahme - Hab ich nen Denkfehler

Ktulu

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Hi zusammen,

ich brauch mal euren Rat Gitarreros...

Nachdem ich jetzt mir schon die komischsten Gesichter anschauen musste, und auch ziemlich komisches [g=94]Feedback[/g] in Form von "Wie bist Du denn drauf, das macht doch keine Sau so" geerntet hab, sagt mir, ob das so dumm is was ich mach. Zugegeben, es ist vielleicht etwas unorthodox. Und wenn es irgendwelche gravierenden Nachteile hat, dann sagts mir bitte. vielleicht seh ich den Wald vor lauter Bäumen grade nicht

Ich bin jetzt grade dabei, eine Band aufzunehmen. Als es auf die Gitarren zuging, hab ich mal was versucht, und meiner Meinung nach kommt das auch gut.

Ich nehme keine Amps ab, sondern nur das blanke Gitarrensignal über einen Splitter. Somit hab ich die Möglichkeit, viele Soundsachen auszuprobieren, ohne das der Gitarrist tausend mal einspielen muss, um jedes Mal nen neuen Sound zu testen. Ich nehm dann das Gitarrensignal immer, und leg Amplitube oder Guitarrig drüber. Als mir das nicht getaugt hat, hab ich meinen Boogie Studio Preamp genommen, Recordingausgänge an die Soundkarte gestopft (C-Port 20000) und bin mit den Ausgängen der Soundkarte in den Preamp. Hab also das Gitarrensignal durch den Preamp gejagt, und das was rauskommt wiederum aufgenommen. Hat auch wunderbar funktioniert ([g=5]Latenz[/g] 4mms). Danach haben wir das noch mit diversen Amps und Mikrophonen versucht.

Sacht mal, ist das so außerirdisch!? Jeder schaut mich doof an deswegen, nur weil ein [g=182]Amp[/g] auf einmal loslegt im Aufnahmeraum, obwohl weit und Breit kein Gitarrist zu sehen ist :-D :-o


Grüße


Marco
 
Hi,

sau geniale Idee :bigup: kenne noch jemanden der machts so ähnlich, er nimmt ein cleanes Gitarrensignal auf und jagt es danach raus in seinen Pod und wieder rein :). Mit deiner methode kann man denk ich super Ergebnisse erzielen.

gruß Leo
 
Ob du ein internes [g=77]VST[/g]-Modelling-Plug oder ein an den Soundkartenausgang gehängtes externes Modelling-Gerät benutzt ist ja eigentlich egal, solange die Soundartefakte (z.B Rauschen durch Kabelwege oder [g=60]Wandler[/g] etc.) nicht überhand nehmen.

Grüße
Cos
 
Ein Gitarrist passt seine Spielweise (z.B. das Abstoppen) auch immer automatisch dem Ampsound an. Insofern ist deine Methode okay, wenn du z.B. elektronische Musik machen willst.

Sobald es aber darum geht einen wirklich authentischen Gitarrensound aufzunehmen, wirst du an der klassischen Methode Gitarre -> [g=182]Amp[/g] -> Mikro nicht vorbeikommen.
 
Hi Ktulu,
leider biste nicht der Erfinder dieser Methode, noch ist es sonderlich verrückt. Dies wird schon seit vielen Jahren vor allem in den profesionellen Studios praktiziert und das nennt man "Re-Amping". So sind zum Beispiel schon manche zu seichte Songs noch etwas angerockt worden.
Den einzigsten Nachteil den ich bei der Band die Du recorden willt sehe ist der, dass die Gitarreros Deinen gemodellten Sound wohl nachher gar nicht umsetzen können! Ich meine damit, Du nimmst Ihnen die Wiedererkennungseigenschaft. Oder sie müssen sich Amps zulegen, mit denen Dein Sound reproduzierbar ist!
Gruß
Tom
 
@Tom

Moooomment, ich will hier bestimmt nicht sagen, das ist revolutionär. Um Himmelswillen, für sowas hängt mir das Gesäß zu tief, viel zu tief :-D

Moment, ich sagte ja nicht nur Modelling. Ich rede auch vom Zurückschleifen in echte Amps. Ich will den Bands ja kein Modeling aufzwängen, sondern ihnen nur ermöglichen, einen Sound zu finden den sie wollen. Und wenn sie dann drei verschiedene Amps anschleifen, mit denen Sie das ausprobieren wollen (egal wo sie ihn her haben), dann kann man das so machen. Auch kann man einfach versuchen, Effekte draufzulegen... also HardwareEffekte... und wenns nicht gefällt, okay dann wech damit, aber einspielen muss man deswegen nicht nochmal.

Mir gings jetzt nicht so ums Modeling mit [g=77]VST[/g], weil das ist ein alter Hut, das ist mir schon klar, und die Probleme sind natürlich bekannt, so von wegen Wiedererkennungswert... ist ne logische Sache...


Marco
 
Meinte mit Modelling auch nicht [g=77]VST[/g]´s, sondern schon vor der Erfindung von [g=77]VST[/g]´s hat man solche Geschichten auch als modellieren bezeichnet! :)) Also, so lange hinformen, bis es passt!
Gruß
Tom
 
hab auch schon gehört, daß man sowas macht. Im Keyboards war vor ein paar Monaten der Tip, man solle die Gitarre normal per Mikro vorm [g=182]Amp[/g] abnehmen und auf einer zusätzlichen Spur noch ein DI Signal vor dem [g=182]Amp[/g] aufnehmen. Damit kannst du dann entweder mit [g=182]Amp[/g] Modelling oder mit einem externen [g=182]Amp[/g] den Sound anfetten oder du kannst z.B. die Höhen des cleanen Signals reinmischen um mehr Transparenz zu kriegen. Will ich beim nächsten Mal auch so probieren.
 
Moin,

auch ich recorde über ein per [g=176]DI-Box[/g] gesplittetes Signal, um dem [g=182]Amp[/g] Sound später noch Guitar Rig oder was weiss ich zuzumischen.

Allerdings möchte ich auch Reamping austesten, habe aber noch das Problem, das der Sound hierdurch leicht verändert erscheint, als wenn ich direkt mit der Git in den [g=182]AMP[/g] gehe. Ich vermute hier ne Pegelfehlanpassung als Ursache. Zum Recorden wird das Git Signal ja von der [g=176]DI-Box[/g] auf Line Pegel gebracht, und so viel ich weiss ne Apassung von Hochimpedant nach Niederimpedant gemacht... Müsste man folglich nicht eine Rückwandlung des aufgenommenen Signals vornehmen, um direkt in den Amp zu gehen? Ich meine so eine Art reverse [g=176]DI-BOX[/g]? Oder mache ich da einen Denkfehler und das Ausgangssignal des Pultes (oder Soundkarte etc. ) zurückdrehen reicht schon???

Gruss Tyler
 
also ich hab auch dasselbe problem gehabt, mit einem -20db pad hats lustigerweise ganz gut geklappt, ansonsten war der clean kanal schon nett angezerrt, weil viel zu viel pegel daherkommt...

hier gäbe es auch noch ein teil, das speziell für sowas entwickelt worden ist.

lg
flox
 
Ein Gitarrist passt seine Spielweise (z.B. das Abstoppen) auch immer automatisch dem Ampsound an. Insofern ist deine Methode okay, wenn du z.B. elektronische Musik machen willst. Sobald es aber darum geht einen wirklich authentischen Gitarrensound aufzunehmen, wirst du an der klassischen Methode Gitarre -> [g=182]Amp[/g] -> Mikro nicht vorbeikommen.
^
Du hast ja recht, aber wenn der Klampfer beim Einspielen ein Ampfeeling hatte, kommt er der Sache natürlich sehr nahe und es kommen wirklich interessante Sachen dabei raus - (hab das auch schon probiert)

Aber es ist auch tatsächlich so, dass der Klampfer intuitiv seine Spielweise jedem [g=182]Amp[/g] (oder sound) anpasst (ob er will oder nicht)

:)

mark
 
hehe, hätt ja net gedacht, dass da soviel Ressonanz kommt. :-D

Okay, das mit der Spielweise und dem [g=182]Amp[/g] is mir schon klar. Ich find es halt eine lustige Idee zum Ausprpobieren von mehreren Sounds und Effekten.

Ich denk, wenn man dann was gefunden hat, wo man sagt "woa, das klingt gut" kann man es ja nochmal einspielen. Aber für Testzwecke find ich den Lösungsansatz ganz gut.

Ich hab von der Methode vorher noch nichts gehört gehabt, drum verzeiht, dass ich so doof nachgefragt hatte. :-D

Hat das sonst schon mal jemand versucht!? Wie war das Ergebnis bei den anderen!?

Ich denk auch, dass das nur eine Sache des Pegels ist, das muss man halt denk ich ausprobieren, bis man den richtigen Pegel gefunden hat...


Gruß


Marco
 
Cooler Tip Floxe,

obwohl es schon irgendwie frech ist, dass das Teil nichts anderes macht als ne DIBox, nur halt umgekehrt, nur für den ca. 6 fachen Preis :-(

Schön wär natürlich ein Digital-Input, naja, wohl alles ne Frage der Zeit, Reamping wird wohl immer mehr in Mode kommen...

Gruss Tyler
 
da hast du schon recht, ich würd mir so ein teil aus bequemlichkeit auch nur zulegen, wenn ich mit geld herumwerfen könnte :-D

lg
flox
 
Hallo Alle,
zum Zusammenhang zwischen Spielart und gehörter Sound ist (find ich) zu erwähnen, dass das auch einen guten Lerneffekt hat (war zumindest bei mir so, als ich das erste mal mit cleanem Sound einen Track eingespielt hab, den ich hinterher soundmässig noch zurechtgeschustert hab). Denn das Abstoppen, Abdämpfen, Plektrum schräg halten, Obertöne mit angelegtem rechten Daumen, [g=49]Vibrato[/g] oder pitchen links u.a.m. hab ich bis dato mehr oder weniger unbewusst gemacht... durch das cleane Einspielen hab ich das ein oder andere dann weggelassen (nach dem überarbeiten klang das dann auch sehr interessant), beim nochmaligen aufspielen hab ich dann gehört wie diese effekte sich clean anhören usw.
Kurz und gut: ich hab viel gelernt, was das zusammenspiel von "finger-" und anderen effekten angeht.
Also vielleicht keine schlechte Idee, (d)einen Gitarristen, mal dazu zu vergeluschdwurzln
*g*
Jörg
:headbang:
 
hey rockin

das ist ein interessanter Denkansatz, so hab ich das noch garnicht gesehen. Vielleicht hast Du wirklich recht. Ich denk auch, dass man einige Sachen unbewusst macht, die man dann in Clean nicht macht.

Aber eigentlich ists ja so, dass ich eine Bratgitarre net in Clean einspielen würde. Der bekommt dann halt ein GuitarRig oder Amplitube-Preset vorgeschalten, dass man danach wieder runternehmen kann.

Aber der Ansatz ist interessant.
 
Hmm, eigentlich ist das ganze ja eher so gedacht, dass das Git Signal per DI Box gesplittet wird, das DI Signal aufgenommen wird, während der normale Output ganz normal in den [g=182]Amp[/g] läuft, weil das sich dann halt ja ganz normal anfühlt, bzw. die Spielweise nicht beinflusst wird. Das Dry Signal abzuhören beim Spielen ist ein interessanter Ansatz, aber taugt glaub ich mehr für cleane Sound, für Powerchords und Bratsachen wird das Feeling imo zu start beinflusst...
 
goetz schrieb: Sobald es aber darum geht einen wirklich authentischen Gitarrensound aufzunehmen, wirst du an der klassischen Methode Gitarre -> [g=182]Amp[/g] -> Mikro nicht vorbeikommen.
Strat-Spieler schrieb: Dies wird schon seit vielen Jahren vor allem in den profesionellen Studios praktiziert und das nennt man "Re-Amping".

Ihr habt beide Recht! Das re-amping ist, vorausgesetzt man verfügt über Technik mit der die Störgeräusche im Griff zu halten sind, eine Möglichkeit um das Ganze anzudicken. Es sollte jedoch bereits vor dem Einspielen ein klares Konzept vom Sound da sein und auch im Groben mit diesem Sound eingespielt werden. Was du vorhattest, war ja clean einzuspielen und dann alles mögliche durchzuprobieren. In der Tat wird das nicht authentisch klingen (siehe goetz)!
Übrigens: Den richtigen Grundsound findest du nicht im Studio sondern im Proberaum und auf der bühne! Er muss mit dem song wachsen und kann nicht wie ein Anstrich drübergepinselt werden. Im studio polierst du das Ganze dann auf.
 
nur kurz geschichtliches, für diejenigen dies interessiert...meines wissens war der tontechniker von jimi hendrix, eddie kramer, der erste der das (re-amping) gemacht hat. irgendwann in den späten 60iger jahren (ich glaub zu "axis bold as love") .... alle kochne nur mit wasser oder??:eek:) lg little
 

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