Frage zum Mastering für Vinyl

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oktavio

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hallo!

ich mach mal nen neuen thread zum Thema auf, da sich auf dem vergangenen fast nur persönlich gestritten wurde...

mein Problem:
Ich hab nen Mix für ne Rockband gemacht, den ich jetzt gegen meinen eigentlichen Vorschlag, das jemand mit Ahnung machen zu lassen, selbst mastern muss. Die Files müssen Montag Morgen zum Presswerk und in der kurzen Zeit ist es nicht anders machbar.

Ich weiß, dass Vinylmastering auch ne Philosophie für sich ist, aber könnt ihr mir vielleicht Tipps geben, um wenigstens Fehler zu vermeiden?
Es ist eine Indyband, von daher wird die Platte von den Konsumenten wohl hauptsächlich nur zu Hause auf der HiFi Anlage gehört, falls das wichtig fürs Endprodukt ist.

- wieviel [g=284]headroom[/g] sollte ich fürs Schneidemaster lassen?
- wie stark darf komprimiert werden?
- Hochpass bei 40Hz / Tiefpass bei 15kHz? Stimmt das??

bin für jeden Hinweis dankbar!!

lg, oktavio
 
Früher gab es als Massenmedium die geliebte Vinyl-Platte sowie die heute weniger beliebte Musik-Kassette.
Bedingt durch die Materialeigenschaften beider Medien, war es nicht möglich, die Musik 1:1,
das heisst ohne hörbare Verschlechterung der Klangqualität, zu überspielen, und so handelte es sich
bei Premastering und Mastering um eine technische Notwendigkeit.
Pegel von [g=118]Bass[/g]-Signalen sind in der gewöhnlichen Musik in der Regel um ein vielfaches höher als die
Pegel der hohen Frequenzen. D.h. die Auslenkung der Plattennadel müsste bei Bassdrums um ein vielfaches
höher sein, als z.B. bei Hi-Hats. Würde man nun eine 1:1 Überspielung auf Vinyl vornehmen,
würden die hohen Frequenzen Aufgrund des schlechten Störpegelverhältnisses im Knistern und Rumpeln
untergehen. Aus diesem Grund wird der Frequenzgang der Aufnahme so verändert, dass die
Pegelverhältnisse über die [g=349]Frequenz[/g] eingeengt werden, d.h. nach dem Prinzip der Emphasis/Deemphasis
werden die Höhen vorher angehoben, um bei der Wiedergabe abgesenkt zu werden (Schneidekennlinie).
Zudem wird bei der Abtastung aus Monokompatibilitätsgründen aus Monosignal (Vertikale Auslenkung
der Nadel) und Differenzsignal ( Horizontale Auslenkung der Nadel ) das Stereosignal gewonnen.
Aufgrund dieser Gegebenheiten darf der Bassbereich bis ca. 250 Hz keinerlei Stereoinformationen
hoher Pegel beinhalten, das sonst die Nadel durch die hohe Vertikalamplitude aus der Rille springen
würde.
Ein weiterer Aspekt für eine gute Vinylplatte ist der Pegel der hohen Frequenzen. Bedingt durch die
Schneidekennlinie (s. o.) sind die hohen Frequenzen überbetont. Hier können Pegelspitzen Verzerrungen
hervorrufen, die das gesamte Signal beeinflussen. So entstehen vor allem bei S-Lauten der
menschlichen Stimme, oder bei Crash-Becken störende zischende Geräusche. Man kann diesem Effekt
durch einen Deesser vorbeugen.
Um einen möglichst hohen Signal/Geräusch-Pegel Abstand zu bekommen, muss die Vinylplatte so weit
wie möglich ausgesteuert werden, also der Pegel auf der Platte sollte so hoch sein wie möglich. Dies
hat natürlich direkte Einwirkung auf die Auslenkung in der Vinylrille. Da Musik i.d.R. ein stark dynamisches
Signal ist, können auftretende Signalspitzen die Nadel so weit auslenken, dass sie aus der Rille
springen würde. Aus diesem Grund wird beim Premastering eine Dynamikbearbeitung der Aufnahme
vorgenommen, das sogenannte Limiting. Hierbei wird durch eine elektronische Schaltung gesichert,
dass Signale über einem bestimmten Schwellwert ([g=359]Threshold[/g]) nicht übertragen werden.

Zitiert aus irgend nem Tutorial wo ich mal für mich zusammenkopiert hab - ursprüngliche Qelle weiss ich nicht mehr.
 
vielen dank!

Bis auf die Bassbereich/Stereo-Info sind die Tipps aber leider schlecht umzusetzen. Wenn Becken Störgeräusche verursachen sollte man Höhen absenken...aber wie weit muss man da gehen? Es soll ja hinterher trotzdem noch frisch klingen...
 
Hi

Das ist aber eine verzwickte Situation. Dar hilft nur der Kenner, hier
im Forum. Ich habe diesbezüglich nix zu melden. Vllt. meldet sich noch
ein Profi. ´Habe auch schon hin - und her gedacht, aber keine Lösung
parat.

Gruss, tele
 
ich wage mal zu behaupten, um das wirklich richtig zu machen braucht man einfach erfahrung. da hilft der beste tipp nicht. musst halt mal dezent auf gut glück mit den höhen arbeiten. völlig anders wirds ja auch nicht, ausserdem muss die band ein unprofessionelles ergebnis in kauf nehmen, wenn sie keinen profi wollen.
 
Hallo

Sehe ich auch so. Das geht in Richtung Glücksache.

Gruss, tele
 
na dann wünscht mir mal viel Glück :)
 
platten werden nicht horizontal und vertikal geschnitten, sondern nach dem blumlein-system mit 45° drehung also wie ein X

Edit: Ach ja...viel Glück :D
 
@oktavio:
Ich habe Dir eine PM geschrieben.
 
@fmo

wenn es tipps sind, warum dann nicht hier rein? ;)
 
Kannst ja auch mal hier nachschauen.
 
Hallo,

ich habe den Link gelesen.
Aber rein interessehalber habe ich noch ein paar Fragen.
Mir ist klar, dass die Schneidkurven (Bassabsenkung, Höhenanhebung) für "normale" Musik gemacht wurden, d.h. keine übermässigen Höhen.
Ich habe immer geglaubt, man schickt ein 1:1 Band ein, und der Mastering-Ingenieur kümmert sich darum, die richtige (Lack, Kupfer, USA, Europa) Schneidekennlinie einzustellen, gegebenenfalls übermässige Höhen (Rechtecke) oder Bässe auf ein technisch verwertbares Mass abzusenken, usw. Und kümmert sich auch darum, die inneren Titel entsprechend zu kompensieren, usw. Schließlich kennt er seine Schneidemaschine und das Presswerk.
Muß man das alles schon im Mix berücksichtigen?
 
ReinerReibach schrieb:
@fmo
wenn es tipps sind, warum dann nicht hier rein? ;)

Weil schon jeder Vollidiot Hiphop macht.
Da muss jetzt nicht auch noch jeder mit Vinylmastering anfangen ...
 
Burkie schrieb:
Muß man das alles schon im Mix berücksichtigen?

Im Mix nicht aber im Premaster.

Beim Mix weisst du (normalerweise) noch nicht welcher Song wo auf die Scheibe kommt und ausserdem mischt du ja auch normal so das die Mixe auch fuer [g=420]CD[/g] zu gebrauchen sind.

Diese Anpassung wird beim Mastern gemacht.
Deswegen gibt es ja auch verschiedene Produktionsmaster: [g=420]CD[/g], Vinyl, Radio, Web, Video...
Jedes wir optimal auf das jeweilige Medium angepasst.

Dieses Vinylmaster geht jetzt in ein Schneidestudio (z.B. SST Brueggemann in Frankfurt), die passt dann nur noch den Pegel an und kontrolliert noch mal die
Phasenlage.

Dann wird´s geschnitten.

Wenn dann was nicht passt, weil z.B. vor zu viel Hoehen der Kopflimiter anschlaegt oder sie den Pegel wegen Phasenprobleme niedriger fahren oder gar in Mono schneiden muss, ist es nicht ihre verdammte Schuld (um es mal mit Frau Brueggemann´s Worten auszudruecken).

Bei Vinyl ist die Aufgabenstellung noch genau so getrennt wie in den guten Tagen: Das Studio liefert den Mix, das Masteringstudio das Premaster, das Schneidestudio liefert die Matrize und das Presswerk verschickt die fertigen Platten.

Wenn einer davon Murks macht ist das Ergebnis schlecht.

Und wenn einer meint die ersten beiden Schritte selbst machen zu wollen ohne Ahnung davon zu haben wird´s auch Murks.

Aber inzwischen ist da kein Poblem mehr weil Vinyl geht sowieso fast ausschliesslich noch an DJs zur Bemusterung.
 

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