Das doppelte Spiel

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Ich liebe es, kleine Bildfetzen zu betrachten, und sie mir in der Phantasie zu größeren Bildern auszumalen. Je weniger Splitter, umso größer die Freiheit. Es geht mir eventuell mehr um dieses spezielle Gefühl der Freiheit, als im das fertige Bild,,, Den Anstoß für diesen Entwurf ergab gestern ein Austausch im PF über seelische Schmerzen. Spezielle Grüße an. B.

Das doppelte Spiel

Zweimal knallen Wohnungstüren
im Treppenhaus brennt Licht
Jemand zappt zum Horrorfilm
und der Jemand das bin ich

Draußen in der Dunkelheit
hör ich Schritte fliehn
die Erde dreht stumm ihren Kreis
das Leben einen Film

die Erde dreht stumm ihren Kreis
das Leben meinen Film


„Gleich zweimal von der Sachertorte?“
Die dicke Bäckerin
Riss die Augen auf und grinste
Wie eine Kupplerin

„Männer sind nicht alle Freier“
Brummte ich und ging
Der Erde drehte ihren Kreis
Das Leben seinen Film

Die Erde dreht stumm ihren Kreis
Das Leben meinen Film


Zweimal zeugt die Liebe Bilder
die man nie vergisst
Dort wo der Himmel anfängt und
Dort wo er Ende ist

Ein Zug rollt in die Dämmerung
der Abspann übern Screen
die Erde dreht stumm ihren Kreis
das Leben seinen Film

Die Erde dreht stumm ihren Kreis
Das Leben meinen Film
 
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.
 
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Dem "stum" hat jemand zweimal ein M geklaut.
 
Mega; Vielen Dank. Ich war gleich mittendrin :) und es war sehr ungemütlich dort :( ziemlich intensiv und dreckig. mega stark; finde ich.

"Die" oder?

Insgesamt für mich total alptraumhafte Stimmung.
Erinnert mich irgendwie an Kafka.

LG
 
Wow, hier hat sich ja eine Menge getan! :)
Vorab einen herzlichen Dank für die Buttondrücker direkt unterm Text.
@Teestunde , du hast in den letzten Tagen so viel Lob zu meinen letzten Texten geschrieben.;)
@sts , ich fühle mich beschenkt, wie gründlich du meine Texte liest Ehrlich! :)
@Glutamatjunkie , herzlichen Dank! Bin auf deinen ersten Kommentar gespannt, Kann aber auch gut damit leben, mir einzubilden, dass du den Text kommentarlos gut findest.;)
@ herzlichen Dank auch an @Andaraginga . Vielleicht finden meine Kommentare zum The Making off ebenfalls dein Interesse.

@
 
Zweimal zeugt die Liebe Bilder
die man nie vergisst
Dort wo der Himmel anfängt und
Dort wo er Ende ist
Es ist wie (fast) immer, mit dem Text insgesamt tue ich mich ein bisschen schwer, aber einzelne Formulierungen sprechen oder besser: springen mich sofort an. Das Ganze erinnert mich so ein bisschen an die "Film Noir"-Periode des französischen Kinos.

Das Zitat hab ich gewählt, weil ich sofort Lust bekomme, mir meine Gedanken dazu zu machen. Speziell fühle ich mich an die "Evita"-Inszenierung der Staatsoperette Dresden erinnert. Da war ein Bühnenbild mit lauter Türen und Evita ist lustig trällernd von einer durch die andere gegangen. :)

In der letzten Zeile, sollte da noch ein "zu" hinkommen? :)
 
Ich war gleich mittendrin :)
Herzlichen Dank, lieber @ TheButcher , für diese Bemerkung! Die erste Zeile gewinnt bei mir immer mehr Bedeutung.Sie muss meine Phantasie … wortwörtlich … entzünden! Dafür gibt es keinen objektiven Maßstab. Mein Herz muss wirklich etwas kräftiger schlagen als gewöhnlich!. Und die erste Strophen-Zeile muss eventuell symbolisch wiederverwendbar sein. Hier entschied ich mich sogar, „Zwei mal“ als wiederkehrende Anapher zu benutzen!!‘

und es war sehr ungemütlich dort :( ziemlich intensiv und dreckig. mega stark; finde ich.
Das war mein einziges Ziel: Ich wollte den Schmerz nicht benennen, sondern ich wollte mir, dem Autor, szenisch wirklich weh tun. Kurz und schmerzlich. Und diesen Schmerz anschließend durch die verlorene Freude der ersten Verliebtheit steigern!

Ich halte nichts davon, lange zu jammern. Nichts ist jämmerlicher als ein Jammern, an das man sich gewöhnt!
Insgesamt für mich total alptraumhafte Stimmung.
Erinnert mich irgendwie an Kafka.
Das macht mich jetzt total neugierig. Ich werde heute mit Kafka (ein)schlafen
 
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Momentan fahre ich so einen Film, das möglichst hinter mir zu lassen trotzdem, gibt es Momente, die genauso, und nicht anders, immer wieder zurück schleichen.
Wochen, Monate oder Jahre später?
Hier liegt für mich das Pudels Kern. Ich glaube gar nicht, dass die jeweiligen Szenen immer verletztend so verletzend sind. Ich glaube, die Szenen symbolisieren nur immer wieder ein frühes, unverarbeitetes Trauma. Wenn man sich DEM nähern kann, entstehen großartige Texte!!!

Ein guter Autor sollte mE seine Grund-Schmerz immer wieder, in brutalen Bildern versteckt, zeigen und so die lebenlange Angst vor ihr allmählich verlieren...
 
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Zweimal zeugt die Liebe Bilder
die man nie vergisst
Dort wo der Himmel anfängt und
Dort wo er Ende ist
Es ist wie (fast) immer, mit dem Text insgesamt tue ich mich ein bisschen schwer, aber einzelne Formulierungen sprechen oder besser: springen mich sofort an. Das Ganze erinnert mich so ein bisschen an die "Film Noir"-Periode des französischen Kinos

Liebe @Teestunde. Lieber scheinbar willkürliche Bildern und eigenwillige Formulierungen auf unbekannten Pfaden stammeln - als fromme Wünschen auf ausgetretene Wege summen!

Das erkenne ich erst drastisch, seit ich vor allem für mich schreibe.,,

weil ich sofort Lust bekomme, mir meine Gedanken dazu zu machen. Speziell fühle ich mich an die "Evita"-Inszenierung der Staatsoperette Dresden erinnert. Da war ein Bühnenbild mit lauter Türen und Evita ist lustig trällernd von einer durch die andere
Du sagst es. Es sollte Autor*innen beim Schreiben um ihre eigene Lust gehen
 
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Ganz starke Hookline!
Herzlichen Dank für dieses Lob. Obwohl mir der Einfall blitzschnell kam, schienen sich anschließend tatsächlich für einige Minuten meine Blutgefäße etwas zu weiten… ;)
 
Du sagst es. Es sollte Autor*innen beim Schreiben um ihre eigene Lust gehen.
Im Moment befasse ich mich mit der Arie der Rosina (Una voce poco fa). Es gibt so viel zu lesen und zu lernen. In solchen Momenten will ich nie wieder schreiben, ohne etwas zu vermissen. Aber Schreiben ist bei mir ja eh so eine Sache der (mangelnden) Konzentration. Ich hab schon so viel von dir gelernt und kann es bis heute nicht umsetzen. Na, egal! Jetzt ist Rosina dran. Nicht das Schlachtschiff Maria Callas, sondern die süße Elina Garanca. Sie ist einfach umwerfend. Sorry für OT.
 
Es gibt so viel zu lesen und zu lernen. In solchen Momenten will ich nie wieder schreiben, ohne etwas zu vermissen.
Hm… kenn ich auch. ;)
Aber Schreiben ist bei mir ja eh so eine Sache der (mangelnden) Konzentration
Wenn wir das Gleiche meinen, würde ich sagen; Schreiben ist mein bestes Hilfsmittel. mich zu konzentrieren. Oder anders gesagt: Schreiben ist meine Art zu meditieren.
 
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Du haust hier in letzter Zeit die Dinger raus ... ❤️👍
 
Finde ich interessant, hat was, gefällt mir. Warum genau, kann ich spontan gar nicht sagen.
Was einfacher ist, ist zu erwähnen, wo man minimal hängt auf die eine oder andere Art. Darum und nicht um es schlecht zu machen, zwei Punkte.

Der Refrain ist "nur" die Wiederholung der letzten beiden Strophenzeilen. Ich find es besser, es so machen als irgendwas anderes zu probieren, was nicht richtig passt.
Trotzdem würde es mich jucken, ob es nicht doch was gibt, entweder als Refrain oder dritten Teil = Interlude, wo noch mal einen irgendwie anderen Blick reinbringt.

Strophe 2 ist Vergangenheit. Gibt es dafür Gründe außer dem Reim ging/Film?
 
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"anfing" gefällt mir irgendwie besser
 
"anfing" gefällt mir irgendwie besser
Auch DAS verstehe und teile ich gern! :)

Letztlich beschäftigt mich leider immer wieder die Frage, ob da gerade was steht , das (wenigstens irgendwie) einen leichten Hauch von unabgenutzt erweckt. Das ist für mich die grässliche Rückseite des Anspruches: Dem Volk aufs Maul geschaut! ;)
 
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Auch DAS verstehe und teile ich gern! :)

Letztlich beschäftigt mich leider immer wieder die Frage, ob da gerade was steht , das (wenigstens irgendwie) einen leichten Hauch von unabgenutzt erweckt. Das ist für mich die grässliche Rückseite des Anspruches: Dem Volk aufs Maul geschaut! ;)
Stimmt wohl. Naja, du weißt es schlußendlich am besten, deinem Anspruch gerecht zu werden.
Aber weil du direkt gefragt hast: empfand ich "anfing", spontan für mich, fließender zum Aussprechen, und so wahrscheinlich auch fließender zu singen.
(ohne zu wissen, wie du dir das tatsächlich gedacht hast).
 
Trotzdem würde es mich jucken, ob es nicht doch was gibt, entweder als Refrain oder dritten Teil = Interlude, wo noch mal einen irgendwie anderen Blick reinbringt.
Ja, das sehe ich auch so! Ich rede mir nur mit zunehmenden Alter ein, dass weniger mehr ist. Und dann hoffe ich plötzlich, dass bereits die Auswechselung eines Possessivpronomens den Blick leicht ändern könnte. Aber so ein Übermut hält sich nicht ewig, ich werde deine Kritik im Auge behalten. Danke

Aber weil du direkt gefragt hast: empfand ich "anfing", spontan für mich, fließender zum Aussprechen, und so wahrscheinlich auch fließender zu singen.
(ohne zu wissen, wie du dir das tatsächlich gedacht hast).
Die Sangbarkeit ist mir zwar sehr wichtig, aber..,,

… Ich hab mal einem langjährigen Partner gezeigt , wo überall ich zugunsten einer optimalen Dankbarkeit, doch lieber das zweitbeste Wort genommen habe. - Darauf hat der mich ausgelacht und mühelos und perfekt verständlich den Text mit den von mir gemiedenen Wötern gesungen! Seither bin ich nicht mehr so pinglich, weil halt nicht alle so sehr nuscheln wie ich.

Meist wird es ja schwierig, wenn zu viele Konsonanten aufeinander prallen. Aber „anfing und“ scheint mir nicht spektakulär flüssiger als „anfängt und“. Oder hab ich dich falsch verstanden?
 
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