Drumset recording - aber ordentlich

smeyli

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ich habe mit viel interesse den beitrag über das aufnehmen vom schlagzeug gelesen...
und ausprobiert.

das schlagzeug nehme ich mit 6 mikros ab.

1 base, 1 tom, 1 pauke, 1 snare (oben), 1 hihat, 1 overhead. vorweg: sind alles shure mikros!!!

die mikros habe ich folgendermaßen positioniert:

snare: am oberen rand und schräg zur mitte, nicht zu steil, damit auch die resonanzen gut kommen.
tom: schräg oben
base: im 1. drittel schräg
hihat: dicht darüber, vom set weggedreht.
overhead: mittig über dem set zu den becken gerichtet.

alle mikros laufen über ein mischpult (da preamp...), werden dort vorgemischt und gehen dann in die soundkarte mittel direct out.

jetzt entsteht aber trotzdem das problem, daß z.b. das tom-mikro auch die snare mit aufnimmt oder andere konstellationen.

ich habe schon mittels einfachen noisegates (software) versucht, die unerwünschten schlagzeugteile rauszufiltern - mit mehr oder minderem erfolg.
bei overheads geht es ja (mit eq), da die anderen instrumente von der frequenz her unter dem der overheads liegen.

besonders schwierig ist es bei tom,snare und basedrum.
mittels noisegate bekommt man zwar etwas toms und base weg, trotzdem ist immer noch etwas von den anderen instrumenten zu hören.

ist das normal oder kann man alles sauber trennen?

ich finde es störend, wenn man z.b. freuenzen der base abändert und sich dann die snare-reste dieser spur logischerweise auch ändern - im schlagzeugmix hört man das dann auch raus.

muß ich in der grundeinstellung des mischpultes schon etwas ändern? (habe dort die signale einzeln und im gesamtmix abgehört bis ich zufrieden war).

wer hat damit erfahrung und kann mir ein paar nützliche tipps geben? Ich weiß nicht, was ich noch probieren soll...

danke!
 
Hy,


in der Regel ist wahrscheinlich wirklich eine gute Mikrofonierung die beste Basis für Drumrecording.
Das Deine Mikros von Shure sind, ist schon mal nicht schlecht, bedeutet jedoch nicht, daß sie Dir gleich die Arbeit abnehmen oder "die" Lösung sind.

Wenn ich Drumrecordings mache, dreh ich oftmals ein paar Stunden lang Mikros zwischen ein paar Milimetern unterschied hin und her.
Gut, ich hab nicht gerade Hammermikros (nur 2 Shures;-)), aber vielleicht merke ich gerade daran, daß die unterschiedlichen Winkel riesige Unterschiede beim Übersprechen und Einstreuen bringen.

Also vielleicht liegt da schon der Hund begraben, probier ruhig mal ein Weilchen aus, ob Du durch verschiedene Winkel etc. das Übersprechen minimieren kannst.

Noisegates sind so ein Thema für sich, schau mal in die Suchmaschine von hier und Du wirst ein paar Sachen finden, hatte mal einen Beitrag dazu gestartet, die Meinungen dazu gingen teils sehr auseinander.
Ich bleib jedoch dabei, ich gate bei "Pop und Rockmusik" Toms, Snare und Bassdrum (die sogar sehr stark, wegen dem Kompressor, da die meist eh so undynamisch wie möglich sein soll).
Es ist aber letztendlich schon "normal", daß Du be eben genannter Musik auch laute Übersprechungen haben kannst.

Also dann, Grüße, P.
 
Hi,

wie ptr22 schon sagte, probier mal etwas mit der Positionierung der Mikros rum.
Versuch, einen guten Kompromiß zwischen Klang und Übersprechen zu finden.

Ein weiteres Hilfsmittel ist ein Gate mit Sidechain: über die Sidechain kannst Du bestimmen, wann das Gate auf und wieder zu macht. Die Sidechain arbeitet frequenzselektiv.

Wenn Du keine Sidechain hast, mußt Du Dir selber eine "basteln" indem Du mit einem Keysignal arbeitest (das hat eigentlich jedes Gate): legt z.B. die Snare auf einen zweiten kanal und manipuliere ihn mit dem EQ solange, bis nur noch die Snare zu hören ist (egal, wie sie klingt). Dieses Signal nimmst Du dann als Key-Signal für das Gate im "richtigen" Snare-Kanal.

Grundsätzlich solltest Du Dir aber überlegen, ob es denn wirklich so schlimm ist, wenn Du übersprechen in den einzelnen Kanälen hast. Wenn der Sound der einzelnen Spuren paßt, dann mußt Du keine drastischen Eingriffe mit dem EQ machen und veränderst damit auch die "Reste" der anderen Instrumente nicht mehr so starkt.

Gruß

Mike
 
Ich finde die Bassdrum kann man sehr gut mittels eines Noisegates bearbeiten, so daß man auf diesem Kanal wirklich nur noch die Bassdrum hört. WEnn das Gate nicht ausreicht, dann kannst Du mit einem EQ vor dem Kompressor die nicht benötigten Frequenzen rausnehmen. Dann müßtest Du die Bassdrum schonmal gut komprimieren können.
Bei den Toms finde ich die Mikrofoniereung sehr wichtig. Ich komprimiere die Toms meist nur minimal und danach ein wenig Limiting um Peaks zu verhindern. Dann noch eine Prise EQ. Durch die Übersprechungen auf den Tomsmiks kann man auch gut Panorama erzeugen. Ich panne sie meistens sehr extrem von rechts nach links.
Die Snare finde ich selber am problematischsten, weil die HiHat stark überspricht und sich die Frequenzen der beiden mischen. Deshalb trickse ich bei der Snare ein bißchen. Ich gate die Snare relativ brutal, sehr kurzes Release. Dann mische ich mit Drumagog noch eine getriggerte Snare ein wenig dazu, um ein gutes Signal zu bekommen. Die Snare steht ja ziemlich im Mittelpunkt.
Zum Overhead: Ich würde Dir empfehlen zwei zu benutzen, dann klingt das Set breiter, je nachdem wie Du die Overheads aufstellt. An den Overheads mache ich meistens nur einen Low Cut um die Bassdrum aus den Overheads zu bekommen, ich hatte gelegentlich mal Probleme mit Auslöschungen bei der Bassdrum. Eventuell hebe ich noch die Höhen etwas an oder benutze sogar einen Exciter auf den Beccken, um sie durchsetzungsfähiger zu machen.
Hoffe meine Erfahrungen konnten Dir helfen.
 
hi,
wieso wollt ihr möglichst alle Frequenzen anderer "Sounds" herausfiltern" ? nur damit man auf seinem Kanal ausschließlich z.B. d. Basedrum hört ? Ich würde da nicht mit eqs und filter rangehen...viel wichtiger finde ich die richtige Kompression beim Schlagzeug...
 
@randomRegards:
RandomRecords schrieb:
Ich finde die Bassdrum kann man sehr gut mittels eines Noisegates bearbeiten, so daß man auf diesem Kanal wirklich nur noch die Bassdrum hört. WEnn das Gate nicht ausreicht, dann kannst Du mit einem EQ vor dem Kompressor die nicht benötigten Frequenzen rausnehmen. Dann müßtest Du die Bassdrum schonmal gut komprimieren können.

das stimmt. bei der base funktioniert das recht gut, da sie kurz und tieffrequentig ist.

mal was anderes zum kompressor: bei meinen tests habe ich die base sehr stark komprimiert, bis die amplituden fast eine höhe hatten. dadurch war die base schön geradlinig und dick - mir hat's gefallen...

macht man sowas generell bei der base oder besser nicht?
die dynamik geht zwar verloren, doch eine base muß bei rockmusik ja nicht unbedingt dynamisch klingen.

bei der snare sieht die sache ja anders aus, da die lautstärken-dynamik dort ja eine größere rolle spielt.

oder liege ich jetzt voll daneben?
 
Hi!

Als schlagzeuger muss ich mich mal grad zu Wortmelden. das ist keine "Basedrum" sondern eine "Bassdrum" zu deutsch in "Basistrommel" sonder "Basstrommel"

MFG

Sebastian
 
@Sebastian
Wenn Du z.B. auf dem Snaremikro auch die HiHat leise hörst, und das ganze komprimierst, dann wird die HiHat lauter. Wenn man das dann bei allen relevanten Mikros macht, dann hat man eine dynamiklose Matsche.
 
@hunter...

Endlich mal einer der was sagt, ich habs nämlich schon aufgegeben gehabt... :-D

@smeyli

Wenn es Rock oder Pop Musik ist, geht es völlig in Ordnung, wenn die Bassdrum hart komprimiert wird, die Spitzen ungefähr gleich sind, bei Jazz wäre das natürlich nicht so von Vorteil...

Snare ist halt so eine Sache, das Beste ist, wenn der Drummer einigermaßen konstant (in Sachen Dynamik) eingetrommelt hat, dann kannst Du den Kompressor Treshold recht hoch ansetzen, dafür stärker komprimieren...macht einen natürlich fetten Sound. Sind die Dynamikunterschiede sehr groß, dann lieber tiefer ansetzen und nicht ganz so stark komprimieren...sonst wird die Snare zu statisch und klingt nicht mehr ganz so lebendig.
Das Wichtigste ist (hat RandomRecords schon erwähnt ;-) ), die Hihat aus der Snare so gut es geht raus zu bekommen! Wenn Du dann den Kompressor auf die Snare legst, kommt die sonst unweigerlich zu weit mit vor, das stört auf jeden Fall die Panninggeschichten usw.

Kleiner Tip, sollte die Hihat nicht so laut mit drauf sein...Enhancer oder Exciter auf die Snare kann sehr schön klingen!!!

Hängt natürlich auch immer von der Musik ab...


Grüße, P.
 
@randomrecords schon klar, aber ich komprimier doch vor der Aufnahme (also schon im channelstrip)
 
das sehe ich genauso, daß die snare alleine stehen sollte.
ich werde die mikros mal neu positionieren, doch es wird mit sicherheit immernoch hihat und becken mit eingestreut werden.

wie bekomme ich diese am besten raus, ohne den natürlichen klang der snare zu stark zu verändern. die variante mit dem sidechain ist mir zu umständlich, da ich noch keine erfahrung mit sidechain gemacht habe und mir auch nicht so viele analog-kompressoren zur verfügung stehen (habe nur einen 2kanaler)

ich würde so vorgehen, daß ich als erstes mit einem eq die frequenzen absenke, die nicht für die snare bestimmt sind. danach würde ich ein noisegate benutzen.

oder gibt es noch andere, bessere und plausiblere vorgehensweisen?
wie wird sowas in einem professionellen studio (beim mischen) gehändelt?

ich teste am wochenende...
 

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