D12 oder U47 DIY

[TedStriker]

Hallo zusammen,

im Netz wimmelt es ja geradezu von DIY-Kits der genannten Mics, z.B. auf http://micandmod.com/en/
wobei deren Herkunft auf GS ja nicht unumstritten ist.

Hat jemand Erfahrungen mit den Kits bzgl. Klangqualität?

Besten Dank schonmal

 

[TedStriker]

mh, irgendjemand vielleicht?

 

[exil35]

Kann zwar leider nichts zu sagen, aber das sieht ziemlich interessant aus...würde gerne mal wissen woher die Teilen (besonders die Kapsel) kommen!

Somit: Push!

 

[Sampa]

Ich hab ein U47 nachgebaut. Klingt weich, obenrum etwas dumpf. Kann nicht wirklich im Vergleich zu einem Original setzen, weil ich nie eins gehört hab.

Bei den meisten DIY Kits wird das Gehäuse einfach von einem billigen China Klon genommen und da eben alles neu reingepackt. Wo die Kapseln alle her kommen weis ich nicht, kann man aber sicher rausfinden.

 

[TedStriker]

"weich und obenrumpf etwas dumpf" ist wohl typisch für ein U47 - liest man zumindets überall.

Laut GS ist für den C12 Klon ursprünglich wohl Studio 939 verantwortlich
http://store.studio939.com/product/c12-microphone-kit-complete

Da ist auch eine ausführliche Teileliste... mir sagen die technischen Einzelheiten jedoch gar nichts...

 

[Superior]

Leider gibt es ja die Kits von Flea nicht mehr,
aber ich glaub Telefunken hat da noch eins!?

 

[jas23]

Afaik war Telefunken der Exporteur des Originals, ging ein und dann hat sich eine amerikanische Firma die Markenrechte gesichert und baut jetzt wieder U47, U48 et cetera. Die Telefunken USA-Teiler sind soweit ich weiss aber auch nicht wirklich "echte" Originale sondern einfach nur Neuauflagen/Clones im Originalgehäuse. Die Dinger sind aber nicht DIY, sondern schweineteure fertige Mikrofone. Ich hatte mir von Telefunken mal Mixingfiles mit Elam 251 und U47 gezogen, die gefielen mir ja ganz gut, aber ob sie die 10'000 Dollar wert sind...

 

[Superior]

Yo stimmt hab das mit Tab Funkenwerk verwechselt:
http://www.tab-funkenwerk.com/id63.html

 

[Astronautenkost]

Telefunken war eine führende Firma und einst von Kaiser Wilhelm gefördert um die drahtlose Kommunikation in Deutschland voranzubringen. Vor allem wollte er den Streit zwischen Siemens und AEG schlichten. Nach dem Krieg vertrieb Telefunken dann die Studiomikros von Georg Neumann im Ausland. Als diese auf einen eigenen Vertrieb (wohl Ende der Fünfziger) umstellten, vertrieb meines Wissens Telefunken das Elam 251 als professionelles Studiomikro bis 1963. Das basierte damals wohl auf dem C 12 von AKG. Aber das U 47 wurde genauso wie das Elam auch mal mit Siemens gelabelt.

http://hdg.de/lemo/objekte/pict/Nachkriegsjahre_mikrophonSiemensNeumann/index.html

Die Mikrofreaks von Telefunken USA haben sich die Markenrechte gesichert. Angefangen haben sie mit ziemlich genauen Nachbauten der berühmtesten Mikros. Das macht sie so teuer. Genauso wie die Originale. Heutzutage kann keiner mehr 1zu1-Clones bauen, weil die Einzelkomponenten so auch nicht mehr auf dem Markt sind. Was richtig gute Mikros auch teuer macht, auch bei Neuen, ist die Selektion. Auch bei Neumann wird nicht jede gefertigte Kapsel verwendet.

 

[verflixte13]

"weich und obenrumpf etwas dumpf" ist wohl typisch für ein U47 - liest man zumindets überall.

hm … das alte original, das klingt tatsächlich oftmals so "obenrumdumpf",
aber auch erst heutzutage …

wenn man den alten ton-recken glauben schenkt, dann haben die damals werksfrischen
U47er weitaus frischer/heller/knackiger geklungen … mir hat das mal ein echter
"zeit-veteran" erklärt …

und "falls" ich mich nicht falsch erinnere, hat er es mit PVC-komponenten in verbindung gebracht,
die über die jahre die höhen genommen haben …

wenn sich die clones nun an einem heute betriebenen "alten" u47er orientieren,
dann kopieren sie diese "altersschlacke-/schwäche" mit … aber nicht den "original"-sound,
den es in den 60-70ern hatte und den man auf den alten scheiben hört. LG

 

[Sampa]

Angefangen haben sie mit ziemlich genauen Nachbauten der berühmtesten Mikros. Das macht sie so teuer. Genauso wie die Originale

Wars nicht eher so, dass die Kollegen billige China Mikros genommen, mit Telefunken gelabelt und dann extrem teuer verkauft haben?

 

[Astronautenkost]

Das sind so Gerüchte, die immer wieder gestreut werden und wurden. Bei den preiswerteren Clones von Telefunken USA wurden später dann allerdings auch tatsächlich Chinateile verwendet. Anders bekommt den niedrigeren Preis wohl heute keiner mehr hin. Das günstigere ist das AK 47. Das Teurere hat eine neu entwicklte Röhre, da die VF14M kaum mehr erhältlich sind.

http://recordinghacks.com/microphones/Telefunken-USA/M16