Gute Arbeit! Das Heroische Thema ist sehr stark und hat eine Menge Potential, das du auch ausschöpfst. Also denn! Lasst das Hochniveaumeckern beginnen!
Es gibt Stellen die sehr sehr gut funktionieren, und wieder andere, die nicht ganz perfekt funktionieren.
Gerade am Anfang aber auch immer mal wieder zwischendrin, fällt mir auf dass du in den tiefen Lagen recht enge Voicings hast. Das ist nicht immer schlimm, aber es kann dazu führen, dass es klanglich etwas matscht und der Toneindruck nicht so eindeutig ist, wie er wäre wenn die Low Interval Limits eingehalten würden (
http://community.berkleejazz.org/wiki/index.php/Low_Interval_Limit). Ist mir nur an ein paar Stellen aufgefallen.
Immer mal wieder ein Problem ist, dass du darauf verzichtest hörbare Dynamikverläufe in den Instrumenten einzuzeichnen - das bezieht sich insbesondere aus lange töne in Blech und Chor.
Insbesondere beim sonst extrem starken Einstaz bei 1:09 ist das der Fall. Aber generell öfters.
Ich finde Digitalen Chor ja fast immer ganz schrecklich - hier besonders bei den Marcato/Staccato Silben. Da hast du zusätzlich noch ein paar Harmonische probleme, z.B. bei 3:08. Dort sind Töne drin, die für mein Ohr nicht da hingehören
Insgesamt finde ich, dass das Stück sich zu lange auf einer Dynamikstufe bewegt - es gibt wenig Ruhepausen, es wird im grunde fünf minuten durchgeprügelt. Das entspricht weder dem Video, noch ist es dramaturgisch wirkungsvoll.
Wenn es dir wirklich darum ging, den Trailer zu vertonen, hätte ich eher empfohlen über längere Strecken auf Spannung, statt auf pure "Epicness" zu setzen - über fünf Minuten lässt sich das nämlich einfach beinahe nicht durchziehen (gerade zu einem das so viele Facetten hast).
Tatsächliche Hitpoints triffst du nicht, die Musik wirkt großteils, als läge sie fast zufällig auf dem Video. Nur an der Stelle mit der Glocke merkt man wirklich, dass da jemand bewusst dieses Video vertonen wollte. Es geht bei Hitpoints tatsächlich oft um Framegenauigkeit.
Achte darauf, was im Video passiert und verliere dich nicht in deiner eigenen Musik - das passiert nämlich leicht, gerade bei dieser Art von Musik. Schau hin, wo und wann Musik und Bild unbedingt zusammenkommen müssen und man sich keine Verzögerung erlauben darf (z.B. beim erscheinen des Spieltitels oder bei Slowmotions, die deutlich zu einem Ziel führen). Achte darauf, dass du keine Steigerungen in der Musik hast, wenn gerade im Video nichts passiert ist, das diese Steigerung rechtfertigt.
Wie schon oben gesagt - das ist meckern auf hohem Niveau und sollte dir nicht irgendwie Selbstbewusstsein nehmen sondern dir Denkanstöße geben
